DE231408C

DE231408C -

Info

Publication number: DE231408C
Application number: DENDAT231408D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei der Abscheidung des Teers aus den heißen Gasen durch Teerstrahlgebläse hat sich gezeigt, daß die Abmessungen der einzelnen Apparate nach oben hin begrenzt sind, wenn eine vollkommene Entteerung erzielt werden soll. Bei großen Gasmengen kann daher kein einzelner Apparat mehr Verwendung finden, sondern es müssen zwei oder mehrere Apparate parallel geschaltet werden.

Dieses hat aber seine Nachteile, da durch die verschieden langen Gaswege sowie Widerstände in den Leitungen durch Krümmer u. dgl. niemals eine gleichmäßige Belastung der einzelnen Apparate erreicht werden kann ; außerdem ist die Anpassungsfähigkeit an die jeweilige Gasmenge bei größeren Schwankungen unvollkommen, wodurch die Wirkung der Apparate beeinträchtigt wird. Diese Übelstände werden durch den Gegenstand der Erfindung

ao beseitigt, der darin besteht, daß eine Anzahl kleiner Teer strahlgebläse zu einem einzigen Apparat vereinigt werden.

In der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel des Apparates im Schnitt darstellt, bedeuten:

α die Gaskammer für das Rohgas, δ eine Anzahl Druckkonusse von Teerstrahlgebläsen, c eine gleiche Anzahl Doppeldüsen bekannter Ausführung, deren Gehäuse unten als Ventilteller ausgebildet sind, d die Teerkammer, e Oberteile der Düsengehäuse, die im Innern mit Gewinde versehen sind und außen Vorsprünge besitzen, die eine Drehung des Gehäuses verhindern, f feststehende Handräder mit innerem Gewinde zum Heben und Senken der Spindeln g nebst Düsengehäuse, g Spindeln mit Handrad k und Gewindeteil I zum Einstellen der Innendüse m, h Schlitze für den Teereintritt zur Doppeldüse, i Führung des Düsengehäuses.

Das zu. entteerende Gas tritt in die Kammer α ein und strömt durch die einzelnen Druckkonusse b, die mit dem Boden der Kammer α dicht verschraubt sind, in das Gehäuse η des Sammelbehälters. Über jedem Druckkonus b befindet sich eine regulierbare Teerdüse bekannter Ausführung, durch die der~~Teer, der~ irPclie" "Kammer d von einer Pumpe oder einem Hochbehälter aus unter Druck eintritt, in die Druckkonusse b eingespritzt wird. Ist nun die Gasmenge kleiner, als es dem Gesamtquerschnitt der Durchgänge b entspricht, so kann nach Bedarf ein oder mehrere derselben in einfacher Weise ausgeschaltet werden, indem man mittels Handrad f und Spindel g das Düsengehäuse so

*) Frühere Zusatzpatente: 204576, 230413.

weit senkt, bis der Ventilteller die öffnung b abschließt. Gleichzeitig wird aber auch der Teerzufluß zur Düse abgesperrt, da die Schlitze h nunmehr von der enganschließenden Führung i umgeben werden.

Die Anpassungsfähigkeit des Apparates an die zu reinigende Gasmenge kann dadurch noch erhöht werden, daß die Querschnitte der Druckkonusse b in verschiedener Größe

ίο ausgeführt und davon die für die Teerausscheidung günstigsten Größen in Betrieb genommen werden. Kleinere Schwankungen ■ in der Gasmenge können außerdem durch Regulierung der Teermenge bei den Doppeldüsen c ausgeglichen werden. Die Regulierung dieser Düsen erfolgt mittels Handräder k und Spindeln g· mit dem Gewindeteil I. Bei der Drehung der Spindel hebt oder senkt sich dieselbe in dem Gehäuse e und vergrößert oder verkleinert dadurch den ringförmigen . freien Querschnitt an den Düsenmündungen und damit die Menge des austretenden Teers. Bei der Einstellung des Apparates zur Erzielung der für die Teerabscheidung geeignetsten Verhältnisse während des Betriebes bedient man sich eines einfachen Manometers, das die Differenz des Gasdruckes in der Kammer_;« und dem Gehäuse η anzeigt. Jede Schwankung in der Gasmenge kann dadurch direkt abgelesen und der Apparat danach auf einfachste Weise genau eingestellt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens zur Abscheidung des Teers aus heißen Destillationsgasen mit Teer, teerigem Gaswasser oder beiden nach Patent 203254, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl Einzelstrahlgebläse in einem Gehäuse so vereinigt werden, daß sie sowohl eine gemeinsame Gaskammer α als auch eine gemeinschaftliche Teerkammer d erhalten, damit die Einzelapparate unter genau gleichen Druckverhältnissen arbeiten.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlgebläse einzeln ausgeschaltet werden können, damit ihre Gesamtleistung der jeweiligen Gasmenge angepaßt werden kann.

3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Gehäuse vereinigten Einzelstrahl gebläse verschiedene lichte Weiten erhalten, damit die Anpassungsfähigkeit an die zu entteerende Gasmenge möglichst vollkommen wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaskammer a und das Gehäuse η mit einem geeigneten Manometer verbunden werden, so daß die Differenz der Gasdrucke abgelesen und danach die Regulierung des Apparates vorgenommen werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.