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Mähdrescher
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Die Erfindung betrifft einen Mähdrescher mit einem an der Strohaustrittsseite
angebauten Strohhäcksler, dessen Rahmen am Fahrzeugrahmen um eine waagerechte Schwenkachse
in die Betriebsstellung oder außer Betrieb verschwenkbar ist.
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Das mit einem solchen Mähdrescher ausgedroschene Stroh kann wahlweise
ohne Einsatz des Häckslers lang am Boden abgelegt
werden oder mit
Einsatz des Häcksler zerschnitten und anschließend auf den Boden geschleudert werden.
Das Wechsein von der Betriebsweise "Strohhäckseln" auf die Betriebsweise "Langablegen
von Stroh" oder das Wechseln in umgekehrter Richtung erfordert einen Umschwenkvorgang,
der von der Bedienungsperson durchgeführt werden muß, wobei der schwere Häckslerrahmen
mit der Häckslerwelle und den Messern beträchtliche Körperkräfte beansprucht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für den Mähdrescher einen
Verschwenkantrieb zu entwickeln, mit dem der Häckserrahmen in einfacher Weise ohne
nennenswerte Körperkraft der Bedienungsperson in die gewünschte Stelung verschwenkt
werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen mit einem Ende an dem
Fahrzeug angelenkten Hubzylinder gelöst, dessen anderes Ende über eine ausfahrbare
Hubstange mit dem Häckslerrahmen verbunden ist.
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Bevorzugt ist das aus dem Hub zylinder herausragende Ende der Hubstange
mit der Hülse eines Federbeins starr verbaden, welches eine innerhalb der Hülse
von einer auf Druck beanspruchten Feder abgestützte, axial verschiebbare Zugstange
aufweist, wobei das aus der Hülse herausragende Ende der Zugstange an dem Häckslerrahmen
in einem Drehpunkt angelenkt ist.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Schutzansprüchen
enthalten. Der Schutzumfang erstreckt sich nicht nur auf die beanspruchten Einzelmerkmale,
sondern auch auf deren Kombination.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig.1 eine Seitenansicht der
Austrittsseite des Mähdreschers mit dem angebauten und in der Betriebsstellung befindlichen
Häckslerrahmen; Fig.2 die Ansicht gemäß Fig.1, jedoch während des Abschwenkvorganges
des Häckslerrahmens, wobei sich dieser in einer Zwischenstellung befindet; Fig.3
die Ansicht gemäß Fig.1, jedoch mit dem vollständig außer Betrieb verschwenkten
und in dieser Stellung befestigten Häckslerrahmen.
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Unterhalb des Fahrzeugrahmens 10 des Mähdreschers ist in Lageraugen
11, die an dem Fahrzeugrahmen 10 befestigt sind, ein Häcksleryahmen 12 mit einem
Ende um eine Schwenkachse 13 um/1800 verschwenkbar gelagert. In dem Häckslerrahmen
12 ist eine Häckslerwelle 14 parallel zu der Schwenkachse 13 gelagert und trägt
mehrere Gruppen von Messern 15.
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Der Häckslerrahmen 12 wird in seiner Betriebsstellung gemäß Fig.1
an seinem von der Schwenkachse 13 abgewandten Ende mit Hilfe eines ersten Verschlusses
16 an dem Fahrzeugrahmen 10 festgehalten, zu dem er parallel verläuft.
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Der Verschluß 16 weist einen an dem Fahrzeugrahmen 10
verstellbare,
befestigten Haken 17 auf, der eine/lösbare Öse 18 des Häckslerrahmens 12 festhält.
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In der um 1800 verschwenkten Stellung des Häckslerrahmens 12 außer
Betrieb gemäß Fig.3 wird der Häckslerrahmen 12 von einem zweiten Verschluß 19 an
dem Fahrzeugrahmen 10 gehalten. Dort ist zu diesem Zweck ein Haken 20 ausgebildet,
der eine lösbare Öse 21 des zweiten Verschlusses 19 des Häckslerrahmens 12 hält.
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In der Stellung außer Betrieb gemäß Fig.3 der Zeichnung 12 wird der
Häckslerrahmen/an seiner Unterseite von einer Schutzklappe 22 abgedeckt, so daß
dort von unten die Messer 15 nicht zugänglich sind. Die Schutzklappc 22 ist 12 an
dem Häckslerrahmen/abschwenkbar angeordnet. Zu diesem Zweck weist der Häckslerrahmen
12 einen festen Ausleger 23 auf, an dem die Schutzklappe 22 mit einem Ende um eine
Drehachse 24 verschwenkbar angelenkt ist, während ihr anderes Ende einen Haken 25
aufweist, der von der Öse 18 des ersten Verschlusses 16 gehalten wird.
