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Plattenförmiges Fertigbauteil, insbesondere aus Beton Die Erfindung
betrifft ein plattenföries Fertigbauteil, insbesondere aus Beton, von denen mehrere
aneinandergereiht eine Fassade eines Gebäudes bilden, wobei zwischen benachbarten
Fetigbauteilen Dehnungsfugen vorhanden sind.
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Dem Wetter ausgesetzte Fertigbauteile der vorstehenden Art weisen
den Nachteil auf, daß zwischen den erforderlichen Dehnungsfugen oder Schlitzen Feuchtiet
eindringen kann, was insbesondere bei hinterlüfteten Fassaden unerwünscht ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, Fertigbauteile anzugeben, die sich ohne
wesentlichen Mehraufwand im Vergleich zu den herkömmlichen Fertigbauteilen herstellen
lassen, wobei im montierten Zustand der Fertigbauteile die Dehnungsfugen abgedichtet
sind, ohne daß die Dehnungsfunktion der Fugen oder Schlitze beeinträchtigt ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens eine
in dem Fertigbauteil fest verankerte Kunststoffleiste vorgesehen ist, die entlang
wenigstens einer Seite des Fertigbauteiles mit einem Dichtungsteil an das benachbarte
Fertigbauteil dehnungsdicht anschließt.
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel nach der Erfindung besteht darin,
daß das Dichtungsteil aus einem Leistenabschnitt besteht, der mit der Kunststoffleiste
eine Einheit bildet und sich entlang der oberen, horizontalen Innenkante des Fertigbauteiles
im wesentlichen in der Verlängerung der vert-ikalen Innenseite des Fertigbauteiles
nach oben erstreckt und hinter einen vertikalen Abschnitt der Innenseite eines benachbarten
oberen Fertigbauteiles entlang seiner unteren horizontalen Innenkante greift.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel nach der Erfindung besteht darin,
daß die Kunststoffleiste einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist zur
Bildung eines entlang wenigstens einer Stirnseite des Fertigbauteiles verlaufenden
Einschubschlitzes und daß das Dichtungsteil aus einem flachen in den Schlitz einschiebbaren
Einschubteil aus kunststoff besteht, das an ein benachbartes Fertigbauteil dichtend
anschließt.
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Die vorstehenden AusfUhrungsbeispiele nach der Erfindung können alleine
oder gemeinsam zur Anwendung komnien. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus weiteren Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben,
die in Zeichnungen schematisch dargestellt sind.
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Hierin zeigt: Fig. 1 und 2 Stirnansichten durch zwei verschiedene
erste Ausfuhrungsbeispiele nach der Erfindung, Fig. 3 bis 5 Querschnitte durch Kunststoffleisten
für weitere erste Ausführungsbeispiele, Fig. 6 einen Horizontalschnitt durch ein
zweites Ausführungsbeispiel,
Fig. 7 einen Vetikalschnitt durch das
AusfUhrungsbeispiel nach Fig. 6 in Verbindung mit einem ersten Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2, Fig. 8 einen Schnitt entsprechend Fig. 6 in vergrößerter Darstellung
und Fig. 9 eine Vorrichtung zur Herstellung des Ausführungsbeispieles nach Fig.
6.
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In Fig. 1 sind abgebrochene Teile zweier übereinander angeordneter
plattenförmiger Fertigbauteile 1 und 2 nach der Erfindung dargestellt. Hierbei kann
es sich um hinterlüftete Fassadenbauteile eines Bauwerks handeln, die an einer nicht
dargestellten Gebäudewand aufgehängt sind. Die der Gebäudewand zugekehrten Innenseiten
der Fertigbauteile sind mit 3 und 4 und die dem Wetter ausgesetzten Außenseiten
sind mit 5 und 6 bezeichnet.
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In dem unteren Fertigbauteil 1 ist eine Kunststoffleiste 7 eingebetter,
die ein nach oben gerichtetes Dichtungsteil 8 aufweist, das sich in der Verlängerung
der vertikalen Innenseite 3 des unteren Fertigbauteiles 1 erstreckt und in eine
Ausnehmung 9 innenseitig am unteren Ende des oberen Fertigbauteiles 2 ragt.
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Die Kunststoffleiste 7 ist ankerartig im oberen Bereich des unteren
Fertigbauteiles eingebettet. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 schließt die
eine Seite des mittleren Abschnittes der Kunststoffleiste 7 mit der vertikalen Innenseite
3 des unteren Fertigbauteiles 1 ab. Von dem mittleren Abschnitt der Kunststoffleiste
ragen an ihren Enden nach innen abgewinkelte Abschnitte 10, 11 in das Fertigbauteil
1 hinein. Dabei grenzt der obere Abschnitt 11 an die abgeschrägte obere Stirnseite
12 des Fertigbauteiles 1, die einen bestimmten Abstand von der unteren Stirnfläche
13 des oberen Fertigbauteiles 2 aufweist.
