DE2314384B2 - Dichter Siliciumcarbidkörper und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Dichter Siliciumcarbidkörper und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft dichte Siliciumcarbidkörper, deren Biegefestigkeit über 7000 kg/cm2 bei Raumtemperatur,
über 5600 kg/cm2 bei 12000C, über kg/cm2 bei 1375°C und über 3140 kg/cma bei
1500° C beträgt. Das Produkt besitzt eine Korngröße
von < 5 μηι, und im wesentlichen liegt das gesamte
Siliciumcarbid in der «-Modifikation vor. Es hat eine Dichte von zumindest 99% der Theorie und enthält
0,5 bis 5 % Aluminium, welches bei der Röntgenbeugungsanalyse nicht als getrennte Phase erscheint
und wobei eine solche Phase, die sich durch abtastelektronenmikroskopische Untersuchungen bei einer
Vergrößerung von 25 000 oder durch Elektronensondenanalyse bei einer Vergrößerung von 5000 feststellen
ließe, im wesentlichen fehlt. Die Körper könnei zusätzlich 0,5 bis 5 Volumprozent Wolframcarbid enthalten.
Seit langem besteht der Bedarf an harten festen Materialien, die unter hoher Last bei erhöhten Temperaturen
ohae Abbau und Oxydation arbeitsfähig sind. Derartige Werkstoffe sollten auch hf.he Biegefestigkeit
bei Raumtemperatur und bei hol·· Temperatur besitzen. Bisher versuchte man, derartige Werkstücke
in Form von Siliciumcarbidkörpern zu erhalten. Es ist bekannt, Siliciumcarbid bei einer Temperatur
über 35O0°C und einem Druck von zumindest 700 kg/ cm« heiß zu pressen (US-PS 31 58 442). Die Biegefestigkeit
dieses Materials ist unbekannt, jedoch fand es in der Praxis keinen Eingang. Es wurden verschiedene
Anstrengungen unternommen, um hochfestes Siliciumcarbid herzustellen (»Materials and Methods«,
Oktober 1956, S. 92; »Journal of Material Science«, Bd. 6, 1971, S. 324 bis 331). Dabei handelt es sich um
ein selbstgebundenes Siliciumcarbid, das einige interessante Eigenschaften besitzt, jedoch nicht sehr fest
ist, denn es hat eine Biegefestigkeit von < 3500 kg/cm2 bei Raumtemperatur. Besseres Siliciumcarbid erhielt
man durch Dampfphasenabscheidung (Gulden,
»Journal of American Ceramic Society«, Bd. 52, S. 585 bis 590, November 1969). Im allgemeinen wird
es erhalten durch thermische Zersetzung eines Silans, wie Methyltrichlorsilan. Das Produkt hat interessante
physikalische Eigenschaften. Die Biegefestigkeit ist im Vergleich zu den erfindungsgemäßen Produkten entsprechend,
jedoch besitzt es den Nachteil, daß auf diese Weise keine größeren Körper hergestellt werden
können. Es ist außerordentlich schwierig, Formkörper in der Art von Kugeln, Turbinenflügeln u. dgl. herzustellen.
Darüber hinaus weist das erfindungsgemäße Produkt eine regellose Kornstruktur auf, während das
durch Vakuumabscheidung erhaltene Produkt in einer Richtung hoch orientiert ist.
Aus den Ausführungen von Alliegro,Coffin and T i η k 1 e ρ a u g h in »J. Am. Ceram. Soc«, 39
(11), 1956, S. 386 bis 389, ist die Herstellung mäßig dichter (98%) heißgepreßter Siliciumcarbidkörper
bekannt, die eine Biegefestigkeit in der Größenordnung von 3780 kg/cm2 bei Raumtemperatur haben
sollen. Durch weitere Untersuchungen in »Progress Reports prepared for the Department of the Navy
under Contract N00019-71-C-0290» wurde eine Verbesserung dieser Körper dadurch erreicht, daß verschiedenen
Siliciumcarbidpulvern Bor zugesetzt wurde, wodurch man Siliciumcarbidkörper mit etwa gleichen
physikalischen Eigenschaften erhalten konnte. Nach der US-PS 35 20 656 wird ein Produkt hergestellt aus
96 Volumprozent /9-Siliciumcarbid und 4 Volumprozent
Tonerde. Das Gemisch wird heiß gepreßt und hat eine Dichte von 98 % der Theorie. Eingebettet in etwa
50 % n-Siliciumcarbid und etwa 50 % /3-Siliciumcarbid
finden sich dann die Tonerdekristalle. Die Biegefestigkeit dieser Materialien liegt in der Größenordnung
von 6550 kg/cm2 bei Raumtemperatur. In der Praxis hat dieses Material keinen Eingang gefunden.
