DE231816C - - Google Patents

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DE231816C
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    • GPHYSICS
    • G08SIGNALLING
    • G08BSIGNALLING OR CALLING SYSTEMS; ORDER TELEGRAPHS; ALARM SYSTEMS
    • G08B25/00Alarm systems in which the location of the alarm condition is signalled to a central station, e.g. fire or police telegraphic systems

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  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Emergency Management (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Alarm Systems (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 231816 KLASSE 74 c. GRUPPE
zur Vermittelung der Meldung zwei Schaltapparate besitzt.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Oktober 1909 ab.
Bekanntlich werden bei Signalanlagen, insbesondere für Feuermeldezwecke, auf der Zentrale zwei Morseapparate als Empfänger vorgesehen, welche dazu dienen, daß zwei gleichzeitig erfolgende Meldungen aufgenommen werden können. Bei größeren Anlagen mit mehreren Meldebezirken sind zur Ersparnis an Morseapparaten außerdem in jedem Bezirk zwei .Schaltapparate vorgesehen, welche eine
ίο Verbindung des jeweilig meldenden Bezirks mit den Morseapparaten vermitteln.
Die bisherigen" Schaltungen besitzen aber den Übelstand, daß bei Störungen, besonders in mehreren Bezirksleitungen von zwei zufällig gleichzeitig erfolgenden Meldungen desselben oder verschiedener ,Bezirke eine oder unter Umständen auch beide von den Empfangsapparaten nicht aufgenommen werden, sondern verloren gehen. Durch die nachstehend beschriebene Erfindung werden die bisher bekannten Schaltungen wesentlich vervollkommnet, so daß auch in Störungsfällen unter allen Umständen, mit Ausnahme eines Falles, die Aufnahme von zwei gleichzeitig einlaufenden Meldungen von den Morseapparaten ermöglicht wird.
Die neue Schaltung ist auf der Zeichnung für eine Feuermeldeanlage dargestellt. Dieselbe zeigt eine Anlage, bestehend aus vier Bezirken, welche untereinander und mit zwei Aufnahmeapparaten 24, 25 verbunden sind. Nach ihrer Lage sind zwei Arten von Bezirken zu unterscheiden: die außen liegenden, I, IV, welche einseitig direkt mit den Apparatleitungen 26 oder 27 in Verbindung gebracht werden, und die innen liegenden, II, III, welche erst über Zwischenverbindungen der erstgenannten Bezirke auf die Apparate 24, 25 geschaltet werden. Jeder Bezirk enthält eine Anzahl Melder 1, 2, 3,4 usw., welche die übliche Stromschlußeinrichtung besitzen, um in bekannter Weise die Meldung nach Art der Morsezeichen durch Unterbrechen bzw. Erden der Leitung abzugeben. Bei dem Bezirk II ist ein gebräuchlicher Melder schematisch dargestellt, welcher ein Typenrad 5, einen bei der Meldung geöffneten Kurzschlußkontakt 6, einen mit Erde in Verbindung stehenden Kontakthebel 7 und die beiden Schließkontakte 8 und 9 besitzt. In der Zentrale sind für jeden Bezirk zwei Schaltapparate 10, 11, beispielsweise Fallklappen, vorgesehen, welche in bekannter Weise durch .die Stromunterbrechung und Schließung vor Abgabe der eigentlichen Meldung ausgelöst werden und dabei die weiter unten beschriebenen Kontakte um-
schalten. Zum Betriebe dienen die Batterien 12 und 13. Die Außenbezirke I und IV· besitzen Schaltwerke mit den Kontaktfedern 14, 15, 16, 17, während die Schaltwerke der dazwischen gelegenen Bezirke II und III mit den Kontakten 18, 19, 20, 21, 22, 23 ausgerüstet sind. Diese Kontakte sind untereinander und mit den beiden Morseapparaten 24,25 durch die Leitungen 26, 27, wie auf der Zeichnung dargestellt, verbunden. Hierbei sind die Kontakte 15 und 17 der Außenbezirke I und IV parallel geschaltet, während bei den Schaltwerken der Innenbezirke zwei Verbindungsleitungen in kreuzweiser Schaltung über die Kontakte 19-23 bzw. 22-21 führen. Die Verbindung der beiden Morseapparate ist, wie bei diesen Schaltungen üblich, geerdet. In der Ruhelage befinden sich sämtliche Kontakte in der gezeichneten Stellung.
