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Folienartiger Kennzeichnungsträger Die Erfindung betrifft einen folienartigen
Kennzeichnungsträger der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher bezeichneten Gattung.
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Es sind schon Dienstsiegel für Kraftfahrzeuge bekannt (DT-PS 1 159
294), die aus einer mit Aufdruck versehenen Metallfolie bestehen, die auf ihrer
Rückseite mit einer Klebeschicht versehen ist, wobei die Metallfolie durch erhabene
Prägung des Aufdrucks teilweise so weit im Materialgefüge verändert (geschwächt)
ist, daß beim Entfernen des Dienstsiegels von der Unterlage die Metallfolie zerstört
wird. Außerdem sind Dienstsiegel für Kraftfahrzeuge bekannt (DT-PS 1 209 866), die
in einzelne Felder unterteilt, insbesondere zerschnitten sind, wobei die Felder
vor dem Aufkleben durch eine Trägerschicht zusammengehalten werden. Die Trägerschicht
wird nach dem Aufkleben entfernt, so daß die einzelnen Felder nicht mehr zusammengehalten
werden.
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In beiden Fällen wird bei den bekannten Dienstsiegeln beim Versuch
des Ablösens das Dienstsiegel notwendigerweise zerstört. Auf diese Weise kann also
ein Ablösen der Dienstsiegel zu Fälschungszwecken verhindert werden.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich nicht nur auf Dienstsiegel,
sondern auf Kennzeichnungsträger sehr verschiedener Arten, z.B. auch auf polizeiliche
Fahrzeugkennzeichen (z.B.
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M - A 123).
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Bei solchen Kennzeichnungsschildern ist es bekannt (DT-OS 2 031 656),
das Kennzeichenschild so auszubilden, daß es nur unter Andwendung von bestimmten
Maßnahmen und/oder Mitteln von der Unterlage abnehmbar ist, die nur einem bestimmten
Personenkreis bekannt sein sollen. Dabei soll das Kennzeichenschild unter anderem
an der Heckscheibe, insbesondere der Innenseite der Heckscheibe eines Kraftfahrzeuges
angeordnet werden. In jedem Fall soll aber hier das Kennzeichnungsschild so ausgebildet
sein, daß es als ganzes wieder abnehmbar ist. Damit besteht nach wie vor die Gefahr
des Mißbrauchs, wenn die Maßnahmen und/oder Mittel bekannt werden, mit deren Hilfe
das Kennzeichenschild abnehmbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, einen Kennzeichnungsträger
zu schaffen, bei dem ein Mißbrauch oder eine Fälschung vollständig ausgeschlossen
ist, bei dem aber andererseits die Möglichkeit besteht, im Bedarfsfall, also z.B.
zur Stillegung oder zur Ummeldung eines Kraftfahrzeugs, das Kennzeichen als Ganzes
zu entfernen bzw. unbrauchbar zu machen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Die beiden Abschnitte des Kennzeichnungsträgers werden gemeinsam,
unmittelbar nebeneinander oder mit gegenseitigem Abstand, auf die Unterlage aufgeklebt.
Der Hauptabschnitt kann dabei so groß gehalten sein, daß er das eigentliche Kennzeichnungsschild
bildet, das für andere Verkehrsteilnehmer oder für die Polizei erkennbar sein muß.
Der Nebenabschnitt kann andererseits so klein sein, daß darauf das Kennzeichen gerade
noch lesbar untergebracht werden kann. Es können Bestimmungen erlassen werden, wonach
der Kennzeichnungsträger nur gültig ist,
wenn beide Abschnitte vorhanden
sind. Beim Versuch des Ablösens bzw. des Mißbrauchs zerreißt der Hauptabschnitt
infolge seiner Schwächung, so daß er nicht wieder verwendbar ist und am ursprünglichen
Einsatzort der Mißbrauchsversuch erkennbar wird. Der Nebenabschnitt kann dagegen
dem erfindungsgemäßen Kennze ichnungsträge r den Urkundscharakter geben, d.h., nur
wenn dieser Abschnitt vorhanden ist, ist das Kennzeichen gültig. Der Nebenabschnitt
ist zwar unversehrt ablösbar, kann aber ohne einen zugehörigen Hauptabschnitt nicht
mißbräuchlich verwendet werden. Zum Stilllegen eines Kraftfahrzeuges ist es nur
nötig, den Nebenabschnitt abzulösen und der Zulassungsstelle zurückzugeben, während
der geschwächte Hauptabschnitt am Fahrzeug verbleiben kann. Bei einer Wiederzulassung
des Fahrzeugs unter dem gleichen Kennzeichen kann von der Zulassungsbehörde ein
neuer Nebenabschnitt ausgegeben werden, der neben dem am Fahrzeug noch vorhandenen
Hauptabschnitt sogar vom Fahrzeughalter selbst aufgeklebt werden kann, so daß das
Kennzeichen am Fahrzeug wieder vollständig ist.
