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Fußbodenkonstruktion Die Erfindung betrifft eine Fußbodenkonstruktion,
bestehend aus einer Tragplatte - Boden- oder Deckenplatte - aus vorzugsweise Beton,
nebeneinander liegenden Fußbodenkassetten sowie einem Bodenbelag.
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Die in bisher üblichen Verfahren hergestellten Fußbodenkonstruktionen
bestehen aus der tragenden Betonplatte, auf die Dämmschichten von Hand aufgebracht
sind. Zum Ausgleich der zwangsläufig bei der Herstellung der Betonplatte auftretenden
Unebenheiten ist es notwendig, einen mörtelartigen Estrich auf die Dämmschicht aufzubringen.
Die Herstellung dieser Estrichschicht erfordert einen unverholtnismäßig großen Aufwand,
da die breiigen Materialien von Hand eingebracht und glattgestrichen werden müssen.
Zwar ist ein beim Einbringen fließfähiges Material fUr eine solche Estrichschicht
bekannt geworden, durch welche sich das Einbringen und Glätten wesentlich vereinfacht.
Der entscheidende Nachteil aller derartiger Estrichmaterialien liegt jedoch darin,
daß sie eine unverhdltnismäßig lange Trocknungs-
von bis zu dreißig Tagen benötigen, in welcher der Boden nicht betreten und in dem
betreffenden Raum nicht weitergearbeitet werden kann.
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Für Sonderbauten, beispielsweise Industriebauten, sind ferner Spezialböden
bekannt, bei denen auf eine durchgehende Tragplatte auf Ständern ruhende Bodenkassetten
angeordnet sind und bei denen der Raum zwischen den Kassetten und
der
Tragplatte zur Warmiuftabführung benutzt wird. Eine solche, vorzugsweise in Computerröumen
benutzte, Doppel-Bodenkonstruktion ist jedoch unverhältnismäßig teuer und nur fUr
besondere Zwecke geeignet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fußbodenkonstruktion der eingangs
genannten Art zu schaffen, deren einzelne Bauelemente einfach und somit preisgünstig
ausgebildet und herzustellen sind, dievorzügliche Wärmeleit- und Schallisolierungs-Eigenschaften
besitzt und bei der die zwischen Kassettenunterseite und Tragplatte gebildeten Räume
auf verschiedene Arten genutzt werden können.
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Gemaß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jede Kassette
die Gestalt eines Gewölbes mit ebener Oberseite und einer gewölbeartig ausgebildeten
Unterseite hat, wobei an der Kassettenunterseite Rippen sowie druckaufnehmende Unterzugträger
vorgesehen sind und sich die Kassetten mit ihren Ecken auf elastischen Auflagern
aufstUtzen, die höhenverstellbar in oder auf der Tragplatte angeordnet sind.
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Durch die Verwendung von an der Unterseite gewölbten Kassetten wird
gegenüber den bekannten Bodenkassetten mit gleichem Querschnitt eine erhebliche
Gewichtserleichterung und eine außerordentlich vorteilhafte Einleitung der Belastungen
in die Auflager erreicht. Die vorgefertigten Kassetten können unmittelbar nach dem
Verlegen sofort betreten werden, da die Kassetten ausgehärtet eingebaut werden.
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Durch die annähernd punktförmige Abstützung der Kassetten in den druckelastischen
Auflagern eröffnet sich ferner die Möglichkeit, Trennwände über diesen Auflagern
anzuordnen, was bei bisher gebräuchlichen Fußbodenkonstwktionen mit mehr oder weniger
dicker schalldömmender, drucknachgiebiger Dämmschicht nicht möglich ist. Beträgt
beispielsweise das Raster der Bodenkassetten 1,20 x 1,20 m, können die Trennwände
nach Bedarf um jeweils eine Rasterbreite versetzt werden.
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An der aus statischen Gründen als Kappengewölbe ausgebildeten Unterseite
der Bodenkassetten ist ein Unterzugträger vorgesehen, der eine Profilplatte aus
Kunststoff, einem geeigneten Metall, verfestigten Mineralstoffgemischen (ein Draht-oder
Bandgitterwerk) od. dgl. sein kann.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Fußbodenkonstruktion
liegt in der Möglichkeit, eine indirekte Fußbodenheizung vorzusehen, bei welcher
Uber geeignete Anschlüsse Warmluft in die von den Kassetten und der Tragplatte begrenzten
Räume eingeleitet wird. Bei Fußbodenzeizungen mit in herkömmlicher Weise im Fußboden
verlegten Rohrleitungen sind Kaltzonen im Bereich der Fenster unvermeidlich, die
zusätzliche stationäre Heizflächen unterhalb der Fenster notwendig machen. Erfindungsgemäß
kann dieser Nachteil auf äußerst einfache Weise dadurch behoben werden, daß die
Kassetten aus Werkstoffen mit unterschiedlichen Wärmeleiteigenschaften hergestellt
werden, wobei im Bereich der Fenster Kassetten mit besonders guten Wärmeleiteigenschaften
verlegt werden. Dies hat zur
Folge, daß ohne weitere Maßnahmen durch
diese Kassetten ein intensiverer Wärmeaustausch erfolgt, durch den die Kaltzonen
im Fensterbereich mehr als der Ubrige Raum erwärmt werden.
