DE2320122C2 - Verfahren zur Herstellung einer gesinterten Dauermagnet-Legierung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer gesinterten Dauermagnet-LegierungInfo
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Description
20
Es ist bekannt, daß bislang die industrielle Fertigung
von Dauermagnet-Legierungen auf der Basis von Co/Sm mit großen Schwierigkeiten verbunden war.
Insbesondere war es bisher unmöglich, genau die Verbindung SmCos, die die besten magnetischen
Eigenschaften hat, direkt zu sintern. Hierbei verdampft unvermeidlich Samarium von der Oberfläche, wodurch
an den Korngrenzen der Legierung SmCos eine kobaltreichere Schicht entsteht, etwa SmjCoiz, die keine
guten Eigenschaften für Dauermagnete jedoch einen besonders hohen Schmelzpunkt hat, der das Sintern
erschwert Man hat auch schon versucht, diese Schwierigkeiten durch Legierungen mit einem Kobaltgehalt von etwa 34 bis 42Gew.-% zur Bildung von
SmCos und Sni2Co7 zu vermeiden.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung von gesinterten Dauermagnet-Legierungen
aus Kobalt und 35 bis 42 Gew.-% Samarium, bei dem ein Legierungspulver hergestellt und dieses unter hohem
Druck in einem Magnetfeld gepreßt und der Preßkörper bei einer Temperatur >1050°C während zumindest
10 min gesintert wird.
Aufgabe der Erfindung ist die Herstellung einer gesinterten Dauermagnet-Legierung besserer magnetischer Eigenschaften in einfacher und sicherer Weise.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1 und 2 angegebene Wärmebehandlung gelöst. Durch die
erfindungsgemäße Wärmebehandlung wird die Dichte und die Remanenz Br des Sinterprodukts erhöht. Durch
ein abermaliges Erhitzen natch Sintern und Abkühlen läßt sich in an sich bekannter Weise die Koerzitivfeldstäike eM:Und die Induktion wesentlich erhöhen.
Bevorzugt wird das Sinterprodukt nach der Wärmebehandlung abgeschreckt, was zu einer weiteren
Verbesserung der Koerzitiv feldstärke des Dauermagneten führt
Es wird eine Legierung aus Samarium und Kobalt (99,95%) hergestellt. Das Samarium wird in Form von
Fasern verwendet Und zu einem kompakten Barren
geschmolzen. Der bevorzugte Anteil an Samarium beträgt etwa 37%.
Es wird beispielsweise eine 700 g Charge hergestellt aus 259 g Samarium und 441 g Kobalt, und zwar in
einem Induktionsofen mit einer Stromaufnahme von 30 kW bei einer Frequenz von 4 KHz (DE-PS
21 61 461), ir,; dem zuerst Kobalt in einem Tiegel aus
kristallinem Aluminiumoxid bei etwa 15000C geschmolzen, die Schmelze auf 10000C abgekühlt und der
Samariumbarren in die Schmelze getaucht wird. Das Samarium diffundiert in das Kobalt Sobald sich die
Legierung gebildet hat, wird noch 1 min erhitzt, um die
Legierung zu verflüssigen und zu homogenisieren, und die Schmelze dann in eine Graphitform gegossen.
Die erstarrte Schmelze wird zerkleinert und zu einem Pulver von etwa 4 μπι nach Fisher zermahlen. Die
Koerzitivfeldstärke dieses Pulvers, gemessen nach Sättigung in einem Feld von 7562 kA/m liegt bei
796 kA/m.
Dieses Pulver wird mit einem Gleitmittel gemischt, um das anschließende Pressen zu erleichtern, dann
vormagnetisiert (DE-OS 21 65 054) und dann in eine zylindrische Form mit einem Druck von 2000 N/cm2
unter der Einwirkung eines Magnetfeldes von 796 bis 1194 A/m parallel zur Preßrichtung gepre 'it
Die erhaltenen Zylinder haben die folgenden Eigenschaften:
Dichte = 5,25 (= 62% der Theorie)
Remanenz BR = 0,4 Vs/m2
Koerzitivfeldstärke Hc = 318,4 kA/m
Die Preßkörper wurden in eine hochwarmfeste Kapsel aus nichtrostendem Stahl eingebracht und mit
einem Pulver aus einer Legierung von Samarium, weiche einen höheren Schmelzpunkt als die Grundlegierung
hat, umgeben. Die Kapsel wurde sodann in ein an einem Ende verschlossenes evakuierbares feuerfestes Rohr,
etwa aus Quarz, eingebracht Beim Abpumpen auf Primärvakuum wurde die Temperatur auf 20O0C
gehalten und dann ein inertes Gas unter einem Druck von 13 bar eingeführt etwa Helium oder Argon. Vor
dem Sintern wurde das Quarzrohr in einen Ofen, der auf 600 bis 10000C, vorzugsweise bei etwa 7500C, gehalten
wurde, eingebracht und 2 bis 60 min, vorzugsweise 20 min, darin belassen.
