DE2309956A1

DE2309956A1 - Schnaepperscharnier fuer moebeltueren

Info

Publication number: DE2309956A1
Application number: DE19732309956
Authority: DE
Inventors: Gerhard Lautenschlaeger; Jun Karl Lautenschlaeger
Original assignee: Karl Lautenschlaeger GmbH and Co KG Moebelbeschlafabrik
Current assignee: Karl Lautenschlaeger GmbH and Co KG Moebelbeschlafabrik
Priority date: 1973-02-28
Filing date: 1973-02-28
Publication date: 1974-08-29
Also published as: AT343004B; IT1004886B; ATA30374A; DE2309956C2

Description

'Schnäpperscharnier für Möbel türen Die Erfindung bezieht sich auf Scharniere für Niöbeltüren, und zwar auf solche Scharniere, die derart mit einer Feder ausgestattet sind, daß sie auf die Tür im Bereich vor der Schließstellung in schließender Richtung einwirken, also den letzten Teil der Schließbewegung mit einer gewissen Kraft selbst ausüben, um die Tür dann in ihrer Endstellung festzuhalten. Solche Scharniere werden als Schnäpperscharniere bezeichnet.
Bei einer bekannten Ausführungsform dieser Art ist das Türanschlagteil in Form eines aus Kunststoff gespritzten Einstecktopfes ausgebildet, an dessen dem Gelenk abgewandter Seite eine in der Schwenkebene des Gelenks federnde Zunge angeordnet ist, während der Tragarm einen längs dieser Zunge geführten Quersteg aufweist und die Führungsbahn der federnden Zunge so verläuft, daß bei der Schließbewegung des Scharniers die Zunge dem Quersteg zuerst einen federnden Widerstand entgegensetzt, um ihn nach Überschreiten eines Totpunktes federnd in Richtung zur Schließstellung weiterzudrücken und zuletzt in dieser Schließstellung zu halten.
Diese Ausführungsform hat sich gut bewährt. Die konstruktive Ausbildung ist aber so beschaffen, daß die räumliche Anordnung der Zunge die Verwendung von Einstecktöpfen verhältnismäßig großen Durchmessers erfordert. In manchen Fällen ist es aber erwünscht, den Einstecktopf mit möglichst geringem Durchmesser auszubilden, um auch mit einer entsprechend kleinen Bohrung in der Tür auszukommen.
Das Schnäpperscharnier gemäß der Erfindung löst diese Aufgabe, und zwar ist es im Unterschied zu den bekannten Schnäpperscharnieren mit federnder Zunge dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse der Zunge am Tür-Anschlagteil oberhalb des Einstecktopfes angeordnet ist und daß die unter der Wirkung der Feder stehende Zunge mit ihrem schwingenden Ende zum Einstecktopf weist. Dieser Einstecktopf kann auch hier wieder aus Kunststoff gespritzt werden, jedoch kommt auch Druckguß in Frage.
Als Feder wird, was an sich ebenfalls bekannt ist, vorzugsweise eine Schraubenfeder benutzt, die in Höhenlage oberhalb des Einstecktopfes angeordnet ist, also oberhalb der Oberfläche der Tür, so daß eine Aussparung hierfür nicht benötigt wird.
Für die praktische Verwirklichung des Grundgedankens der Erfindung gibt es verschiedene Möglichkeiten. In der Zeichnung sind zur Veranschaulichung drei Ausführungsbeispiele dargestellt, und zwar sind diese Ausführungsbeispiele alle drei für Glastüren bestimmt. In gleicher Weise sind die aus den Darstellungen ersichtlichen konstruktiven merkmale aber auch für solche Scharniere geeignet, die zur Anbringung von Holztüren dienen.
Alle drei Ausführungsbeispiele sind in Seitenansicht dargestellt, und zwar ist das Türanschlagteil im Schnitt gemäß der Mittelebene gezeichnet, während von dem Tragwand-Anschlagteil, das in der üblichen Weise als Tragarm ausgebildet ist, nur der dem Gelenk benachbarte Teil im Schnitt gezeichnet ist.
Bei allen drei Ausführungsbeispielen ist das Gelenk als Gelenkviereck ausgebildet. Dieses ist aber nicht unerläßlich, vielmehr läßt sich der konstruktive Grundgedanke der Erfindung auch für Schnäpperscharniere mit anderen Gelenken verwenden.
Fig.1 zeigt das erste Ausführungsbeispiel, bei dem in an sich bekannter Weise als Quersteg die Öse der Schwenkachse des unteren Lenkers dient.
Fig.2 zeigt eine hieraus entwickelte Ausführungsform, bei der statt der genannten Öse ein am Tragarm angebrachter besonderer Stift benutzt ist.
Fig.3 stimmt insoweit mit zeigt 2 überein, als auch hier ein besonderer Stift vorgesehen ist, jedoch ist dieser mit dem Tragarm in einem Stück gespritzt.
Bei dem Schnäpperscharnier nach Fig.1 dient der Tragarm 1 zur Befestigung an der Tragwand des Möbelstücks.
Dieser Tragarm 1 ist mit dem Einstecktopf 2 durch ein aus zwei Lenkern 3 und 4 bestehendes Gelenkviereck verbunden.
Dieser Einstecktopf 2 ist durch eine Bohrung der Glastür 5 hindurchgesteckt und ist durch eine von außen übergesteckte Haltekappe 6 befestigt, die auf irgendeine Weise mit dem Einstecktopf 2 fest verbunden ist (beispielsweise gemäß OS 1 915 246). Aus Schönheitsgründen ist auf die Haltekappe 6 eine Dekorkappe 7 aufgesteckt, deren Oberfläche je nach Wahl eine dem jeweiligen Verwendungszweck geschmacklich angepaßte Beschaffenheit aufweisen kann.
