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Beschreibung Kreisrunde, plattenförmige Vorrichtung für das Pressen
oder Prägen von Schallplatten Die Neuerung betrifft das Gebiet der Herstellung von
kleinen Schallplatten und bezieht sich auf eine kreisrunde, plattenförmige Vorrichtung
in Form einer Lackfolie, Muttermatrize oder Preßmatrize, auf der mehrere spiralförmige
Ton-rillenbereiche für jeweils eine Tondarbietung vorgesehen sind.
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Schallplatten sind plattenförmige Träger von Schallaufzeichnungen
in spiralförmigen Tonrillen. Zur Herstellung einer Schallplatte wird die auf einem
Magnettonband vorliegende Darbietungsaufnahme - oft mit Abänderungen (frequenzabhängigen
Verzerrungen) - mit einem Plattenschneider auf eine Lackfolie, das ist eine Metallplatte
mit einer Kunstharzlackschicht, überspielt, wobei die Schallrillsnmit einem Schneidstichel
eingraviert werden, Die Lackfolie wird anschließend mit einem Metallüberzug versehen,
der in einem galvanischen Bad verstärkt und dann von der Folie abgenommen wird.
Diese erste Matrize, auch Muttermatrize oder Galvano genannt, dient zur Herstellung
der eigentlichen Preßmatrizen, sofern sie nicht selbst als Preßmatrize verwandt
wird. Die Schallplatten können vom Galvano oder von der Preßmatrize durch Pressen
oder Prägen hergestellt werden. Dabei ist das Pressen am verbreitesten. Mikrorillen-Platten
bestehen meist aus einem Kunststoff auf Vinylgrundlage.
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Die Matrizen werden auf eine oder beide Seiten der Schallplatte mit
einem Druck von etwa 100 at unter Erhitzen gepreßt.
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Die gebräuchlichsten Schallplattendurchmesser betragen 17, 25 und
30 cm. Entsprechend groß sind die Lackfolien und sind die Einrichtungen für die
Weiterverarbeitung, insbes. die Schallplattenpressen, ausgelegt. Sollen mehrere
voneinander unabhängige Darbietungen auf einer Schallplatte untergebracht werden,
so ist es üblich, die einzelnen Tonrillenbereichen konzentrisch zueinander vorzusehen;
ein Spiraltonrillenbereich umschließt also den nächstfolgenden. Alle Spiraltonrillenbereiche
haben daher den gleichen Mittelpunkt, der mit dem Mittelpunkt der Schallplatte und
damit dem der Lackfolie und der Preßmatrizen zusammenfällt.
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Sollen kleine Schallplatten, bei denen die Außenabmessungen, sofern
sie rund sind, nur etwa 5 - 8 cm betragen und bei denen der Spiraltonrillenbereich
einen jeweils um etwa 1 cm geringeren Durchmesser hat, hergestellt werden, ist die
Ausnützung der marktüblichen, verhältnismäßig kostspieligen Lackfolien schlecht.
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Gleiches gilt für die Weiterverarbeitungseinrichtuqpn, die alle auf
größere Lackfolien- bzw. Preßmatrizendurchmesser ausgelegt sind. Es ist zwar denkbar,
kleinere Lackfolien und kleinere Weiterverarbeitungseinrichtungen zu schaffen, doch
lohnt sich dies dann nicht, wenn im Vergleich zur üblichen Schallplattenproduktion
verhältnismäßig kleine Schallplattenstückzahlen herzustellen sind. Außerdem sind
die auf die Schallplatte bezogenen spezifischen Kosten sehr hoch, da der größte
Teil der maschinellen Einrichtungen unabhängig von der Schallplattengröße ist.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ausbildung der mit Tonrillenbereichen
versehenen Lackfolie, Muttermatrize oder Preßmatrize derart zu verbessern, daß handelsübliche
Lackfolien und Schallplattenherstellungsmaschinen bei optimaler Ausnützung verwendbar
bleiben und daß Ausnützung der Kapazität der Lackfolie möglichst gut ist.
