DE2313051A1 - Patronenhuelse, insbesondere fuer munition mit hohen gasdruecken - Google Patents
Patronenhuelse, insbesondere fuer munition mit hohen gasdrueckenInfo
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- F42B5/28—Cartridge cases of metal, i.e. the cartridge-case tube is of metal
Description
Karlsruhe, 15. März 1973 ZP?/H/Rd
INDUSTRIE-WERKE KARLSRUHE AUGSBURB Aktiengesellschaft
7500 Karlsruhe
Gartenstraße 71
Patronenhülse, insbesondere für Munition mit
hohen Gasdrücken
Die Erfindung betrifft eine Patronenhülse, insbesondere
für Munition mit hohen Gasdrücken, welche in mit hoher Kadenz schießenden automatischen Feuerwaffen Anwendung
findet, und welche zur Erleichterung des Ladens und Ausziehens aus dem Patronenlager an ihrer Oberfläche mit einer
dünnen, reibungsarmen, säurebeständigen und gegen Temperatureinflüsse
resistenten Schutzschicht überzogen ist.
409838/0162
Mit hoher Kadenz schießende automatische Feuerwaffen ar beiten mit sehr hohen Auswurfgeschwindigkeiten für die
Patronenhülsen. Die Frage der glatten, stoß- und reibungs-
armen Einführung der aus dem Magazin oder Gurt in überaus schneller Folge zugebrachten Patronen in das Patronenlager
wie auch insbesondere das Ausziehen der Hülsen aus dem Patronenlager, welches ja in ebenso rascher Folge zu
geschehen hat, ist für die sichere und störungsfreie Funk
tion derartiger Waffen von ausschlaggebender Bedeutung.
Um nun das Einführen der Patrone in das Patronenlager und
das Ausziehen der.Hülse aus dem Patronenlager zu erleichtern,
wurde in der deutschen Patentschrift Nr. 200 312
schon vorgeschlagen, die Patronenhülse mit Graphit zu überziehen, so daß auf ihr eine sehr dünne und zudem
reibungsarme Schicht gebildet wird, welche nicht nur säurebeständig und trocken, sondern auch gegen Tempe
ratur- und Wärmeeinflüsse unempfindlich ist.
Es liegt auf der Hand, daß Graphit-Überzüge allein den Erfordernissen moderner Waffentechnik, inobesondere auf
dem Gebiete automatischer Feuerwaffen hoher Kadenz und
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auf dem Gebiete der Munition mit hohen Gasdrücken sowie unter kritischen Umweltbedingungen, nicht mehr gerecht
zu werden vermögen.
Um den Patronenhülsen die genannten Eigenschaften zu vermitteln, ist es auch bekannt, Gleitlacke, Metallbeschichtungen,
etwa aus Zink oder Cadmium, Kunststoff-Beschichtungen zu verwenden. Derartigen Stoffen sind
relativ enge Grenzen in ihrer Verwendung für Patronenhülsen gesetzt, da sie bestenfalls für Gasdrücke
in der Größenordnung bis zu 4.000 kp/cm geeignet
sind. Andere Oberflächen-Behandlungsverfahren, so
etwa die Anwendung von Ölen oder Wachsen, werden unumgänglichen Forderungen nach sog. "trockenem Schießen" oder aber nach Temperatur- und/oder Korrosionssicherheit nicht bzw. nicht mehr gerecht.
in der Größenordnung bis zu 4.000 kp/cm geeignet
sind. Andere Oberflächen-Behandlungsverfahren, so
etwa die Anwendung von Ölen oder Wachsen, werden unumgänglichen Forderungen nach sog. "trockenem Schießen" oder aber nach Temperatur- und/oder Korrosionssicherheit nicht bzw. nicht mehr gerecht.
Unter Berücksichtigung der aus der neueren chemischphysikalischen Technologie bekannten "Trockenschmierfilrae"
von spezifisch hoher Leistungsfähigkeit sowie auch unter Berücksichtigung der bei automatischen Feuerwaffen
Anwendung findenden Munition mit Gasdrücken von mehr als 4.500 kp/cm , hat sich die vorliegende
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Erfindung die Aufgabe gestellt, die Oberflächenbearbeitung von Patronenhülsen fortzuentwickeln.