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Dieser Abstand bestimmt die zwischen zwei Fertigbauteilen einzuhaltende
Dehnungsfuge, welche durch das vorspringende Dichtungsteil 8 an der Kunststoffleiste
7 gegen Witterungseinflüsse nach
innen abgedichtet ist. In dem Ausführungsbeispiel
bildet das Dichtungsteil 8 mit der im Fertigbauteil verankerten Kunststoffleiste
7 eine Einheit.
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Fig. 2 zeigt ein weiteres Äusführu'ngsbeispiel nach der Erfindung.
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Hierbei bildet die im Fertigbauteil 1 verankerte Kunststoffleiste
7' mit dem Dichtungsteil 8' eine Stufe 14 dergestalt, daß die der vertikalen Innenseite
3 des Fertigbauteiles 1 zugewandte Innenseite 15 des Dichtungsteiles im wesentlichen
in der Verlängerung der vertikalen Innenseite 3 des Fertigbauteiles 1 liegt, die
mit der vertikalen Innenseite 4 des oberen Fertigbauteiles 2 fluchtet. Auf diese
Weise erübrigt sich eine innenseitige Aussparung am unteren Ende eines Fertigbauteiles,
wie sie in Fig.1 dargestellt ist. Im übrigen entspricht die Kunststoffleiste 7'
der Kunststoffleiste 7 in Fig. 1.
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In den Fig. 3 bis 5 sind weitere Kunststoffleisten mit den vorspringenden
Dichtteilen dargestellt. In Fig. 3 wird die Sunststoffleiste 16 von zwei Abschnitten
17, 18 gebildet, die in einem spitzen Winkel zusammenlaufen, von dem aus sich das
Dichtungsteil 19 nach oben erstreckt. An den in ein Fertigbauteil sich hineinerstrecken
den Abschnitten 17, 18 befinden sich ankerartige Vorsprünge 20. Der Abschnitt 18
ist innen zum Fertigbauteil hin abgewinkelt.
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Fig. 4 zeigt eine Kunststoffleiste 21, die von zwei winklig zueinander
verlaufenden Abschnitten 22, 23 gebildet wird, von denen der Abschnitt 22 außenseitig
mit der oberen horizontalen Stirnfläche eines Fertigbauteiles abschließt und der
Abschnitt 23 mit anerartigen Vorsprüngen 24 schräg in das Fertigbautel hineinragt.
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Das nach oben ragende Dichtungsteil 25 schließt mit einer Stufe 26
an den Abschnitt 22 der Kunststoffleiste 21 an, wodurch die Dichtungsleißte hinter
die Innenseite eines benachbarten oberen Fertigbauteiles zu greifen vermag, ohne
daß dieser innenseitig an seinem unteren Ende eine Aussparung bzw. einen zurückgesetzten
Wandabschnitt aufweisen muß.
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In Fig. 5 ist eine weitere Kunststoffleiste 26 dargestellt, die einen
ersten Abschnitt 27 umfaßt, von dem zwei kurze Abschnitte 28, 29 mit ankerartigen
Vorsprüngen sich schräg nach innen in ein Fertigbauteil hineinerstrecken. An den
Abschnitt 27 grenzt ein Dichtungsteil 30 entsprechend dem Dichtungsteil 25.
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Die wenigen Ausführungsbeispiele für verschiedene Kunststoff leisten
in Verbindung mit vorspringenden Dichtungsteilen zeigen, daß eine große Vielzahl
von Formen denkbar ist, wobei jeweils die Kunststoffleiste in dem Fertigbauteil
Sest verankert ist und an die Kunststoffleiste ein Dichtungsteil anschließt, das
sich über die obere horizontale Stirnfläche des Fertigbauteiles weentlich hinauserstreckt
und hinter die Innenseite eines benachbarten oberen Fertigbauteiles greift, das
von dem unteren Fertigbauteil einen bestimmten Abstand aufweist, wodurch ein spannungsfreies
Ausdehnen und Zusammenziehen der Fertigbauteile möglich ist, ohne daß die Dichtwirkung
des ausreichend lang ausgebildeten Dichtungsteiles verloren geht.
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Es ist klar, daß die ankerartigen Vorsprünge bei den 4usfAhrungsbeispielen
nach Fig. 3 bis 5 nicht in jenem Falle erforderlich sind.
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In Fig. 6, 7 und 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel nach der Erfindung
dargestellt, das allein oder zusammen mit r.en Ausführungsbeispielen nach den Fig.
