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Gas-Raumheizgerät Die Erfindung betrifft ein Gas-Raumheizgerät mit
Haupt- und Zündbrenner.
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Bei Gas-Raumheizgeräten sind Vorkehrungen zum Schutz gegen einen
Abgas-Rückstau zu treffen. Bei schornsteingebundenen Gasheizgeräten kann ein Abgas-Rückstau
unter bestimmten atmosphärischen Bedingungen und sonstigen Einflüssen auf den Schornsteinzug,
bei Außenwand-Gasheizgeräten unter besonderen Windeinwirkungen auf die Mündung des
Abgasrohres auftreten. Nach den geltenden Vorschriften zur baulichen Ausführung
von Gasfeuerstätten dürfen deshalb schornsteingebundene Gasheizgeräte nur über eine
sogenannte Rückstromsicherung an den Abgasschornstein angeschlossen und müssen Außenwandgeräte
gegenüber dem Aufstellungsraum gasdicht abgeschlossen und über eine Abgas-Frischluft-Rohreinheit
mit der Außenatmosphäre verbunden werden. Von der bei
chorns teingebundenen
Gas feuerst ät ten geforderten RUckstromsicherung kann nach dem derzeitigen Stand
der Technik nur dann abgegangen werden, wenn eine mechanische Abgas förderung, verbunden
mit einer entsprechenden Sicherheitsschaltung für die Gaszufuhr vorgesehen ist,
während bei Außenwand-Gasheizgeräten die geforderte Abgasdichtheit gegenüber dem
Aufstellungsraum ausnahmslos obligatorisch ist.
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Die bis heute bei schornsteingebundenen Gasheizgeräten übliche Bauart
mit an der Geräte-Rückseite angeordneten, zum Aufstellungsraum hin offenen Rückstromsicherungskasten
ist teuer und aufwendig. Sie verhindert zeitgemäße Lösungen in Form und Anwendung
der Geräte, weil diese RUckstromsicherungseinrichtungen bei modernen Raumheizgeräten
im Gerät eingebaut werden müssen. Außerdem führt diese als Zugunterbrecher wirkende
Rückstromsicherung bei steigendem Zug zu einem schlechten Wirkungsgrad des Gerätes.
Jedenfalls läßt sich aus diesen Gründen mit Gas-Raumheizgeräten nicht der einfache
Aufbau und die universelle Verwendbarkeit erreichen, wie dies bei Feuerstätten für
feste und flüssige Brennstoffe der Fall ist, und zwar trotz des hohen Sicherheitsstandards
in der Steuer-, Regel und Uberwachungstechnik der heutigen Gasheizgeräte. Dies gilt
im gleichen Maße infolge
der erforderlichen Gasdichtheit und der
Abgas-Frischluft-Rohrsysteme auch für die Außenwand-Gasheizgeräte.
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Bei den schornsteingebundenen Gas-Raumhezgeräten kommt noch hinzu,
daß die übliche Rückstromsicherung zwar in der Lage ist, beim Auftreten eines Abgas-Rückstaus
den Betrieb des Gerätes sicherzustellen, dies Jedoch damit erkauft wird, daß die
rückströmenden Abgase in den Aufstellungsraum entlassen werden. Zwar sind diese
Abgase im allgemeinen frei von Kohlenmonoxyd, also nicht unmittelbar schädlich,
jedoch sollte eine technische Lösung, welche zu einem Ausströmen von Abgasen in
den Aufstellungsraum ftlhrt-. nicht auf die Dauer hingenommen werden.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Gas-Raumheizgerät
zu schaffen, welches eine einwandfreie Sicherheit gegenüber einem Abgas-Rückstau
gewährleistet, ohne daß aufwendige bauliche Maßnahmen erforderlich sind, eine Verschlechterung
des Wirkungsgrades hingenommen werden muß und/oder fortgesetzt Abgas in den Aufstellungsraum
austreten kann.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst1 daß ein das
Gaszufuhrventil des Hauptbrenners betä tigender Temperaturfühler als Rückstromsicherung
vorgesehen ist. Beim Auftreten eines Abgas-Rückstaus wird somit
der
Temperaturfühler vom heißen Abgas beaufschlagt und schaltet den Hauptbrenner ab.
Damit wltd kein Abgas mehr erzeugt, das Abgas der Zündflamme kann vernachlässigt
werden.
