DE102008034660B4 - Patronenmunition - Google Patents
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Abstract
Die Patronenmunition (1) besteht aus einem Geschoss (11) und einer dieses aufnehmenden Patronenhülse (10). Die Patronen der Munition sind in einem Gurt (31) magaziniert, sodass die einzelnen Geschosse (11) mit hoher Schussfrequenz aus einer Schnellfeuerwaffe abgeschossen werden können. Um durch das Ausgurten der Patronenmunition die schlagartig auf einen Bodenflansch der Patronenhülse (10) ausgeübten Kräfte zu minimieren, ist in dem Bodenflansch (32) der Patronenhülse (10) zumindest eine Ausnehmung (33) vorgesehen, die die Biegeelastizität des Bodenflansches, z. B. durch Verringerung der Dicke des Bodenflansches, erhöht. Die Ausnehmungen (33) können z. B. als Rille (33a) oder als Reihe von Sacklochbohrungen (33b) ausgestaltet sein, die parallel zu dem Rand des Bodenflansches verlaufen.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Patronenmunition aus einem Geschoss und einer dieses aufnehmenden Patronenhülse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Eine solche Patronenmunition wird als scharfe Munition oder als Übungsmunition vorzugsweise in Verbindung mit Schnellfeuerwaffen und insbesondere Schnellfeuerkanonen mittleren Kalibers um die 40 mm verwendet. Hierzu ist die Patronenmunition in einem Gurt magaziniert, der üblicherweise im oberen, dem Geschoss zugewandten Bereich der Patronenhülse geführt ist. Die Patronenhülse weist an ihrem Boden einen über den Umfang des Geschosses geringfügig radial hinausragenden Flansch auf, der den Boden der Patronenmunition bildet Zum Verschießen des Geschosses wird der Gurt in das Schloss der Schnellfeuerwaffe eingeschoben, wobei zum Einführen der Patronenmunition in den Lauf der Schnellfeuerwaffe üblicherweise zwei Haltekrallen des Schlosses den Bodenflansch der Patronenhülse umfassen und die Patronenmunition mit dem Schloss schlagartig zunächst nach hinten aus dem Gurt ziehen. Hierbei wird der Bodenflansch der Patronenhülse durch die dabei auftretende Scherkraft mechanisch sehr stark belastet. Es kommt in einigen Fällen vor, dass Teile des radialen Bodenflansches der Patronenhülse abgerissen werden. Damit wird die Patrone nicht mehr im Schloss gehalten und auch nicht weiter transportiert. Eine einwandfreie Funktion der Schnellfeuerwaffe ist dann nicht mehr gegeben.
- Es wurde versucht, dieses Problem dadurch zu lösen, dass die Dicke beziehungsweise Materialstärke des Bodenflansches erhöht bzw. ein festeres Material für den Bodenflansch gewählt wurde. Dies führte zwar zu Verbesserungen, hat jedoch seine Grenzen, da konstruktionsbedingt die Dimensionen der Einzelteile der Patronenmunition durch Standards nahezu festgelegt sind. Außerdem werden durch solche Maßnahmen der Preis für das stärkere oder festere Material und die zusätzlichen Bearbeitungskosten erhöht.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Patronenmunition der in Rede stehenden Art anzugeben, bei der durch eine einfache Maßnahme das Abscheren des Randes des über den Geschossumfang hinausragenden Bodenflansches der Patronenhülse verhindert wird.
- Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
- Demgemäß sind in dem Bodenflansch der Patronenhülse zumindest im Bereich der Haltekrallen eine oder mehrere Ausnehmungen vorgesehen, mit der die Dicke des Bodens so verringert wird, dass der Bodenflansch dort stärker durchgebogen werden kann, d. h. es wird im Wesentlichen die Biegestabilität des Bodens erhöht. Die beim Entgurten der Patronenmunition auftretenden schlagartigen Kräfte werden durch diese erhöhte Biegeelastizität, d. h. durch die Möglichkeit einer stärkeren Durchbiegung des Bodenflansches als Biegekräfte in den Boden der Patronenmunition eingeleitet, anstatt diesen wie bisher durch Scherkräfte zu beaufschlagen. Die Belastungen werden hierdurch aufgefangen, ohne dass der Bodenflansch oder Teile abgeschert werden.
