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Nachrichtenkabel mit symmetrischen Verseilelementen Zur besseren Ausnutzung
der tbertragungskreise von Nachrichtenkabeln ist es ublich, die Signale trägerfrequent
oder pulscodemoduliert zu übertragen. Die trägerirequente Übertragung erfolgt dabei
sowohl mit symmetrischen als auch mit koaxialen Übertragungselementen, wobei auf
den koaxialen übertragungselementen wegen der Schirmwirkung des äußeren Leiters
ein sehr breites Frequenzband zur Ubertragung zur Verfügung steht. Bei der Verwendung
symmetrischer Ubertragungselemente wie Paaren oder Vierern wird in der Regel von
einer Schirmung des Elementes abgesehen, weil durch den Schirm die Leitungsdämpiung
erheblich vergrößert wird. In besonderen Fällen, vor allem bei den sogenannten Rundfunkpaarsen}
wird jedoch ein solcher Schirm vorgesehen, der beispielsweise aus einer geschlossenen,
aus elektrisch leitenden oder elektrisch schwachleitenden Bändern aufgebauten Bespinnung
oder auch aus einem metallenen Geflecht bestehen kann (DT-PS 628 278, DT-AS 1 011
023 und 1 019 727). Der Schirm übernimmt mitunter gleichzeitig die Funktion einer
Haltewendel, mit der in jedem Fall die räumliche Zuordnung der Adern des Paares
oder des Vierers stabilisiert wird. Als Haltewendel kann beispielsweise auch ein
Faden dienen (DT-PS 619 197).
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An sich sind im übrigen Koaxialkabel bekannt, bei denen zur Verbesserung
der Flexibilität der Außenleiter nicht als geschlossene Hülle ausgebildet, sondern
aus Bändern aufgebaut ist, die als offene Wendel im Gegenschlag auf die Isolierung
aufgebracht werden (GB-PS 729 700). Hierbei arhält man eine verminderte Schirmwirkung
des Außenleiters.
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In neuerer Zeit wird der Nachrichtenübertragung mit Hilfe pulscodemodulierter
Signale in zunehmendem Maße Beachtung geschenkt. Für diese Ubertragungsart kommen
ebenfalls koaxiale und symmetrische Ubertragungselemente in Frage, doch werden symmetrische
Ubertragungselemente wegen der geringeren Herstellungskosten und der- einfacheren
Montage bevorzugt. Insbesondere beim Einsatz hochkanaliger PCM-Systeme ergibt sich
jedoch die Schwierigkeit, daß die zwischen zwei Leitungsverstärkern, d.h. im sogenannten
Regeneratorfeld, erreichbare Nebensprechdämpfung nicht den gestellten Anforderungen
entspricht.
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Diese Schwierigkeiten könnten an sich dadurch überwunden werden, daß
jedes Ubertragungselement mit einem geschlossenen Schirm versehen wird, wie es für
die sogenannten Rundfunkpaare an sich bekannt ist. Ein solcher geschlossener Schirm
würde jedoch die Leitungsdämpfung erheblich vergrößern und könnte bei gleicher Regeneratorfeldlänge
im wesentlichen nur durch im Durchmesser stärkere Verseilelemente und damit im Durchmesser
größere und schwerere Kabel kompensiert werden.
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Hierdurch würde der Vorteil, der in der Verwendung eines sehr einfach
aufgebauten Übertragungselementes liegt, wenigstens teilweise aufgehoben werden.
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Im übrigen können auch die Laufzeiten und die Dämpferwerte der in
einem Kabel oder in einem geschirmten Bündel vorhandenen symmetrischen Übertragungselemente
infolge unterschiedlicher Konstruktionsparameter, beispielsweise infolge unterschiedlicher
Schlaglängen der Verseilelemente, mehr oder weniger stark voneinander abweichen,
was sich auch beim Einsatz niedrigkanaliger PCM-Systeme bemerkbar macht und die
Abstimmung der verschiedenen Leitungskreise erschwert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Übertragung trägerfrequenter
und/oder pulscodemodulierter Signale ein
Nachrichtenkabel zu schaffen,
das sich durch einen einfachen Aufbau der Ubertragungselemente, durch eine ausreichende
Nebensprechdämpfung auch bei Verwendung hochkanaliger PCM-Systeme und durch annähernd
gleiche Laufzeit und Dämpfungswerte der Übertragungselemente auszeichnet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einem Nachrichtenkabel
aus, dessen Kabelseele symmetrische, mit einer aus einem Faden oder Band bestehenden
Bespinnung versehene Verseilelemente wie Paare oder Vierer enthält. Gemäß der Erfindung
besteht die Umspinnung des jeweiligen Verseilelementes aus einem elektrisch leitenden
oder elektrisch schwachleitenden Faden oder Band und bedeckt die Oberfläche des
Verseilelementes zu höchstens 80 .
