DE2313757B2 - Fluorid- und wasserfreies, homogenes raffinations- und abdecksalz fuer leichtmetalle, insbesondere fuer magnesiumlegierungen, und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Fluorid- und wasserfreies, homogenes raffinations- und abdecksalz fuer leichtmetalle, insbesondere fuer magnesiumlegierungen, und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein fluorid- und wasserfreies, homogenes Raffinations- und Abdecksalz für
Leichtmetalle, insbesondere für Magnesiumlegierungen, mit einem Gehalt an Magnesiumchlorid, Magnesiumoxid
und Alkalihalogeniden; ferner ein Verfahren zur Herstellung solcher Salze durch Zusammenschmelzen
von kristallwasserhaltigem Magnesiumchlorid und weiteren kristallinen Salzen und Zuschlagstoffen
während des Trocknungsprozesses.
Raffinations- und Abdecksalze werden zur Reinigung und zur Verhinuerung des Abbrands beim Aufschmelzen
von Leichtmetallen, insbesondere von Magnesiumlegierungen, benutzt. Derartige Salze enthalten
als Bestandteile im wesentlichen Alkali- und Erdalkalihalogenide, beispielsweise Kaliumchlorid,
Magnesiumchlorid, Natriumchlorid und als Zuschlagstoffe Fluoride des Calciums oder Natriums.
Spezialsalze können auch Bariumchlorid, Magnesiumfluorid, Calciumchlorid und zum Teil Zirkoniumhalogenide
enthalten. Das Kristallwasser der Salze muß vorher entfernt werden. Anzustreben ist
weiterhin eine weitgehende Homogenität des Salzgemisches, damit dieses bei seiner Anwendung gleichmäßig
aufschmilzt.
Es ist nach der deutschen Patentschrift 11 77 827 bekannt, die Grundstoffe mit den Zuschlagstoffen 6S
während des Trocknungsprozesses bei Temperaturen zwischen 100 und etwa 220° C zu verschmelzen.
Weiterhin ist es aus der deutschen Patentschrift 20 48 453 bekannt, das rohe Salzgemisch zum
Zwecke der Entwässerung und Homogenisierung in eine vorbereitete Schmelze der gleichen Stoffe einzutragen.
Hierdurch wird eine Zersetzung des kristallwasserhaltigen Magnesiumchlorids weitgehend vermieden.
Es ist auch aus der Zeitschrift Gießereipraxis, 1958, S. 320, bekannt, die Viskosität der
Salzschmelzen durch Magnesiumoxid zu erhöhen. Die Einarbeitung von Magnesiumoxid der erforderlichen
Aktivität und Feinheit bereitet jedoch erhebliche Schwierigkeiten, wenn ein homogenes Aufschmelzen
des Salzgemisches bei der Raffination angestrebt wird.
Der Fluoridgehalt der Salze ist zwar technisch vorteilhaft,
jedoch im Hinblick auf die Giftigkeit der Fluoride schädlich, so daß die Aufgabe bestand, ein
fluoridfreies Schmelzsalz mit mindestens den gleichen technologischen Eigenschaften zu entwickeln.
Erfindungsgemäß ist ein solches fluoridfreies Raffinations- und Abdecksalz für Leichtmetalle gekennzeichnet
durch einen Gehalt an Magnesiumoxid zwischen 2 und 20% und einem Gehalt an Calciumchlorid,
der dem Gehalt an Magnesiumoxid aequimolar ist. Vorteilhafterweise enthält dieses Abdecksalz
einen Calciumchloridgehalt, der dem Gehalt an Magnesiumoxid halbmolar ist.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung dieser fluoridfreien Raffinations- und Abdecksalze
wird ein kristallwasserhaltiges Magnesiumchlorid mit weiteren kristallinen Salzen und Zuschlagstoffen
während des Trocknungsprozesses zusammengeschmolzen mit dem Kennzeichen, daß als
Zuschlagstoff Calciumoxid eingesetzt wird. Nach einer vorteilhaften Variante dieses Verfahrens wird als
Erdalkalioxid gebrannter Dolomit eingesetzt.
Beim Zusammenschmelzen des Salzgemisches entsteht aus dem Calciumoxid und dem Magnesiumchlorid
Calciumchlorid und Magnesiumoxid. Entsprechendes gilt beim Einsatz von gebranntem Dolomit.
Das entstehende Magnesiumoxid ist sehr feinteilig und daher gleichmäßig in der Schmelze verteilt.
Es hat sich gezeigt, daß dieses disperse Magnesiumoxid hoch aktiv ist und ein wesentlich besseres Adsorptionsvermögen
aufweist als Calciumfluorid. Man erhält daher bei der Anwendung des erfindungsgemäßen
Salzes eine verbesserte Raffinationswirkung.
Die Dichte des Magnesiumoxids ist nebenher höher als die des Calciumfluorids, so daß sich auch
eine erhöhte Absinkgeschwindigkeit in der Metallschmelze ergibt. Es wurde weiterhin beobachtet, daß
ein Schmelzfluß des Salzes beim Raffinationsvorgang von besserer Geschmeidigkeit und Homogenität entsteht.