- Die Ausnehmung bzw. Ausnehmungen können auf mehrfache Weise ausgestaltet sein. Eine Möglichkeit ist eine parallel zu dem Umfangsrand des Bodenflansches der Patronenhülse in nahem Abstand verlaufende Entlastungsrille. Ebenso kann es vorgesehen werden, in dem Bodenflansch der Patronenhülse etwa längs dessen Umfangs ringförmig verlaufende Entlastungssackbohrungen oder Entlastungsrillen vorzusehen. Es ist auch denkbar, den Rand des Bodenflansches zu bearbeiten, indem zum Beispiel dieser mit radialen Ausnehmungen oder Nuten versehen wird. Es können auch radial oder sternförmig verlaufende Rillen oder Reihen von Sackbohrungen vorgesehen sein.
- Bei einer Patronenmunition mit einem Durchmesser von 40 Millimetern kann z. B. eine Entlastungsrille vorgesehen werden, die in einem Abstand von 4 Millimetern von dem Rand des Bodenflansches parallel zu diesem verläuft, eine Breite von 2 Millimetern und eine Tiefe von 4 Millimetern aufweist.
- Die Lösung gemäß der Erfindung ist sehr einfach und auch kostengünstig, da lediglich eine geringfügige zusätzliche mechanische Bearbeitung des Bodenflansches der Patronenhülse erforderlich ist.
- Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser stellen dar:
-
1 eine teilweise in Längsrichtung geschnittene Ansicht einer Patronenmunition gemäß der Erfindung mit in dem Boden der Patronenhülse vorgesehenen Ausnehmungen gemäß der Erfindung; -
2 ,3 und4 Ansichten auf den Boden der Patronenhülse mit unterschiedlichen Ausgestaltungen der Ausnehmungen. - In
1 ist eine teilweise geschnittene Darstellung einer Patronenmunition1 mit einem Kaliber von zum Beispiel40 mm gezeigt. Die Munition1 umfasst eine Patronenhülse10 und ein in dieser aufgenommenes Geschoss11 . - In einer in den Boden der Patronenhülse
10 eingeschraubten Kartusche12 sind eine Zündladung13 und eine Treibladung14 untergebracht. Die Kartusche12 begrenzt hierbei einen Hochdruckraum21 , in dem die Treibladung14 nach Anzünden durch die Zündladung13 abbrennt. Der Hochdruckraum21 ist über mehrere Überströmöffnungen22 , die gegebenenfalls durch eine Verdämmung23 abgedeckt sind, mit einem den Innenraum der Patronenhülse10 bildenden Niederdruckraum10a verbunden, der durch die Wände der Patronenhülse10 und den Boden des Geschosses11 begrenzt wird. - Die Kartusche
12 ist an ihrer Oberseite mit einem nach oben ragenden Gewinde24 versehen, auf das ein entsprechendes Innengewinde25 am Heck des Geschosses11 eingeschraubt ist. Im Bereich des Überganges zwischen der oberen Wand der Kartusche12 und dem Gewinde24 ist eine Sollbruchstelle12d vorgesehen. - Die beschriebene Patronenmunition wird zum Beispiel aus Schnellfeuerwaffen als Übungsmunition mit hoher Schussfrequenz abgeschossen. Die einzelnen Patronen sind hierbei in einem nur angedeuteten Gurt
31 magaziniert, der die Patronen im oberen Bereich der Patronenhülse10 umgibt. - Die Patronenhülse
10 weist an ihrem unteren Rand einen geringfügig über den Durchmesser des Geschosses11 radial hinausragenden Bodenflansch32 auf, dessen Unterseite den Boden der Patronenhülse10 bildet. In dem Boden der Patronenhülse sind gemäß der Erfindung eine oder mehrere Ausnehmungen33 vorgesehen. - Gemäß einer ersten Ausführungsform werden die Ausnehmungen
