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Vorpfändvorrichtung mit schwenkbarer Vorpfändkappe und Schwenkzylinder
Die Erfindung betrifft eine Vorpfändvorrichtung mit an einer Hauptkappe od.dgl.
schwenkbar angeordneter Vorpfändkuppe und einem Schwenkzylinder, der zwischen Hauptkappe
und Vorpfändkappe über Gelenkarschlüsse eingeschaltet ist.
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Es ist bekannt und weithin üblich, an den von Stempeln unterstützter
Kappen eines schreitenden Ausbaugliedes, z.B. eines Ausbaurahmens, Ausbaubockes
oder Schildausbaugestells, eine Vorpfändkappe anzuordnen, um das Hangende im Bereich
des Abbaustoßes wirksam abzufangen. Unter anderem
sind sind zu
diesem Zweck Schwenkkappen bekannt, die an den stempelunterstützten Hauptkappen
bzw an der Scllilakappe eines Schildausbaugestells schwenkbar so angeschlossen sind,
daß sie mittels eines hydraulischen Schwenkzvli:lders gegen das Hangende geschwenkt
werden können. Der hardraulische Schwenkzylinder ist dabei über Gelenkanschlüsse
an den Kappenunterseiten so zwischen Hauptkappe und Schwenkkappe eingeschaltet,
daß letztere beim Zylinderausschub z.B.
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um einen Winkel von 45° aus der voll abgeschwenkten Position nach
oben hochgeschwenkt werden kann. Bei vollem Zylindereinschub ist dabei die Schwenkkapne
um einen Winkel von z.B.
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300 vom Hangenden abgeschwenkt. Im Ausschubzustand ist der Schwenkzylinder
durch ein Überdruckventil abgesichert, so daß bei unzulässig hohen Hangendbelastungen
die Schwenkkappe ohne Gefahr einer Beschädigung des Zylinders und der Anschlußgelenke
unter Beibehaltung ihrer Hangendabstützung nachgiebig abschwenken kann. Ist jedoch
der Schwenkzylinder voll eingeschoben, so wird die abgeschwenkte Schwenkkappe von
dem Zylinder starr abgestützt. Dabei kann es zu übermäßig starken Beanspruchurgen
und zu Beschädigungen des Schwenkzylinders und/oder der Anschlußgelenke kommen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile der bekannten
Vorpfändvorrichtungen zu beheben. Insbesondere bezweckt die Erfindung eine Vorpfändvorrichtung,
bei der dem verhältnismäßig kurzhubigen Schwenkzylinder eine nur im Einschub zustand
des Zylinders wirksame uberlastsicherung
von einfacher Ausführung
zugeordnet ist, welche Vorzugsweise so susgebildet ist, daß die Vorpfändkappe rr.
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Überlastungsfall über ihre beim vollen Zylindereinschub geebene Schwenklage
hinaus abschwenken kann, ohne daß die verbindung der Vorpfändkappe und des Schwenkzylinders
mit der Haupt- oder Schildkappe aufgehoben wird.
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Die Erfindung ist ihrem Grundgedanken nach dadurch gekennzeichnet,
daß an einem der beiden Gelenkanschlüsse eine den Schwenkzylinder und/oder dessen
Anschlußteile im Einschubzustand gegen Beschädigung sichernde l'berlast-Schersicherung
angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist die Anordnung so getroffen, daß der im Ausschubzustand
durch ein Überdruckventil abgesicherte hydraulische Schwenkzylinder im Einschubzustand
durch einen an dem einen Gelenkanschluß angeordneten, gegenüber dem hier befindlichen
Anschluß-Gelenkbolzen versetzt angeordnieten Scherbolzen gegen Überlast gesichert
ist. Dieses Lösungsprinzip läßt sich erfindungsgemäß in unterschiedlicher Weise
verwirklichen. Beispielsweise kann an dem einen Gelenkanschluß eine Bolzenführung
für den Anschluß-Gelenkbolzen des Schwenkzylinders vorgesehen sein, wobei der Scherbolzen
quer zu dem Anschluß-Gelenkbolzen im Weg der Bolzenführung angeordnet ist, derart,
daß sich bei Bruch des Scherbolzens der Anschluß-Gelenkbolzen in der Bolzenführung
verschieben kann und hierdurch ein weiteres Abschwenker der Vorpfändkappe bewirkt
wird. Die genannte Bolzenführung kann in einfacher Weise aus einer Bolzen-Langlochführung
bestehen,
die zweckmäßig 9 dem mit der Vorpfänd kappe unterseitig verbundenen Gelenkanschlußteil
2ngeornet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist an dem einen
Gelenkanschluß zwischen dem Schwenkzylinder bzw.