Gelöst wird diese Aufgabe nach dem Willen der Erfin dung im wesentlichen dadurch, daß die auf die Patro
nenhülsen aufzubringende Schutzschicht wahlweise aus
a) Molybdändisulfit (MoS2) besteht, welches ein
thermoplastisches Kunstharz als Binder und Toluol als Trägerflüssigkeit enthält,
b) Graphit besteht, welches ein thermoplastisches Kunstharz als Binder und Buthylacetat als Trägerflüssi^keit
enthält.
In sinnvoller Ausgestaltung dieses Erfindunesgedankens
wird weiter vorgeschlagen, daß die Schutzschicht auf
die entfettete, phosphatierte, sand- bzw. dampfgestrahl
te, geäzte oder eloxierte Patronenhülse wahlweise im Spritz-, Tauch-, Streich- o.dgl. Verfahren auftragbar
ist.
Die Schutzschicht nach der Erfindung wird weiteren Merk
malen zufolge entweder unter thermischer Kinwirkun/; bei
A09838/0162
etwa 100...250° C oder aber bei Raumtemperatur zum
Aushärten gebracht. Abgerundet und vervollkommnet wird die Erfindung schließlich noch dadurch, daß die
Schutzschicht poliert wird.
Es ist naheliegend und überzeugend zugleich, daß mit der vorgeschlagenen Erfindung eine Reihe markanter
Vorteile einhergeht:
Wie Versuche mit den auf Patronenhülsen aufgebrachten "Trockenschmierfilmen11 nach der Erfindung gezeigt haben,
ließ sich derart behandelte Munition sowohl glatt als auch reibungsarm aus dem Magazin, Gurt o.dgl. einer
automatischen Feuerwaffe in das Patronenlager überführen. Die gleichen positiven Eigenschaften konnten zudem auch
beim Ausziehen der beschossenen Patronenhülsen aus dem Patronenlager festgestellt werden.
Der auf die Patronenhülse aufgetragene "Trockenschmierfilm" erfüllte in vollem Umfang die in ihn gesetzten Erwartungen
hinsichtlich der auftretenden hohen Gasdrücke wie auch hinsichtlich relativ hoher Kadenzen, die in der
Größenordnung von etwa 1.^00 min~ und mehr liegen.
Tn Betracht pezo^ene Druckschriften:
DT-PS 200 312 4Ü9838/0162
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHEPatronenhülse,' insbesondere für Munition mit hohen Gasdrücken, welche in mit hoher Kadenz schießenden automatischen Feuerwaffen Anwendung findet, und welche zur Erleichterung des Ladens und Ausziehens aus dem Patronenlager an ihrer Oberfläche mit einem dünnen, reibungsarmen, säurebeständigen und gegen Temperatureinflüsse resistenten Trockenschmierfilm überzogen ist,dadurch gekennzeichnet,daß die Schutzschicht wahlweise -ausa) Molybdändisulfit (MoS?) besteht, welches ein thermoplastisches Kunstharz als Binder und Toluol als Trägerflüssißkeit enthält,b) Graphit besteht, welches ein thermoplastisches Kunstharz als Binder und Buthylacetat als Trägerflüssigkeit enthält.
- 2. Patronenhülse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschicht auf die entfettete, phosphatierte»AÜ9838/0162•Τsand- "bzw. dampfgestrahlte, geäzte oder eloxierte, Patronenhülse wahlweise im Spritz-, Tauch-, Streicho.dgl. Verfahren auftragbar ist. - 3. Patronenhülse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,daß die Schutzschicht unter thermischer Einwirkung bei etwa 100...250° C zum Aushärten gebracht wird.
- 4. Patronenhülse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht bei Raumtemperatur zum Aushärten gebracht wird.
- 5. Patronenhülse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht poliert wird.4Ü9838/0162
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