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Wenn das Fahrzeug ein anderes Kennzeichen erhalten soll, kann der
gesamte Kennzeichnungsträger abgelöst werden, wobei der Hauptabschnitt zerstört
und der Nebenabschnitt der Zulassungsstelle zurückgegeben wird. Die neue Zulassungsstelle
kann dann einen.vollständigen neuen Kennzeichnungsträger ausgeben.
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Besonders vorteilhaft ist dabei eine Ausbildung des Kennzeichnungsträgers
nach Anspruch 2 oder 3. Der Fahrzeughalter bekommt damit von der Zulassungsstelle
nur einen einzigen Kennzeichnungsträger, der die oben beschriebenen Eigenschaften
aufweist und den der Fahrzeughalter selbst am Fahrzeug befestigen kann. Nach Abziehen
der Trägerfolie gemäß Anspruch 3 sind dann am Fahrzeug zwei getrennte Abschnitte
des Kennzeichnungsträgers vorhanden, während bei
der Ausbildung
nach Anspruch 2 der aufgeklebte Kennzeichnungsträger noch einstückig ist. Beim Ablösen
des Nebenabschnitts wird dieser längs der Trennlinie von dem Hauptabschnitt abgetrennt.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum fälschungssicheren Anbringen
eines Kennzeichnungsträgers, das in Anspruch 4 gekennzeichnet ist. Aus der DT-OS
2 031 656 ist es bekannt, den Kennzeichnungsträger unmittelbar auf einen Teil des
Fahrzeugs, insbesondere die Innenseite der Heckscheibe aufzukleben, wobei gemäß
Anspruch 8 dieser OS der Kennzeichnungsträger an mindestens einem Ende einen Stempelabdruck
aufweisen kann, der zum Teil auf dem Kennzeichnungsträger und zum Teil auf der Heckscheibe
angeordnet ist.
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Dort handelt es sich jedoch um ein einheitliches, nicht geschwächtes
Kennzeichnungsschild, das ohne Zerstörung ablösbar ist. Dabei wUrde dann auch mindestens
der auf dem Kennzeichnungsschild befindliche Teil des Stempelabdrucks mit abgelöst
werden, wenn nicht sogar für den Fall, daß es sich um eine Stempelplakette handelt,
der gesamte Stempelabdruck unzerstört mit dem Kennzeichnungsschild abgenommen werden
kann. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nach Anspruch 4 wird dagegen eine an sich
bekannte (DT-PS 1 159 294 und 1 209 866), in ihrem Materialgefüge geschwächte Siegelplakette
auf den Randteil des Nebenabschnittes aufgeklebt, so daß beim Ablösen des Nebenabschnitts
die Siegelplakette zerstört wird. Der auf dem Nebenabschnitt verbleibende Teil der
Siegelplakette kann dann mit dem Nebenabschnitt der Zulassungsstelle zurückgegeben
werden. Der am Fahrzeug verbleibende Teil der Siegelplakette ist unbrauchbar und
zeigt an, daß das Fahrzeug nicht mehr zugelassen oder Opfer eines Fälschungsversuches
geworden ist.
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Zur Verwendung für ein Verfahren nach Anspruch 4, insbesondere zur
Verwendung an der Innenseite einer Scheibe eines Fahrzeugs, kann der Kennzeichnungsträger
gemäß Anspruch 5 ausgebildet
sein. Dabei ist es aus der DT-OS 2
031 656 bekannt, den Kennzeichnungsträger aus durchsichtiger oder durchscheinender
Folie herzustellen. Bei der Erfindung bleibt ein Randteil des Kennzeichnungsträgers
durchsichtig oder durchscheinend, und auf diesen Randteil wird die Siegelplakette
aufgeklebt, so daß sie durch die Folie des Kennzeichnungsträgers und durch die Scheibe
hindurch sichtbar ist. Dabei kann der Randteil, auf den die Siegelplakette aufgeklebt
wird, der Gestalt des aurzuklebenden Teils der Siegelplakette angepaßt sein.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung beschrieben.
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Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht eines Kennzeichnungsträgers mit aufgeklebter
Siegelplakette.
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Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch den Kennzeichnungsträger nach
der Linie II - II in Fig. 1, wobei die -Dicke zur Verdeutlichung wesentlich vergrößert
dargestellt ist.
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Der Kennzeichnungsträger 1 gemäß Fig. 1 weist einen größeren Hauptabschnitt
3 und einen kleineren Nebenabschnitt 5 auf.
