DE231919C - - Google Patents
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B67D7/00—Apparatus or devices for transferring liquids from bulk storage containers or reservoirs into vehicles or into portable containers, e.g. for retail sale purposes
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- B67D7/32—Arrangements of safety or warning devices; Means for preventing unauthorised delivery of liquid
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- Containers And Packaging Bodies Having A Special Means To Remove Contents (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 81 e. GRUPPE
Zusatz zum Zusatz-Patente 213123 vom 3. November 1908.*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Februar 1910 ab.
Längste Dauer: 7. November 1921.
Bei Anlagen zur Lagerung feuergefährlicher Flüssigkeiten und Abgabe in Teilmengen nach
Patent 193688, bei denen das nur als Schutzmittel dienende indifferente Gas im wesentliehen
spannungslos die in der Anlage frei . werdenden Hohlräume anfüllt, sind besonders
verläßliche Vorkehrungen zu treffen, um das Eintreten von Luft an Stelle von Schutzgas
in die Behälter zu verhüten. Zu diesem Zwecke wird das Schutzgas unter einem ganz geringen,
zur Überwindung der Strömungswiderstände sowieso erforderlichen Überdruck zugeführt
und mit Hilfe irgendeiner mechanischen Vorrichtung, die von diesem Druck beeinflußt
wird, eine Verriegelung der Anlage offen gehalten.
Die bisherigen Ausbildungen dieser Vorrichtungen selbst besaßen nun gewisse Mängel:
So ist bei dem gemäß dem Zusatzpatent 213123 vorgeschlagenen, mit einem Kolben gekuppelten
Hahn einmal der Reibungswiderstand des gemäß dem geringen Überdruck verhältnismäßig
sehr groß werdenden Kolbens beträchtlich, und weiter erhält der Absperrhahn leicht
schweren Gang. Gegen die Verwendung von Membranen, wie solche bei den Anlagen gemäß
dem Zusatzpatent.216406 enthalten sind, werden die Bedenken geltend gemacht, daß schmiegsame
Stoffe, wie Leder, Gummi u. dgl., im Laufe der
*) Früheres Zusatzpatent 216406,
Zeit leicht brüchig und hart werden; metallene Membranen besitzen im allgemeinen zu geringe
Hübe, auch läßt ihre Federkraft mit der Zeit nach. Die Bewegung von Ventilen gegen den
Druck der abzusperrenden Medien erfordert dabei ebenfalls einen größeren Kraftaufwand.
Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für derartige Anlagen, die neben
größter Feinfühligkeit eine völlige Zuverlässigkeit der Wirkung besitzt, und kennzeichnet
sich durch eine unter den Druck des Schutzgases gesetzte, durch einen Quecksilberverschluß
abgedichtete Tauchglocke, die unmittelbar mit einem entlasteten Kolbenschieber verbunden
ist, der in der Normallage der Leitung für das die feuergefährliche Flüssigkeit fortdrückende
Druckmittel freien Durchgang gibt. Die gerügten Mängel sind hier vermieden, indem
die Glocke einen durch den Flüssigkeitsverschluß abgedichteten Kolben von großer
Hubkraft darstellt, während beim Abblasen des Schutzgases der Rückgang ausschließlich
durch Gewichtswirkung stattfindet. Der entlastete Kolbenschieber bietet dabei bei befriedigender
Abdichtung nur einen verschwindenden Bewegungswiderstand, so daß ein Hängenbleiben der Glocke ausgeschlossen ist.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung werden nun die Einwirkungen, die durch
langandauernde Bewegungslosigkeit der ja nur bei Gefahr ausgelösten Verriegelungsvorrichtung
auftreten, wie z. B. das Festsetzen des Kolbenschiebers, dadurch beseitigt, daß durch
eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Zapfhahn bei dessen Bedienung die Verriegelungsvorrichtung
jeweilig in die Abschlußlage bewegt wird, aus der sie unter dem Druck des
Schutzgases sich selbst wieder auf Durchgang
ίο stellt. Hierdurch wird einmal ein dauerndes
leichtes Spielen der Verriegelungsvorrichtung vermittelt, während bei einem irgend denkbaren
schweren Gang ein Verharren der Verriegelungsvorrichtung in der Abschlußlage
zwangsweise herbeigeführt wird. Die Anlage bliebe also in diesem Falle verriegelt und
könnte nur nach Beseitigung dieser Störung" wieder in Betrieb genommen werden.