Nach der US-PS 31 78 807 wurde durch Verdichten unter Anwendung von Sprengkraft versucht,
ein Siliciumcarbid-Skelett herzustellen, welches dann mit Aluminium imprägniert wurde.
Aus der russischen Zeitschrift »Poroshkovaya Metallurgiya«, Nr. 6, November-Dezember 1962, S. 54
bis 60, jsehen Untersuchungen über die Eigenschaften
von Fonnkörpem auf der Basis von Siliciumcarbid mit gewissen Anteilen an Aluminium hervor, und zwar
mit 5, 7,5 bzw. 10% Aluminium. Die Pulvergemisch^ werden heißgepreßt und erreichen bei einem Aluminiumgehalt
von 5% eine Dichte von maximal 85% der Theorie. Durch Heißpressen kommt man mit derartigen
Pulvergemischen zu keinen höheren Dichten, da man eine ungenügende Schrumpfung feststellen
muß. Die auf diese Weise erhaltenen Formkörper besitzen nur für spezielle Anwendungsgebiete unzulängliche
Festigkeitswerte, insbesondere was die Bruch- und Biegefestigkeit anbelangt. Unter dem Mikroskop
zeigen die Schliffbilder von Preßlingen mit einem Aluminiumgehalt von 5% grau-weiße und weiße Bereiche
in ungleichmäßiger Verteilung. Die weißen Bereiche stellen eine metallartige Phase dar. Im Gegensatz dazu
haben die erfindungsgemäßen Siliciumcarbidkörper mit einem maximalen Aluminiumgehalt von 5 Gewichtsprozent
eine Biegefestigkeit bei Raumtemperatur und in der Wärme in einer solchen Größenordnung,
daß sie sich für ganz spezielle Zwecke als Werkstoff anbieten, für die die bekannten Produkte auf Grund
ihrer schlechten Festigkeitswerte ungeeignet sind. Zu beachten ist auch der große Dichteunterschiad zwischen
den bekannten Siliciumcarbidkörpern (maximal 85% der Thecrie) und der Dichte der erfindungsgemäßen
Körper von zumindst 99% der Theorie. Das unterschiedliche Verhalten der erfindungsgemäßen Produkte
gegenüber diesen bekannten Produkten beruht offensichtlich auch auf der Tatsache, daß das Aluminium
bei den erfindungsgemäßen Gegenständen nicht als getrennte Phase auftritt, sondern weitgehend in das
Kristallsystem des Siliciumcarbids eintritt bzw. in so dünner Schicht auf den Siliciumcarbid-Kristallen vorliegt,
daß deren Feststellung weder durch abtastelektronenmikroskopische Untersuchungen der Bruchfläche
bei Vergrößerungen von 25 0OG oder durch Elektronensondenanalysen bei einer Vergrößerung
von 5000 feststellbar wäre.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Siliciumcarbidkörper
geschieht durch Heißpressen des Pulvergemisches aus Siliciumcarbid und 0,5 bis 5 Gewichtsprozent
Aluminium bei einer Temperatur von zumindest 195O°C unter einem Preßdruck von zumindest
140 kg/cm2, wobei man im Pulvergemisch ein Aluminium mit einer Korngröße
< 5 μπι und Siliciumcarbid mit einer Korngröße zwischen 1 und 10 μπι
anwendet und dieses zumindest 15 h in einem inerten flüssigen Mahlhilfsmittel mischt und zerkleinert. Durch
diese erfindungsgemäße Mahlstufe wird die gleichmäßige und feinste Verteilung des Aluminiums in der
Siliciumcarbidmasse erreicht.
Das Gemisch wird vorzugsweise in einer Kugelmühle gemischt und aufgemahlen, welche mit Wolframcarbid
ausgekleidet ist und wobei als Mahlkörper Wolframcarbidkugesln dienen. Die Mahlzeit beträgt zumindest
15 h. Das a-Siliciumcarbidpulver hat vorzugsweise eine Korngröße in der Größenordnung von 1 bis
5 μπι und eine Reinheit in der Größenordnung von zumindest 99%. Als Mahlhilfsmittel dient z. B. Isopropanol.