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Beide Abschnitte tragen das gleiche Kennzeichen 4, 6, im dargestellten
Beispiel M - A 123. Dabei ist das Kennzeichen 4 auf dem Hauptabschnitt 3 wesentlich
größer dargestellt als das Kennzeichen 6 auf dem Nebenabschnitt 5. Der Hauptabschnitt
3 kann in bekannter Weise (DT-PS 1 159 294, 1 209 866) in seinem Materialgefüge
geschwächt sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Hauptabschnitt
3 in einzelne Felder 7 unterteilt. Der Nebenabschnitt 5 ist nicht geschwächt. Beide
Abschnitte 3 und 5 sind einstückig aus einer durchsichtigen Folie ausgebildet, auf
die die eigentliche Kennzeichnung und gegebenenfalls ein farbiger Hintergrund aufgedruckt
sind.
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Zwischen den Abschnitten 3 und 5 ist eine perforierte Trennlinie 9
vorgesehen.
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Fig. 2 zeigt den Aurbau des Kennzeichnungsträgers vor dem Aufkleben.
Man erkennt die Felder 7, die an ihrer Oberseite durch eine Trägerschicht 11 zusammengehalten
sind. Diese Trägerschicht haftet mit einer Klebstoffschicht 13 an den Feldern 7
an. An ihrer Unterseite sind die Felder 7 mit einer Schicht 15 aus Klebstoff versehen,
die. durch eine Schutzschicht 17 abgedeckt ist. In bekannter Weise sind die Klebstoffe
der Schichten 13 und 15 unterschiedlich. Die Schicht 15 hat eine wesentlich höhere
Haftwirkung als die Schicht 13, so daß nach dem Abziehen der Schutzschicht 17 und
nach dem Aufkleben des Kennzeichnungsträgers mit Hilfe der Klebstoffschicht 15 die
Trägerschicht 11 abgelöst werden kann, ohne daß hierbei einzelne Felder 7 mit herausgerissen
werden.
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Die Felder 7 sind dann mit ihrer Unterseite dauerhaft an einer Unterlage
befestigt. Diese Unterseite kann beim Ankleben an die Innenseite einer Scheibe eines
Fahrzeuges die bedruckte Vorderseite des Kennzeichnungsträgers 1 sein. Das Kennzeichen
ist dann von außen lesbar. Soll dagegen der Kennzeichnungsträger von außen auf eine
Unterlage aufgeklebt werden, z.B. auf eine Scheibe oder auf die Karosserie des Fahrzeugs,
so ist der Aufdruck des Kennzeichnungsträgers zweckmäßig der Trägerschicht 11 zugekehrt.
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Anstelle eines einstückigen mit einer Trennlinie 9 versehenen Kennzeichnungsträgers
1 gemäß Fig. 1 können Hauptabschnitt 3 und Nebenabschnitt 5 auch getrennt voneinander
ausgebildet und nur durch eine gemeinsame Trägerschicht 11 und/oder Schutzschicht
17 zusammengehalten werden.
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Der Kennzeichnungsträger 1 ist durch eine durchsichtige oder durchscheinende
Kunststoffolie gebildet. Wenn der Kennzeichnungsträger 1 undurchschichtig sein soll,
wird er außer mit den Kennzeichen 4 und 6-farbig, z.B. weiB, bedruckt, und anschließend
wird der Hauptabschnitt 3 z.B. durch Zerschneiden
in die einzelnen
Felder 7 unterteilt, und zwischen Hauptabschnitt 3 und Nebenabschnitt 5 wird die
Perforationslinie 9 angebracht. Beim Bedrucken kann am äußeren Ende des Nebenabschnitts
5 ein Teil 8 freigelassen werden, der also durchsichtig oder durchscheinend bleibt
und der gemäß Fig. 1 die Form eines Kreisabschnitts hat. Nach dem Aufkleben des
Kennzeichnungsträgers 1 auf die Innenseite einer Scheibe kann dann zusätzlich eine
Siegelplakette 19 derart aufgeklebt werden, daß ein Teil der Plakette 19 den freigelassenen
Teil 8 des Nebenabschnitts 5 abdeckt, während der übrige Teil der Plakette 19 unmittelbar
auf die Unterlage geklebt wird.
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Wird der Kennzeichnungsträger 1 von außen auf eine Unterlage aufgeklebt,
so ist es nicht nötig, den Teil 8 durchsichtig oder durchscheinend zu lassen, da
dann die nachträglich von außen aufgeklebte Plakette 19 trotzdem voll sichtbar ist.
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Die Klebekraft der Schicht 15 kann im Bereich des Nebenabschnitts
5 gegenüber derjenigen im Bereich des Hauptabschnitts 3, z.B. durch Talkumzusätze,
verringert sein, um ein zerstörungsfreies Ablösen des Nebenabschnitts 5 zu ermöglichen.