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Diese Aufgabe wird für eine kreisrunde, plattenförmige Vorrichtung
in Form einer Lackfolie, Muttermatrize oder Preßmatrize für das Pressen oder Prägen
von Schallplatten mit mehreren spiralförmigen Tonrillenbereichen gemäß der Neuerung
dadurch gelöst, daß die spiralförmigen Tonrillenbereiche getrennt voneinander mit
ihren Mittelpunkten um den Mittelpunkt der Vorrichtung herum vorgesehen sind, wobei
es zweckmäßig ist, sofern alle Tonrillenbereiche gleich groß sind, wenn ihre Mittelpunkte
auf einem Kreis um den Mittepunkt der Vorrichtung herum vorgesehen sind, insbes.
in gleichemWinkelabstand.
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Durch die Neuerung ist es möglich, beispielsweise für die Herstellung
von Schallplatten mit einem Durchmesser von etwa 5 cm eine einzige Lackfolie für
eine 17 cm-Schallplatte zu verwenden und um deren Mittelpunkt fünf Tonrillenbereic
vorzusehen, so daß, sind alle Tonrillenbereiche mit der gleichen Darbietung bespielt,
in einem Preß- oder Prägevorgang gleichzeitig fünf Schallplatten geprägt werden,
die lediglich nach dem Pressen oder gegebenenfalls dabei noch voneinander zu trennen
sind.
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Gemäß einer Fortfildung der neuerungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
daß den Tonrillenbereichen zugeordnete, beim Schallplattenpreß- oder Prägevorgang
übertragbare Markierungen vorgesehen sind, welche beispielsweise der gegenseitigen
Zuordnung von Schallplatte und Abspielgerät dienen können. Es ist ferner zweckmäßig,
daß wenigstens eine beim Schallplattenpreß- oder Prägevorgang übertragbare Anlagemarke
im Randbereich der Vorrichtung für ein lagegerechtes Ausrichten vorgesehen ist.
Eine solche Anlagemarke, die die Form einer Durchbrechung oder einer Randkerbe oder
dergl. haben kann, erleichtert das Ausrichten der Schallplatte gegenüber einer Schneideinrichtung,
die diese in die beispielsweise fünf einzelnen Schallplatten aufteilt. Beim späteren
Aufteilen muß ja vermieden werden, daß ein Schnitt oder dergl. durch die Tonspuren
erfolgt.
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Sofern Schallplatten oder Schallfolien mit einem Tonrillenbereich
auf nur einer Seite hergestellt werden, können die Durchbrüche, Markierungen oder
Prägungen auch durch entsprechende Ausbildung der Gegenmatrize beim Präge-, Spritz-
oder Preßvorgang auf dem Träger angebracht werden, und zwar innerhalb oder außerhalb
des Tonrillenbereichs.
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Je nach Verwendungszweck und je nach Einsatz des Abspielgeräts können
die einzelnen auf der hergestellten Schallplatte vorgesehenen Tonträger ausgestanzt
oder ausgeschnitten werden, um sie einzeln zu verwenden, oder auf der Schallplatte
gemeinsam belassen werden, um dann beispielsweise der Reihe nach mit einem aufsetzbaren
Wiedergabegerät abgespielt zu werden. Zwischen den einzelnen Tonrillenbereichen
oder Tonträgern können auch Perforationen vorgesehen werden, so daß es dem Käufer
freigestellt ist, die Tonträger voneinander zu trennen oder beieinander zu belassen.
Diese Ausbildungsform wird allerdings nur dann gewählt werden, wenn die einzelnen
Tonrillenbereiche der Schallplatte unterschiedliche Darbietungen haben.
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Das Problem der Herstellung kleiner Schallplatten, die insbes. nur
einseitig eine Tonrille tragen und auf der Rückseite bispielsweise mit einer selbstklebenin
Haftschicht versehen sind, tritt bei der Herstellung von Tonträgern für die Illustration
von Büchern, in die sie einklebbar sind, auf. Beim Unterricht und insbes. beim Selbstunterricht
ist es häufig erwünscht oder sogar erforderlich, bildlich Dargestelltes und Geschriebenes
durch eine akustische Information zu ergänzen und zu vertiefen.
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Zu diesem Zweck ist es bekannt, Büchern für den Selbstunterricht bespielte
Tonträger beizugeben, die vom Benutzer auf bestimmte Seiten an beliebiger oder bestimmter
Stelle eingeklebt werden.