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Durch die Erfindung wird ein Verseilelement für Nachrichtenkabel zur
Übertragung trägerfrequenter oder pulscodemodulierter Signale geschaffen, bei dem
die Umspinnung gleichzeitig sowohl als Haltewendel der verseilten Adern und damit
zur mechanischen Stabilisierung des Verseilelementes als auch - je nach Wahl der
prozentualen oberflächlichen Bedeckung -zur Einstellung bestimmter elektrischer
Werte des Verseilelementes, insbesondere zur Einstellung einer bestimmten Schirmwirkung,
dient. Mit dieser tiber das Maß der oberflächlichen Bedeckung einstellbaren Wirkung
des Schirmes, der nachfolgend als "Partialschirm" bezeichnet wird, werden auch die
Nebensprechwerte, die Dämpfungswerte und die Laufzeiten beeinflußt, so daß mit unterschiedlichen
Bedeckungsgraden der Bespinnung eine Steuerung dieser Größen möglich ist. Dabei
ergibt sich insbesondere hinsichtlich der für hochkanalige PCM-Systeme' wünschenswerten
Nebensprechdämpfung im Frequenzbereich oberhalb 10 MHz eine optimale Nebensprechbeeinflussung
bei einer oberflächlichen Bedeckung von 30 - 70 ,. Zur Dämpfung und Laufzeitsteuerung,
insbesondere beider Verwendung niederkanaliger PCM-Systeme, empfiehlt sich eine
oberflächliche Bedeckung von bis zu 15 %; in der Regel wird jedoch eine oberflächliche
Bedeckung von bis zu 10 , ausreichend
sein. Hierbei kommt als Spinnmaterial
insbesondere ein Faden in Betracht, während für größere Bedeckungsgrade Bänder in
Frage kommen. Geeignet &ind beispielsweise metallisierte Papierbänder und metallisierte
bzw. elektrisch schwachleitende, unmagnetische oder ferromagnetische Kunststoffbänder
und -fäden sowie kunststoffbeschichtete Aluminium-oder Kupferbänder, gewebte Metallbänder
und Metallfäden.
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Durch die Verwendung eines Partialschirmes wird also eine hinreichend
große Nebensprechdämpfung sichergestellt, ohne die Leitungsdämpfung übermäßig Zu
vergrößern Hierbei können die radialen Atmessungen der bisher verwendeten symsetrlschen
Ver$eilelementey insbesondere also der Leiterdurchmesser und die Dicke der Isolierung,
beibehalten werden.
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Die Beeinflussung der elektrischen Eigenschaften der symmetrischen
Verseilelemente durch unterschiedliche Bedeckungsgrade des Partialschirmes kann
auch dazu verwendet werden, um aufgrund unterschiedlicher Schlaglängen bei der Herstellung
der Verseilelemente vorhandene Unterschiede in den elektrischen Werten auszugleichen.
So empfiehlt es sich in Weiterbildung der Erfindung, bei Nachrichtenkabeln, deren
Kabelseele symmetrische, aus mit kurzem Schlag verseilten Adern aufgebaute Verseilelemente
und symmetrische, aus mit langem Schlag verseilten Adern aufgebaute Verseilelemente
enthält, die im Rahmen der Erfindung vorgesehene Umspinnung der Verseilelemente
so zu wählen, daß die oberflächliche Bedeckung derjenigen Verseilelemente, die aus
mit kurzem Schlag verseilten Adern aufgebaut sind, kleiner ist als die oberflächliche
Bedeckung derjenigen Verseilelemente, die aus mit langem Schlag verseilten Adern
aufgebaut sind.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von zwei Ausführungs beispielen
von mit einem Partialschirm versehenen Verseilelementen, wie sie im Rahmen der Erfindung
vorgesehen sind, näher erläutert.
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Das in Fig. 1 dargestellte Verseilelement 1 besteht aus den beiden
Adern 2 und 3, die mit einer hochwertigen, aus einer Kordel und einem Band aufgebauten
Luftraumisolierung versehen sind. Zur mechanischen Stabilisierung des Verseilelementes
ist dieses mit einer bandförmigen Bespinnung 4 versehen, die mit offener Wendel
auf das Verseilelement aufgebracht ist. Die oberflächliche Bedeckung dieser Bespinnung
beträgt 40 96. Als Spinnmaterial dient ein metallisiertes Papierband, das somit
gleichzeitig eine Schirmfunktion übernimmt. Der durch die offene Bespinnung erzielte
Partialschirm bewirkt eine Erhöhung der Nebensprechdämpfung zwischen den im fertigen
Nachrichtenkabel benachbarten Verseilelementen, so daß -diese zur Übertragung hochkanaliger
PCM-Systeme geeignet sind.
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Bei dem in Fig. 2 dargestellten Verseilelement 5 handelt es sich ebenfalls
um ein Aderpaar, bei dem jedoch für die Bespinnung der Metallfaden 6 vorgesehen
ist. Die Schlaglänge der Bespinnung beträgt etwa das 20-fache des Fadendurchmessers,
so daß sich eine oberflächliche Bedeckung von etwa 5 °h ergibt. Hierdurch ist es
möglich, Laufzeiten und Dämpfungsunterschiede zwischen den Verseilelementen des
Nachrichtenkabels auszugleichen bzw. die Laufzeiten und Dämpfungswerte der Verseilelemente
aneinander anzupassen. Dies gilt insbesondere für Nachrichtenkab bei denen zur Nachridhtenübermittlung
niederkanalige PCM-Systeme eingesetzt werden.
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4 Ansprüche 2 Figuren