Die Festigkeit des fertiggepreßten Produkts ist im wesentlichen direkt proportional der Mahlzeit
bis etwa 60 h. Das feingemahlene Gemisch wird dann filtriert, getrocknet und auf 9O0C erwärmt, um restliches
Mahlhilfsmittel zu vertreiben. Anschließend wird in einer Graphitform mit minimalem Luftzutritt
heißgepreßt. Maximale Preßtemperatur und -druck werden zumindest 1 min aufrechterhalten,
das Heißpressen erfolgt zweckmäßigerweise in Argonatmosphäre.
Die Erfindung wird an folgenden Beispielen weiter erläutert
Für das Heißpressen von Siliciumcarbid wurde hier ausgegangen von a-Siliciumcarbidpulver. Körnung
3 μηι. Es handelte sich um ein handelsübliches Produkt
mit einer mittleren Korngröße von 4,5 μπι, mit
einem Borgehalt von < 50 ppm, Aluminiumgehalt von < 0,1 % und Eisengehalt von 0,1 %. Das Aluminiumpulver
war ein handelsübliches »400« zerstäubtes Aluminiumpulver (37 μια). Die beiden Pulver
wurden in einer Kugelmühle mit Wolframcarbidauskleidung mit Hilfe von Wolframcarbidkugeln gemischt
und gemahlen. Die Mühle hatte ein Fassungsvermögen von nicht ganz 1 I. Es wurden 200 g Si-
ίο liciumcarbidpulver 3 μπι und 6 g Aluminium aufgegeben,
die Mühle wurde bis zur Hälfte mit den Kugeln — Durchmesser 12,7 mm — gefüllt, und als
Mahlhilfsmittel wurden 400 cm3 Isopropanol eingebracht.
Es wurde 31h bei 120 U/min gemahlen.
Dann wurde die Masse aus der Müh'e ausgetragen und zur Entfernung des Isopropanols 12 h in einem
Ofen bei 8O0C gehalten. Das trockene Pulver wurde
dann gesiebt (0,42 mm). Dieses feine gut gemischte Pulver wurde nun heißgepreßt.
Die Formen für das Heißpressen bestanden aus Graphit, ebenso die Stempel. Der Formraum betrug
88,9 mm Durchmesser X 12,7 mm. Die Innenwand der Form und die Stirnfläche des Stempels waren mit
Bornitrid überzogen.
Das Heißpressen selbst erfolgte in einem durch Induktion beheizten Graphitofen in Argonatmosphäre.
Der Ofen war auf einer 75 t hydraulischen Presse montiert. Bei Anstieg der Temperatur von Raumtemperatur
auf etwa 1400° C wurde der Druck von
4" 7 auf etwa 189 kg/cm2 erhöht. Innerhalb des Temperaturintervalls
von 1400 bis 2O75°C wurde der Druck konstant auf 189 kg/cm2 gehalten. Die maximale
Preßtemperatur wurde 2 min beibehalten, dann konnte der Ofen auf Raumtemperatur unter gleiehbleibendem
Druck von 189 kg/cm2 abkühlen.
Der Preßling hatte eine Dichte von 3,627 g/cm3. Prüfstäbe (3,175 χ 3,175 χ 76 mm) wurden aus dem
Preßling hergestellt und daran die Festigkeitsbestimmung vorgenommen bei 0,5 mm/min Quergeschwindigkeit
des Kopfes. Die Querbiegung bei Raumtemperatur über den kleinen Querschnitt (3,175 X 3,175 mm2)
betrug durchschnittlich 9100 kg/cm2 mit einer Standardabweichung
von 785 kg/cm2 bei einer Einspannlänge von 1,9 cm.
Wie vorstehend bereits angedeutet, stehen die Biegefestigkeit und die Dichte des erfindungsgemäßen Produkts
in direkter Beziehung zu der Mahlzeit, jedoch geht der Anstieg der Dichte in erster Linie auf einen
Anstieg des Wolframcarbidgehalts in dem Produkt zurück.