Die Zeichnung gibt in der Fig. 1 eine Ausführungsform
der neuen Verriegelungsvorrichtung im Querschnitt wieder. Fig. 2 zeigt den Einbau derselben in eine Anlage zur Lagerung
größerer Mengen feuergefährlicher Flüssigkeiten und Abgabe in Teilmengen.
In dem Gefäß α ist die Glocke b untergebracht, die in den mit Quecksilber gefüllten
Ringraum c eintaucht; durch den Anschluß d
ist das Innere der Glocke b mit irgendeiner das Schutzgas von etwa 0,1 Atm. Überdruck
führenden Leitung, hier dem die Steigeleitung e umgebenden Schutzmantel f, verbunden. In
der senkrechten Achse der Glocke b ist nun der Kolbenschieber g· angeordnet, der mittels
einer Ringnut h der vom Zapfhahn i kommenden Druckmittelleitung k, die zum Zwischenbehälter
I führt, freien Durchgang gibt. Der Kolbenschieber g trägt oben ein kreuzkopfartiges.
Gleitstück m, das durch eine Schubstange η mit dem Zapfhahn i gekuppelt ist. Bei
jeder Bedienung des Zapfhahnes i wird also infolge des exzentrischen Anlenkungspunktes
der Schubstange η der Kolbenschieber g zuerst gegen den Auftrieb der Glocke b nach unten
gedrückt, während bei der weiteren Drehung des Zapfhahns i und der dadurch wieder bewirkten
Hebung des Gleitstücks m der Kolbenschieber g unter der Einwirkung des Schutzgases
wieder aufwärts in diejenige Stellung zurückgeht, in der er der Druckmittelleitung k
freien Durchgang gibt.
Der Kolbenschieber g besitzt eine achsiale Bohrung 0, die durch Kanäle ft in das Gefäß a
außerhalb der Glocke b einmündet und hier die erforderliche Entlüftung für das sonst geschlossene
und normal unzugängliche Gefäß a vermittelt. Gleichzeitig dient die Bohrung 0
dazu, etwa das durch Undichtheiten des Kolbenschiebers g von der Leitung k her durchtretende
Druckmittel, das zum Fortdrücken der feuergefährlichen Flüssigkeit aus dem Zwischenbehälter
I dient, ohne schädliche Nebenwirkungen abzuführen. Schließlich kann das
Quecksilber aus dem Ringraum c bei stärkeren Druckschwankungen hier aufsteigen oder bei
unzulässigem Überdruck auch austreten.
Die Verbindung des Gleitstücks m mit dem Kolbenschieber g ist zweckmäßig auch nur
eine kraftschlüssige in dem Sinne, daß der Kolbenschieber g wohl zwangsweise dem Abwärtsgang
des Gleitstückes m folgen muß, im übrigen aber volle Bewegungsfreiheit besitzt.
