DE2318887B2 - Verfahren zur herstellung von polyesterfaeden durch schrumpfbehandlung heissverstreckter faeden in zwei stufen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polyesterfaeden durch schrumpfbehandlung heissverstreckter faeden in zwei stufenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyesterfäden durch Schrumpfbehandlung heiß
verstreckter Fäden in zwei Stufen, gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruchs. Ein derartiges Verfahren
ist in der DT-OS 19 07 605 beschrieben. Bei dem bekannten Verfahren erfolgt anschließend an die
Verstreckung eine zweistufige Wärmebehandlung, wobei maximal Schrumpfwerte von je 5% erzielt werden.
Die Temperaturen betragen in der ersten Stufe 55- 12O0C. In der zweiten Stufe dürfen die Temperaturen
nicht unter HO0C liegen. Durch dieses bekannte Verfahren können jedoch nicht Fäden mit geringem
Schrumpfvermögen hergestellt werden.
In der belgischen Patentschrift 612 547 wird ein
Verfahren zur Herstellung von Polyesterfäden beschrieben, die im kochenden Wasser eine Schrumpfung von
weniger als 4% erfahren. Nach diesem Verfahren werden die Fäden an einem Streckstift, dessen
Temperatur oberhalb 100° liegt, verstreckt und unmittelbar danach einer thermischen Behandlung
unterworfen, woran anschließend die Aufwicklung mit Geschwindigkeiten, die niedriger sind als die Streckgeschwindigkeit,
erfolgt. Vorzugsweise soll die Heißbehandlung bei 190—220° erfolgen und die Aufwickelgeschwindigkeit
um 10% niedriger sein als die Streckgeschwindigkeit. Man kann durch dieses Verfahren die
Schrumpfneigung der Fäden in kochendem Wasser auf Werte von 1% und darunter herabsetzen. Der
Restschrumpf in heißer Luft jedoch liegt nach wie vor zu hoch. Er beträgt bei 16O0C (15 Min.) 4,6% und bei
190° C (15 Min.) 9,9%.
Die französische Patentschrift 14 22 735 beschreibt ein Verfahren zur Relaxierung von Polyamidfäden, bei
welchem die verstreckten Fäden über eine Stufengalette geführt werden. Hierbei umschlingen die Fäden
zunächst eine erste auf 1100C beheizte Stufe und
werden anschließend auf zwei weitere Stufen mit geringerem Durchmesser um 10—15% relaxiert. In der
ersten Relaxationszone beträgt die Temperatur der Galettenstufe 120-2000C, in der zweiten 130-2100C.
Man kann auf diese Weise offensichtlich den Restschrumpf (Kochschrumpf) auf 3,5 bis 4% herabsetzen.
Dieser Wert kann jedoch noch nicht als befriedigend angesehen werden.
Auch bei dem Verfahren entsprechend der DT-OS 20 23 526 zur Herstellung schrumpfarmer Polyesterfäden,
bei dem die Fäden unmittelbar nach der Verstreckung 0,02-0,5 see über Galetten mit einer
Oberflächentemperatur von 230-2800C geführt und anschließend unter einer Spannung von 0,2 bis 10 p/dtex
relaxiert werden, führt im günstigsten Fall zu Fäden mit einem Schrumpf von 2% bei IdO0C.
Weiterhin wird noch auf die OE-PS 2 29 480 verwiesen, aus der es bekannt ist, Polyesterfäden bei
Temperaturen von bis zu 2500C einer Schrumpfbehandlung
zu unterwerfen. Auch nach diesem Verfahren gelingt es jedoch nicht die Schrumpfwerte der Fäden
ausreichend herabzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Polyesterfäden mit
niedrigen Schrumpfwerten, vorzugsweise einem Restschrumpf von weniger als 3%, gemessen in Heißluft von
19O0C, anzugeben. Solche Fäden lassen sich nicht nur leichter auf- und abspulen, sie zeigen darüber hinaus
auch sehr viel gleichmäßigere Eigenschaften, was sich auf die Weiterverarbeitung günstig auswirkt. Gewebe
und Gewirke aus Fäden mit niedrigem Heißluft- und Kochschrumpf zeigen sowohl bei der Herstellung als
auch beim Färben und/oder Fixieren eine sehr viel bessere Formstabilität und Farbgleichmäßigkeit.
Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.
