DE2312503C3 - Trockenentwickler für Zweikomponenten-Diazotypiematerialien - Google Patents

Trockenentwickler für Zweikomponenten-Diazotypiematerialien

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DE2312503C3
DE2312503C3 DE19732312503 DE2312503A DE2312503C3 DE 2312503 C3 DE2312503 C3 DE 2312503C3 DE 19732312503 DE19732312503 DE 19732312503 DE 2312503 A DE2312503 A DE 2312503A DE 2312503 C3 DE2312503 C3 DE 2312503C3
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Shigeaki; Matsui Takeshi Yokohama Kanagawa; Sugawara Yujiro Tokio; Nakazawa Tadahisa Shibata; Masuko Tetsuo Kita-Kanbara; Niigata; Yoshida (Japan)
Original Assignee
KX. Ricoh, Tokio; Mizusawa Kagaku Kogyo KJC., Osaka; (Japan)
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Description

Die Erfindung betrifft einen Trockenentwickler für Zweikomponenten-Diazotypiemateriaiien, bestehend aus einem Aluminiumtrioxid- und/oder Siliciumdioxidträger einer Teilchengröße von 0,1 bis 2 mm und einem bei Raumtemperatur kaum oder nichtflüchtigen Amin.
Aus der DT-OS 21 26 160 ist es bekannt, durch Inberührungbringen eines belichteten Zweikomponenten-Diazotypiematerials mii einem gegenüber Aminen nahezu inerten und mit mindestens einem Amin beaufschlagten feinkörnigen Entwickler eine farbige Bildkopic herzustellen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen zur Durchführung eines solchen Entwicklungsverfahrens optima! geeigneten feinkörnigen Trockenentwickler zu schaffen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Trockenem- fto wickler der eingangs geschilderten Art. welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß die Trägerteilchen einen mittleren Porenradius von 25 bis 300 λ aufweisen.
Damit eine lange Haltbarkeit des erfindungsgemäß verwendbaren feinkörnigen Trockenentwicklers beim praktischen Gebrauch in einer Entwicklungsvorrichtung gewährleistet ist, müssen die Entwitklerteilchen :ine genügende Festigkeit aufweisen, um nicht während
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des Gebrauchs beschädigt zu werden, und sie müssen mit einem organischen Amin imprägniert sein. In anderen Worten gesagt, muß der das organische Amin enthaltende feinkörnige Entwickler, um gleichmäßig mit der gesamten Oberfläche eines belichteten Diazotypiematerial in Berührung zu gelangen, notwendigerweise auf dem Diazotypiematerial bewegt werden. Bei dieser Bewegung dürfen jedoch die feinen Teilchen weder durch Schlag noch durch Reibung zerbrochen werden, da zerbrochene Körnchen in Form eines feinen Pulvers Riif einem etwaigen Luftstrom verstreut oder mitgerisser: werden. Hierdurch kommt es einerseits zu einer Verschmutzung des Arbeitsplatzes und zu einem Haftenbleiben von staubförmigem Entwickler auf den erhaltenen Bildkopien, so daß sie sich bei Berührung rauh anfühlen.
Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß kugelförmige Aluminiumtrioxid- und/oder Siliciumdioxidträger, auch wenn sie organische Amine enthalten oder mit diesen beaufschlagt sind, in trockenem Zustand vorliegen und eine derartige Festigkeit besitzen, daß sie selbst beim Rühren oder Bewegen nicht beschädigt werden.
Das Verhältnis Aluminiumtrioxid zu Siliciumdioxid in einem Aluminiumtrioxid/Siliciumdioxid-Träger ist nicht besonders kritisch, ausgezeichnete Ergebnisse erzielt man jedoch, wenn der Gehalt an Siliciumdioxid unter 30 Gewichtsprozent liegt. Die erftndungsgemäß verwendbaren Aluminiumtrioxid/Siliciumdioxid-Träger können gegebenenfalls mit einem basischen Alkalimetali- oder Erdalkalimetalloxid. z.B. NazO, CaO, MgO u.dgl., beschichtet sein.
