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Sicherheitsgurt für Fahrzeuge Die Erfindung betrifft Sicherheitsgurte
für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge die vorzugsweise durch kombinierte Hüft-
und Schultergurte gebildet werden und mit einer Einrichtung zum selbsttätigen An
bzw. Ablegen der Gurte versehen sind.
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Es ist ein Sicherheitsgurt der eingangs genannten Gattung bekannt
(DT-OS 2 206 6)1) dessen Einrichtung zum An- und Ablegen durch eine Tür und ein
Betätigungswerk gebildet wird.
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Dieser Ausführung haftet jedoch der Nachteil an, daß durch die Befestigung
der Gurten an der Tür besondere Verstärkungen an derselben vorgeseher werden müssen,
die nicht nur schwer unterzubringen sind, sondern auch die freie Gestaltung der
Tür nachteilig beeinträchtigen Darüber hinaus stellt das Betätigungswerk eine sperrige,
den Fahrgastraum des Kraftfahrzeuges nachteilig beeinträchtigende Vorrichtung dar,
die einen hohen konstruktiven Aufwand verursacht. Auch sind die Gurte in der abgelegten
Position, bedingt durch ihre Anbringung an der Tür, nicht weit genug von den Insassen
entfernt, was sich nachteilig auf den Komfort auswirkt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zum selbsttätigen
An- und Ablegen von Sicherheitsgurten zu schaffen, die die freie Gestaltung des
Fahrgastraumes bzw0 der Aufbauteile des Kraftfahrzeuges nicht nachteilig beeinträchtigt.
Dabei sollte aber auch das An- und Ablegen des Gurtes auf komfortable Weise möglich
sein.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erzielt, daß die Einrichtung
durch eine Betätigungsvorrichtung und an den Enden der Gurte angebrachte, lageveränderliche
Elemente gebildet wird, die mit Aufbau oder Sitzteilen zusammenwirken und zum An-
bzw Ablegen der Gurte im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung und/ oder senkrechter
Richtung bewegt werden, Hierzu sind die Elemente der HüStgurte an Vorrichtungen
geführt, die im wesentlichen parallel zum Sitz verlaufen, wogegen die Elemente der
Schultergurte in einer am Dach vorgesehenen Vorrichtung gefÜhrt sind, Die Elemente
der Hüftgurte sind Jeweils zu beiden Längsseiten des Sitzes angeordnet. Ausserdem
sind die Elemente der Hüftgurte in der angelegten Endstellung in der Nähe der hinteren
Begrenzung des Sitzes angeordnet und in der abgelegten Endstellung im Bereich eines
Fußraumes untergebracht. Die Elemente der Schultergurte sind in der angelegten Endstellung
in einem hinteren Dachbereich und in der abgelegten Endstellung im wesentlichen
oberhalb eines Lenkrades des Kraftfahrzeuges angeordnet.
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Die Elemente können darüber hinaus an einem Gurt vorgesehen sein,
der sich im unteren Bereich zwischen den Beinen einer den Sitz benutzenden Person
erstreckt und im oberen Bereich an einer Rückenlehne vorgesehen ist, wobei zum An-
und Ablegen des Gurtes das eine Element sich in Fahrzeuglängsrichtung und das andere
Element sich in senkrechter Richtung bewegt. Das Element im unteren Bereich des
Gurtes ist in der angelegten Stellung innerhalb des Sitzes angeordnet. Das Element
ist um eine quer zur Fahrzeuglängsrichtung sich erstreckende Schwenkvorrichtung
verschwenkbar0 Das Element erstreckt sich zumindest teilweise innerhalb der Rückenlehne
des Sitzes.
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Ausserdem ist die Schwenkvorrichtung innerhalb der Rückenlehne vorgesehen.
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Die Betätigungsvorrichtung wird durch ein oder mehrere Elektromotoren
gebildet, die mit den Elementen zusammenwirkein. Vorteilhaft ist es, wenn Jedes
Element mit einem E-Motor versehen ist. In Ausgestaltung der Erfindung wird die
Betätigungsvorrichtung in Abhängigkeit der Stellung eines Anlassgliedes für eine
Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeuges wirksam.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind hauptsächlich darin
zu sehen, daß durch die Bewegungsart der Elemente - in Fahrzeuglängsrichtung und/
oder senkrechter Richtung - zum An- bzw. Ablegen der Gurte solche Vorkehrungen getroffen
werden können, die eine freie Gestaltung des Innenraumes und der Aufbauteile des
Kraftfahrzeuges erlauben. In der abgelegten Endstellung ist ein bequemes, den Komfort
erhöhendes Ein- und Aussteigen möglich. Durch die Betätigungsvorrichtung sind die
Gurte rasch und sicher in die beiden Endstellungen betätigbar.