1 bis 5 oder der gleichen vorgesehen sein kann. Zwei horizontal geschnittene Teile
von benachbarten Fertigbauteilen sind mit 31 und 32 bezeichnet, die einen gewissen
vertikalen Dehnfugenabstand voneinander aufweisen.
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In den Fertigbauteilen befinden sich im Querschnitt U-förmige Kunststoffleisten
33, 34 gleicher oder weitgehend gleicher Gestalt.
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Die Kunststoffleisten erstrecken sich über die gesamte vertikale Höhe
der Fertigbauteile im Gegensatz zu den Kunststoffleisten nach den Fig. 1 bis 5,
die sich über die gesamte horizontale Breite bzw. Länge eines Fertigbauteiles erstrecken.
Die Kunststoffleisten
33, 34 weisen nach außen offene Schlitze
auf, in die ein flaches Dichtungsteil 35 eingrei£t, das beidseitig über die oberen
und unteren Stirnflächen der Fertigbauteile hinausragt. Wie Fig. 7 andeutet, verlaufen
die Kunststoffprofile 33, 34 nicht parallel zu den vertikalen Begrenzungskanten
eines Fertigbauteiles, sondern etwas geneigt, so daß jeweils ein überstehender oberer
Endabschnitt des Dichtungsteiles an einem unteren Fertigbauteil hinter den überstehenden
unteren E,ndabschnitt des Dichtungsteiles an einem benachbarten oberen Fertigbauteil
greift.
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Das Dichtungsteil ist hier als doppelwandiges I-Profil ausgebildet,
das auch als doppel-T-Profil bezeichnet werden kann.
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Es handelt sich um ein flaches Hohlprofil, das von zwei parallelen
Långsstegen 36j 37 (Doppelsteg) gebildet wird, die von zwei beidseitig überstehenden
kürzeren Querstegen 38, 39 begrenzt sind. Die U-rörmigen Kunststoffleisten weisen
zwischen ihren Schenkeln 4X, 40 eine solche lichte Weite auf, daß die Querstege
38, 39 ausreichend Platz zwischen den Schenkeln finden.
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An den freien inden der Schenkel 40, 4d befinden sich nach innen und
außen vorspringende Randabschnitte 41, 42, die mit Stirnflächen der Fertigbauteile.abschließen.
Die nach innen vorspringenden einander gegenüberliegenden Abschnitte weisen einen
Abstand 43 auf, der gleich oder etwas kleiner als die normale Breite bzw. StärKe
des Doppelsteges des Dichtungsteiles 35 ist.
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Da der Doppelsteg slch elastisch zusaitimendrücken läßt, läßt er sich
leicht in die Schlitze der Kunststoffleisten einschieben, wobei die nach innen weisenden
Randabschnitte dicht auf den beiden Längsstegen 37, 38 des Einschubteiles aufliegen.
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Die Böden der Kunststoffleisten 33, 34 weisen innenseitig nutenförmige
Vertiefungen 43, 44 zum teilweisen Eingriff einer in Fig. 9 dargestellten Montageleiste
45 auf, die an senkrechten Schalungswandungen festgehalten ist. Die Montageleiste
45 aus Metall enthalt stift- oder dornartige Vorsprünge 46, die zur Befestigung
einer Kunststoffleiste auf der Montageleiste 45 durch den Boden der Kunststoffleiste
dringen und diese beim Herstellen
eines Fertigbauteiles derart
festhalten, daß die Randabschnitte 41, 42 mit einer Stirnfläche des Fertigbauteiles
abschließen. Die Montageleiste 45-weist eine Stärke auf, die vorzugsweise gleich
oder geringfUgig kleiner als die Stärke des Doppelsteges des Dichtungsteiles 35
ist. Beim Betonieren des Fertigbauteiles wird durch den auf die elastischen Schenkel
408 40'der Kunststoffleiste wirkenden Druck sichergestellt, daß die nach innen abgebogenen
Randabschnitte 41, 42 sich auf der Montageleiste abstützen, so daß nach dem Aushärten
des Fertigbauteiles und Entfernen der Montageleiste 45 aus der Kunststoffleiste
33 bzw 34 die Randabschnitte der Leiste den für einen dichten Anschluß an den Doppelsteg
des Dichtungsteiles erforderlichen Abstand aufweisen, Durch die erfindungsgemäße
Horizontaldichtune nach Fig. 1 bis 5 und 7 längs horizontalen Dehnungsfugen und/oder
die erfindungsgemäße Vertikaldichtung nach Fig. 6 bis 9 längs vertikalen Dehnungsfugen
zwischen benachbarten Fertigbauteilen einer Fassade läßt sich diese gegen Witterungseinflüsse
vollkommen dicht ausbilden.
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Patentansprüche