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Der Temperaturfühler kühlt sich wieder ab, worauf er das Gasventil
zum Hauptbrenner öffnet, welcher dann von der Zündflamme gezündet wird. Haben sich
inzwischen die Zugverhältnisse normalisiert, dann brennt das Gerät in der üblichen
Weise weiter, bestehen die Rückstau-Bedingungen immer noch, dann schaltet nach kurzer
Zeit der Temperaturfühler den Hauptbrenner wieder ab. Beim erfindungsgemäßen Gerät
wird also beim Auftreten eines Rückstaus das Gerät abgeschaltet, und es kann im
wesentlichen kein Abgas in den Aufstellungsraum strömen.
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Diese Lösung ist in technischer und gesundheitlicher Hinsicht der
bisher bekannten Lösung weit überlegen, bei welcher zwar beim Auftreten eines Rückstaues
der Hauptbrenner in Betrieb bleibt, die Abgase jedoch in den Aufstellungsraum geleitet
werden. Weiterhin erbringt die Erfindung den Vorteil, daß der bauliche Aufwand wesentlich
geringer ist und bei steigendem Kaminzug keine bedeutenden Wirkungsgradverluste
auftreten, da, was erflndungstesentllch ist, die ffnungsquerschnitte für die Sekundärluft
auf das notwendige Maß beschränkt oder eine Verbrennungsluftklappe vorgesehen werden
kann.
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FUr den Temperaturfühler sind mehrere Anbringungsstellen denkbar;
beispielsweise könnte er in einem kleinen
Abzweigstutzen des Abgasrohres
untergebracht werden. Nach einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung
ist jedoch vorgesehen, den Temperaturfühler in einem, über dem Brenner in die Heizkammer
mündenden Rohr anzuordnen.
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Diese Anbringung des Temperaturfühlers im Saugbereich der Auftriebsstrecke
ist nicht nur aus baulichen Gründen sehr vorteilhaft sondern erbringt auch die höchste
Sicherheit bezüglich der gewünschten Abschaltung des Hauptbrenners bei einem Rückstau
oder Rückstrom, der die Wärmekapazität des zu überwachenden Heizgerätes auch bei
längerer Stau- oder RUckstromdauer mit Sicherheit ausreicht, um die Wiedereinschiltung
zu verhindern.
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Die meisten heute marktüblichen Geräte sind bereits mit Temperaturfühlern
ausgerüstet, beispielsweise dem Temperaturfühler der obligatorischen Zündsicherung.
Eine denkbare Kombination von Rückstromsicherung und Zündsicherung wäre jedoch deshalb
nachteilig, weil in diesem Fall beim Auftreten eines Rückstaus nicht nur der Haupt-
sondern auch der Zündbrenner abgeschaltet würde, mit der Folge, daß das Gerät nach
Beendigung der Rückstaubedingungen neu gezündet werden müßte. Bei Geräten mit gerätegebundenen
Raumthermostaten jedoch ist es zweckmäßig, den Thermostat fühl er- sogleich als
Rückstromfühler zu verwenden. Wird also dieser im allgemeinen an der Geräterückwand
oder seitlich vom Gerät angeordnete Thermostatfühler erfinqungsgemäß in den- Aussaugbereich
der
Auftriebsstrecke der Heizkammer untergebracht, dann schaltet er den Hauptbrenner
kleiner bzw.
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ab, wenn die Raumtemperatur einen bestimmten Wert erreicht hat oder
wenn er von rUekstr8mendem Abgas beaufschlagt wird.
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Diese Ausgestaltung der Erfindung erfordert den geringsten Bau- und
Kostenaufwand.
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Ein derartiges Gerät könnte gefahrlos auch als Aussenwandgerät verwendet
werden, derart, daß nur das Abgasrohr durch die Außenwand des Aufstellungsraumes
hinduehtuhrt und die Verbrennungsluft aus dem Aufstellungsraum angesaugt wird. Damit
würden die aufwendigen Abgas-Frischluft-Rohreinheiten wögfallen, und es könnte dasselbe
Geräte sowohl als kamingebundenes Gerät als auch als Außenwandgerät Anwendung finden.
Zwar stehen heute die eingangs erwähnton Vorschriften einer derfltigen Vereinfachung
noch entgegen, da jedoch diese Vorschriften auf dem Prinzip der Sicherheit beruhen
und die Sicherheit durch den erfindungsgegen Rückstromtiihler gewährlöistet ist,
stünde einer entsprechenden Anpassung der Vorschriften nichts im Wege.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielweise
dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 schematisch eine erste Ausführungsform des
Gerätes im Ldngs- und Querschnitt; und
Fig. 2 schematisch eine zweite
Ausführungsform der Erfindung im Teilschnitt.
