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Nachrichtenkabel mit geschirmten, symmetrischen Verseilelementen Zur
besseren Ausnutzung der Übertragungskreise von Nachrichtenkabeln ist es üblich,
die Signale trägerfrequent oder pulscodemoduliert zu übertragen. Die trägerfrequente
Übertragung erfolgt dabei sowohl mit symmetrischen als auch mit koaxialen Ubertragungselementen,
wobei auf den koaxialen Übertragungselementen wegen der Schirmwirkung des äußeren
Leiters ein sehr breites Frequenzband zur Übertragung zur Verfügung steht. Bei der
Verwendung symmetrischer Übertragungselemente, wie Paaren oder Vierern wird in der
Regel von einer Schirmung des Elementes abgesehen, weil durch den Schirm die Leitungsdämpfung
erheblich vergrößert wird. In besonderen Fällen, vor allem bei den sogenannten Rundfunkpaaren,
wird jedoch ein solcher Schirm vorgesehen, der beispielsweise aus einer geschlossenen,
aus elektrisch leitenden oder elektrisch achwachleitenden Bändern aufgebauten Bespinnung
oder auch aus einem metallenen Geflecht bestehen kann (DT-PS 628 278, DT-AS 1 011
012 und 1 019 727). Darüber hinaus ist es bekannt, vieradrige Verseilelemente eines
mit einer offenen Umspinnung aus einem metallisierten Papierband zu versehen, um
ein induktionsfreies Kabel zu erhalten (DT-PS 442 213).
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In neuerer Zeit wird der Nachrichtenübertragung mit Hilfe pulscodemodulierter
Signale in zunehmendem Maße Beachtung geschenkt. Für diese Übertragungsart kommen
ebenfalls koaxiale und symmetrische Übertragungselemente in Frage, doch werden symmetrische
Übertragungselemente wegen der geringeren Herstellungskosten und der einfacheren
Montage bevorzugt. Insbesondere
beim Einsatz hochkanaliger PCM-Systeme
ergibt sich jedoch die Schwierigkeit, daß die zwischen zwei Leitungsverstärkern,
d.h. im sogenannten Regeneratorfeld5 erreichbare Nebensprechdämpfung nicht den gestellten
Anforderungen entspricht.
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Auch können die Laufzeiten und die Dämpfungswerte der in einem Kabel
oder in einem geschirmten Bündel vorhandenen symmetrischen Übertragungselemente
infolge unterschiedlicher Konstruktionsparameter, beispielsweise infolge unterschiedlicher
Schlaglängen der Verseilelemente, mehr oder weniger stark voneinander abweichen,
was sich auch beim Einsatz niedrig kanaliger PCM-Systeme bewerkbar macht und die
Abstimmung der verschiedenen Leitungskreise erschwert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Übertragung trägerfrequenter
und/oder pulscodemodulierter Signale ein Nachrichtenkabel zu schaffen das sich durch
einen einfachen Aufbau der Ubertragungselemente, durch eine ausreichende Nebensprechdämpfung
auch bei Verwendung hochkanaliger PCM-Systeme und durch annähernd gleiche Laufzeit
und Dämpfungswerte der Übertragungselemente auszeichnet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einem Nachrichtenkabel
aus, dessen Kabelseele symmetrische, mit einem.
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offenen elektrischen Schirm versehene Verseilelemente enthält. Gemäß
der Erfindung ist als symmetrisches, geschirmtes Verseilelement ein Paar verwendet,
auf das parallel zu den Adern des Paares oder parallel zur Achse des Paares ein
elektrisch leitendes oder elektrisch schwachleitendes Band aufgebracht ist.