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Zur Verbesserung der Heizwirkung und gleichzeitig der Schallisolierung
ist es zweckmäßig, unmittelbar auf die Tragplatte eine lose Dämmschicht aufzubringen,
die beispielsweise aus einer Mineralwolle, oder auch aus einem losen schüttfähigen
Material bestehen kann. Auf dieser Dämmschicht kann ferner eine Reflektionsfolie
fUr die Wärmestrahlung, beispielsweise eine Aluminiumfolie, ausgebreitet werden,
auf der wiederum die Installationsleltungen und -rohre liegen, die somit ohne besonderen
Aufwand verlegt werden können. Da die Heizlufttemperaturen 800 C nicht Ubersteigen,
ergeben sich keinerlei nachteilige Folgen, vielmehr kann eine Isolierung z. B. der
Warmwasserleitung weggelassen werden. Die Möglichkeit einer freien Verlegung der
Rohre und Leitungen in den von der Aluminiumfolie und der Kassettenunterseite begrenzten
Räumen ist insofern außerordentlich vorteilhaft, als dadurch beispielsweise das
aufwendige Ausstemmen von Schlitzen zur Aufnahme der Kabel und weiterer Installationsmedien
entfällt.
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Da zwischen je zwei benachbarten Kassettenelementen eine Fuge besteht,
die gegebenenfalls mit einem Dichtungsprofil und / oder einer Versiegelungsmasse
ausgefullt werden kann, ergibt sich eine ausgezeichnete Schalldämmung in horizontaler
Richtung innerhalb der Kassettenlage, da die Schallwellen entweder den Luftspalt
oder jeweils zwei Materialgrenzen durchqueren müssen.
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Die elastischen Auflager sind durch geeignete Verstellvorrichtungen
mit der Betondecke verbunden oder stUtzen sich auf ihr ab. Durch diese zweckmäßigerweise
als Schraubbolzen ausgeführten Höhenverstelleinrichtungen der Auflager kann ein
schnelles und sehr genaues Ausrichten, insbesondere bei Verwendung von Lichtschranken
oder anderen optischen Nivelliergeräten erreicht werden.
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Da die Auflagerflächen der Kassetten ebenso wie ihre Oberseiten aufgrund
ihrer vorgefertigten Herstellungsweise plan und von genau gleicher Höhe sind, ergibt
sich bei genauer Ausrichtung der Auflageroberkanten zwangsläufig eine exakt ebene
Bodenfläche, auf der der Fußbodenbelag ohne weitere Verzögerung aufgebracht werden
kann.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnungen genauer erläutert. Es zeigen: Fig. 1 Eine erste Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Fußbodenkonstruktion in teilgeschnittener, perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die Fußbodenkonstruktion nach Fig. 1 mit angedeuteter
Trennwand, Fig. 3 zwei weitere Ausführungen der Fußbodenkonstruktion gemäß der Erfindung
ohne Bodenbelag im Vertikalschnitt.
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In den einzelnen Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet. Die Konstruktion gemäß der Fig. 1 und 2 besteht aus einer Tragplatte
1, auf der eine Mineralwollage 2 oder eine Dämmschicht aus einem anderen
Material
lose aufliegt. Kassetten 3 mit einer genau ebenen Oberseite 4 und einer gewölbeartig
ausgebildeten Unterseite 5 stützen sich an ihren vier Ecken auf Auflagern 6 ab (Fig.
2), die aus einer oberen Metallplatte 7, einer mittleren elastischen Lage 8 aus
beispielsweise Gummi oder einem weichelastischen Kunststoff und aus einer mit dieser
Kunststofflage fest verbundenen Metallplatte 9 besteht, die sich Uber vier Schraubbolzen
10 höhenverstellbar auf der Tragplatte 1 abstützt. Zur besseren Auflage ist am unteren
freien Ende jeder Schraube eine Scheibe 11 vorgesehen, die jeweils den Auflageteil
zur Tragplatte 1 bildet.