Die Korngröße des erfindungsgemäß verwendbaren kugeligen alumiriumtrioxid-/siliciumdioxidartigen Trägers beträgt zweckmäßigerweise 0,1 bis 2 mm, vorzugsweise 0,2 bis 1 mm (im Durchmesser). Bei einem geringeren Durchmesser, d. h. bei einer geringeren Teilchengröße, kann der Träger an den erhaltenen Bildkopien haftenbleiben und ist von diesen nur schwierig zu entfernen. Bei größerem Durchmesser, d. h. bei größerer Teilchengröße, ist der Kontakt zwischen dem Träger und dem Diazotypiematerial unzureichend, wodurch die Entwickelbarkeit beeinträchtigt wird. Folglich ist es aus praktischen Gesichtspunkten nicht ratsam, von dem angegebenen Teilchen- bzw. Korngrößenbereich abzuweichen.
Es ist von wesentlicher Bedeutung, wie groß die Menge des von dem kugeligen βΙυπιίηίυιτΗηοχϊα-ΛίΙκΜ-umdioxidartigen Träger festgehaltenen, nichtflüchtigen Amins ist. Wenn die von dem betreffenden Träger festgehaltene Menge an dem betreffenden Amin nur gering ist, verliert es seine Fließfähigkeit und wird augenblicklich feucht, so daß es zur Durchführung des Entwicklungsverfahrens nicht mehr geeignet ist.
Darüber hinaus sollte der Träger seinen trockenen Zustand auch nicht durch Feuchtigkeitsaufnahme aus der Luft verlieren.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß der Porenradius des kugeligen aluminiumtrioxid-/si!icium· dioxidartigen Trägers einen großen Einfluß auf den Trockenzustand der Einzelkörnchen des Entwicklers ausübt, und zwar auch in einer Umgebung hoher Feuchtigkeit.
Ein kugeliger Aluminiumtrioxid/Siliciumdioxid-Träger mit Poren eines mittleren Radius von 25 bis 300 Ä. vorzugsweise 50 bis 200 Ä, absorbiert kaum Feuchtigkeit, er bleibt vielmehr selbst unter hohen Feuchtigkeitsbedingungen konstan· trocken. Dies zeigt, daß eine
V ETOBWUIi6 des mittleren Radius der Trägerporen • erseits den Austritt des darin enthaltenen Amins ter starker Verbesserung der Entwicklungsfähigkeit leichtert und andererseits zu einer konstanten ? haltung des trockenen Zustands der Einzelkörnchen beiträgt, da die Absorption von Feuchtigkeit aus der ruft durch feine Poren verhindert wird.
. Falle, daß der mittlere Porenradius den angegebenen Bereich übersteigt, wird das Fassungsvermögen der Poren unter Beeinträchtigung ihrer mechanischen Festigkeit übermäßig groß, so daß sich solche Teilchen bei einem Trockenentw'ickler gemäß der Erfindung nicht mehr erfolgreich verwenden lassen. Wenn andererseits der mittlere Porenradius übermäßig klein wird, geht ihre Fähigkeit zum Festhalten des betreffenden Amins in sehr feuchter Umgebung mehr oder minder stark verloren.
Der bei einem Trockenentwick'er gemäß der Erfindung verwendbare Träger läßt sich wie folgt herstellen:
Zunächst wird Aluminiumsulfat mit einer basischen Verbindung, wie Ammoniumcarbonat, Magnesiumcarfconat, Calciumcarbonat, wäßrigem Ammoniak od. dgl.. teilweise neutralisiert, wobei eine wäßrige kolloidale Lösung von basischem Aluminiumsulfat eines Molverhältnisses SO3 zu AI2O3 im Bereich von 0,8 bis 1,6 erhalten wird. Diese kolloidale Lösung, die im folgenden tls basisches Aluminiumsulfat-Sol bezeichnet wird, besitzt die Eigenschaft, beim Erwärmen zu gelieren und beim Abkühlen wieder in den Sol-Zustand überzugehen. Hierauf wird das erhaltene basische Aluminiumsuliat-Sol oder ein Gemisch des erhaltenen basischen Aluminiumsulfat-Sols mit einem Siliciumdioxid-Sol ohne Vermischen mit Wasser durch ein auf eine Temperatur von 40 bis 1000C erwärmtes Lösungsmittel geleitet, wobei infolge von Grenzflächenspannungen kugelige Hydrogele erhalten werden. Hierbei läßt sich die Größe des Hydrogels und folglich auch die Größe des bei Trockenentwicklern