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Bei einem gemäß der Erfindung ausgebildeten Verseilelement können
durch unterschiedliche Wahl der Breite des elektrisch leitenden oder elektrisch
schwachleitenden Bandes9 also je
nach Wahl der prozentualen oberflächlichen
Bedeckung des Aderpaares durch das elektrisch leitende oder elektrisch schwachleitende
Band, bestimmte elektrische Werte des Verseilelementes, insbesondere die Schirmwirkung,
eingestellt werden. Mit dieser über das Maß der oberflächlichen Bedeckung einstellbaren
Wirkung des Schirmes, der nachfolgend als "Partialschirm" bezeichnet wird, werden
auch die Nebensprechwerte, die Dämpfungswerte und die Laufzeiten beeinflußt, so
daß mit unterschiedlichen Bedeckungsgraden des elektrisch leitenden oder elektrisch
schwachleitenden Bandes eine Steuerung dieser Größen möglich ist. Dabei ergibt sich
insbesondere hinsichtlich der für hochkanalige PCM-Systeme wunschenswerten Nebensprechdämpfung
im Frequenzbereich oberhalb 10 NHz eine optimale Nebensprechbeeinflussung bei einer
oberflächlichen Bedeckung von 30 - 70 %. Zur Dämpfung- und Laufzeitsteuerung, insbesondere
bei der Verwendung niederkanaliger PCM-Systeme, empfiehlt sich eine oberflächliche
Bedeckung von bis zu 15 %. In der Regel wird jedoch eine oberflächliche Bedeckung
von bis zu 10 % ausreichend sein.
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Als elektrisch leitendes oder elektrisch schwachleitendes Band kommen
im Rahmen der Erfindung metallisierte Papierbänder und metallisierte, bzw. durch
Zusatz von Ruß elektrisch schwachleitend gemachte, unmagnetische oder ferromagnetische
Kunststoffbänder sowie kunststoffbeschichtete Aluminium- oder Kupferbänder oder
auch gewebte Metallbänder in Frage.
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Die Fixierung des elektrisch leitenden oder elektrisch schwachleitenden,
parallel zu den Adern des Paares oder parallel zur Achse des Paares verlaufenden
Bandes erfolgt vorzugsweise mit Hilfe einer Haltewendel, die um das Paar und das
darauf liegende elektrisch leitende oder elektrisch schwachleitende Band gesponnen
wird. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das elektrisch leitende oder elektrisch
schwachleitende
Band mit dem Aderpaar zu verkleben; dies empfiehlt sich vor allem dann, wenn das
Aderpaar bereits vor dem Aufbringen des elektrisch leitenden oder elektrisch schwachleitenden
Bandes mit einer Haltewendel versehen ist.
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Die Verklebung und die Umspinnung mit einer Haltewendel können gegebenenfalls
auch kombiniert angewendet werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von zwei Ausführungsbeispielen
von mit einem Partialschirm versehenen Aderpaaren, wie sie im Rahmen der Erfindung
vorgesehen sind, näher erläutert.
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Das in Fig. 1 dargestellte Verseilelement 1 besteht aus den beiden
Adern 2 und 3, die mit einer nicht näher dargestellten hochwertigen Isolierung aus
einer Kordel und einem Band versehen sind. Parallel zu den Adern des Paares verläuft
das Band 3, das aus einem elektrisch schwachleitenden Kunststoff besteht und das
sich entsprechend seiner Breite an die Oberflächen der beiden Adern 2 und 3 anschmiegt.
Die oberflächliche Bedeckung des Aderpaares 1 durch das Band 4 beträgt hierbei etwa
20 %. Zur mechanischen Stabilisierung des Aderpaares und zum Fixieren des Bandes
4 ist auf das Verseilelement noch eine nicht näher.dargestellte Fadenbespinnung
aufgebracht, Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Paar
5 ebenfalls aus zwei-Adern, nämlich den Adern 6 und 7. Hierbei ist das elektrisch
leitende oder elektrisch schwachleitende Band 8 jedoch nicht parallel zu den Adern,
wie in Fig. 1, sondern parallel zur Achse des Aderpaares aufgebracht. Dementsprechend
ist eine Verklebung des elektrisch leitenden oder elektrisch schwachleitenden Bandes
8 mit dem Aderpaar 5 vorgesehen; zur Unterstützung der Fixierung des Bandes 8 sowie
zur mechanischen Stabilisierung des Verseilelementes ist ebenfalls eine nicht näher
dargestellte fadenförmige Bespinnung vorgesehen.
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Anstelle der Verwendung eines elektrisch leitenden oder elektrisch
schwachleitenden Bandes 4 bzw. 8 als Partialschirm kommt.an sich auch die Verwendung
eines oder mehrerer drahtförmiger elektrischer Leiter oder elektrisch schwachleitender
Stränge in Betracht, die in die Zwickelräume des aus den Adern 2 und 3 bzw. 6 und
7 gebildeten Aderpaares eingebettet werden.
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6 Ansprüche 2 Figuren