DE2264922B2 - Vorrichtung zum umweltfreundlichen zersetzen von abfallstoffen, insbesondere polyaethylen, polypropylen und dergleichen - Google Patents
Vorrichtung zum umweltfreundlichen zersetzen von abfallstoffen, insbesondere polyaethylen, polypropylen und dergleichenInfo
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Description
Das Problem der umweltfreundlichen und dabei halbwegs kostenmäßig tragbaren Zersetzung von
hochpolymeren Kunststoffen ist bislang nicht gelöst Es gibt wohl eine Menge Anregungen dafür, wie generell
Abfallbeseitigung vorgenommen werden könnte, jedoch fehlen jegliche Hinweise darauf, wie man mit den
Schwierigkeiten fertig werden soll, die sich aus den problematischen Eigenschaften der Zersetzungsprodukte
von Hochpolymeren ergeben. So beschreibt die DT-PS 3 27 379 ein Verfahren zur kontinuierlichen
Destillation von festem, kohlenstoffhaltigem Material, so
bei welchem eine Förderschnecke verwendet wird. Die »onst im wesentlichen offene Anlage läßt sich wegen der
Giftigkeit der Zersetzungsprodukte von Hochpolymeren schon aus diesem Grunde weder verwenden noch
durch sinnvollen Aufwand brauchbar machen. Die CH-PS 4 78 216 beschreibt ein Verfahren insbesondere
zur Beseitigung von Müll und Klärschlamm unter Gewinnung eines als Brennstoff geeigneten Gases, das
im wesentlichen dem auch sonst bekannten »Crackcn« entspricht Auch dieses Verfahren läßt sich für die
umweltfreundliche Zersetzung von Polymeren, insbesondere Mischabfällen aus solchen Stoffen nicht
verwenden. Hier spielt insbesondere die bei der Zersetzung von Hochpolymeren in ihre Bestandteile
auftretende Explosionsgefahr eine besondere Rolle. (*<,
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Nachteile der bekannten Vorrichtungen zu vermeiden
und eine Vorrichtung zum umweltfreundlichen Zerset-922
zen von Abfallstoffen, insbesondere Polyäthylen, Poly,
propylen und dergleichen zu schaffen, mit der eine Sicherere Handhabung der Zersetzungsprodukte möglieh
ist
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe in erster linie durch die in Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen.
Durch diese Ausbildung der Vorrichtung wird insbesondere erreicht, daß me Explosionsgefahr und die
Giftigkeit der Zersetzungsprodukte beträchtlich herabgesetzt sind.
Weitere im Rahmen der gestellten Aufgabe vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die
Unteransprüche gekennzeichnet
Im folgenden winf die Erfindung anhand des in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert: An eine Düse 30 ist ein Tank 36 angeschlossen, in
welchem ein Wärmeaustausch-Rohr 37 angeordnet ist der Innendruck im Tank 36 wird mittels einer
Drehpumpe 38 auf einem entsprechend niedrigen Wert gehalten, um dadurch die Zersetzung der vom Tank 36
aufzunehmenden verflüssigten Abfälle zu fördern. Ein düsenartiger Abschnitt 39 eines Extruders Il verbindet
dessen Zylinder 12 mit der Düse 30. Ein auf konstantem Druck gehaltener Behälter 40 nimmt die erzeugten
Gase und Flüssigkeiten auf. An den Behälter 40 ist eine T-förmige Auslaßleitung 41 so angeschlossen, daß ein
Teil des gespeicherten Gases durch eine Abzweigung 42 mit Schließventil 43 in eine geeignete Brennkammer 44
zur Verbrennung in dieser abgeleitet werden kann, während der andere Teil der gespeicherten Gase über
die Rohrleitung 45 und ein Abschlußventil 46 in einen Gasbrenner 47 kommt der an eine Gasturbine oder
Dampfturbine 48 gekoppelt ist Die Turbine kann nun ihrerseits einen Generator 49 antreiben. Mit 50 ist ein
Gebläse bezeichnet Ein Teil der heißen Abgase aus dem Brenner 47 geht durch eine Rücklaufleitung in die
Wärmeaustausch-Rohrleitung 37 zurück.