In folgender Tabelle sind die Ergebnisse aus verschiedenen Versuchen zusammengestellt, wobei es sich
um identische Produkte nach dem Beispiel handelte mit der Ausnahme, daß die Mahlzeit und die Mühlengröße
varriert wurden. Das Fassungsvermögen der kleinen Mühle betrug nicht ganz 11 und der großen
Mühle 3,8 1. Die Werte der Biegefestigkeit sind das Mittel von einer Anzahl von Versuchen.
Mahlzeit Biegefestigkeit kg/cm!
(h) 200C 1200°C 1375°C
1500°C
Dichte Volumprozent Mühle
(g/cm5) WC
1 | 5870 | 3920 | 3500 |
5 | 6300 | 4480 | 3780 |
5 | 6300 | 4400 | 3640 |
15 | 7400 | 5450 | 4130 |
20 | 7700 | 5750 | 4250 |
31 | 9100 | 6160 | 4700 |
32 | 8200 | 5250 | 4400 |
3220
3,228 | 0 | klein |
3,229 | 0,25 | groß |
3,333 | 1,1 | klein |
3,474 | 2,3 | klein |
3,600 | 3,5 | klein |
3,627 | 3,6 | klein |
3,314 | 0,95 | groß |
Nach der bevorzugten Herstellungsmethode wird feines Aluminiumpulver angewendet, welches zusammen
mit Siliciumcarbidpulver mehr als 15 h gemahlen wird. Wie erwähnt, steht die Festigkeit des
Preßlings in direkter Beziehung zur Mahlzeit. Es wird angenommen, daß dies auf der kontinuierlichen Korngrößenverringerung
der Aluminiumteilchen während des Naßmahlens zurückgeht. Diese wird möglicherweise
bis unter 0,1 μπι gebracht. Darüber hinaus
scheinen die meisten Aluminiumteilchen über die Oberfläche des Siliciumcarbids verschmiert zu sein.
Selbst wenn diese Aluminiumteilchen unter dem Abtastelektronenmikroskop bei einer Vergrößerung
von 25 000 untersucht werden, so zeigt sich, daß bereits nach einer 5stündigen Mahlzeit das Aluminiumpulver
ausreichend verschmiert ist, so daß einzelne Aluminiumteilchen nicht mehr feststellbar
sind.
Wird nun dieses Pulvergemisch unter Druck auf eine Temperatur in der Größenordnung von 2000° C
erhitzt, so kann angenommen werden, daß das Aluminium in das Kristallgitter des Siliciumcarbids durch
Diffusion eintritt. Als Folge dieser Diffusion kann eine Änderung der Oberflächenenergie des Siliciumcarbid-Kristalls
angesehen werden, die eine Kristall-Kristall-Bindung begünstigt und dadurch zu Produkten
höherer Festigkeit führt. Die genaue Wirkungsweise des Aluminiums ist noch nicht vollständig aufgeklärt.
Es scheint jedoch, daß es weitgehendst in das Kristallgefüge eintritt, da auch die Röntgenbeugungsanalyse
keine Anhaltspunkte für die Anwesenheit nennenswerter Mengen von einer getrennten aluminiumhaltigen
Phase im Endprodukt ergibt. Bei Prüfung der Bruchfläche durch Abtastelektronenmikroskopie mit
einer Vergrößerung von 25 000 und durch Elektronensonden mit einer Vergrößerung von 5000 stellt man
ebenfalls keine anderen Phasen fest als Siliciumcarbid und Wolframcarbid. Es scheint keine nennenswerte
Konzentration an Aluminiumoxid, Aluminiumcarbid oder Aluminiumsilicid als getrennte Phase vorzuliegen.
Während spurenweise Anzeichen für Aluminiumverbindungen existieren, so können diese in
keiner Weise Aluminiummengen zugeordnet werden, wie sie dem Produkt zugesetzt wurden und noch vorliegen
(z. B. 2%) und wie sie sich durch chemische oder Spektralanalyse ergeben.
Der Wolframcarbidgehalt kann zweckmäßig sein. Jedoch wird angenommen, daß er nicht wesentlich ist,
weil der Volumenanteil von Wolframcarbid über weite Strecken variiert und nur einen geringen Einfluß
auf die Festigkeit zu haben scheint (s. Tabelle).
zo Abgesehen von dem vorstehend erwähnten Aluminiumpulver
kann man auch Aluminiumverbindungen, wie Aluminiumhalogenide, die weniger stabil
als Aluminiumoxid sind, anwenden. Die Hauptforderungen an diese aluminiumhaltigen Stoffe sind,
*5 daß sie sich auf außerordentlich geringe Korngröße
während des Mahlens zerkleinern lassen unter Bildung einer extrem innigen Mischung mit dem Siliciumcarbid
und daß sie beim Heißpressen (Temperatur und Druck) ausreichend instabil sind, so daß für die
Diffusion in das Kristallgitter des Siliciumcarbids atomares Aluminium verfügbar wird.
