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Elektromotor mit Blechmantelgehäuse Die Erfindung bezieht sich auf
eine Anordnung zum form- und kraftschlüssigen Verbinden der beiden Enden eines als
Blechmantel ausgebildeten Gehäuses eines Elektromotors, bei welchem beide Stoßkanten
mittels eines klammerartigen Verschlusses, welcher durch das in das Gehäuse eingesetzte
Ständerblechpaket in Spannung gehalten wird, miteinander verbunden sind, sowie auf
ein Verfahren zur Montage einer derartigen Anordnung.
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Es ist bekannt (DT-PS 542 272), Blechmäntel dieser Art an bei den
Stoßkanten mit durch rechteckige Ausschnitte gebildeten und an den Enden hakenartig
umgebogenen Lappen zu ersehen und zwischen diese von.den Lappen gebildeten Haken
einen Flachkeil einzuschieben. Dadurch werden die Haken auseinandergetrieben und
der Blechmantel fest um das Ständerblechpaket gepreßt. Anordnungen dieser Art haben
jedoch den Nachteil, daß eine solche Verbindung relativ hohen fertigungstechnischen
Aufwand erfordert, indem allein das Falten der Haken mehrere Arbeitsgänge,
Spezialmaschinen
und einen erheblichen Zeitaufwand erfordert.
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Außerdem erweisen sich die Haken störend beim Rollen des Gehäuses
in eine zylindrische Form. Hinzu kommt noch, daß bei dieser Art der Verbindung die
Wandstärke des Gehäuses nicht beliebig dünn sein darf, da sich sonst die Haken bei
Belastung wieder aufbiegen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den benötigten Aufwand an
Material, Maschinen und Arbeitszeit auf den geringstmöglichen Umfang einzuschränken
und sowohl den Blechmantel als auch die zur Verbindung benötigten Teile als einfach
ausgebildete und herzustellende Teile zu gestalten, welche - bis auf das Rollen
des Blechmantels in Zylinderform - keiner weiteren Arbeitsgänge bedürfen.
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Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
nach welchem die Verbindung der beiden Enden eines Blechmantelgehäuses vereinfacht
wird und, ohne daß besondere Werkzeuge benötigt werden, in kürzerer Zeit als bisher
üblich erfolgen kann.
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Gemäß der Erfindung wird bei einer Anordnung zum form- und kraftschlüssigen
Verbinden der beiden Enden eines Motorgehäuses der eingangs beschriebenen Art vorgeschlagen,
daß der Blechmantel vor beiden Stoßkanten mehrere Durchbrechungen besitzt, in welche
lappenartige Vorsprünge eingreifen, die innerhalb rahmenartiger Ausnehmungen eines
eine oder mehrere solche Ausnehmungen besitzenden, beide Stoßkanten übergreifenden
Verbindungsstückes angeordnet sind.
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Gemän einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird bei einem
Verfahren zur Montage einer Anordnung gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß der
Blechmantel soweit zusammengerollt wird, bis die Teilstücke der Sicken seines einen
Endes über denjenigen seines anderen Endes zu liegen kommen, daß danach das Verbindungsstück
so über die Teilstücke der Sicken aufgesetzt wird,
daß sich die
Lappen vor den Durchbrechungen befinden, daß danach der Blechmantel aufgeweitet
wird bis die Stoßkanten einander gegenüberstehen, wobei die Lappen die Teilstücke
der Sicken untergreifen, und daß daran anschließend das Ständerblechpaket in den
Blechmantel eingepreßt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 das geschlossene Blechmantelgehäuse mit eingesetztem
Ständerblechpaket, Fig. 2 einen Schnitt entlang einer Stoßkante des Blechmantelgehäuses,
Fig. 3 die Draufsicht auf das Verbindungsstück und Fig. 4 die Draufsicht auf ein
Ende des Blechmantelgehäuses.
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In der Fig. 1 ist das Ständerblechpaket 1 eines Elektromotors von
einem als Blechmantel 2 ausgebildetem Gehäuse umgeben. Der Blechmantel besitzt zu
seiner Versteifung nahe seinen beiden Stirnseiten je eine Sicke 3. Diese Sicken
sind - wie aus der Fig. 4 ersichtlich - kurz vor den Stoßkanten 4 jeweils durch
eine Durchbrechung 5 des Blechmantels 2 unterbrochen.
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Die Verbindung der beiden Enden des Blechmantels miteinander erfolgt
mittels des in der Fig. 3 dargestellten Verbindungsstückes 6, welches beispielsweise
als rechteckiges Stanzteil aus Blech ausgebildet ist und zwei rahmenförmige, rechteckige
Durchbrechungen 7 und 8 besitzt, in welche die sich in Gehäuseumfangsrichtung gegenuberstehenden
Lappen 9 hineinragen. Dieses Verbindungsstück 6 wird quer zu seiner Längsachse gerundet
und dadurch der späteren runden Gehäuseform angepaßt. Sowohl die Durchbrechungen
7 und 8 als auch die Lappen 9 sind in ihren Abmessungen auf die Maße der Teile des
Blechmantels, mit denen sie später einen Kraft- bzw. Formschluß bilden, abgestimmt.
