DE2263714C3 - Vorrichtung zum Dosieren von Beschichtungen auf bahnförmigen Materialien - Google Patents
Vorrichtung zum Dosieren von Beschichtungen auf bahnförmigen MaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren von Beschicht'.ngen auf bahnförmigen Materialien, die
über eine Trommel geführt sind und gegen die der Luftstrom einer Hauptlur'tdüse gerichtet ist, wobei das
von ihm abgeblasene Bescnichtungsmaterial durch eine
unter der Trommel angeordnete Auffangwanne abgesaugt wird und zwischen der Hauptluftdüse und der
Auffangwanne eine Nebenluftdüse angeordnet ist.
Zum Dosieren von Beschichtungen auf bahnähnlichen Materialien werden sogenannte Luftbürsten verwendet.
Bei diesen strömt aus einem geschlitzten Rohr, an dessen Seitenflächen zur Führung des Luftstromes zwei
Leit- und Führungsplatten, sogenannte Blaslippen, angebracht sind, ein sehr schmaler Luftstrom mit hoher
Geschwindigkeit gegen die frisch beschichtete Bahn. Durch die Strömungsenergie wird je nach der
Luflgeschwindigkeit mehr oder weniger vom Beschichtungsmaterial
weggeblasen. Die von der Luftdüse wegführende Bahn weist eine verbleibende Schicht des
Beschichtungsmaterials von einer bestimmten Dicke ■uf.
Diese Vorrichtungen werden beispielsweise in der Papier-, Film· und Verpackungs-Industrie sehr häufig
verwendet. Durch intensive Versuche haben sich bis heute optimale Formen dieser Luftbürsten ergeben, die
weitgehend gleichmäßige Auftragsdosierungen bei sehr vei-schiedenartigen Beschichtungsmaterialien ergeben.
Die Luftbürsten in der heuligen Form sind alle bis zu
bestimmten maximalen Bahngeschwindigkeiten brauchbar. Bei höheren Bahngeschwindigkeiten muß der
Luftdruck in der Luftdüse stark erhöht werden, um eine entsprechend hohe Aüstrittsgeschwindigkeit des Luft*
Strahles Und damit eine befriedigende Dosierungsarbeil
bei ausreichender· Beschichlungsmenge zu erreichen.
Die Grenze der Bahngeschwindigkeit wird erreicht, wenn durch die höhe Austrittsgeschwindigkeit des
Lüftstrahles die auf der Bahn haftende Beschichtung zum Teil abgerissen und zerstäubt wird,
Der durch den Luftbürslenstrahl abgelöste Teil der
Beschichtung wird durch die vom Aufprall des Luftstrahles hervorgerufene Turbulenz zum größten
Teil fein zerstäubt Die Größe der Bestandteile des Flüssigkeitsstaubes reicht vom Tropfen bis zu aerosolartigern
Nebel. Durch die hohen Luftgeschwindigkeiten in der Nähe der Austrittsöffnung der Luftdüse und durch
die daraus resultierende starke Turbulenz wird kurze Zeit nach dem Anfahren einer Luftbürste der beschriebenen
Art in der Umgebung dieses Gerätes ein feuchter Nebelniederschlag alle Teile der Luftbürstenanlage
bedecken. Nebst dem verringerten Bedienungskomfort der Maschine und der Belästigung des Personals hat
dieser Niederschlag die sehr nachteilige Wirkung, daß an exponierten Stellen, z. B. an der Unterseite der
Luftdüse in der Nähe der Düsenöffnung sich immer mehr Nebeltröpfchen ablagern und nach einiger Zeit
eine aufgebaute Kruste von mehreren Zentimetern Dicke ergibt Durch dieses Material, das bei den
normalerweise verwendeten Beschichtungsmaterialien sehr schnell hart wird, werden die aerodynamischen
Eigenschaften der ganzen Luftbürste so stark verändert, daß kein einwandfreier Betrieb möglich ist und
ebensowenig ein qualitativ befriedigendes Produkt entsteht.
Nur durch häufig durchgeführte Reinigungen können Krustenbildungen dieser Art in einem Rahmen gehalten
werden, daß keint Produktionsstörung eintritt. Jede dieser Reinigungsarbeiten bedingt jedoch ebenfalls
einen Produktionsausfall oder, wenn die ganze Maschi-
.10 ne wahrend dieser Zeit weiterläuft, einen großen Anfall
an Ausschußmaterial.