Oberhalb des Einstecktopfes 2 ist die Zunge 10 mittels einer Schwenkachse 11 schwenkbar gehaltert. Als Quersteg, der mit der Zunge 10 zusammenarbeitet, dient in diesem Falle in an sich bekannter Weise die Öse 12 der Schwingachse 13 des unteren Lenkers 4, mit der dieser Lenker 4 am Tragarm 1 schwenkbar befestigt ist.
Die Zunge steht unter der Einwirkung einer Schraubenfeder 14, die in an sich ebenfalls bekannter Weise oberhalb des Einstecktopfes 2 angeordnet ist und die gegen die Zunge 10 drückt. Nach außen ist diese Schraubenfeder 14 durch ein Gehäuse 15 abgedeckt, das mit dem Einstecktopf 2 zusammenhängt, vorzugsweise mit diesem in einem Stück gespritzt ist.
Die der Öse 12 zugewandte Führungsbahn der Zunge 10 verläuft so, daß sie im Zuge der Bewegung der Tür einen Totpunkt besitzt. Dieser Totpunkt ergibt sich durch die Spitze 16 der Führungsbahn der Zunge. Diese Spitze kann mehr oder weniger abgerundet sein.
Der gekrümmte Verlauf der Führungsbahn der Zunge 10 wirkt sich in der Weise aus, daß bei Annäherung der zunächst geöffneten Tür an die Schließstellung die Öse 12 kurz vor der Schließstellung mit der Zunge 10 in Berührung kommt, und zwar dicht unterhalb der Schwenkachse 11.
Bei der weiteren Schließbewegung der Tür wird die Zunge 10 unter Überwindung der Federkraft der Schraubenfeder 14 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt, bis die Öse 12 den Totpunkt 16 überschreitet. Im Anschluß hieran, also nach erfolgtem Übertritt der Öse 12 auf den unteren kurzen Abschnitt der Führungsbahn der Zunge, übt die Feder 14 eine die Tür schließende Kraft aus, die auch in der Endstellung noch wirksam bleibt und das sichere Geschlossenhalten der Tür bewirkt.
Um zu verhindern, daß bei geöffneter Tür die Zunge 10 unter der Wirkung der Feder 14 im Sinne des Uhrzeigers herumschlägt, ist die Zunge 10 über ihre Schwenkachse 11 hinaus um einen kurzen zweiten Hebelarm 17 verlängert, der als Anschlag in Zusammenwirken mit dem Federgehäuse 15 die genannte Schwenkbewegung auf das zulässige Maß beschränkt.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 stimmt in allen wesentlichen Merkmalen mit demjenigen nach Fig.1 überein.
Unterschiedlich ist in erster Linie, daß als Quersteg für die Zunge 10'nicht die Öse 12 der Schwenkachse 13 dient, sondern ein besonderer Stift 20, der am Endteil des Tragarmes 1 angebracht ist. Dieser Stift ist bei dem dargestellten Beispiel mit einer Rolle 21 versehen, um den Widerstand der Führung längs der Zunge 10' zu verringern, jedoch ist dieses nicht unbedingt notwendig.
Die Verwendung eines solchen besonderen Quersteges bietet den Vorteil, daß man bei der Ausbildung und Anbringung der Zunge 10' sowie des Totpunktes 16' nicht an die Lage der Schwenkachse 13 gebunden ist. Man kann diesen Quersteg - hier in Form des Stiftes 20 - an der am besten geeigneten Stelle anbringen, und zwar in diesem Falle etwas oberhalb der Schwenkachse 13. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß die Zunge 10' nicht bis in den Einstecktopf hineinzuragen braucht, sondern oberhalb des Einstecktopfes enden kann, wie es aus der Darstellung ersichtlich ist. Hieraus ergibt sich weiterhin, daß der Einstecktopf im Bereich der Zunge nicht, wie gemäß Fig.1, mit einem Schlitz in der Wandung versehen sein muß, um die Auswärtsbewegung der Zunge 10 zu ermöglichen. Der Einstecktopf 2' kann vielmehr rundherum mit voller Wandung ausgeführt werden.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.3 stimmt weitgehend mit demjenigen gemäß Fig.2 überein. Unterschiedlich ist auch hier wieder die Ausbildung des Quersteges 30. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist nämlich angenommen, daß der Tragarm 1' nach dem Spritzgießverfahren aus Kunststoff oder - was wegen der höheren Festigkeit gebräuchlicher ist -als Druckgußteil aus Metall gefertigt ist. In diesen Pällen ist es zweckmäßig, den Quersteg 30 in einem Stück mit dem Hauptkörper des Tragarms 1' zu fertigen. Wird der Tragarm jedoch aus Blech gefertigt, so kommt nur die Ausführungsform gemäß Fig.2 mit nachträglich anzubringendem Stift 20 in Frage oder aber die Ausführungsform gemäß Fig.1.
Auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.3 ragt die Zunge 10! nicht in den Einstecktopf hinein, so daß auch hier ein Schlitz in der Wandung nicht erforderlich ist.
Die Ausführung in der Weise, daß - im Unterschied zu den vorbekannten vergleichbaren Schnäpperscharnieren und auch demjenigen gemäß Fig.1 - die zylindrische Wandung des Einstecktopfes 2' rundherum geschlossen verläuft, bietet den Vorteil höherer Stabilität. Solche Einstecktöpfe können nämlich auf ihrer Mantelfläche mit Haltegraten versehen werden, so daß sie bei Verwendung für Holztüren einfach durch Einschlagen in die Bohrung in dieser befestigt werden können. Demgegenüber können Einstecktöpfe mit geschlitztem Mantel zuverlässig nur mit Hilfe besonderer Befestigungsschrauben angebracht werden.