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In der Zeichnung wird ein erfindungsgemäßes Ausfuhrungs beispiel
näher beschrieben, Es zeigt: Fig. 1 eine schematische Teilseitenansicht eines Kraft
fahrzeuges Fig. 2 eine Ansicht in Pfeilrichtung X Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie
II-II der Fig. 1 in größerem Maßstab
Fig. 4 einen Schaltkreis zum
Betätigen der erfindungsgemäßen Einrichtung Fig. 5 eine Ansicht entsprechend Fig.
1 eines anderen Ausführungsbeispieles und Fig. 6 eine Ansicht schräg von vorne auf
den Gegenstand der Fig0 5.
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Das Kraftfahrzeug 1 umfasst gemäß Fig. 1 ein Dach 2 und einen Windlauf
3 zwischen denen sich eine Windschutzscheibe 4 erstreckt. Vom Windlauf 3 aus verläuft
eine im wesentlich aufrecht stehende Wand 5 zu einer Bodenanlage 6.
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Im Fahrgastraum 7 des Kraftfahrzeuges 1 ist eine Schalttafel 8, ein
Lenkrad 9 und ein Sitz 10 vorgesehen0 Mit 11 ist ein Dachpolster bezeichnet. Auf
dem Sitz 10 der durch ein Sitzteil 12 und ein Lehnenteil 13 gebildet wird, sitzt
eine Person 14.
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Die Person 14 wird mittels eines Sicherheitsgurt es 15 geschützt.
Der Sicherheitsgurt 15 ist durch einen kombinierten Hüft- und Schultergurt 16, 17
dargestellt. Der Schultergurt 17 umfasst zwei, vom Hüftgurt 16 aus mit Abstand nach
oben verlaufenden Gurte 18, 19. Diese Gurte sind hinter dem Kopf der Person 14 zu
einem einzigen Gurt zusammengeführt0 Zum selbsttätigen An- bzw0 Ablegen ist der
Sicherheitsgurt 15 mit einer Einrichtung versehen. Diese Einrichtung umfasst eine
Betätigungsvorrichtung 20 und lageveränderliche Elemente 21, 22, 23 die an den Enden
der HüSt- bzw. Schultergurte 16, 17 vorgesehen sind.
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Die Elemente 21, 22 die am Hüftgurt 16 vorgesehen sind, wirken mit
Führungsvorrichtungen 24, 25 zusammen, die Endanschläge 26, 27, 28, 29 aufweisen.
Die FUhrungsvorrichtungen 24, 25 verlaufen im wesentlichen parallel zu den Längsseiten
des Sitzes 10 und sind mit Profilierungen 30 versehen (Fig. 3).
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Jedes Element 21 umfasst ein im Querschnitt u-förmiges Gehäuse 31,
in dem eine Rolle 32 vorgesehen ist. Die Rolle 32 ist oberhalb der Führungsvorrichtung
24 angeordnet und weist ebenfalls eine Profilierung 33 auf, die der Profilierung
30 der Führungsvorrichtung 24 entspricht. Zwischen der Führungsvorrichtung 24 und
einem horizontal ausgerichtetem Abschnitt 34 des Gehäuses 31 sind Federelemente
35, 36 angeordnet.
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Dadurch wirkt die Rolle 32 mit der Führungsvorrichtung 24 unter Spannung
zusammen.
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Die Betätigungsvorrichtung 20 wird durch Elektro-Motoren 37 gebildet,
die mit der jeweiligen Rolle 32 der Elemente 21, 22, 23 zusammenwirken. Anstatt
der Elektro-Motoren können als Betätigungseinrichtung auch hydraulische- oder pneumatische
Mittel Anwendung finden.
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In der angelegten Stellung A des Sicherheitsgurtes 15 sind die Elemente
21 22 in der Nähe der hinteren Begrenzung des Sitzes 10 angeordnet. Das Element
23 ist hierbei in einem hinteren Dachbereich angebracht. In der abgelegten Stellung
B des Sicherheitsgurtes 15 befindet sich das Element 23, ungewähr oberhalb des Lenkrades
10. Die Elemente 21, 22 des Hüftgurtes 16 dagegen sind hierbei in einem Fußraum
38 unterhalb
der Schalttafel 8 untergebracht. Das Element 21'das
benachbart einer nicht näher dargestellten Seitentür des Kraftfahrzeuges verläuft,
ist in der abgelegten Stellung B des Sicherheitsgurtes gegenüber dem Element 22
weiter vorne(in Fahrtrichtung) untergebracht. Dadurch ist ein leichtes Aus-und Einsteigen,
aus- bzw. in das Fahrzeug bei abgelegtem Sicherheitsgurt, gewährleistet.