Durch Verwendung von Auffangwannen können die erwähnten Nachteile wenigstens zum Teil eliminiert
werden. In diesem Fall (US-PS 33 97 673) wird die Auffangwanne, die oben offen ist, unter die Luftdüse
gestellt. In die Wannenöffnung wird der weggelöste Beschichtungsnebel geblasen, und die in der Wanne
eingebauten Leitbleche lenken den Luftstrom so um. daß wenigstens der größte Teil dei Beschichtungströpfchen
vom Luftstrom getrennt wird. Die abgeschiedenen Beschichtungströpfchen werden in einem geeigneten
Auffangbehälter gesammelt und können in den Vorratstank zurückgeleitel werden. Die nur noch wenige Reste
der Beschichtungströpfchen enthaltende Luft kann
durch öffnungen teils aus der Auffangwanne ausströmen
oder aber durch ein Absauggebläse aus der Wanne abgesaugt werden.
Es ist auch bekannt, unterhalb der Luftdüse einen seitlich zur Bahn fiin offenen Absaugtrichter vorzuse-
:i° hen. der an ein Absauggebläse angeschlossen ist (US- PS
33 41 351).
Um bei diesen Anordnungen mit Sicherheii zu
vermeiden, daß sich an der Unterkante der Luftdüse eine Kruste bildet, ist es bekannt, eine Nebenluftdüse
S5 vorzusehen, welche von der Unterseite der Luftdüse
und dem dieser Luftdüse benachbarten Wannenblech gebildet wird (GB-PS 7 27 602). Der Luftstrom dieser
Nebenluftdüse wird durch Injektorwirkung des Luftstromes aus der eigentlichen Luftdüse bzw. Hauptluft-
fto düse hervorgerufen.
Bei diesen bekannten Vorrichtungen tritt jedoch stets
der Nachteil auf, daß durch Wirbelbildung eine Rrustenbiidung art der Unterseite des der HaUptluftdüse
benachbarten Wannenblechs auftritt, wodurch sich
<<5 allmählich der Spalt zwischen diesem Wannenblech Und
der Bahn, durch den der Luftstrom hindurchtreten muß,
zusetzt;
Ein weilerer Nachteil der meisten bekannten
Ein weilerer Nachteil der meisten bekannten
Vorrichtungen ist darin zu sehen, daß bei hoher luftfeuchtigkeit und hoher Bahngeschwindigkeit es zu
unregelmäßigen Ablösungen bzw. zu einem Abreißen der auf der Bahn haftenden Beschichtung kommt Um
diesen Nachteil zu vermeiden, ist es bekannt, vor der Auffangwanne eine weitere, ein Vorabstreifen der
Beschichtung bewirkende zweite Luftdüse vorzusehen (US-PS 33 41351).
Es besteht die Aufgabe, die eingangs genannte Vorrichtung dahingehend weiterzuentwickeln, daß ein w
Abreißen von Beschichtungsteilchen verhindert, die Sprühiiebelbildung vermindert und weilgehend die
Wirbelbildung vermieden wird. Gelöst wird diese Aufgabe entsprechend dem Kennzeichen des Anspruches
1. Die Unteransprüche umfassen zweckmäßige Weiterbildungen dererfindungsgemäßen Vorrichtung.
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Vorrichtung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Beschichtungsanlage
im Schnitt,
Fig. 2 die Wirkung der Luftbürste ohne zusätzliche Luftdüse und
F i g. 3 ein Detail zu F i g. 1 in Ansicht.
1 ist die über eine Trommel 2 laufende, frisch beschichtete Bahn. Die Trommel 2 ist über der öffnung ;<;
einer Auffangwanne 3 gelagert, in welche durch den Luftstrom gemäß den Pfeilen a der bei der Dosierung
der Beschichtung anfallende Arbeitsnebel befördert wird. Im Wannenraum angeordnete Leitwände 4 dienen
der Führung des Luftstromes a zu einem Auffangbehäl- t.>
ter 5, in welchem der Nebel sich ansammelt und durch eine nicht gezeichnete Rückführungsleitung wieder zum
Vorratstank der nicht gezeichneten Beschichtungsanla· ge zurückbefördert wird. Die Luft mit den wenigen
verbleibenden Resten des Beschichtungsmaterials wer- <s
den durch ein Absauggebläse 6 aus der Wanne im Sinne der Pfeile b abgesaugt. Der dadurch in der Wanne
erzeugte Unterdruck begünstigt ein Einströmen des bei der Hauptluftdüse 7 entstehenden Sprühnebels durch
die Wannriöffnung in der Richtung gegen den Auffangbehälter 5.