Claims

Patentansprüche

1. Schnäpperscharnier für Möbeltüren mit einem Türanschlagteil in Form eines Einstecktopfes, an dessen dem Gelenk abgewandter Seite eine in der Schwenkebene des Gelenks federnde Zunge angeordnet ist, während der Tragarm einen längs dieser Zunge geführten Quersteg aufweist und die Führungsbahn der federnden Zunge so verläuft, daß bei der Schließbewegung des Scharniers die Zunge dem Quersteg zuerst einen federnden Widerstand entgegensetzt, um ihn nach Überschreiten eines Totpunktes federt in Richtung zur Schließstellung weiterzudrücken und zuletzt in dieser Schließstellung zu halten, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (11) der Zunge (10 bzw. 10') am Tür-Anschlagteil oberhalb des Einstecktopfes (2 bzw. 2') angeordnet ist und daß die unter der Wirkung der Feder (14) stehende Zunge mit ihrem schwingenden Ende zum Einstecktopf weist.

2. Schnäpperscharnier nach Anspruch 1 mit Gelenkviereck, dadurch gekennzeichnet, daß als Quersteg in an sich bekannter Weise die Öse (12) der Schwingachse (13) des unteren Lenkers (4) dient, mit der dieser am Tragarm (1) befestigt ist (Fig.1).

3. Schnäpperscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Quersteg ein Stift (20) dient, der am Tragarm (1) im Bereich seines dem Einstecktopf zugewandten Endes parallel zur Schwenkachse des Scharniers befestigt ist (Fig.2).

4. Schnäpperscharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der als Quersteg dienende Stift mit einer Rolle (21) versehen ist, die in dem der Schließstellung benachbarten Bereich auf der federnden Zunge (10') entlangrollt.

5. Schnäpperscharnier nach Anspruch 1, mit nach dem Druckgußverfahren gefertigtem Tragarm, dadurch gekennzeichnet, daß an dem dem Einstecktopf zugewandten Ende des Tragarms (1') der Quersteg (30) in einem Stück mit dem Arm an diesen angespritzt ist (Fig.3).

6. Schnäpperscharnier nach einem der Ansprüche 3 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge vollständig oberhalb des Einstecktopfes angeordnet ist (Fig. 2 und 3).

7. Schnäpperscharnier nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Feder in an sich bekannter Weise eine Schraubenfeder (14) dient, die in Höhenlage oberhalb des Einstecktopfes, und zwar innerhalb eines sich über die Sichtfläche der Tür erstreckenden Gehäuses (15), angeordnet ist.

8. Schnäpperscharnier nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge an ihrem schwenkbar gehalterten Ende in einen abgewinkelten Anschlag (17) übergeht, der außen über das die Schraubenfeder enthaltende Gehäuse (15) hinüberragt und der die durch die Schraubenfeder bewirkte Drehbewegung auf einen Wert begrenzt, der den Eingriff des Quersteges noch zuläßt.