gemäß der Erfindung in poröser, feinkörniger Form verwendbaren kugeligen Trägers innerhalb eines weiten Bereichs durch Einstellen der Offnungsweite der zum Einspritzen des Sol-Materials in das erwärmte Lösungsmittel verwendeten Düse, des Unterschieds zwischen dem spezifischen Gewicht des Sol-Materials und des Lösungsmittels, der Viskosität sowie der Oberflächenspannung des Sol-Materials u. dgl. variieren. Daneben läßt sich durch Modifizieren des Mischungsverhältnisses zwischen dem basischen Aluminiumsulfat-Sol und dem Siliciumdioxid-Sol in dem Sol-Material und durch Erwärmen nach Zugabe von Wasser (zu dem Sol-Material) als Nachbehandlung ein kugeliges Gel mit einem Gewichtsverhältnis SiO2 zu (Al2Oa + S1O2) von 0 bis 1,0 herstellen, wobei der Porenradius innerhalb eines weiten Bereichs einstellbar ist. Beim Trocknen, Calcinieren oder weiteren Calcinieren (bei noch stärker erhöhten Temperaturen) des in der geschilderten Weise hergestellten Hydrogels e.hält man kugelige Träger überragender Druckfestigkeit und Abnebsbestandig-
Die Oberfläche des in der geschilderten Weise hergestellten kugeligen Trägers reagiert in der Regel sauer Diese Eigenschaft ist jedoch im Hinblick auf eine wirksame Abgabe der in den feinen Poren festgehaltenen nichtflüchtigen organischen Amine beim Entwicklungsvorgang unerwünscht. Dieser Nachteil läßt sich nun dadurch beseitigen, daß man das kugelige Hydrogel. das kugelige getrocknete Gel oder das kugelige calcinierte Gel mit einem Oxid eines basischen Alkalioder Erdalkalimetalls, z. B. mit NaK), MgO oder CaO, beschichtet, wobei das Gewichtsverhältnis alkalisches Beschichtungsmaterial zu Aluminiumtrioxid/Siliciumdioxid-Gel zweckmäßigerweise 0,001 bis 0,2 beirägt
Als in Trockenentwicklern gemäß der Erfindung verwendbares poröses, feinkörniges Trägermaterial eignet sich neben dem aus einer wäßrigen kolloidalen .'lösung stammenden feinkörnigen Material auch ein i) pulverförmiges Material, z. B. handelsübliches Aluminiumhydroxid, Säureton, Siliciumdioxid u. dgl, als Ausgangsmaterial zu seiner Herstellung.
So wird beispielsweise zunächst Aluminiumhydroxid mit einer als Bindemittel dienenden Substanz gemischt, worauf die erhaltene Mischung mit einer geeigneten Menge Wasser versetzt und durchgeknetet wird. Der Feuchtigkeitsgehalt dieser Mischung wird nach beim Formpressen üblichen Vorschriften eingestellt. Hierauf wird das erhaltene Knetgenisch durch eine Strangpreßvorrichtung mit einer Düse gegebener Größe extrudiert und in kugelförmige Gestalt überführt. Anschließend werden die erhaltenen kugeligen Preßlinge getrocknet und calciniert, wobei ein kugelförmiges aktives Aluminiumtrioxid erhalten wird. Dieses durch Verpressen eines ;s pulverförmigen Materials erhaltene aktive Aluminiumtrioxid kann je nach den angewandten Verfahrensbedingungen, der Art des Ausgangsmaterials, der Art des Bindemittels, dem Feuchtigkeitsgehalt des Knetgemisches beim Verpressen, der Verwendung oder der Nicht-Verwendung von Zusätzen, der Temperatur beim Trocknen oder Calcinieren od. dgl., einen mittleren Porendurchmesser von 20 bis 10 000 λ aufweisen. Um nun im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung als Träger verwendet werden zu können, muß dieses aktive Aluminiumtrioxid — wie bereits erwähnt — einen mittleren Porenradius von zweckmäßigerweise 25 bis 300 Ä aufweisen.
Der mittlere Porenradius r in A errechnet sich aus folgender Gleichung:
21 . k
r = sK)-(Al .
worin bedeutet:
S die spezifische Oberfläche in mJ/g, bestimmt nach
dem folgenden Verfahren (a) und V das Fassungsvermögen der Poren in cmVg,
bestimmt nach dem folgenden Verfahren (b).