Das gezeigte Ausführungsbeispiel arbeitet wie folgt: Die Hochpolymerabfälle gelangen auf der in der
Zeichnung rechten Seite durch einen Trichter 15 in Berührung mit der einen schraubenförmigen Steg 28
aufweisenden Förderschnecke 13 dss Extruders 11. Beim Durchlauf durch den Extruder 11 werden die
Abfälle durch den in Arbeitsrichtung größer werdenden Außendurchmesser der Welle der Schnecke 13 komprimiert
und zerrissen bzw. zerschnitten, wobei durch Reibungswärme eine gewisse Erwärmung auftritt Die
Abfälle werden dabei zusätzlich von außen her durch eine drei Heizstufen 14*. 146, 14c enthaltende
Heizeinrichtung 14 geheizt und geschmolzen, wobei die dritte Heizstufe 14c durch eine besondere, die Düse 30
umgebende Heizeinrichtung 35 gebildet ist Die Hochpolymere in Form einer dicken Flüssigkeit
innerhalb des Abschnitts 39 des Extruders 11 werden in eine Newton-Flüssigkeit mit niedriger Viskosität überführt
während sie durch die Düse 30 laufen, und gelangen dann in den Wärme speichernden Tank 36 mit
geringerem Innendruck, der vermittels des Wärmeaustauschrohrs 37 auf einer höheren Temperatur gehalten
wird, als in der länglichen Düse 30 herrscht Die im flüssigen Zustand in den Tank 36 verbrachten Abfälle
werden nun in diesem Tank unter verringertem Druck zersetzt Dabei werden hochmolekulare Kohlenwasserstoffe
in niedrig-molekulare Kohlenwasserstoffe zersetzt Bei diesem Schritt wird im Inneren des Tanks 36
mittels der Drehpumpe 38 nahezu ein Vakuum aufrechterhalten, so daß also die heißen erzeugten Gase
nicht explosionsartig verbrennen können. Die so erzeugten G*se fließen durch das Abzugsrohr 18 zu
einer Kühleinrichtung 21, wo sie etwa auf Raumtemperatur abgekehlt und in Gase und Flüssigkeiten zerlegt
werden, die in dem unter konstantem Druck stehenden,
gefluteten Behälter 40 aufbewahrt werden, nachdem sie durch die Drehpumpe 38 gelaufen sind Da die flüssigen
Bestandteile im Behälter 40 auf Wasser schwimmen,
kann man diese flüssigen Bestandteile mittels eines nicht gezeigten Siphons od. dgl. abziehen und als flüssigen
Brennstoff verwenden. Die im Behälter 40 gespeicherten Gase werden nunmehr zum Teil durch die
Auslaßleitung 41 und die Abzweigung 42 sowie fiber das Ventil 43 in die Brennkammer 44 gegeben, um dort zu
verbrennen. Der andere Teil der Gase aus dem Behälter 40 wird Ober das Ventil 46 in den Gasbrenner 47 geleitet,
der unmittelbar an die Gasturbine oder Dampfturbine 48 angeschlossen ist Die Turbine treibt nun wiederum
den Generator 49, der seinerseits die elektrische Energie erzeugt, mit der man die Anlage zum Teil
betreiben kann. Neben der Versorgung von Instrumenten, Beleuchtung und anderen Teilen der Anlage kann
auch noch elektrische Energie nach außen abgegeben werden. Dieses Ausführungsbeispiel ist besonders dazu
geeignet jegliche petrochemische Hochpolymere zu behandeln, insbesondere aber sogenannte Kunststoffabfälle
aus Haushalten, Industrieanlagen u. dgl. Wichtig ist dabei, daß die sonst schwer bzw. nur unter erheblichem
Kostenaufwand zu vernichtenden Abfälle aus Kunststoff zum TeH wieder in brauchbare Produkte umgesetzt
werden.