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Zur Fixierung der Elemente 21, 22,-23-in der angelegten Stellung
A ist jeweils ein ortsfestes Schloß 39 vorgesehen (Fig. 3). Das Schloß 39 umfasst
ein Gehäuse 40, in dem ein Betätigungsarm 41 und ein Schließbolzen 42 untergebracht
sind.
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Der Betätigungsarm 41, der beispielsweise von einer nicht näher dargestellten
Magneteinrichtung betätigt wird, wirkt über eine Gabel 43 mit einem Zapfen 44 des
Schließbozen 42 zusammen.
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Der Schließbolzen 42 ragt mit einem Abschnitt 45 durch eine öffnung
46 des Gehäuses 31 hindurch und in eine oeffnung 47 der Führungsvorrichtung 24 hinein.
Hierbei arbeitet der Schließbolzen mit einer Druckfeder 48 zusammen; die nach Freigabe
der Magneteinrichtung ein Ausrücken des Schließbolzen 42 aus den oeffnungen 46,
47 bewirkt, das Schloß 39 öffnet und die strichpunktierte Lage einnimmt.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung lässt sich auf einfache
Weise anhand der Figuren 1 und 4 erklären. In Fig. 4 ist ein schematischer Schaltplan
der Einrichtung wiedergegeben. Danach ist ein Zündanlaßschloß 49 über Leitungen
mit den Schlössern 39 und den Elektro-Motoren 37 der
Elemente 21,
229 23 verbunden. Wird nun das Zündanlaßschloß in Richtung C bewegt und eine nicht
gezeigte Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeuges abgestellt, werden zunächst die
Schlösser 39 geöffnete Danach bewegen die E-Motoren 37 die Elemente 21S 22> 23
und somit den Sicherheitsgurt 15 in Fahrzeuglängsrichtung E-E aus der angelegten
Stellung A in die abgelegte Stellung B. Danach ist ein leichtes Aus- bzw. Einsteigen
möglich. Bei Inbetriebnahme des Kraft fahrzeuges wird das Zündanlaßschloß 49 in
Richtung D gedreht, wodurch die Elektro-Motoren die Elemente 21, 22, 23 in die angelegte
Endstellung bewegen und die Schlösser 39 geschlossen werden.
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In den Fig. 4 und 6 ist ein Y-förmiger Sicherheitsgurt 50 gezeigt,
dessen aufrechtes Teil 51 sich zwischen den Beinen einer Person 52 erstreckt und
dessen oberer Teil 53 gabelartig an den Schultern dieser Person zur Anlage gelangt.
Hierzu weist ein Sitzteil 54 eines Sitzes 55 eine Ausnehmung 56 auf. Am Ende des
unteren Teiles 51 ist ein Element 57 vorgesehen, das sich zum An- und Ablegen des
Sicherheitsgurtes 51 in Fahrzeuglängsrichtung F-F bewegt. Mit dem Element 57 verbunden
ist eine bekannte Gurtaufrollautomatik 58.
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Das Teil 53 ist an einem Element 59 vorgesehen, das sich zum An-
und Ablegen des Sicherheitsgurtes 51 im wesentlichen in senkrechter Richtung G-G
bewegt. Das Element 59 umfasst einen Rahmen 60, der zumindest teilweise innerhalb
einer Rückenlehne 61 des Sitzes 55 vorgesehen ist. Der Rahmen 60 wirkt mit einer
quer zur Fahrzeuglängsrichtung F-F angeordneten Schwenkvorrichtung 62 und einer
FUhrungsvorrichtung 63 zusammen.
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Zur Betätigung der Elemente 57 und 59, können Elektro-Motoren und
/oder hydraulisehe bzw. pneumatische Einrichtungen verwendet werden.
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Wird ein Ablegen des Sicherheitsgurtes 51 gewünscht, kann beispielsweise
von einem Zündanlaßschloß aus ein Impuls gegeben werden durch den das Element 57
in Fahrzeuglängsrichtung F-F bewegt wird. Gleichzeitig wird das Element 59 in senkrechter
Richtung G-G bewegt und um die Schwenkvorrichtung 62 in Fahrtrichtung verschwenkt.
Danach ist ein Aus- und Einsteigen aus- bzw0 in das Kraftfahrzeug möglich.