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Damit das zu häckselnde Stroh in den Bereich der Messer 15 gelangen
kann, wenn der Häckslerrahmen 12 sich in seiner Betriebsstellung befindet, muß die
Schutzklappe 22 von dem Bereich der Messer am Häckslerrahmen 12 abgeschwenkt sein.
Dazu läßt sich die Öse 18 des ersten Verschlusses 16 in einer Zwischenstellung,
beispielsweise gemäß Fig.2 der Zeichnung, von dem Haken 25 lösen und die Schutzklappe
22 kann um die Drehachse 24 hochgeschwenkt werden. In der hochgeschwenkten Stellung1Mird
die Schutzklappe 22 von einem an dem Fahrzeugrahmen/angeordneten Führungsteil 26
gehalten, in welches sich die Schutzklappe 22 teilweise einstecken läßt. Wird der
Häckslerrahmen 12 nun in seine Betriebsstellung verschwenkt, so wirkt die Schutzklappe
22 als Prallblech für das aus dem
Mähdrescher austretende Stroh.
Sie wirkt dann an der Zuführung des Strohs zu den Messern 15 der Häckslerwelle 14
mit.
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Für die Durchführung des Verschwenkvorganges des Häckslerrahmens 12
ist ein Antrieb 27 vorgesehen, dessen Antriebsaggregat elektrisch oder hydraulisch
arbeiten kann. Der Antrieb 27 befindet sich im Bereich der Mähdrescherhaube 28 am
oberen Ende eines Hubzylinders 29, der dort an einer von dem Fahrzeugrahmen 10 aufragenden
starren Konsole 30 um einen Drehpunkt 31 verschwenkbar gelagert ist. In diesem oberen
Bereich des Hubzylinders 29 wirkt der Antrieb 27 auf eine in dem Hub zylinder 29
axial verschiebbare Hubstange 32 ein, der Antrieb 27 kann also die Hub stange 32
aus dem Hub zylinder 29 herausfahren oder in diesen hineinfahren.
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An dem aus dem Hubzylinder 29 herausragenden. Ende ist die Hubstange
32 mit der Hülse 33 eines Federbeines 34 starr verbunden. Das Federbein 34 stellt
also die axiale Verlängerung der Hub stange 32 dar. Innerhalb der Hülse 33 ist eine
Zugstange 35 unter Zwischenschaltung einer auf Druck beanspruchten Feder 36 axial
verschiebbar angeordnet. Dabei befindet sich die Feder 36 und ein Ende der Zugstange
35, an dem sich das obere Ende der Feder 36 abstützt, innerhalb der Hülse 33. Das
untere Ende der Feder 36 stützt sich innerhalb der Hülse 33 an dieser ab.
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Die Zugstange 35 ragt mit ihrem anderen Ende aus der Hülse 33 heraus
und ist in einem Drehpunkt 37 an dem Häckslerrahmen 12 gelagert.
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Die Verschwenkung.des Häckslerrahmens aus einer Stellung in die andere
Stellung wird von dem Antrieb 27 mit dem Hubzylinder 29, der Hubstange 32 und dem
Federbein 34 durchgeführt. Wenn beispielsweise der Häckslerrahmen 12
in
seiner Betriebsstellung ist, erfolgt durch Ausfahren der Hubstange 32 aus dem Hubzylinder
29 der Beginn der Verschwenkung in Richtung des Pfeiles in Fig.2 der Zeichnung.
Diese Bewegung wird durch das Gewicht des Häckslerrahmens 12 unterstützt. Wenn die
Hubstange 32 ihre größte Auslenkung aus dem Hubzylinder 29 erreicht hat, wenn also
der untere Totpunkt der Verschwenkung des Häckslerrahmens 12 erreicht ist, erfolgt
die weitere Verschwenkung des Häckslerrahmens 12 und.dessen Anheben in die waagerechte
Stellung "Außer Betrieb durch Wiedereinfahren der Hubstange 32 in den Hubzylinder
29. Der Häckslerrahmen 12 wird dann von der Hub stange 32 und dem Federbein 34 nach
oben gezogen. Bei diesem Verschwenkvorgang wirkt die Feder 36 des Federbeins 34
als Ausgleichsfeder, die zur Überwindung der Stellung des Häckslerrahmens 12 in
seinem unteren Totpunkt beiträgt. Die Feder 36 verhindert, daß sich eine stabile
Lage des Häckslerrahmens 12 einstellt, wenn dieser von seiner Schwenkachse 13 aus
senkrecht nach unten hängt. Beim Ausfahren der Hubstange 32 bis zu deren unterem
Totpunkt kann infolge des Schwunges des Häckslerrahmens 12 bei der Verschwenkung
die Zugstange 35 des Federbeines 34 gegen die Wirkung der Feder 36 aus der Hülse
33 ausfahren und damit die Gesamtlänge des Schwenkaggregates zwischen dem Drehpunkt
31 und dem Drehpunkt 27 noch geringfügig vergrößern, bis der Häckslerrahmen 12 seine
senkrechte Stellung erreicht hat. Nun unterstützt die Feder 36 beim Expandieren
und Einfahren der Zugstange 35 in die Hülse 33 die weitere Verschwenkbewegung des
Häckslerrahmens 12. Durch Einfahren der Hubstange 32 in den Hubzylinder 29 wird
der Häckslerrahmen 12 nun in seine waagerechte Stellung "Außer Betrieb" gezogen.