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Ein bespielter Tonträger für Unterrichtszwecke, der die angegebene
Form einer flachen Platte oder Folie mit einer spiralförmigen hat Tonspur auf einer
Seite und auf der von der Tonspur freien Seite mit einer selbstklebenden Beschichtung
versehen ist, die mit einer abziehbaren Schutzfolie überdeckt ist, hat am Rand außerhalb
des
durch die Tonspur eingenommenen Gebiets im Ab sand voneinander
zwei Löcher als Markierungen zur Aufnahme von an einem Wiedergabegerät vorgesehenen
Justierelementen vorgesehen. Der Tonträger hat ungefähr den Umriß eines Quadrats,
bei dem zwei benachbarte Ecken stark abgerundet sind, so daß die beiden Löcher am
Rand an den nicht abgerundeten Ecken vorgesehen sein können. Ein derartiger Tonträger
läßt sich besonders günstig mit der neuerungsgemäßen Vorrichtung herstellen, da
die Ecken mit den Führungsder löchern am Außenrand Lackfolie oder Preßmatrize vorgesehen
sein können, weil dort ausreichend Platz zur Verfügung steht.
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Zum Schneiden oder Gravieren einer Lackfolie nach der Neuerung bedarf
nur der Plattenschneider einer kleinen Modifizierung insofern, als der Drehteller,
der die Lackfolie beim Schneiden aufnimmttiid in Drehung versetzt wird, nicht mehr
unmittelbar zur Aufnahme der Lackfolie dienen kann, da sie ja nicht mehr um ihren
Mittelpunkt gedreht werden kann, weil die Mittelpunkte der Tonspuren um ihren Mittelpunkt
herum angeordnet sind. Ein Plattenschneider zur Herstellung der neuerungsgemäßen
Vorrichtung weist daher auf dem Drehteller eine Haltevorrichtung in Form eines Teilkopfes
derart befestMbar auf, daß der Abstand dessen Mittelpunktsvom Mittelpunkt des Drehtellers
dem jeweiligen Abstand der Mittelpunkte der Tonrillenbereiche vom Mittelpunkt der
Lackfolie entspricht. Selbstverständlich ist es auch möglich, in die Lackfolie zunächst
die Mittellöcher für die einzelnen Tonrillenbereiche einzustanzen und die Lackfolie
dann nacheinander mit diesen- Mittellöchern über den Mittelstift des Plattenschneider-Drehtellers
zu legen. Bei der Verwendung großer Schallfolien kann es allerdings dann vorkommen,
daß diese wegen der exzentrische Anordnung teilweise über den Drehtellerrand hinaussteht.
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Zur weiteren Verdeutlichung der Neuerung ist in der beigefügten Zeichnung
eine neuerungsgemäße Lackfolie in Draufsicht dargestellt. Die kreisrunde Lackfolie
1 handelsüblicher Ausführung ist an sich für das Schneiden einer Tonrille um ihren
Mittelpunkt 2, in dem sich ein Mittelloch 3 befindet, bestimmt. Anstelle der
üblichen
ein- oder mehrspurigen Tonrillen-aufzeichnung um den Mittelpunkt 2 sind jedoch auf
einem um ihn gedachten Kreis 4 fünf voneinander getrennte Tonrillenbereiche 5 jeweils
um ihren eigenen auf dem Kreis 4 liegenden Mittelpunkt 6 geschnitten.
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Auf die Darstellung der spiralförmigen Tonrille ist verzichtet.
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Nach dem Pressen eines Tonträgers wird dieser in fünf einzelne Schallplatten
durch Schneiden aufgeteilt, so daß fünf einzelne Schallplatten gewonnen sind. Es
können also mit dem von der backfolie hergestellten Galvano in einem einzigen Preßvorgang
fünf einzelne Schallplatten gepreßt, geprägt oder gespritzt werden.
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ine beim Pressen der Schallplatte mit den fünf Tonträgern mrzusehende
Anlagemarke kann die Form einer gestichelt angedeuteten Bohrung 7 oder einer gestrichelt
angedeuteten am Rand vorgesehenen Ausnehmung 8, die die Form einer Kerbe oder eines
Halbkreises haben kann, aufweisen.
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Einer der fünf aus einer gepreßten Schallplatte ausstanzbaren Tonträger
9 ist in der Zeichnung unten gestrichelt dargestellt. Er ist in der oberen Hälfte
halbkreisförmig und in der unteren Hälfte quadratisch ausgebildet, um außerhalb
des Tonrillenbereichs in den beiden Ecken je ein Führungsloch 10 ausstanzen zu können,
in welche zwei Füße eines Wiedergabegeräts zur lagegerechten Ausrichtung eingreifen
sollen.
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Ansprüche