Die genannte obere Grenze von etwa 60 h für die Mahlzeit ist nicht kritisch. Es gibt verschiedene Faktoren,
die die Mahlzeit begrenzen können. Eine davon ist offensichtlich der Aufwand. Wichtiger ist jedoch
die Korngröße des Aluminiumpulvers. Während die kleinstmögliche Teilchengröße vom Standpunkt der
Gleichmäßigkeit der Dispersion mit dem Siliciumcarbidpulver wünschenswert ist, so stellt sich doch
in der Praxis das Problem der enorm ansteigenden Reaktivität des Pulvers mit Verringerung der Korngröße.
Das Mahlen muß daher abgebrochen werden, bevor das Aluminiumpulver auf eine Größe verringert
wird, wo es Reaktionen mit dem »inerten« Isopropanol eingehen kann.
Auch sollte das Aluminiumpulver nicht so klein werden, daß die Oxidhaut, deren Bildung während des
Mahlens nicht ganz verhindert werden kann, einen wesentlichen Anteil des Metallpulvers ausmacht.
In vorstehenden Ausführungen handelt es sich bei Prozentangaben um Gewichtsprozent, wenn nicht
anders angegeben.
In Abwandlung der vorstehend geschilderten Herstellungsweise kann man auch Siliciumcarbidpulver
allein innerhalb einer mit Aluminium ausgekleideten Mühle unter Anwendung von Aluminiumkugeln oder
-stäben oder Mahlkörpern zerkleinern. In diesem Fall nehmen die reibenden Siliciumcarbidkörner genügend
Aluminium aus den Mahlkörpern und der Mühlenauskleidung auf, so daß in dem gemahlenen Produkt
der erforderliche Aluminiumgehalt vorliegt. /Das Heißpressen eines solchen Pulvers führt zu den
gleichen dichten, hochfesten Produkten, wie vorstehend beschrieben.
Claims (5)
1. Dichter Siliciumcarbidkörper aus feinkörnigem Siliciumcarbid, das im wesentlichen in der
«-Modifikation vorliegt, und einem Anteil von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent Aluminium, gekennzeichnet
durch eine Biegefestigkeit von zumindest 7000 kg/cm2 bei Raumtemperatur, eine
Korngröße von < 5 um, insbesondere von 1 bis 5 μΐη, und eine Dichte von zumindest 99 % der
theoretischen Dichte, und weiterhin dadurch, daß das Aluminium bei der Röntgenbeugungsanalyse
nicht als getrennte Phase erscheint und diese Phase, die sich durch abtastelektronenmikroskopische
Untersuchung der Bruchfläche bei einer Vergrößerung von 25 000 oder durch Elektronensocdenanalyse
bei einer Vergrößerung von 5000 feststellen läßt, im wesentlichen fehlt.
2. Siliciumcarbidkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an 0,5 bis 5 Volumprozent Wolframcarbid.
3. Verfahren zur Herstellung des Siliciumcarbidkörpers
nach den Ansprüchen 1 und 2 durch Heißpressen eines Pulvergemisches aus Siliciumcarbid
und 0,5 bis 5 Gewichtsprozent Aluminium bei einer Temperatur von zumindest 195O0C unter
einem Preßdruck von zumindest 140 kg/cm2, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Heißpressen
das Pulvergemisch aus Aluminium mit einer Körnung < 5 μπι und Siliciumcarbid mit einer
Körnung zwischen 1 und 10 μίτι zumindest 15 Stunden
in einem inerten flüssigen Mahlhilfsmittel gemahlen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für das Pulvergemisch eine Aluminiumverbindung
verwendet wird, die weniger stabil als Aluminiumoxid ist.
5. Abwandlung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliciumcarbid-Pulver
in einer mit Aluminium ausgekleideten Mühle und gegebenenfalls Mahlkörpern aus Aluminium
gemahlen wird.
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