(a) Spezifische Oberfläche
Die spezifische Oberfläche bestimmt man nach dem von S. Brunawer, P. H. Emnettd und E. Te 11 er , in der Zeitschrift »]. Am. Chem. Soc«, Bd. 60. S. (1938) beschriebenen Verfahren, welches auf der Adsorption von gasförmigem Stickstoff beruht. Bei der Durchführung dieser Bestimmungsmethode wird zunächst eine Probe des Untersuchungsmaterials um die s Uhr in einem Exsikkatorgefäß in einer Atmosphäre einer relativen Feuchtigkeit von 98% liegengelassen. Hierauf wird es bei einer Temperatur von 150°C getrocknet, bis es ein konstantes Gewicht angenommen hat. Dann wird die Probe in eine 0,5 bis 0,6 g wiegende s Flasche überführt, das Ganze 1 Stunde lang bei einer Temperatur von 150"C getrocknet und unmittelbar anschließend genau gewogen. Hierauf wird die vorbereitete Probe in ein eine Adsorptionsprobe enthaltendes
Röhrchen eines Fassungsvermögens von 2 bis 5 ml fiberführt, worauf das Röhrchen auf eine Temperatur von 2000C erhitzt und nach dem Abkühlen auf ein Innenvakuum von 10~4 mm Quecksilbersäule entlüftet und schließlich in flüssigen Stickstoff einer Temperatur von —196°C getaucht wird. Die Menge des adsorbierten gasförmigen Stickstoffs wird 4- bis 5mal unter den folgenden Bedingungen PN2/P0 = 0,05 bis 0,30, worin PN2 den Druck des gasförmigen Stickstoffs und Po den Atmosphärendruck bedeutet, gemessen. Hierauf wird >o das Gleichgewicht der Menge an adsorbiertem gasförmigem N2 und der Leerkapazität in die bei einer Temperatur von 00C und einem Druck (Manometerdruck) von 1 Atmosphäre zu adsorbierende Menge an gasförmigem Nx umgerechnet und in die Brunawer-Emnettd-Teller-Gleichung
S = 4,35 · V^mVg)
eingesetzt, wobei Vm(CmVg) diejenige Menge an adsorbiertem gasförmigem Stickstoff bedeutet, die zur Ausbildung eines monomolekularen Films auf der Oberfläche der Probe erforderlich ist.
(b) Fassungsvermögen der Poren
Das Fassungsvermögen der Poren wird nach der Flüssigkeitssubstitutionsmethode bestimmt. Hierbei wird beispielsweise eine 7 g schwere Probe in ein 200 ml fassendes Becherglas eingetragen und nach Zugabe von 150 ml destilliertem Wasser 15 min lang auf Siedetemperaturides Wassers) erhitzt. Nach beendetem Erhitzen auf Siedetemperatur des Wassers wird die Probe zum Abkühlen stehengelassen, worauf die Flüssigkeit abdekantiert und das auf der Probenoberfläche haftende Wasser mit Filterpapier abgewischt wird. Etwa 4 bis 5 g der Probe, deren Oberfläche in der geschilderten Weise abgewischt wurde, werden in eine Wägeschale (Wo in g) überführt und gewogen (ermitteltes Gewicht: Wi in g). Nach dem Wiegen wird die Probe bei einer Temperatur von 1500C getrocknet, bis sie ein konstantes Gewicht angenommen hat (ermitteltes Gewicht: W2 in g). Das Fassungsvermögen der Poren wird dann nach folgender Gleichung:
H,
M,
(/(II, IinI
(Uli U) .
%vorin c/die Dichte des Wassers bedeutet, ermittelt.
Im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendbare nichtflüchtige organische Amine können beispielsweise solche mit einem Siedepunkt von 120 bis 4000C sein. Beispiele hierfür sind
Monoäthanolamin (Siedepunkt: \ 7PC), Diäthanolamin (Siedepunkt: 269° C), Triäthanolamin (Siedepunkt: 3600C) Cyclohexylamin (Siedepunkt: 135°C), Cyclobutylamin (Siedepunkt: 169° C), Morpholin (Siedepunkt: 129° C), Hexylamin (Siedepunkt: 133°C),Benzylamin(Siedepunkt:185°C) u.dgl.
Das Entwicklungsvermögen dieser Amine läßt sich noch verbessern, indem man sie gegebenenfalls mit verschiedenen Hilfsstoffen, wie Wasser, Äthylenglykol, Glycerin u. dgl., versetzt.