Durch diese Wärmebehandlung vor dem Sintern wreden höhere Dichten und höhere Remanenz der
Sinterkörper erreicht als dies ohne diese Wärmebehandlung möglich wäre.
Nach dem Sintern bei 1115°C während 30 min ohne
vorhergehende Wärmebehandlung war die Dichte 88% der theoretischen und die Remanenz
Br = 0,68 Vs/nfi.
Ein erfindungsgemäß vor dem Sintern der Wäirmebehandlung bei 7500C während 20 min unterzogener
Körper hatte eine Dichte von 94% der theoretischen und eine Remanenz Br = 0,725 Vs/m2.
Die erfindungsgemäß wärmebehandelten Preßkörper haben eine ausreichende Grünfestigkeit, so daß man
gegebenenfalls in diesem Zustand noch eine Nachbearbeitung vornimmt, um eine solche an dem gesinterten
Produkt maximaler Dichte zu vermeiden.
Zum Sintern wird im Quarzrohr die Temperatur in 10 min von 750°C auf 1050 bis 1150°C erhöht d. h.durch
langsames Einschieben des Quarzrohres in die heißeste Zone des Heizofens. Die Sintertemperatur wird 10 bis
60 min gehalten, worauf das Quarzrohr in der umgebenden Atmosphäre sich dort langsam abkühlen
kann.
Das Sinterprodukt hatte eine Dichte von 94% der theoretischen und eine Remanenz von Br = 0,79 Vs/m2.
Die Induktion ffcbetrug 366 kA/m und die Energiedichte (BH)max = 1450 Ws/ml·
Die Sinterprodukte wurden auf an sich bekannte Weise wärmebehandelt, um die Koerzitivfeldstärke und
die Remanenz noch weiter zu erhöhen. Dazu werden sie
in einer Kapsel mit obigem Legierungspulver umgeben,
evakuiert und unter Helium in einem Rohr aus wannfestem rostfreiem Stahl in dem Ofen 4 bis 48 h,
vorzugsweise 24 h, auf einer Temperatur unter der Sintertemperatur von etwa 900° C gehalten.
Dieses so erhaltene Material hatte eine Dichte von 94% der Theoretischen Remanenz Br = 0,79 Vs/m2,
Induktion Hc = 437,8 kA/m und Energiedichte von 1510 Ws/m3.
Wurde obiges Material abgeschreckt (Stahlrohr mit Wasser), so änderten sich die Eigenschaften in Dichte:
94% der theoretischen, Remanenz Br = 0,79 Vs/m2,
Induktion Hc = 557,2 kA/m und Energiedichte (BH)max = 1550 Ws/m3; die Koerzitivfeldstärke ist
also wesentlich höher.
Die günstigen Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Dauermagnet-Legierungen scheinen auf
den beiden Phasen SmCos und Sm2Co7 zu beruhen. Bei
der plötzlichen Abkühlung scheinen diesen beiden Phasen gleichzeitig, jedoch ungeordnet, zu bestehen in
dem Augenblick der Wärmebehandlung.
Die Wärmebehandlung vor dem Sintern scheint also diese beiden Phasen insofern zu ordnen, als Sm2Co7 die
Körner aus SmCos umgibt
Beim Sintern befindet sich die Phase Sni2Co7 in der
Nähe ihres Schmelzpunktes, wodurch dieses leichter wird und die Dichte zunimmt. Die Anwesenheit der
Phase Sm2COz um die Körner aus SmCos verhindert eine
Verdampfung von Samarium und daher die Bildung von Sm2Co7, und zwar um so besser, je schneller der
Übergang von der Wärmebehandlung vor dem Sintern auf die Sintertemperatur geschieht
Das Kristallgefüge des Sinterproduktes entspücht im
wesentlichen SmCos wobei die Phase Sm2Co7 nur zu
nicht geordneten Fehlstellen führt Die Sättigungsmagnetisierung des Endproduktes liegt daher sehr nahe dem
idealen Wert, der durch die Phase SmCos bestimmt wird.
In der nochmaligen Wärmebehandlung bei etwa 900° C befindet sich die Legierung in einem Homogenitätsbereich
von SmCos und weist daher eine große Anisotropie auf. Wenn man das Material dann langsam
abkühlen läßt, erfolgt eine Entmischung der beiden Phasen SmCos + SmCo7 oder SmCos + Sm2COi7.
Diese Entmischung, die die magnetischen Eigenschaften der Dauermagnet-Legierungen mehr oder weniger
ungünstig beeinflußt, wird wahrscheinlich durch die plötzliche Abkühlung vermieden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer gesinterten Dauermagnet-Legierung aus Kobalt und 35 bis
42 Gew.-% Samarium, bei dem ein Legierungspulver hergestellt und dieses unter hohem Druck in
einem Magnetfeld gepreßt und der Preßkörper bei einer Temperatur über 10500C während zumindest
10min gesintert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper vor dem Sintern
einer zusätzlichen Wärmebehandlung bei 600 bis
1000° C während 2 bis 60 min unterzogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Wärmebehandlung bei
750° C während 20 min vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sinterkörper von der
Sintertemperatur abgeschreckt wird.
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