Aus einer der Hauptluftdüse 7 vorgelagerten Nebenluftdüse 8 von gleicher Breite wie die erstere,
strömt Luft mit geringerer Geschwindigkeit in schräg nach unten wirkender Richtung gegen die noch
undosierte Beschichtung Γ der Bahn 1. Bei der durch die Hauptluftdüse 7 bewirkten Beschichtungsdosierung
entstehender Sprühnebel wird durch Injektorwirkung der mit einstellbarem Abstand von der Hauptluftdüse
angeordneten Nebenluf.iüse 8 aus der Umgebung der
Hauptluftdüse 7 abgesaugt. Die Luftdüse 8 ist durch eine oder mehrere Luftleitungen 9 mit dem Druckraum T
der Luftdüse 7 verbunden, wobei je in die Luftleitung 9 eine Drosselklappe 10 zur Regulierung der Luftgeschwindigkeit
eingebaut ist. Durch den aus der « zusätzlichen Luftdüse 8 austretenden Luftstrom wird in
erster Linie das Ablösen der Beschichtung kurz vor der Dosierstelle verhindert, und zwar dadurch, daß der
Luftstrom infolge der geringeren Strömungsgeschwindigkeit eine leichte Vordosierung bewirkt. Durch diese im
Vordosierung wird eine Stauung des Beschichtungsmaterials
vor der HauptluftdUse 7 und dadurch ein Abreißen von Beschichtungstcilen, wie in Fig,2
ersichtlich, vermieden. Naturgemäß wird in diesem Fall
auch die Spfühnebelbilduftg stark vermindert, Der (15
vordosierte Lüftstrom aus der Luftdüse 8 erhöht die
Leistung der Hauptl'iftdüse 7 und erlaubt eine
beträchtliche Erhöhung der Durchlaufgeschwindigkeit der beschichteten Bahn t.
Die zusätzliche Luftdüse 8 (Fig.3) ist durch eine Stellspindel 11 mit der Hauptluftdüse 7 verbunden,
wobei die Luftleitungen 9 bildende, flexible Schläuche zwischen der Anzapfstelle der Hauptluftdüse und dem
Gehäuse der zusätzlichen Luftdüse 8 die gewünschte Verstellbarkeit ermöglichen. 12 ist ein am Gehäuse der
Hauptluftdüse 7 drehbar und feststellbar gelagerter Bolzen als Spindelmutter und Schwenkachse der
Spindel 11, und 13 ein am Gehäuse der zusätzlichen Luftdüse 8 drehbar gelagerter Bolzen, in welchem die
Spindel 11 schraubverstellbar ist. Durch Drehen der mit Links- und Rechtsgewinde in den Mutterstücken 12 und
13 verstellbaren Spindel 11 ist der Abstand der Luftdüse
8 von der Hauptluftdüse 7 im Sinne der Pfeile c verstellbar, während durch Verschwenkung der Stellspindel
11 um den Achsbolzen 12 eine Verstellung des Abstandes der Luftdüse 8 von der beschichteten Bahn 1
im Sinne der Pfeile dmöglich ist. Die Verstellbarkeit der
Luftdüse 8 in ihrem Abstand von der Bahn 1 einerseits
und von der Hauptluftdüse 7 anderer-,pits in Anpassune
an die Durchlaufgeschwindigkeit der beschichteten Bahn 1 erlaubt eine Einstellung der Anlage auf höchste
Leisiung und Qualität in der Dosierung.
I m in dt:r Auffangwanne 3 das Absetzen und
Aufbauen von Beschichtungsstaub an den Wänden 4 zu verhindern, sind in der Wanne Sprühdüsen 14 an einem
Leitungsnetz installiert, welche zur Aufbereitung des Auftragsmaterials dienende Flüssigkeit an die Flächen
sprühen, die dem Luftstrom ausgesetzt sind und demzufolge auch der Krustenbildung ausgesetzt wären.