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60 Das Verhältnist Amin(e) zu Aluminiumtrioxid/Siüciumdioxid-Träger liegt zweckmäßigerweise, bezogen auf
1 Gewichtsteil des letzteren, im Bereich von etwa 0,! bis
2 Gewichtsteil(e). Bei Mitverwendung von Wasser, Äthylenglykol und/oder Glycerin zusammen mit dem (den) Amin(en) beträgt die Menge an Hilfsstoff(en), bezogen auf 1 Gewichtsteil Amin(e), etwa 0,05 bis 2 Gewichtsteil(e).
Der Kontakt zwischen dem Diazotypiematerial und dem Entwickler kann in üblicher bekannter Weise. beispielsweise durch Darünerrieselnlassen des Entwicklers über das Diazotypiematerial, erfolgen. Bei der Entwicklung lassen sich kontinuierlich und ständig nahezu trockene Bildkopien hoher Bilddichte herstellen.
Beispiel 1
Durch Vermischen von 100 Volumenteilen eines basischen Aluminiumsulfat-Sols mit 12% eines handelsüblichen Natriumsilikats eines spezifischen Gewichts von 1,14, anschließendes Verdünnen mit einer 40%igen Schwefelsäure eines spezifischen Gewichts von 1,30 und Wasser sowie Rühren des erhaltenen Gemisches wird ein Aluminiumtrioxid/Siliciumdioxid-Sol eines pH-Werts von 1,6 hergestellt. 10 Volumenteile des erhaltenen Sols werden mit 20 Volumenteilen Wasser gemischt, worauf das erhaltene flüssige Sol-Matenal durch eine auf der Oberseite einer Granuliersäule befindlichen Düse unter einem Druck von 0,5 Atmosphären (Manometerdruck) auf die Oberfläche einer 50 cm starken und 85°C heißen Spindelölschicht, die auf einer in der Granuliersäule befindlichen, darunterliegenden Schicht heißen Wassers einer Temperatur von 85 C schwimmt, gesprüht wird. Auf diese Weise gehen die feinen Tröpfchen des flüssigen Materials beim Passieren der heißen Spindelölschlcht und beim unmittelbaren Eintritt in die darunterliegende Schicht heißen Wassers in feine kugelige Hydrogele über. Die hierbei erhaltenen Hydrogele eines Durchmessers von 0,3 bis 6 mm werden mittels einer Pumpe in einen Behandlungstank gefördert, in welchem sie gründlich mit Wasser gewaschen werden. Nachdem nun der Tank auf eine Temperatur von 500C erwärmt worden war, wird langsam so viel 28°/oiges wäßriges Ammoniak zufließen gelassen, daß der pH-Wert den Wert 9,5 erreicht. Bei diesem pH-Wert werden die Hydrogele 3 Stunden lang behandelt. Hierauf werden die behandelten Hydrogele so lange mit Wasser gewaschen, bis keine Sulfationen mehr nachweisbar sind. Anschließend werden die Hydrogele in einem Elektrothermostaten bei ainer Temperatur von 1500C getrocknet, wobei insgesamt 800 g kugeliger Trägerteilchen eines Durchmessers von 0,1 bis 2 mm erhalten werden.
Hierauf werden mittels eines Schwingsiebs diejenigen kugeligen Teilchen abgetrennt, die eine Teilchengröße von 0,3 bis 0,5 mm besitzen. Diese dienen im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung als Träger.
Die erhaltenen kugeligen Aluminiumtrioxid/Siliciumdioxid-Träger besitzen eine spezifische Oberfläche von 326 m2/g, ein Porenfassungsvermögen von 0,870 cnWg und einen mittleren Porenradius von 33,4 Ä.
Durch gründliches Vermischen von 600 g des erhaltenen kugeligen Aluminiumtrioxid/Siliciumdioxid-Trägers mit 360 g einer Lösung, die durch Vermischen von Monoäthanolamin mit Äthylenglykol im Gewichtsverhältnis 8:2 hergestellt worden war, wird ein Trockenentwickler gemäß der Erfindung hergestellt.