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dessen Kolbenstange und der Kappe ein Schwenkglied eingeschaltet,
mit dem der Schwenkzylinder bzw. dessen Kolbenstange gelenkig verbunden ist und
das seirerseits mittels ei-oes Scherbolzens gegenüber der Kappe oder-einem hieran
angeordneten Anschlußorgan gesichert ist. Vorzugsweise ist das Schwenkglied mittels
eines Gelenkbolzens schwenkbar an der Kappe bzw. den Anschlußorgan angeordnet urd
durch den Scherbolzen gegen Verschvenken gesichert. Bei Bruch des Scherbolzens kann
das Schwenkglied um den Gelerkbolzen schwenken, wodurch ein weiteres Abschwenken
der Vorpfändkappe bewirkt wird. Es empfiehlt sich, das Schwenkglied an der Hauptkappe
bzw. der Schildkappe anzuordnen.
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Fach einem weitere Merkmel der Erfindung sind die Gelenkanschlüsse
so ausgebildet, daß bei Bruch der Überlast-Schersicherung die Vorpfändkappe bis
zu einem Winkel vor höchstens etwa 60 bis 70° gegenüber der Horizontalen abschwenken
kann, wobei die Abschwenkbewegurg durch Anschlag eines Gelenkanschlußteils an der
Kappe begrenzt wird.
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Mit der Erfindung wird somit eine Vorpfändvorrichtung geschaffen,
bei der die Vorpfändkappe im @berlastungsfell über
ihre bei vollem
Einschub des Schwenkzylinders vorhandene Schwenklage hinaus nach unten abschwenken
kann. Hierdurch erden eer Schwenkzylinder und/oder dessen Anschlußteile gegen Beschädigungen
geschützt. Weiterhin ist es vorteilhaft, da bei Bruch des Scherbolzens die Vorpfändkappe
ihre Verbindung mit der Haupt- bzw'. der Schildkeppe beibehalt und daß auch der
Schwenkzylinder seine Verbidung mit den beiden Kappen nicht verliert.
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I@ der Zeichrung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 in Seitenansicht eine Vorpfändvorrichtung gemäß der Erfindung,
wobei der Schwenkzylinder voll eingeschoben und die Vorpfändksppe entsprechend von
Hangenden abgeschwenkt ist; kip. die Vorpfändvorrichtung gemäß Fig. 1 mit der sich
bei Bruch des Scherbolzens einstellende Abschwenklage der Vorpfändkappe; Fig S ein
zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in Seitenansicht.
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In der Zeichnung ist das vordere, abb@ustoßseitige Ende einer Hauptkappe
mit 10 bezeichnet, die von (nicht dargestellten) Stempeln eines Lusbaugliedes, z.B.
eines Schildausbaugestel-Aes, unterstützt ist. Mit der kappe 10 ist über ein Bolzengelenk
11 eine Vorpfändkappe 12 in der fertikalebene schwenkbar verbunden. Zur Verschwenkung
der Vorpfändkappe 12 dient
ein hydraulischer Schwenkzylinder 13,
der über Gelenkanschlüsse 14 und 15 mit der Unterseite der beiden Mappen 10 und
12 verbunden ist. Der Gelenkanschluß 14 besteht aus einem an der Unterseite der
Vorpfändkappe 12 befestigten Xebelstück 16, mit dem ein am Zylinder 13 befestigtes
Gabelende 17 über einen Gelenkbolzen 18 gelenkig verbunden ist. Der Gelenkanschluß
15 weist ein an der Unterseite der Kappe 10 befestigtes gabelförmiges Anschlußorgan
19 sowie ein Schwenkglied 20 auf, welches mit der Kolbenstange 21 des Schwenkzylinders
13 über einen Anschluß-Gelenkbolzen 22 gelenkig verbunden ist. Das Schwenkglied
20 ist mittels eines Bolzens 23 an dem gabelförmigen Anschlußorgan 19 angelenkt.
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Dem Gelenkanschluß 15 ist eine L'berlast-Schersicherung zugeordnet,
die aus einem Scherbolzen 24 besteht, welcher das Schwenkglied 20 seitlich neben
dem Gelenkbolzen 23 an den Anschlußorgan 19 arretiert.
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Fig. 1 zeigt die Vorpfändkappe 12 in einer Schwenklage, bei der der
Schwenkzylinder 13 voll eingeschoben ist. Die Vorpfändkappe 12 ist hierbei um den
Winkel α aus der Horizontalen bzw. der Fluchtrichtung zu der Achse der Kappe
10 nach unten abgeschwenkt, wobei der Winkel / z.B. etwa 300 beträgt. Durch Druckbeaufschlagung
des Schwenkzylinders 13 läßt sich die Vorpfändkappe 12 um einen Winkel, der um etwa
10 bis 200 größer ist als der Winkel α , hochschwenken und damit auch bei
unebenem Hangenden in feste Hangendanlage bringen.