Die Verschwenkung des Häckslerrahmens 12 in entgegensetzter Richtung erfolgt entsprechend.
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Am Häckslerrahmen 12 ist eine aus Leitblechen aufgebaute Verteilvorrichtung
38 angeordnet, die in der Betrieb stellung des Häckslerrahmens 12 das gehäckselte
Gut in der gewünschten Weise auf den Boden leitet. Diese Verteilvorrichtung 38 befindet
sich unterhalb des Häckslerrahmens 12 und muß bei der Verschwenkung des Häckslerrahmens
12 aus der Betriebs stellung ebenfalls mit verschwenkt werden, da sie sonst das
Langablegen behindern würde. Die Verteilvorrichtung 38 soll in der Stellung "Außer
Betrieb" des Häckslerrahmens 12 am Mähdrescher möglichst raumsparend angeordnet
sein. Daher ist sie an einem Ende an von dem Häckslerrahmen 12 abstehenden und an
diesem befestigten Streben39 um. eine Schwenkachse 40 verschwenkbar angeordnet und
an ihrem anderen Ende mittels eines Steuerhebels 41 an der Konsole 30 des Fahrzeugrahmens
10 angelenkt. Ein Ende des Steuerhebels 41 ist dabei in einem Drehpunkt 42 der Verteilvorrichtung
38 gelagert, während das andere Ende des Steuerhebels 41 in einem Drehpunkt 113
an der. Konsole 30 gelagert ist. Diese Anordnung hat zur Folge, daß bei der Verschwenkung
des Häckslerrahmens 12 um 1800 gleichzeitig eine Anhebung der Verteilvorrichtung
38 und deren Verschwenkung um 900 erfolgt. Die Verteilvorrichtung 38 nimmt dann
den Raum oberhalb des Häckslerrahmens 12 in dessen Stellung "Außer Betrieb" und
hinter dem Mähdrescher ein, wobei ihre Bewegung von dem Fahrzeugrahmen 10 und der
Konsole 30 des Mähdreschers nicht behindert wird.
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Die Bedienungsperson braucht bei dieser Anordnung des Häckslerrahmens
12 an dem Fahrzeugrahmen 10 nicht mehr die cigentlicho Verschwenkung des Häckslerrahmens
12 beispielsweise aus der Betriebsstellung in die andere Stellung durchzuführen,
sondern nur noch den ersten Ver-Schluß 16 am Häckslerrahmen 12 zu lösen und anschließend
durch
Betätigung eines Schalters 44 den Antrieb 27 für die Verschwenkung einzuschalten.
In einer Zwischenstellung, wie sie beispielsweise in Fig.2 der Zeichnung dargestellt
ist, wird die Schutzklappe 22, die aus dem Führungsteil 26 herausbewegt worden ist,
um ihre Drehachse 24 an dem Häckslerrahmen 12 verschwenkt, bis die Messer 15 des
Häckslers abgedeckt sind. Die Befestigung der Schutzklappe 22 erfolgt durch Ergreifen
des Hakens 22 mit der Öse 18 des ersten Verschlusses 16. Die weitere Verschwenkung
wird von dem Antrieb 27 durchgeführt, bis der Häckslerrahmen 12 seine waagerechte
Stellung "Außer Betrieb" erreicht hat. Nun braucht die Bedienungsperson nur noch
die Befestigung des Häckslerrahmens 12 in dieser Stellung von Hand durchzuführen,
indem die Öse 21 des zweiten Verschlusses 19 den Haken 20 des Fahrzeugrahmens 10
ergreift.
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Der Verschwenkvorgang des Häckslerrahmens 12 kann auch ohne Verwendung
des elektrisch oder hydraulisch arbeitenden Antriebs 27 durchgeführt werden, wenn
der Hubzylinder oder mechanlsches Wendegetriebe 29 mit seiner Hub stange 32 als
Pneumatikzylinder/ausgebildet wird.
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