Hierauf wird eine Beschichtungslösung der folgenden Zusammensetzung:
Wasser 1 1
Weinsäure 20 g
Zinkchlorid 50 g
Thioharnstoff 10g
2,3-Dihydroxynaphthalin-6-natrium-
sulfonat 25 g
4-Diazodiäthylanilin · 1/2ZnCIj 15g
Kolloidales Siliciumdioxid 20 g
Patent-Rein-Blau (CJ 42 045) 0.1 g
Saponin ig
auf ein weißes Schablonenpapier zur Herstellung eines Diazotypiematerials) aufgetragen und getrocknet, wobei ein lichtempfindliches Zweikomponenten-Diazotypiematerial erhalten wird.
Das erhaltene Zweikomponenten-Diazotypiematerial wird mit einer geeigneten Vorlage abgedeckt und durch diese hindurch mittels einer Hochspannungsquecksilberbogenlampe belichtet. Das belichtete Diazotypiematerial wird nun mit Hilfe der in der japanischen Patentanmeldung 106090/1970 beschriebenen Kaskadenentwicklungsvorrichtung mit einer Geschwindigkeit von 500 m/Std. entwickelt, wobei eine ein blaues Bild hohen Kontrasts tragende Bildkopie erhalten wird. Werden 500 Bogen eines 21 ■ 31,5 cm2 großen Diazotypiematerials nacheinander entwickelt, wird die Bilddichte der erhaltenen Bildkopie mit Hilfe eines handelsüblichen Densitometers zu 1,10 bis 1,25 bestimmt. Werden 700 bis 800 Bogen des Diazotypiematerials entwickelt, läßt sich eine Erniedrigung der Bilddichte feststellen. Durch Ersatz des Amins kann jedoch die ursprüngliche Entwicklungsfähigkeit wiederhergestellt werden. Wird die Entwicklung 10 aufeinanderfolgende Tage jeweils 8 Stunden lang durchgeführt, läßt sich keine Beschädigung des Trägers feststellen.
Vergleichsbcispiel 1
100 Volumenteile eines basischen Aluminiumsulfathydrosols werden mit 15 Teilen Wasser gemischt, worauf die erhaltene Flüssigkeit durch ein 850C heißes Spindelöl geleitet wird. Hierbei werden kugelige Hydrogele eines Durchmessers von 0,3 bis 6 mm erhalten. Nach gründlichem Waschen mit Wasser und Zugabe von wäßrigem Ammoniak werden die Hydrogele hitzebehandelt, um die in den Hydrogelen enthaltenen Schwefelsäurereste in das Ammoniumsalz zu überführen. Hierauf wird erneut mit Wasser gewaschen, wobei die in den Hydrogelen enthaltenen Schwefelsäurereste entfernt und die kugeligen Hydrogele aus reinem, hydratisiertem Aluminiumtrioxid erhalten werden. Beim Trocknen der erhaltenen Hydrogele in einem Elektrothermostaten bei einer Temperatur von 110" C werden kugelige Träger eines Durchmessers von 0.1 bis 2 mm erhalten. Diese kugeligen Träger besitzen eine spezifische Oberfläche von 195 m2/g, ein Porenfassungsvermögen von 0,21 cni3/g und einen mittleren Porenradius von 21,6 Ä.
Durch Wiederholen der im Beispiel 1 geschilderten Maßnahmen mit den im vorliegenden Falle hergestellten kugeligen Aluminium-Oxidträgern (Siebanteil einer Teilchengröße von 03 bis 0,5 mm) wird ein Trockenentwickler hergestellt Dieser Entwickler besitzt keine leichte, glatte Fließfähigkeit und eignet sich nicht zur Durchführung eines Entwicklungsvorganges. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die in der geschilderten Weise hergestellten kugeligen Aluminiumtrioxidträgerteilchen ein schwaches Haltevermögen für das Amin besitzen.
Wird im vorliegenden Falle versucht, einen trockenen Entwickler herzustellen, indem 600 g der in der s geschilderten Weise hergestellten Aluminiumtrioxidträgerteilchen gründlich mit 120 g einer Lösung aus Monoäthanolamin und Äthylenglykol im Gewichtsverhältnis 8:2 gemischt werden, wird ein Entwickler erhalten, der bei der im Beispiel 1 geschilderten
ίο Entwicklung die Erzeugung von Bildkopien gestattet, deren Bilddichte zu Anfang (der kontinuierlichen Entwicklung) der Bilddichte der gemäß Beispiel 1 erhaltenen Bildkopien entspricht, deren Bilddichte jedoch bei aufeinanderfolgender Entwicklung von etwa 50 Bogen Diazotypiematerials auf unter 1,0 absinkt, so daß die hierbei erhaltenen späteren Bildkopien keinem praktischen Verwendungszweck mehr zugeführt werden können.