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Bei Hangendabsetzungen oder sonstigen Unebenheiten des Hangenden kann
die Vorpfändkappe 12 auch in der in Fig. 1 ge--zeigten Schwenklage vom Hangenden
belastet werden. Da der Schwenkzylinder l3voll eingeschoben ist, erden in diesem
Fall die Abstützkräfte über den Gelenkanschluß 14, den eingeschobenen Schwenkzylinder
13 und den Gelenkanschluß 15 auf die Hauptkappe 10 übertragen. Falls hierbei die
Belastung einen Sollwert überschreitet, kommt es zu einem Bruch des Scherbolzens
24. Hierdurch wird das Schwenkglied 20 freigegeben, so daß es um den Bolzen 23 ausschwenkt,
wie dies Fig. 2 zeigt. Dabei schwenkt die Vorpfändkappe 12 zweiter ab. Der sich
bei Bruch des Scherbolzens 24 einstellende Winkel ß ist selbstverständlich größer
als der Winkel α ; er beträgt z.B. 60 bis 700. In dieser Schwenklage stützt
sich das winkelförmige Gabel stück 16 an der Unterseite der Kappe 10 ab. Der Winkel,
um den die Vorpfändkappe 12 bei Bruch des Scherbolzens nach unten schwenkt, wird
also bestimmt durch den Anschlag des Gabel stücks 16 an der Hauptkappe 10.
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Es ist aus den Fig. 1 und L zu erkennen, daß bei Bruch des Scherbolzens
24 die Verbindung der Vorpfändkappe 12 mit der Huptkappe 10 und ebenso die Verbindung
des Schwenkzylinders 13 mit den beiden kappen 10 und 12 über die Gelenkanschlüsse
14 und 15 erhalten bleibt. Durch Einführen eines neuen Scherbolzens 24 in die Bolzenlöcher
25 und 26 der bei le 19 urd 20 kann die Vorpfändvorrichtung wieder in die Arbeitsstellung
gebracht werden.
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Bei@dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist die Kolbenst@nge des
Schwenkzylinders 13 über den Gelenkanschluß 15 mit der Hauptkappe 10 verbunde. Dieser
Gelenkanschluß besteht hier aus einem an der Unterseite der Kappe 10 angeschweißten
Anschlußorgar 30, an dem die Kolbenstange 21 über einen Gelenkbolzen 31 angeschlossen
ist. Die Überlast-Schersicherung ist hier dem anderen Gelenkanschluß 14 zugeordnet.
Dieser Gelenkanschluß besteht aus einem an der Urterseite der Vorpfändkappe 12 z.B-.
durch Schweißen fest angebrachten, nach Art eines Winkelhebels ausgebildeten Anschlußstück
32, welches in seinen Seitenwangen Langlöcher 33 aufweist. Der Schwenkzylinder 13
ist mit seinem Gabel ansatz 17 über einen Anschluß-Gelenkbolzen 18 en dem Anschlußstück
32 angelenkt, wobei der Gelenkbolzen 18 in den Langlöchern 33 geführt und abgestützt
ist. Ein vertikaler Scherbolzen 34 durchfaßt der Raum zwischen den Seitenwangen
des Anschluß stückes CD und ist an seinen beiden Enden 35 und 36 an dem Anschluß
stück ;2 festgelegt.
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In der dargestellten Schwenklage ist die Vorpfändkappe 12 um den Winkel
, vom Hangenden bzw. aus der Fluchtlage zu der Kappe 10 abgeschwenkt. Der Schwenkzylinder
13 ist voll eingeschoben Um die Vorpfändkappe 12 gegen das Hangende hochzuschwenken,
wird der Schwenkzylinder 13 vom hydraulischen Druckmittel beaufschlagt. Hierbei
schwenkt die Vorpfändkappe 12 um das Bolzengelenk 11 nach oben. Beim Aufschwenken
der Vorpfändkappe 12 stützt sich der horizontale Anschluß-Gelenkbolzen 18 an dem
Scherbolzen 34 ab. Wird die
Vorpfändkappe 12 in der dargestellten
abgeschwenkten Lage unzulässig stark belastet, so bricht der Scherbolzen 34.
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Der hnschluß-Gelenkbolzen 18 kann sich jetzt in den schlitzartigen
Bolzenlöchern -33 frei verschieben. Demgemäß kann die Vorpfändkappe 12 aus der dargestellten
Schwenklage weiter nach unten abschwenken, bis der Gelenkbolzen 18 an dem anderen
Ende der Langlöcher 33 zur Anlage kornmt.
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Es versteht sich, daß die Scherbolzen 24 und 3 in jedem Fall so bemessen
werden müssen, daß eine Beschädigung des Schwenkzylinders und der verschiedenen
Deile der Anschlußgelenke 14 und 15 im Einschubzustand des Schwenkzylinders nicht
eintreten kann. Ist die Vorpfändkeppe 12 durch Druckbeaufschlagung des Schwenkzylinders
13 hochgeschwenkt, so schützt ein dem Schwenkzylinder zugeordnetes Überdruckventil
die Vorpfändvorrichtung gegen Beschädigung bei Überlast.