Durch den feinen Flüssigkeitsfilm an den Wänden wird nebst dem Reinigungseffekt auch dt-- Verdunstungsverlust
von Wasser aus dem Beschichtungsmaterial wenigstens zum Teil ausgeglichen, so daß die zurückfließende
Flüssigkeit in den Vorratstank zurückgeleitet werden kann.
An der Vorderkante der Auffangwanne 3. gegen die Bahnlaufnchtung gesehen, verhindert em an der
Oberseite der Wand angebrachtes, drehbar gelagertes und gekühltes Rohr 15 das Aufbauen einer Kruste.
Dieses Rohr weist an der Längsseite einen Schaber 16 auf, welcher fest mit dem Gehäuse der Auffangwanne 3
verbunden is'i und gegen das Rohr 15 leicht angepreßt wird. Von Zeit zu Zeit wird dieses Rohr mittel« eines
hierfür geeigneten Antriebs oder von Hand um etwa eine Umdrehung gedreht. Dadurch wird die eventuell
vorhandene leichte Kruste abgeschabt.
Durch die beschriebene Erfindung wird also das Ablösen der Beschichtungsmasse und die damit
verb indene Reduktion der Gasdichtheit und Gleichmäßigkeit des Auftrages kurz vor der Hauptluftdüsi
verhindert, ferner das Absetzen und die Krustenbildung des weggeblasenen staubförmigen Beschichtungsmaterials
verunmöglicht.
Der bei der Beschichtungsdosierung durch die
Hauptluftdüse entstehende Arbeitsnebel wird in die Auffangwanne geblasen, in welcher die Trennung der
Luft von Beschich'vingsflüssigkeitsteilen stattfindet. Die
Beschichtungsanlage bzw. das Luftbürstenaggregat ist durch den Wegfäll der periodischen ReinigUnpärbeiten
für einen störungsfreien Dauerbetrieb geeignet.
Unter Beschichten ist irgendeine auf einer Bahn angebrachte folien- oder haütartige Auftragung zu
verstehen, die beispielsweise auch durch Bestreichen bewirkt sein kann,
Wie die !Beschichtung vor sich geht, ist beim
beschriebenen Erfindungsgegenstand unwesentlich,
zwar kann eine Auftragung z. B. auch durch Bestreichen, Kontakt mit Rollen erfolgen und die Beschichtung resp.
Aüftragung kann lediglich die Veredelung der Bahn resp. deren Oberfläche bezwecken. Wesentlich ist
jedoch, daß unmittelbar im Bereich des Aüftragsaggregates zusätzlich eine Luftdüse vorgesehen ist, welche
einen vordosierten Effekt abgibt und den Niederschlag Von Ärbeilsnebel an dem Auftragsaggregat bzw; der
Hauptluftdüse verhindert
Ein Verkrustert der Hauptluftdüse biiw. deren
Unterseite wird mit Sicherheit verhindert, da zwischen Hauptluftdüse und Neberilufldüse infolge Ihjektörwirkting
ein Luftstrom in Richtung der Bahn entsteht, der aus säuberer Umgebungsluft besteht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Dosieren von Beschichtungen auf faahnförmigen Materialien, die über eine
Trommel geführt sind und gegen die der Luftstrom einer Hauptluftdüse gerichtet ist, wobei das von ihm
abgeblasene Beschichtungsmateria! durch eine unter der Trommel angeordnete Auffangwanne abgesaugt
wird und zwischen der Hauptluftdüse und der Auffangwanne eine Nebenluftdüse angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nebenluftdüse (8) über eine einstellbare Drossel (10) an
eine Druckluftquelle angeschlossen und in einstellbarem Abstand sowohl zur Hauptluftdüse (7) als
auch zur Auffangwanne (3) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Düsen (7, 8) an die gleiche
Druckluftquelle (9) angeschlossen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nebenluftdüse (8) über eine Stelleinrichtung (11, 12, 13) zur Einstellung des
Abstands zur Trommel einerseits und zur Hauptluftdüse (7) andererseits mit der Hauptluftdüse (7)
verbunden ist.
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