Eine Variante des Verfahrens zur Herstellung des fluoridfreien Raffinationssalzes besteht darin, daß
man das Zusammenschmelzen der Salzmischung in an sich bekannter Weise durch Eintragen in eine vorbereitete
Schmelze vornimmt. Diese Schmelze sollte zweckmäßig eine Temperatur aufweisen, die mindestens
50 bis 100° C oberhalb ihres Erstarrungspunkts liegt.
Das folgende Beispiel soll die Herstellung des Schmelzsalzes erläutern:
Zur Herstellung eines Schmelzsalzes für Magnesiumlegierungen wurde eine Mischung aus 400 kg
Magnesiumchlorid · 6 H2O, 172 kg Kaliumchlorid (60%ig, bezogen auf K2O, bestehend aus 94% KCl
und 6% NaCl) sowie 40 kg NaCl und 80 kg DoIo-
mitkalkhydrat innig gemischt und in eine etwa 500° C heiße Salzschmelze gleicher Zusammensetzung
dosiert eingetragen. Die Ausbeute betrug kg.
Das Schmelzsalz hatte folgende Zusammensetzung:
28,0% MgCh 13,0% CaCb 37,0% KCl 10,0% NaQ
12,0% MgO weniger als 0,2% H2O Der Schmelzpunkt des Salzes betrug 425° C.
Nach dieser Verfahrenstechnik findet eine doppelte Umsetzung des MgCh mit Dolomitkalk — entsprechend
folgender Reaktionsgleichung statt:
MgCh+CaO · MgO=2 MgO+CaCh
Die im Rezepturbeisplel ausgewiesene Menge von 80 kg Dolomitkalkhydrat kann variiert werden. Die
obere Grenze liegt bei etwa 160 kg Dolomitkalkhydrat. Darüber hinausgehende Zusätze können die
Viskosität des Fertigprodukts nachteilig beeinflussen.
Claims (4)
1. Fluorid- und wasserfreies, homogenes Raffinations-
und Abdecksalz für Leichtmetalle, insbesondere für Magnesiumlegierungen, mit einem
Gehalt an Magnesiumchlorid, Magnesiumoxid und Alkalihalogeniden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an Magnesiumoxid 2 bis 20% beträgt und Calciumchlorid vornanden ist in einer Menge, die dem Gehalt an Magnesiumoxid
aequimolar ist.
2. Fluoridfreies Raffinations- und Abdecksalz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Menge Calciumchlorid bezogen auf den Gehalt an Magnesiumoxid halbmolar ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines fluoridfreien Raffinations- und Abdecksalzes für Leichtmetalle,
insbesondere für Magnesiumlegierungen, gemäß Anspruch 1 durch Zusammenschmelzen ao
von kristallwasserhaltigem Magnesiumchlorid und weiteren kristallinen Salzen und Zuschlagstoffen
während des Trocknungsprozesses, dadurch gekennzeichnet, daß als Zuschlagstoff Calciumoxid
eingesetzt wird. as
4. Verfahren zur Herstellung eines fluoriden Raffinations- und Abdecksalzes für Leichtmetalle,
insbesondere für Magnesiumlegierungen, gemäß Anspruch 2 durch Zusammenschmelzen von kristal
!wasserhaltigem Magnesiumchlorid und weiteren kristallinen Salzen und Zuschlagstoffen
während des Trocknungsprozesses, dadurch gekennzeichnet, daß als Zuschlagstoff gebrannter
Dolomit bzw. Dolomitkalkhydrat eingesetzt wird.
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Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR7409418A FR2222445A1 (en) | 1973-03-20 | 1974-03-20 | Fluoride-free magnesium chloride based salt - for refining and covering light alloy melts |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19732313757 DE2313757B2 (de) | 1973-03-20 | 1973-03-20 | Fluorid- und wasserfreies, homogenes raffinations- und abdecksalz fuer leichtmetalle, insbesondere fuer magnesiumlegierungen, und verfahren zu seiner herstellung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2313757A1 DE2313757A1 (de) | 1974-09-26 |
DE2313757B2 true DE2313757B2 (de) | 1976-09-30 |
Family
ID=5875293
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19732313757 Ceased DE2313757B2 (de) | 1973-03-20 | 1973-03-20 | Fluorid- und wasserfreies, homogenes raffinations- und abdecksalz fuer leichtmetalle, insbesondere fuer magnesiumlegierungen, und verfahren zu seiner herstellung |
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN112048634B (zh) * | 2020-09-11 | 2022-02-11 | 四川兰德高科技产业有限公司 | 一种铝合金用无氟无氯环保粒状精炼剂及其制备和应用 |
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1973
- 1973-03-20 DE DE19732313757 patent/DE2313757B2/de not_active Ceased
-
1974
- 1974-03-20 FR FR7409418A patent/FR2222445A1/fr active Granted
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Publication number | Publication date |
---|---|
FR2222445B3 (de) | 1976-12-31 |
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