DE2263002B2 - Verfahren zur schnellen Beseitigung von schadhaften Stellen an Leitungen mittels Ersatzrohrabschnitten sowie Ersatzrohrabschnitt zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur schnellen Beseitigung von schadhaften Stellen an Leitungen, die nicht oder nur schwer zu schweißen sind, wie z. B. Ölleitungen, insbesondere an Bord von Tankschiffen, sowie Fernheiz-, Fernwasser-, Ferngas- oder ähnliche Versorgungsleitungen, insbesondere mit großem Durchmesser, wobei ein die schadhafte Stelle umfassender Leitungsabschnitt aus der Leitung herausgeschnitten und durch einen die volle Leistung der Leitung wiederherstellenden Ersatzrohrabschnitt ersetzt wird sowie einen Ersatzrohrabschnitt zum Durchführen des Verfahrens.

Es ist bereits bekannt, zur Beseitigung von schadhaften Leitungsstellen und zum Herstellen einer Notverbindung Ersatzrohrabschnitte zu verwenden, die als Rohrkrümmer oder Rohrschleife ausgebildet sind (US-PS 2934361). Bei diesem bekannten Ersatzrohrabschnitt sind die Kupplungseinheiten an den Er-

! 5 satzrohrabschnitt angeschweißt. Wegen der festen angeschweißten Verbindung zwischen Ersatzrohrabschnitt und Kupplungseinheiten ist es erforderlich, daß der Ersatzrohrabschnitt zusammen mit den Kupplungseinheiten vor Einfügen in die abgeschnittene nen Rohrenden der beschädigten Leitung bzw. Überschieben auf die abgeschnittenen Rohrenden um einen sehr großen Betrag, nämiich die Länge beider Kupplungseinheiten zusammengedrückt oder beim Einfügen bzw. Aufschieben entsprechend auseinandergedrückt wird. Dieser bekannte Ersatzrohrabschnitt eignet sich daher nicht zur Reparatur von Rohren mit größeren Durchmessern, und der bekannte Ersatzrohrabschnitt weist einen wesentlich geringeren Durchmesser als die beschädigte Leitung auf.

jo Auch sind bereits Schnellkupplungen zum Verbinden von Rohrleitungen bekannt, die einen rohrförmigen, die zu verbindenden Rohrenden überbrückenden Kupplungskörper mit rohrförmigen Dichtungseinlagen aufweisen, die durch Anziehen von Verschrau-

J5 bungen in abdichtende Anlage an den zu verbindenden Rohrenden und der Innenwand des Kupplungskörpers bringbar ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Weiterbildung eines Verfahrens zur schnellen Beseitigung

4i) von schadhaften Stellen an Leitvngen, die nicht oder nur schwer bearbeitet werden können, derart, daß die schadhaften Stellen von Leitungen möglichst umgehend und schnell durch eine vollwertige Verbindung ersetzt werden, die die volle Leistung der Leitung gewährleistet.

Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Schritt«; gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren bietet u. a. den Vorteil, daß es nicht erforderlich ist, den Ersatzrohrabschnitt um die Länge der beiden Kupplungseinheiten zusammenzudrücken oder zu dehnen, um den Ersatzrohrabschnitt mit den abgeschnittenen Leitungsenden verbinden zu können.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei Reparaturarbeiten besonders vorteilhaft, wo es außerordentlich schwer ist, Rohrenden mit Gewinde zu versehen oder zu verschweißen, was beispielsweise der Fall ist auf Tankschiffen, wo Rohre an den Wänden verlegt sind oder aber wegen der Brandgefahr ein Schweißen nicht durchführbar ist. Außerdem ist das erfindungsgemäße Verfahren überall dort von Vorteil, wo das Personal fehlt, das für die Herstellung von konventionellen Rohrverbindungen ausgebildet ist. Als Beispiele sind auch hier Schiffe, besonders aber Tank-

schiffe zu nennen, wo z. B. bei Katastrophen äußerst rasch eine Verbindung hergestellt werden muß.

In Unteransprüchen 2 und 3 sind Einzelheiten der zum Durchführen des Verfahrens verwendeten Er-

satzrohrabschnitte angegeben.

Im folgenden werden Ausführungsl>eispiele der für die Erfindung verwendeten Schnellkupplungen beschrieben. Es zeigt

Fi g. 1 eine erfindungsgemäße Schnellkupplung mit einem Pfropfen und

Fi g. 2 eine erfindungsgemäße Schnellkupplung mit zwei Pfropfen.

Die Schnellkupplung gemäß Fig. 1 besteht aus einem zylindrischen Kupplungskörper 1, in den auf der einen Seite ein Gewindeabschnitt 2 eingeschnitten ist und der auf der anderen Seite im Inneren einen Anschlag aufweist. In dem Kupplungslkörper ist eine rohrartige Dichtungseinlage 3 aus einem Material einsetzbar, das sich unter Druck elastisch verformt und nach Druckentlastung seine vorherige Gestalt annimmt, wie beispielsweise Gummi, Asbest oder verschiedene Kunststoff arten. Die Dichtungseinlage paßt genau in die Bohrung des Kupplungskörpers 1 und hat eine Länge, die vom Anschlag bis eitwa zum Beginn des Gewindeabschnittes oder ein Stück in den Gewindeabschnitt hineinreicht. Auf der dem Gewindeabschnitt zugewandten Seite der Dictau.igseinlage 3 liegt ein Stahlring 4 an, der dieselben Außen- und Innenabmessungen wie die Dichtungseinlage aufweist, die z. B. ein Kunststoffrohrabschnitt oder ein Gummirohrabschnitt sein kann. In das Gewinde wird ein zylindrischer Pfropfen 5 eingeschraubt, der ein passendes Gegengewinde zum Gewinde im Kupplungskörper 1 besitzt. Im Pfropfen 5 und im der Nähe des Anschlags des Kupplungskörpers 1 sind Nuten zur Aufnahme von Dichtungsringen 6 und 8 vorgesehen, damit jede Leckage verhindert wird.