In allen Bezirken fließen Ruheströme von Batterie 12 über Schaltapparat 10, die Ringleitung a, die einzelnen Melder 1, 2, 3, 4 usw. zurück über Leitung b zur Zentrale, hier über den anderen Schaltapparat 11 nach der Batterie 13. Eine Vervollständigung der Stromkreise erfolgt bei den Außenbezirken durch die Kontakte 14, 16, bei den Innenbezirken durch die Kontakte 18, 20. Wenn in irgendeinem Bezirk eine Meldung erfolgt, so werden seine Schaltapparate 10 und 11 ausgelöst, wodurch die Kontakte diesen meldenden Bezirk über die Leitungen 26, 27 mit den Morseapparaten 24, 25 verbinden, so daß diese unmittelbar von den Stromschließungen der MeI-der in Tätigkeit gesetzt werden und so Übertragungsrelais, welche stets eine Fehlerquelle darstellen, überflüssig werden.
Zur Erläuterung der Schaltvorgänge und der Meldestromkreise infolge Auslösung der verschieden gelegenen Melder seien einige Beispiele angenommen.
A. Bei normalem Zustande der Anlage.
I. Ein Melder wird gezogen. Durch Unterbrechen des Ruhestromes werden beide Klappen 10 und 11 ausgelöst und die zugehörigen Kontakte umgeschaltet. Es wird beispielsweise bei einer Meldung im Bezirk II die Um-Schaltung der Kontakte 18 bis 23 erfolgen und der Meldestromkreis folgendermaßen geschlossen:
Von Erde der Zentrale über den Morseapparat 24, Leitung 26, Ruhekontakte 15, 17 des Bezirkes I, Arbeitskontakt 18 des Bezirkes II, Batterie 12 in die Linie a, zu dem gezogenen Melder, hier über Kontakt 8, Kontakthebel 7 zur Erde.
Der Strom in der anderen Ringhälfte fließt über Morseapparat 25, Leitung 27, Ruhekontakte 17, 15 des Bezirkes IV, Ruhekontakte 21, 22 des Bezirkes III, Arbeitskontakt 20 des Bezirkes II, Batterie 13, Fallklappe 11, δ-Leitung bis zum gezogenen Melder, Kontakt 9, Hebel 7, Erde. In diesem Falle wird also die. Meldung von beiden Morseapparaten 24 und 25 gleichzeitig aufgenommen.
2. Zwei Melder desselben Bezirkes werden gleichzeitig gezogen. Beispielsweise Melder 1 und 3 vom Bezirk II.
Die Fallklappen 10 und 11 schalten die Kontakte 18 bis 23 um.
Meldestromkreis des Melders 1: Erde am Melder 1, Hebel 7, Kontakt 8 des Melders, α-Leitung, Klappe 10, Batterie 12, Arbeitekontakt 18, Ruhekontakt 17 und 15 von Bezirk I, Leitung 26, Morseapparat 24, Erde.
Meldestromkreis des Melders 3: Erde und Kontakte 7, 9 am Melder 3, Leitung b, Klappe 11, Arbeitskontakt 20, Ruhekontakte 22, 21 von Bezirk III, Ruhekontakte 15,17 von Bezirk IV, Leitung 27, Morseapparat 25, Erde. Es wird also die Meldung des links liegenden Melders 1 vom Morseapparat 24 und die des rechts liegenden, 2, vom Morseapparat 25 aufgenommen.
3. Zwei Melder, je einer von zwei verschiedenen Bezirken, werden ausgelöst: Beispielsweise Melder 2 von Bezirk I und Melder 1 von Bezirk III.