33 durch eine in2 gezeigte, zum Umfangsrand des Bodenflansches32 parallele Rille33a gebildet, die in geringem Abstand von dem Umfangsrand angeordnet ist. Durch die Rille wird die Materialdicke des Bodenflansches32 dort verringert und die Biegeelastizität des Bodenflansches erhöht. Der Rand des Bodenflansches32 kann dann bei dem Entgurten der Patronmunition durch die Haltekrallen des Schlosses der Schnellfeuerwaffe nach „unten” gebogen werden, wobei sich die Breite der Rille33a am Boden der Patronenhülse verringert. - Gemäß
3 sind die Ausnehmungen als einzelne Sacklochbohrungen33b ausgeführt, die, ähnlich wie die Rille33a , in einem Kreis parallel zu dem Rand des Bodenflansches32 in geringem Abstand zueinander gelegen sind. Die Sacklochbohrungen33b sind wiederum so dimensioniert, dass sie eine größere Durchbiegung des Bodenflansches an dessen Rand ermöglichen. - Ebenso ist es möglich, zusätzlich Ausnehmungen durch zum Beispiel sternförmig vom Mittelpunkt des Bodenflansches ausgehende Rillen oder Sacklochbohrungen
33c vorzusehen, wie dieses in3 angedeutet ist. - Eine weitere Möglichkeit zur Erhöhung der Biegeelastizität des Bodenflansches
32 ist in4 dargestellt. Hierbei ist der äußere Rand des Bodenflansches32 mit Ausnehmungen33d versehen. Diese Ausnehmungen33d sind als von dem Umfang des Bodenflansches32 in Richtung auf dessen Mittelpunkt weisende Nuten oder dergleichen ausgebildet, die in geringem Abstand voneinander gelegen sind. - Es konnte mit allen dargestellten und ähnlichen Varianten nachgewiesen werden, dass beim Abschuss der Patronenmunition aus dem Gurt
31 einer Schnellfeuerkanone keine Probleme auftreten und ein Abscheren des Randes des Bodenflansches vermieden wird.
Claims (6)
- Patronenmunition (
1 ) aus einem Geschoss (11 ) und einer dieses auf- nehmenden Patronenhülse (10 ), wobei die Patronenmunition in einem Gurt (31 ) für eine Schnellfeuerwaffe magaziniert ist und durch eine Entgurtungseinrichtung aus dem Gurt herausziehbar ist, wobei die Entgurtungseinrichtung in einen radial angeordneten Bodenflansch (32 ) der Patronenhülse eingreift und der Bodenflansch der Patronenhülse (10 ) zumindest eine Ausnehmung (33 ) aufweist, die so ausgestaltet und angeordnet ist, dass die Biegeelastizität des Bodenflansches (32 ) erhöht wird, wobei die Biegekräfte in den Boden der Patronenmunition eingeleitet werden. - Patronenmunition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Ausnehmung (
33a ,33b ,33c ,33d ) längs des Umfangs des Bodenflansches (32 ) in einem geringem Abstand zu dem Rand des Bodenflansches angeordnet ist. - Patronenmunition nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Ausnehmung als zumindest eine Rille (
33a ) ausgebildet ist, die im Wesentlichen konzentrisch zu dem Mittelpunkt des Bodenflansches (32 ) in der Nähe des äußeren Randes des Bodenflansches (32 ) verläuft. - Patronenmunition nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Ausnehmung als eine Reihe von Sachlochbohrungen (
33b ) ausgebildet ist, die im Wesentlichen konzentrisch zu dem Mittelpunkt des Bodenflansches (32 ) in der Nähe des äußeren Randes des Bodenflansches angeordnet sind. - Patronenmunition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Ausnehmungen vorgesehen sind, die als Einkerbungen oder Nuten (
33d ) im äußeren Rand des Bodenflansches ausgebildet sind. - Patronenmunition nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Ausnehmungen (
33 ) radial in dem Bodenflansch angeordnet ist.
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Effective date: 20120609 |
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