Der Kupplungskörper 1 kann, wie in F i g. 2 gezeigt, auch auf beiden Seiten Gewindeabschnitte 2' und 2" tragen, in welche je ein zylindrischer Pfropfen 5' bzw. 7 eingeschraubt wird. Der genannte Anschlag fällt dabei weg und wird durch den zweiten Pfropfen 7 ersetzt, gegen welchen, wenn er eingeschraubt ist, die als Gummi- oder Kunststoffrohrabschnitt ausgebildete Dichtungseinlage 3' eingelegt wird. Gegen letzteren wird ein Ring 4' eingesetzt. Schließlich wird der andere zylindrische Pfropfen S' eingeschraubt. In den Pfropfen 5' und 7 sind Nuten zur Aufnahme von Dichtungsringen 6' und 8' ausgebildet, um jede Lekkage zu verhindern. Man kann den Gummi- oder Kunststoffabschnitt auf folgende Weise ersetzen: An der Stelle, wo sich der Stoß der zu verbindenden Rohre befindet, wird ein Stahlring plaziert and vor und hinter ihm kleine Gummi- oder Kunststoffabschnitte, so daß die gesamte Länge der Dichtungseinlage jener Länge entspricht, wie sie im ersten Fall für den Gummi- oder Kunststoffrohrabschnitt beschrieben wurde.

Die Anwendung der Erfindung wird nun an einem Beispiel genauer erklärt: In dem Tankschiff barst ein Leitungsrohr, das zu einer Maschine mit wichtiger Funktion führte. Nach Abstellung des Leitungsflusses wurde ein 2 m langer Teil der g.' ^:;»rstenen Leitung, der die Bruchstelle enthielt, herausgeschnitten. Ober die Schnittenden der Leitung wurde je eine Schnellkupplung gestreift. Dann wurde ein 2 m langes Ersatzrohrstück in die Leitungslücke gebracht, die Kupplungen wurden über die Stöße geschoben und durch Einschrauben der Pfropfen fest angezogen. Danach wurde die Leitung wieder in Betrieb genommen. Die Reparatur der geborstenen Leitung nahm nui einige Minuten in Anspruch.

Beim Anziehen der Schnellkupplung wird der Stoß zwischen den Rohren, die zusammengefügt werden sollen, durch den Einschraubdruck des Pfropfens bzw. der Pfropfen auf die Dichtungseinlage vollständig abgedichtet. In dem Spezialfall, wo ein Eisen- oder Stahlring eingelegt wird, handelt es sich um solche Fälle, wo besonders hohe Drücke oder besonders aggressive Media transportiert werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur schnellen Beseitigung von schadhaften Stellen an Leitungen, die nicht oder nur schwer zu schweißen sind, wie z. B. Ölleitungen, insbesondere an Bord von Tankschiffen, sowie Fernheiz-, Fernwasser-, Ferngas- oder ähnliche Versorgungsleitungen, insbesondere mit großem Durchmesser, wobei ein die schadhafte Stelle umfassender Leitungsabschnitt aus der Leitung herausgeschnitten und durch einen die volle Leistung der Leitung wiederherstellenden Ersatzrohrabschnitt ersetzt wird, gekennzeichnet durch die Schritte:

a) daß man in unmittelbarer Nähe der Leitungen Ersatzrohrabschnitte sowie jeweils zwei mittels eines rohrförmigen Kupplungskörpers und rohrförmigen Dichtungseinlagen sowie Dichtungsringen sowohl über die Rohrenden der Ersatzrohrabschnitte wie die Leitung schiebbare Schnellkupplungen vorbereitet;

b) daß man bei Auftreten einer schadhaften Stelle aus der betreffenden Leitung einen Leitungsabschnitt herausschneidet, dessen Länge der des vorbereiteten Ersatzrohrabschnittes entspricht;

c) daß man den Ersatzrohrabschnitt mittels der beiden zugehörigen Schnell kupplungen in die Leitungslücke einfügt und

d) die LJinellkupplungen in einer Stellung, in der ihr rohrförmiger .Kupplungskörper die zu verbindenden Rohrenden von Leitung und Ersatzrohrabschnitten κ'-ierbrückt, und je ein Dichtungsring an einem Rohrende und die elastische Dichtungseinlage an beiden Rohrenden anliegen, bis zur Abdichtung der Leitung durch abdichtende Anlage der Dichtungseinlage an den Rohrenden und der Innenwand des Kupplungskörpers in Eingriff bringt.

2. Ersatzrohrabschnitt zum Durchführen ies Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als Rohrkrümmer odpr Tvohrschleife ausgebildet ist und an jeder-. Ende eine Schnellkupplung aufweist, die einen rohrförmigen, die zu verbindenden Rohrenden überbrükkenden Kupplungskörper (1, 1') mit mindestens einem Gewindeabschnitt (2; 2', 2") und einer aus einem verformbaren Material bestehenden, mittels in den Gewindeabschnitt einschraubbarer Pfropfen (5; 5', 7) zusammendrückbaren Dichtungseinlage (3,3') sowie zwei Dichtungsringe (6, 8; 6', 8') umfaßt.

3. Ersatzrohrabschnitt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß er als vier etwa 90°- Bogen umfassende Rohrschelle ausgebildet ist.