Beim Vorgehen nach dem beschriebenen Ausführungsbeispiel werden hochpolymere Abfälle verbrannt
nachdem sie vermittels Heizung unter verringertem Druck zersetzt wurden. Wenn die Gase verbrannt
werden, werden sie zuvor gegebenenfalls mit einem entsprechenden Luftvolumen gemischt Auf diese Weise
wird vermieden, daß Giftgase, insbesondere Kohlenmonoxyd,
erzeugt wird. Wa3 sich bekanntlich nicht
vermeiden läßt, wenn man die diskutierten Kunststoffabfälle in fester Form verbrennt Ein wesentlicher
Vorteil des Vorgehens nach der Erfindung besteht darin, daß das zu verbrennende Gut sich unmittelbar vor dem
eigentlichen Verbrennungsprozeß im gasförmigen Zustand befindet, so daß die Überwachung des Verbrennungsvorganges
keinerlei Schwierigkeiten bietet. Im vorliegenden Falle werden Hochpolymer-Abfälle nicht
nur dadurch in Gase zersetzt, daß sie geheizt und verflüssigt werden, sondern auch noch durch die
zusätzliche Wirkung des verringerten Arbeitsdruckes. Auf diese Weise wird die Zersetzung von Hochpolymeren
sehr gefördert und der Wirkungsgrad der Zersetzung wird größer, während die nichtverbrennbaren
oder nichtzersetzbaren Reste sehr klein sind.
Claims (4)
1. Vorrichtung an· Umsetzung von hochpofymeren
Stoffen, insbesondere Abfallstoffen mit einem '
hohen Gehalt an Polyäthylen, Polypropylen und dergleichen, mit folgenden Merkmalen:
a) die Eingangsstufe ist von einem beheizten Schneckenextruder (13) gebildet, aus dem eine
geheizte (14c>Düse (30) meinen Tank (36) führt; ic
b) dieser Tank (36) ist wärmeisoGerend ausgebil-. det und durch eine zweckmäßig als Drehpumpe
ausgebildete Pumpe (38) regelbar mit Unterdruck beaufschlagt;
c) die Ausgangsseite der Pumpe (38) «fort zu einem Behälter (40) zur Aufnahme der zersetzten
gasförmigen und flüssigen Brennstoffe, die sich daraus getrennt abziehen lassen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß der unter Unterdruck stehende Tank (36) im Inneren beheizt und auf einer Temperatur
gehalten ist, die wärmer ist als das Gut in der Düse (30).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der aus dem 2s
Behälter (40) abgezogenen gasförmigen Zersetzungsprodukte direkt oder indirekt zur Heizung des
U nterdrucktanks (36) dient.
4. Vorrichtung nach den vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut aus dem
mit Unterdruck beaufschlagten Tank (36) durch eine Kühleinrichtung (21) hindurchtritt, welche zwischen
dem Tank (36) und der Pumpe (38) liegt und an deren Ausgangsseite die Produkte etwa Raumtemperatur
haben.
Applications Claiming Priority (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP3093471 | 1971-05-10 | ||
JP3093471A JPS5036468B1 (de) | 1971-05-10 | 1971-05-10 | |
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JP3610371 | 1971-05-26 | ||
JP3610371 | 1971-05-26 | ||
JP6314071 | 1971-08-18 | ||
JP46063138A JPS5036664B2 (de) | 1971-08-18 | 1971-08-18 | |
JP6313871 | 1971-08-18 | ||
JP46063140A JPS5036665B2 (de) | 1971-08-18 | 1971-08-18 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2264922A1 DE2264922A1 (de) | 1975-06-12 |
DE2264922B2 true DE2264922B2 (de) | 1977-05-18 |
DE2264922C3 DE2264922C3 (de) | 1978-01-12 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2910996A1 (de) * | 1978-12-22 | 1980-09-25 | Peter Voelskow | Verfahren und einrichtung zur entgasung von abfaellen mit thermischer nachbehandlung der entstehenden schwelgase |
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DE2910996A1 (de) * | 1978-12-22 | 1980-09-25 | Peter Voelskow | Verfahren und einrichtung zur entgasung von abfaellen mit thermischer nachbehandlung der entstehenden schwelgase |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2222267A1 (de) | 1972-11-23 |
US3947256A (en) | 1976-03-30 |
SE398780B (sv) | 1978-01-16 |
DE2264921A1 (de) | 1975-06-12 |
IT965780B (it) | 1974-02-11 |
DE2264921B2 (de) | 1977-07-28 |
DE2222267B2 (de) | 1975-05-28 |
FR2137664A1 (de) | 1972-12-29 |
SE398649B (sv) | 1978-01-09 |
SE394686B (sv) | 1977-07-04 |
SE7503397L (de) | 1975-03-24 |
SE7503396L (de) | 1975-03-24 |
DE2264921C3 (de) | 1978-03-16 |
FR2137664B1 (de) | 1974-09-27 |
DE2264922A1 (de) | 1975-06-12 |
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