Die besten Ergebnisse für Polyäthylenterephthalat-Fäden, die in üblicher Weise um etwa 300 bis 500% bei
Temperaturen oberhalb des Umwandlungspunktes 2. Ordnung verstreckt wurden, wobei die Temperatur des
Abzugsorgans zwischen etwa 140 und 16O0C liegt, werden erreicht, wenn man diese in einer ersten Stufe
zwischen 8 und 12% relaxieren läßt, wobei die Temperatur der Galette zwischen 210 und 25O0C liegt.
Daran anschließend erfolgt die zweite Relaxation um etwa 6 bis 8% bei verhältnismäßig sehr geringer
Fadenspannung. Auf diese Weise ist es möglich, den Restschrumpf der Fäden, gemessen in Heißluft von
1900C, auf unter 1% herabzusetzen.
Das Verfahren der Erfindung wird anhand der Schemaskizze durch Beispiele näher erläutert:
Ein Polyäthylenterephthalat-Faden 1 mit einem Titer
von 280dtex wird über zwei Streckstifte 2/3, deren Temperaturen 80 bzw. 1500C betragen, zu einer
Streckgalette 4 (Temperatur 1400C) geführt, die mehrfach umschlungen wird. Der Faden wird im
Verhältnis 1 :4,6 verstreckt. Der Faden gelangt dann in die erste Relaxationszone und auf eine auf 2400C
beheizte Galette 5. Die Fadenspannung beträgt hier 0,054 g/dtex. Das Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeiten
zwischen Streckgalette 4 und Galette 5 ist auf 1 :0,9 einreguliert Dann wird der Faden einer weiteren
unbeheizten Galette 6 zugeführt, deren Umfangsgeschwindigkeit um 5% geringer ist als die der Galette 5.
Die Fadenspannung in dieser zweiten Schrumpfzone beträgt etwa 0,01 g/dtex. Der Faden weist dann eine
Dehnung von 26% auf und zeigt in Heißluft (16O0C) einen Restschrumpf von 0,4% und von 0,6% bei 1900C.
Der Kochschrumpf beträgt 0,2%.
Unter Verwendung der beschriebenen Anordnung werden Polyäthylenterephthalat- Fäden mit einem Titer
von etwa 300 dtex im Verhältnis 1 :4,6 verstreckt und anschließend unter Einhaltung der aus der Tabelle
ersichtlichen Bedingungen in zwei Stufen relaxiert.
Bei | Abzugsorgan | I | Titcr | Cialctte | l-'aden- | R c la χ» | Galette | luiüen- | Schrumpf | Relaxa |
spiele | (4) | (dtex) | (5) | spannung | lion | spannung | (190 C) | tion | ||
301 | (Temperatur) | (g/dtex) | (%) | (Temperatur) | (g/dlex) | 2,5% | (%) | |||
2 | (Temperatur) | 298 | 240 C | 0,067 | 10 | unbeheizt | 0,03 | 2,2% | 7 | |
3 | 140 C | 310 | 240 C | 0,050 | 10 | unbeheizt | 0,04 | 0,1% | 7 | |
4 | 160 C | 240 C | 0,113 | 11 | unbeheizt | 0,003 | 8 | |||
140' C | ||||||||||
Fiideneigenschaflcr | Festigkeil | Dehnung | ||||||||
Beispiele | (Rkm) | (%) | ||||||||
64 | 26 | |||||||||
2 | 65 | 24,5 | ||||||||
3 | 58 | 28 | ||||||||
4 | Hierzu 1 Blatt | Zeichnungen | ||||||||
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Polyesterfäden durch Schrumpfbehandlung heiß verstreckter Fäden in zwei Stufen, wobei die Schrumpfbchandlung in der ersten Stufe bei einer Temperatur durchgeführt wird, die höher als die Temperatur in der Verstreckzone ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden mittels eines auf 140 bis 16O0C beheizten Abzugsorgans aus der Streckzone abgezogen werden, daß die Fäden in der ersten Stufe unter einer Spannung von 0,05 bis 0,5 g/dtex bei Schrumpfwerten von 5 bis 13% um eine Galette geführt werden, deren Temperatur 50 bis 100°C höher liegen als die des Abzugsorgans, jedoch wenigstens etwa 1O0C unterhalb der Schmelztemperatur des Polyesters, und daß die Fäden in der zweiten Stufe unter einer Spannung von 0,003 bis 0,5 g/dtex um eine zweite unbeheizte Galette geleitet werden, wo sie nochmals um 3 bis 8% schrumpfen.
Priority Applications (4)
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DE19732318887 DE2318887C3 (de) | 1973-04-14 | 1973-04-14 | Verfahren zur Herstellung von Polyesterfäden durch Schrumpfbehandlung heißverstreckter Fäden in zwei Stufen |
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