Die Klappen 10 und 11 beider Bezirke fallen und schalten die zugehörigen Kontakte 14 bis 17 bzw. 18 bis 23 um.
Meldestromkreise:
Für Melder 2, Bezirk I: Erde und Kontakte 7, 8 des Melders 2, Leitung a, Klappe
10, Batterie 12, Arbeitskontakt 14, Leitung 26, Morseapparat 24, Erde.
Für Melder 1, Bezirk III: Erde und Kontakte 7, 9 des Melders 1, Leitung b, Klappe
11, Batterie 13, Arbeitskontakt 20, Ruhekontakte 15, 17 des Bezirkes IV, Leitung 27, Morseapparat 25, Erde.
Eine gegenseitige Störung kann nicht stattfinden, da die Verbindungen von Bezirk I nach Bezirk III, Arbeitskontakt 16 von I, Ruhekontakte 22 und 21 von II bei Kontakt 22 von Bezirk III bzw. Arbeitskontakt 18 von III, Ruhekontakte 23, 19 von II bei 17 des Bezirkes I getrennt ist. .
Kommen aber in der Ruhelage Fehler vor, beispielsweise ein Drahtbruch in den Meldeleitungen, so wird dadurch gewissermaßen die Anlage in zwei Teile zerlegt. Es werden nicht beide Klappen ausgelöst, sondern nur diejenige, in deren Ringstück der gezogene Melder liegt, da nur hierüber Stromschließungen und Öffnungen stattfinden. Infolge der eigenartigen Verbindung der Umschaltekontakte an den Apparaten 10 und 11 erfolgt aber die
Übermittlung der Meldungen in derselben beschriebenen Weise, wie aus folgendem Beispiel hervorgeht.
B. Bei einem Fehler in einem
Bezirk.
(Z. B. Unterbrechung des Bezirkes II zwischen Melder 2 und 3.)
4. Es werden bei diesem Zustande der Anlage zwei Melder des Fehlerbezirkes auf derselben Seite des Fehlerortes, d. h. desselben Leitungsstückes, gezogen, beispielsweise Melder ι und Melder 2 von diesem Bezirk II.
Die Meldung von 1 wird auf dieselbe Weise auf Morseapparat 24 übertragen, wie unter Fall A. 2. beschrieben. Die Meldung von Melder 2 geht jedoch verloren. Dieses ist aber der einzige oben erwähnte Fall, wo ohne besondere Mittel von Verzögerungsapparaten 0. dgl. eine Meldung nicht aufgenommen wird.
5. Zwei Melder des Fehlerbezirkes auf verschiedenen Seiten des Fehlerortes werden gezogen. Beispielsweise Melder 1 und 3 von Bezirk II.
Die Meldung erfolgt in derselben Weise,, wie unter A 2 beschrieben. Meldung von 1 wird durch 24, von 3 durch 25 aufgenommen.
6. Ein Melder eines fehlerfreien Bezirkes und ein Melder im Fehlerbezirk auf der dem fehlerfreien: Bezirk abgewendeten Leitungsstück dieses Fehlerbezirkes werden ausgelöst. Z. B. Melder 3 von Bezirk IV und Melder 1 von Bezirk II werden gezogen.
Von Bezirk IV fallen beide Klappen (10 und 11), von II nur Klappe 10.
Meldestromkreis in Bezirk II: Erde und Kontakte von Melder 1, Leitung a, Klappe 10, Batterie 12, Arbeitskontakt 18, Ruhekontakte 17, 15 von I, Leitung 26, Morseapparat 24, Erde.
Meldestromkreis des Bezirkes IV: Erde und Kontakte von Melder 3, δ-Leitung, Klappe ii, Batterie 13, Arbeitskontakt 16, Leitung 27, Morseapparat 25, Erde. Die Verbindung zwischen den Bezirken II und IV ist, da Klappe 10 von IV, hingegen nicht 11 von II, mitgefallen ist, bei 15 von IV bzw. 19 von II unterbrochen.