Werden ein Entwickler gemäß Beispiel 1 und ein Entwickler gemäß Vergleichsbeispiel 13 Tage lang in einem Behälter bei einer Temperatur von 20° C und einer relativen Feuchtigkeit von 90% aufbewahrt, bleibt ersterer trocken, während letzterer seine Fließfähigkeit verliert und unbrauchbar wird.
Beispiel 2
500 g eines 3 Stunden lang in einem Elektrothermostaten bei einer Temperatur von 120° C getrockneten, handelsüblichen Aluminiumhydroxids, welches die Kri-
to Stallstruktur von Gibbsit aufweist, werden mit 100 g eines handelsüblichen pulvrigen Säuretons vermischt, worauf das erhaltene Gemisch mit 150 g Wasser versetzt und gründlich durchgeknetet wird. Hierauf wird das erhaltene Knetgemisch mit Hilfe eine Düse eines Durchmessers von 0,7 mm aufweisenden Strangpreßvorrichtung stranggepreßt. Die erhaltenen Preßlinge werden fein zerschnitten und mittels einer handelsüblichen Vorrichtung in kugelförmige Gebilde überführt. Die hierbei erhaltenen kugelförmigen Form- oder Preßlinge werden in einem Elektrothermostaten bei einer Temperatur von 150°C getrocknet und anschließend in einem elektrischen Muffelofen 3 Stunden lang bei einer Temperatur von 5000C calciniert, wobei 380 g kugeliger Träger eines Durchmessers von 0,5 bis 2 mm erhalten werden. Die erhaltenen kugeligen Träger besitzen eine spezifische Oberfläche von 225 mVg, ein Porenfassungsvermögen von 0,505 cmVg und einen
mittleren Porenradius von 44,9 Ä.
Werden die in der geschilderten Weise hergestellten kugeligen Träger bei den im Beispiel 1 geschilderten Entwicklungsverfahren verwendet, werden nahezu dieselben Ergebnisse erhalten wie im Beispiel 1. Dies bestätigt, daß selbst unter Verwendung eines Pulvermaterials hergestellte Preßlinge im Rahmen der Erfindung als Träger verwendet werden können.
Vergleichsbeispiel 2
1000 g des im Beispiel 2 verwendeten Aluminiumhydroxids werden mit 2000 g der gemäß Beispiel 2 hergestellten Alumimumtrioxid/Siliciumdioxid-Hydrogele gemischt, worauf die erhaltene Mischung durch Vermählen der Hydrogele gründlich durchgeknetet wird.
Das hierbei erhaltene Knetgemisch wird in der im Beispiel 2 geschilderten Weise zu kugeligen Trägern ausgeformt Die erhaltenen kugelförmigen Form- oder Preßlinge werden in einem Elektrothermostaten bei einer Temperatur von 150" C getrocknet und anschlic-
ßend 3 Stunden lang in einem elektrischen Muffelofen bei einer Temperatur von 10000C calciniert, wobei 220 g körniger Aluminiumtrioxid/Siliciumdioxid-Form- oder Preßlinge eines Durchmessers von 0,5 bis 2 mm erhalten werden. Diese besitzen eine spezifische Oberfläche von 75 m2/g, ein Porenfassungsvermögen von l,24cinVg und einen mittleren Porenradius von 331 Ä.
Werden die erhaltenen kugeligen Träger bei den im Beispiel 1 geschilderten Entwicklungsverfahren während 10 aufeinanderfolgender Tage jeweils 8 Stunden lang als Träger verwendet, gehen 1,21 Gewichtsprozent des Trägers zu Bruch, so daß die erhaltenen Bildkopien etwas »staubig« sind. Diese Erscheinung wird bei dem gemäß Beispiel 1 verwendeten Entwickler niemals beobachtet.
Beispiel 3
600 g der gemäß Beispiel 1 erhaltenen calcinierten, kugeligen Aluminiumtrioxid/Siliciumdioxid-Träger werden in einem 31 fassenden Becherglas in 1200 ml destilliertem Wasser eingeweicht und so lange stehengelassen, bis die in den Trägerteilchen enthaltene Luft vollständig entwichen ist.