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Die Montage des Gehäuses erfolgt derart, daß bei dem aufgerollten
Blechmantel beide Stoßkanten 4 übereinandergelegt werden, so daß die zwischen den
Durchbrechungen 7 bzw. 8 und den Stoßkanten 4 beider Enden des Blechmantels befindlichen
Teile 10 der Sicken 3 übereinander zu liegen kommen. Anschließend wird das Verbindungsstück
6 so über die zwischen den Durchbrechungen 5 und den Stoßkanten 4 verbleibenden
Teilstücke 10 der Sicken 3 gelegt, daß diese in die Öffnungen 7 bzw. 8 hineinragen.
Werden jetzt die beiden übereinanderliegenden Enden des Blechmantels wieder auseinandergezogen,
so gleiten dabei die Lappen 9 unter die Teilstücke 10 der Sicken 3 und liegen mit
ihren Seitenkanten an diesen an, wie dies aus der Fig. 1 ersichtlich ist. Der Blechmantel
wird soweit gespreizt, bis die Stoßkanten 4 wieder parallel nebeneinander liegen.
Das Verbindungsstück 6 bildet nunmehr mit dem Blechmantel einen Formschluß, welcher
durch Einpressen des Ständerblechpaketes 1 in das Blechmantelgehäuse die notwendige
Spannung erhält. Die Länge der Durchbrechungen 7 und 8, an deren Schmalseiten die
Teilstücke 10 der Sicken 3 nunmehr anliegen, bestimmt dabei die Breite der Stoßfuge
des Blechmantels 2. Die die Durchbrechungen 7 und 8 in Gehäuseumfangsrichtung abgrenzenden
Streifen 11 wirken zusätzlich als Toleranzausgleich, indem sie gegebenenfalls geringfügig
nach außen, also in Umfangsrichtung des Gehäuses, durchgebogen werden können. Dadurch
wird eine Vorspannung erreicht, welche einen festen Sitz des Ständerblechpaketes
sichert. Die Durchbrechungen 7 bzw. 8 sind in ihrer Breite außerdem so bemessen,
daß die Teilstücke 10 der Sicken 3 seitlich an ihnen anliegen. Dadurch werden die
Stirnseiten des Blechmantels an der Stoßfuge ausgerichtet.
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Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß der Blechmantel und
das Verbindungsstück als einfache Stanzteile ausgebildet sind. Die weitere Bearbeitung
ist lediglich auf die ohnehin erforderlichen Arbeitsgänge Rollen und gegebenenfalls
Sicken beschränkt, die außerdem ohne Schwierigkeiten beide miteinander
kombiniert
werden können. Die Sicken dienen zur Verstärkung des Gehäuses.
Außerdemvdas Anbringen eines Zentrierrandes an dessen Stirnseiten überflüssig, da
nach erfolgter Montage infolge des kraft- und formschlüssig befestigten Verbindungsstückes
eine ausreichende Zentrierung gewährleistet ist. Die Stoßkanten werden dadurch so
gegeneinander ausgerichtet, daß nahezu kein Versatz entsteht und die Stirnseiten
des Blechmantels nicht weiter bearbeitet zu werden brauchen. Falls die Stirnseiten
des Blechmantels dennoch an der Stoßkantenfuge einen geringfügigen Versatz aufweisen,
so ist dieser dadurch korrigierbar, daß Lagerschilde verwendet werden, welche miteinander
unter Zwischenfügung des Gehäuses durch Schraubbolzen verbunden sind und welche
gegeneinander festgezogen werden.
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Die Durchbrechungen 5 im Blechmantel können gleichzeitig, auch im
Zusammenhang mit weiteren über den Gehäuseumfang verteilten Öffnungen, als Belüftungsöffnungen
dienen.
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Die Dicke des für den Blechmantel und das Verbindungsstück verwendeten
Materials kann in vorteilhafter Weise erheblich geringer als bisher bei derartigen
Gehäusen üblich gewählt werden, beispielsweise im Bereich von 0,5 bis 1,0 mm, da
die durch die Teilstücke 10 der Sicken 3 gebildeten- Ösen auch dann genügend Festigkeit
besitzen. Es ist ausreichend, allein das Verbindungsstück gegebenenfalls aus einem
Material größerer Dicke und gegebenenfalls höherer Festigkeit herzustellen, um ein
Aufbiegen der Lappen 9 zu verhindern. Die Verbindung der beiden Enden des Blechmantels
erfolgt in vorteilhafter Weise lediglich unter Benutzung von Werkzeug einfachster
Art.
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Die Erfindung bringt weiterhin den Vorteil mit sich, daß keine spanabhebende
Bearbeitung, beispielsweise zur Herstellung von Zentrierrändern und Lagerschildauflaen
notwendig ist. Trotzdem ist die Ausrichtung der Gehäusestirnseiten und damit der
Lagerschilde zueinander im erforderlichen Umfang möglich.
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Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, die durchgehende Sicke
3 wegzulassen und lediglich Aufwölbungen des Blechmantels vorzusehen, die den Teilstücken
10 entsprechen und mittels Durchreißens des Blechmantels an einer oder an zwei sich
gegenüberliegenden Seiten als herausgedrückte Rippen oder Durchwölbungen gestaltet
sind. Weiterhin ist es denkbar, im Blechmantel lediglich Ausnehmungen vorzusehen
und die Vorsprünge im Verbindungsstück soweit abzubiegen, daß sie in diese Ausnehmungen
eingreifen.
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- Patentansprüche -