7. Derselbe Fall Wie 6, nur liegt der Melder des Fehlerbezirkes in dem dem Melder des fehlerfreien Bezirkes zugewendeten Leitungsstück. Z. B. Melder 3 von Bezirk IV und Melder 3 von Bezirk II.
Von Bezirk IV fallen wieder beide Klappen
10, 11, von Bezirk II nur Klappe 11.
Meldestromkreis des Bezirkes II: Erde und
Kontakte von Melder 3, Leitung b, Klappe
11, Batterie 13, Arbeitskontakt 20, Arbeitskontakt 21, Ruhekontakt 19, Ruhekontakt 17 und 15 von · I, Leitung 26, Morseapparat 24, Erde.
Meldestromkreis von Bezirk IV wie unter 6 beschrieben. Die Meldung gelangt nach 25. Unterbrechung der Verbindung bei 15 von IV bzw. 23 von II.
C. Zwei Bezirke haben einen
Fehler.
(Z. B. Drahtbruch in Bezirk II zwischen MeI-der 2 und 3 und in Bezirk IV zwischen Melder 3 und 4.)
8. Die gezogenen Melder liegen in verschiedenen Bezirken in einem zum Fehler gleichliegenden Ringstück. Beispielsweise Melder ι in Bezirk II und Melder 2 in Bezirk IV, die beide in den Ringstücken α liegen.
Es werden nur die Klappen 10 von II und 10 von IV ausgelöst.
Meldestromkreis des Bezirkes II wie unter B. 6. angegeben. Die Meldung wird vom Morseapparat 24 aufgenommen.
Meldestromkreis des Bezirkes IV gleichfalls wie unter B 6, die Meldung wird vom Morseapparat 25 aufgenommen. Die Verbindung der beiden Meldestromkreise ist bei 15 von IV bzw. bei 19 von- II unterbrochen.
9. Die gezogenen Melder liegen in verschiedenen Bezirken, aber in einem zum Fehler ungleich liegenden Ringstück. Beispielsweise Melder 1 in Bezirk II im «-Zweig und Melder 4 in Bezirk IV im δ-Zweig.
Es werden nur die Klappen 10 von II und 11 von IV ausgelöst.
Die Meldestromkreise sind nach den obigen Ausführungen leicht festzustellen. Wie also zu erkennen ist, werden zwei gleichzeitig einlaufende Meldungen stets in der Weise aufgenommen, daß der bezüglich der ganzen Anlage links liegende Melder auf den Morseapparat 24 und der entsprechend rechts gelegene Melder auf den Morseapparat 25 wirkt.
Bei Auslösung eines zweiten Melders während des Arbeitens eines einzigen, zunächst natürlich auf beide Morseapparate wirkenden Melders tritt auch die entsprechende Umschaltung ein, welche, wie oben beschrieben, die Aufnahme beider Meldungen ermöglicht.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Schaltung für Signalanlagen, insbesondere für Feuermelder, mit zwei Morseapparaten als Empfänger für mehrere Meldebezirke, deren jeder zur Vermittlung der Meldung zwei Schaltapparate besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß diese Schaltapparate (10, 11) bei den außen liegenden Bezirken mit besonderen Umschaltekontakten (14, 15,
    16, 17) und bei den innen liegenden Bezirken mit entsprechend anderen Umschaltekontakten (18, 19, 20, 21, 22, 23) ausgerüstet sind, welche eine Vermittlung der jeweilig meldenden Bezirke mit den Morseapparaten (24, 25) selbsttätig in der Weise herbeiführen, daß diese von den Meldern unmittelbar in Tätigkeit gesetzt werden und infolge der Parallelschaltung der Kontakte (15, 17) bei den außen liegenden Bezirken und der kreuzweisen Hintereinanderschaltung der Kontakte (19, 23 und 21, 22) bei den innen liegenden Bezirken einen zweifachen Weg für die Übertragung der Meldungen abgeben, so daß in bekannter Weise bei Störungsfällen zwei gleichzeitig einlaufende Meldungen derart zu je einem Morseapparat geleitet werden, daß ein Verlorengehen einer Meldung nicht eintreten kann.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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