Hierauf werden die in dem Becherglas befindlichen Trägerteilchen langsam unter Rühren mit einer Mischung von 16 g Natriumhydroxid in 100 ml Wasser versetzt. Nach 3stündigem Stehenlassen werden die Trägerteilchen aus der »Tauchflüssigkeit« ausgetragen, in einem Elektrothermostaten bei einer Temperatur von 12O0C getrocknet und schließlich bei einer Temperatur von 2500C in einem elektrischen Muffelofen getrocknet, wobei Träger einer spezifischen Oberfläche von 339 m2/g, eines Porenfassungsvermögens von 0,865 cmVg und eines mittleren Porenradius von 51,0 Λ erhalten werden.
Wird auf das erhaltene feinkörnige Material ein handelsüblicher Indikator aufgetropft, um den pH-Wert auf der Oberfläche des festen Materials zu bestimmen,
ίο zeigt es sich, daß die erhaltenen kugeligen Träger einen pH-Wert von 8,4 aufweisen. Die gemäß Beispiel 1 erhaltenen Träger, welche keine Alkalibehandlung erfahren haben, zeigen einen pH-Wert von 6,6.
600 g des erhaltenen kugeligen Trägers werden
ι s gründlich mit 360 g einer Lösung von Monoäthanolamin und Äthylenglykol im Gewichtsverhältnis 8 :2 gemischt, wobei ein Trockenentwickler erhalten wird.
Wird dieser Entwickler im Rahmen des im Beispiel 1 geschilderten Entwicklungsverfahrens verwendet, werden selbst nach einer aufeinanderfolgenden Entwicklung von 750 Bogen Bildkopien mit einer Bilddichte von über 1,10 erhalten. Dies bestätigt, daß sich durch die Alkalibehandlung das Entwicklungsvermögen eines gemäß Beispiel 1 hergestellten Entwicklers noch weiter
is verbessern läßt.
Bei lOtägiger aufeinanderfolgender Verwendung des betreffenden Entwicklers für jeweils 8 StunHen lang zeigt es sich, daß lediglich 0,21% des körnigen Trägers zu Bruch gehen. Diese geringe Menge schafft jedoch
ya beim praktischen Gebrauch keinerlei Schwierigkeiten.

Claims (8)

Patentanspräche: 23 «5
1. Trockenentwickler für Zweikomponenten-Diazotypiematerialien, bestehend aus einem Aluminiumtrioxid- und/oder Silkiumdioxidträger einer Teilchengröße von 0,1 bis 2 mm und einem bei Raumtemperatur kaum oder nichtflüchtigen Amin, dadurch gekennzeichnet, daß di*- Trägerteilchen einen mittleren Porenradius von 25 bis '° 300 Α aufweisen.
2. Trockenentwickler nach Anspruch 1. duuren gekennzeichnet, daß die Trägerteilchen zusätzlich mit einem Alkalimetall- oder Erdai.kaümetalloxid beschichet sind.
3. Trockenentwickler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerteilchen mit Natriumoxid, Magnesiumoxid und/oder Calciumoxid geschichtet sind
4. Trockeneritwickler nach Anspruch 2, dadurch 2tgekennzeichnet, daß bei den Trägerteilchen das Gewichtsverhältnis Alkalimetall- oder Erdalkalimetalloxid zu den Teilchen 0,001 bis 0.2 beträgt.
5. Trockenentwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerteilchen mit Monoethanolamin. Diethanolamin, Triäthanolamin, Cyclohexylamin, Cyclobutylamin, Morpholin, Hexylamin und/oder Benzylamin beaufschlagt sind.
6. Trockenentwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis kaum oder nichtflüchtiges Amin zu Trägerteilchen 0,1 bis 2 beträgt.
7. Trockenentwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerteilchen zusätzlich noch mit Wasser, Äthylenglykol und/oder Glycerin beaufschlagt sind.
8. Trockenentwickler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei den Trägerteilchen das Gewichtsverhältriis des Zusatzes zum Amin 0,05 bis 2 beträgt.
DE19732312503 1972-03-14 1973-03-13 Trockenentwickler für Zweikomponenten-Diazotypiematerialien Expired DE2312503C3 (de)

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DE2312503B2 DE2312503B2 (de) 1976-04-22
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