Damit wird dann unbefugten Einwirkungen bezüglich der Stellung des Kolbenschiebers
g vorgebeugt. Will beispielsweise jemand zapfen,. ohne daß Schutzgas . vorhanden
ist, und versucht zwecks Zeit- oder Arbeitsersparnis das Gleitstück m in seiner oberen
Lage festzuhalten, so geht dennoch der Kolbenschieber g allein durch sein Gewicht nach unten
und verriegelt die Anlage. ■
Tritt nun an irgend einer Stelle der Anlage eine Undichtheit ein, sei es durch eine Ver-1
letzung des Schutzmantels f für die Steige- j leitung e, der mit dem Mantel q für die Ein-'
fülleitung r eine einheitliche Kammer bildet,1 sei es an den Hähnen oder Anschlüssen, oder
bleibt das Schutzgas infolge Entleerung der Kohlensäureflasche s aus, so fällt die Glocke δ
herab. Infolgedessen sinkt auch der Kolbenschieber g und schließt den Durchgang der go
Druckmittelleitung k ab. Durch die Ringnut t wird gleichzeitig dem noch in der Anlage befindlichen
Druckmittel zum Fortdrücken der feuergefährlichen Flüssigkeit aus dem Zwischenbehälter
I der Ausweg ins Freie geöffnet, so daß selbst während des Zapfens ein weiterer
Austritt der feuergefährlichen Flüssigkeit vermieden ist.
Dabei ist die Verriegelungsvorrichtung selbst I allen äußeren Beeinflussungen entzogen: Das
als Sperrflüssigkeit verwendete Quecksilber ist. bezüglich seines flüssigen Zustandes den eintretenden
Temperaturunterschieden gegenüber j unempfindlich, seine Volumenänderungen spielen
keine Rolle, da bei der Tauchglocke im Gegensatz zu einem Schwimmer die absolute Lage
der Flüssigkeitsspiegel für den Auftrieb gleichgültig ist. Selbst das Fehlen des Quecksilbers
könnte nur zu einer Verriegelung der Anlage j führen; bei unzulässiger stärkerer Erhitzung
j des Gefäßes α findet die Auslösung durch die j in seinem Boden eingesetzten Schmelzpfropfen
statt.
Claims (5)
- Patent-Ansprüche:I. Anlage zur Lagerung größerer Mengen feuergefährlicher Flüssigkeiten und Abgabe in Teilmengen nach Zusatzpatent 213123, gekennzeichnet durch eine unter den Druck des Schutzgases gesetzte, durch einen Quecksilberverschluß abgedichtete Tauchglocke (b), die einen unmittelbar mit ihr verbünde-nen entlasteten Kolbenschieber (g), der in der Normallage der Druckmittelleitung (k) freien Durchgang gibt; beim Abblasen des Schutzgases unter reiner Gewichtswirkung in die Sperrlage zieht, zu dem Zwecke, für die Wirkung der Verriegelungsvorrichtung größte Zuverlässigkeit und Feinfühligkeit zu gewährleisten. ■
- 2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschieber (g) in einer derart kraftschlüssigen Verbindung mit dem Zapfhahn (i) steht, daß bei dessen Bedienung der Kolbenschieber zuerst in die Abschlußlage bewegt wird, aus der er beim weiteren Öffnen des Zapfhahnes sich bei vorhandener Betriebsfähigkeit der Verriegelungsvorrichtung von selbst wieder auf Durchgang stellt, während er bei Störung die Verriegelung aufrecht erhält.
- 3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschieber (g) mit einer achsialen Bohrung (0) versehen ist, die durch Querkanäle (p) mit dem Gehäuseraum (a) außerhalb der Tauchglocke (b) in Verbindung steht, so daß neben der erforderlichen Entlüftung etwa eintretendes Druckmittel abpfeifen und das Quecksilber bei Drucksteigerungen aufsteigen kann.
- 4. Anlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschieber (g) von einem durch den Zapfhahn (i) bewegten Gleitstück (m) durch eine im Innern des Gehäuses unzugänglich liegende Trennungsstelle derart losgelöst ist, daß er wohl zwangsweise dessen Abwärtsgang folgt, im übrigen aber seine volle Bewegungsfreiheit behält, zu dem Zwecke, unbefugten Einwirkungen behufs Festhaltens des Kolbenschiebers vorzubeugen.
- 5. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des die Tauchglocke (b) umschließenden Gehäuses (a) mit Schmelzsicherungen (u) versehen ist, die bei unzulässiger Erhitzung das Schutzgas abpfeifen lassen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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