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In Fig. 1 ist mit 10 der Heizzylinder bezeichnet, in welchem ein
Hauptbrenner 11 untergebracht ist. Die zur Verbrennung erforderliche Frischluft
wird der Heizkammer 10 über einen Ansaugkanal 12 zugeführt, während das Abgas die
Heizkammer 10 durch das Abgasrohrl3 verläßt. Ein Temperaturfühler 14 ist im Kanal
12a'untergebracht und steuert über die Leitung 15 den üblichen Regler 16 des Hauptbrenners
11.
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Das Gerät nach Fig. 2 unterscheidet- sich von demje nigen der Fig.
1 lediglich dadurch, daß vorzugsweise nahe der Zünd- und Wachflamme 17 eine, mit
einer Bimetallsperre 18 kombinierte Uberdrucklappé 19-in die Heizkammer 10 eingebaut
ist.
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Aus der Zeichnung wird erkennbar, daß der in den bisherigen Geräten
bereits vorhandene Raumthermostatfühler des Regelorgans für den Hauptbrenner nunmehr
zugleich die Funktion eines Rückstromfühlers übernimmt. Im Normalfall, d.h., wenn
kein Abgas-Rückstau auftritt, wird der Temperaturfühler von der angesaugten Raumluft
beäufschlagt und steuert somit über das Regelorgan 16 die Gaszufuhr zum Hauptbrenner
11 entsprechend der jeweiligen Temperatur der Raumluft. Tritt jedoch im Abgaskanal
13 ein Stau bzw. ein
RUckstau auf, dann wird heißes Abgas in den
Kanal 12a gedrückt und der Fühler 14 von den heißen Abgasen rasch derart aufgeheizt,
daß er über das Regelorgan 16 die Gas-zufuhr zum Hauptbrenner 11 abschaltet. Da
nach dem Abschalten kein Abgas mehr erzeugt wird, kühlt sich der Fühler 14 wieder
ab und öffnet damit die Gaszufuhr zum Hauptbrenner, der daraufhin durch die in Fig.
2 dargestellte Zünd- oder Wachflamme 17 gezündet wird. Sind inzwischen wieder normale
Zugverhältnisse eingetreten, dann brennt der Hauptbrenner weiter, ist die Ursache
für den Rückstau noch nicht beseitigt, schaltet das Gerät wiederum ab.
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Um zu verhindetn, daß bei einem Rückstrom mit dem Hauptbrenner 11
auch die Zündflamme 17 ausgeLöscht wird, ist einexnach außen öffnende Uberdruckklappe
19-,.nahe der ZUnd-oder Wachflamme in der Heizkammer 10 angeordnet. Diese Klappe
19, die gleichzeitig als Verbrennungsluftbegrenzer wirken kann, wird im kalten Zustand
des Gasheizgerätes durch eine Bimetallsperre 18 im Falle eines schon bei der Inbetriebnahme
vorhandenen RUckstroms am offenen gehindert. Hierdurch wird einerseits im betriebswariiiin
Zustand bei Rückstrom die Wiedereinschaltbereitschaft über die Zünd- oder Wachflamme
17 sichergestellt und andererseits bei einem Start unter Rückstrombedingungen, also
im noch kalten Zustand des Heizgerätes die Zünd- oder Wachflamme ausgedrückt, so
daß anstelle des Rückstromfühlers 14 die übliche Zündsicherung ausbricht.
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Selbstverständlich sind eine ganze Reihe von Möglichkeiten für die
An- und Unterbrigung des Temperaturfühlers 14 gegeben. So kann der Fühler beispielsweise
auch in den RUckstromkasten bereits vorhandener Geräte eingesetzt werden, womit
zwar keine Raumersparnis und Wirkungsgradverbesserung erreicht, aber das Austreten
von Abgasen in den Aufstellungsraum verhindert wird. Ferner wird es in machen Fällen.
erforderlich sein, eine Strahlungsisolation vorzusehen, um den Temperaturfühler
gegen direkte Hitzestrahlung zu schützen. Wesentlich ist Jedoch nur, daß der Temperaturfühler
sich an einer Stelle befindet, die beim Auftreten eines Abgas-Rückstromes tatsächlich
im Weg der Abgase und im Normalfall im angesaugten Raumluftstrom liegt.
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Es ist ersichtlich, daß die beträchtlichen Vorteile der Erfindung
mit einem minimalen Bau- und Kostenaufwand erzielbar sind, und daß auf diese Weise
zeitgemäßere und wirtschaftlichere Gerätekonstruktionen ermöglicht werden.