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Wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt, sind an der Unterseite der Kassetten
Längs-und / oder Querrippen 12, 12 vorgesehen, die entweder eine gleichbleibende
Stärke und Höhe (Fig. 2) oder unterschiedliche Stärken und Höhen aufweisen können
(Fig. 3). Diese Rippen ergeben einmal eine beträchtliche Gewichtsverminderung der
einzelnen Kassetten, zum anderen einen verbesserten Wärmeübergang aufgrund der vergrößerten
Flächen und der verringerten Materialstärken bei Fußbodenheizung. Ferner führen
sie zu Verwirbelungen und damit zu verlängerten Verweilzeiten der Warmluft, was
wiederum eine verbesserte Effektivität der Fußbodenheizung ergibt.
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Die Unterseite der Kassetten wird schließlich von einem Unterzugträger
13 gebildet, dessen umgebogene Ränder 14 mindestens einen Teil der Kassetten-Seitenwände
bilden. Der Unterzugträger besitzt somit eine schalenartige Gestalt und kann
in
besonders vorteilhafter Weise die Form darstellen, in die das breiige oder zähflüssige,
vorzugsweise mineralische Kassettenmaterial eingebracht wird. Der als Profilschale
ausgebildete Unterzugträger kann aus einem Kunststoff, einem Metall, verfestigten,
z. B. verklebten oder gepreßten, Mineralstoffen od. dgl. bestehen.
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In Fig. 2 ist der untere Sockel 15 einer versetzbaren Trennwand 16
dargestellt, der auf einem Dämmpolster 17 aufliegt und sich Uber dieses mit jeweils
einem Wandteil auf den Oberseiten zweier benachbarter Kassetten abstützt. In die
Fuge zwischen diesen beiden Kassetten ist eine isolierende Profilleiste 18 eingesetzt,
die in Längsnuten 19 (Fig. 1) in den Kassetten-Seitenwänden beidseitig festgelegt
ist. Um Sprünge oder Absätze an der Oberfläche zu vermeiden, ist oberhalb der Profilleisten
18 jeweils eine bestimmte Menge an Spachtelmasse 20 eingedrückt, die die Fugen bündig
ausfüllt und ein fugenloses Verlegen der verschiedensten Fußbodenbeläge 21 gestattet,
ohne daß die Fugen auch nach längerem Gebrauch sichtbar werden. In besonderen Fällen
kann das Verfugen mit Spachtelmasse unterbleiben, wenn z. B. die Kassetten leichtund
einfach demontabel sein sollen oder aber ein steifer Fußbodenbelag aufgebracht wird.
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Die Ausführungen nach Fig. 3 unterscheiden sich von der nach den Fig.
1 und 2 einmal durch die andere Ausbildung der Rippen 12 und der Unterzugträger
13 sowie auch durch andere Auflager. Diese bestehen aus einer direkt auf der Betondecke
aufliegenden elastischen Platte 22 aus z. B. Gummi oder Kunststoff, einem
Schraubbolzen
23, einer zur Höheneinstellung des Auflagers dienenden Mutter 24 sowie einer oberen
Metallplatte 25, auf der sich die Kassetten mit jeweils einer Ecke abstützen.
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Auf der Dämmschicht 2 kann eine wärmereflektierende Aluminiumfolie
30 verlegt sein, die als Auflogefloche von Wasser- oder Gasleitungen 31 und / oder
Kabeln 32 dient.
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Die Montage der erfindungsgemäßen Fußbodenkonstruktion erfolgt in
der Weise, daß die elastischen Auflager in den vorher vermessenen Positionen auf
der Tragplatte 1 aufgelegt und in ihrer Höhe genau eingestellt werden. Letzteres
kann beispielsweise durch eine Lichtstrahl- oder Nivelliervermessung überprüft werden.
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Das Einbringen der Dämmschicht 2 kann entweder vor oder nach der Höheneinstellung
der Auflager erfolgen. Hieran schließt sich das Auflegen der sehr genau gearbeiteten
Kassetten, das Einbringen der Profilleisten 18 und das Versiegeln oder Verspachteln
an. Nach dieser Operotion ist die Fußbodenkonstruktion fertig installiert und kann
sofort begangen werden. Es sind somit keinerlei Trocknungs-, Aushärtezeiten oder
sonstige äußerst nachteilige Zwangspausen notwendig, wie sie bei den bisher gebräuchlichen
Estrichböden eingehalten werden müssen.