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Doppelmesser-mähschneidwerk Die Erfindung betrifft ein Doppelmess
er-Mähs chneidwerk mit zwei Jeweils gegenläufig hin- und herbewegten Messern, bei
denen der Gesamt-Messerhub etwa der Teilung von Klinge zu Klinge entspricht oder
bei denen der Hub um 10 bis etwa 25 % größer ist, als es der Teilung von Klinge
zu Klinge entspricht. Mit solchen Xähschneidwerken werden die verschiedenartigen
Füchte, wie Gras, Klee, Getreide und auch Rankenfrüchte, wie Erbsen, Wicken sowie
eine Reihe von Gemdsesorten geschnitten. Durch den gegenläufigen Antrieb beider
Mähmesser wird ein nahezu völliger Massenausgleich erreicht, wodurch Erschütterungen
auf die Maschinensysteme vermieden werden.
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Bedeutsam ist, daß das Mähgut von beiden Messern erfaßt und so in
dieser Weise dem Schnitt zugefllhrt wird, so daß es im ungünstigsten ?all nur um
den halben Betrag der Teilung von Klinge iu Klinge seitlich bewegt wird, um geschnitten
zu werd.n. Hierdurch ergeben sich geringere Stoppelhöhen, als bei den bekannt gewordenen
einmesser-Fingerschneidwerken.
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Solche Doppelmesser-Schneidwerke sind bisher nur in der Aus führung
bekannt geworden, bei der die Klingen in den Totpudktlagen der Messer annähernderstehen
(sh. Deutsche Patentschrifen Nr. 1290 757, 1196 412 u. 1757 479).
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Diese allgemein als einzig richtige und zweckmäßige Anordnung der
Klingen im Verhältnis tu den Totpunktlagen der HUbe angesehene Mjsung ist aber mit
großen Nachteilen behaftet.
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Die hauptsächliche Schnittarbeit wird nur von den vorderen Partien
der Klingen der Messer durchgefwirt, und zwar dann, wenn sich die Bewegung der Messer
durch das sinuskurvenartig verlaufende Geschwindigkeitsdiagramm , infolge des üblichen
Antriebs Uber Kurbeln, im letzten Drittel der abnehmenden Geschwindigkeit bis zum
Totpunkt bewegt, also die Geschwindigkeit sehr gering ist.1sles wirkt sich insbesondere
dann ungünstig aus, werm die Klingen vorne sehr schmal s-rid, z.B. durch Nachschliff
bzw. an sich spitzer Formgebung; dann ist die Hauptschnittarbeit bei äußerst geringer,
im Extremfall bei der Geschwindigkeit 0 zu leisten.
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Auch findet das Mähgut bei der Vorwärtsfahrt, infolge seiner Trägheit
und teilweiser Abweisung durch die vorderen Flächen der Klingen, nicht genügend
Zeit, um bis zu den hinteren Partien der Schneidkanten zu gelangten.
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Desweiteren wurde auch schon vorgeschlagen, derartige Doppelmesser
mit etwas Vberhub anzutreiben, d.h. also, daß in den Totpunktlagen die Klingen der
Ober- zu den Klingen der Untermesser etwas in dem benachbarten Schnittbereich stehen,
so daß eine gewisse Zeit zur Verfügung steht, die es dem Mähgut ermöglicht, in den
eigentlichen Schnittbereich eindringen zu können.
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Aber auch diese Methode hat viele Nachteile, insbesondere wird die
Reibung durch den vergrößerten Hubweg ebenfalls vergrößert, die Schnittkanten leiden,
insbesondere bei aggressiven Bedingungen, wie unter sandigen Verhältnissen, hierbei
sehr, und auch für die meisten angewandten Antriebskinematiken ergeben sich durch
den vergrößerten Hub größere Schwierigkeiten, wie auch die Massenkräfte sehr erhöht
werden.
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Durch all diese Nachteile weisen die Klingenechneiden nur eine kurze
Standseit auf, ein häufiges Nachschleifen ist erforderlich, was mit großem Wartungsaufwand,
d.h. hohen Kosten und Klingen verschleiß verbunden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese beschriebenen Nachteile
zu beseitigen und das Vorurteil, daß bei solchen Schneidwerken die Klingen in den
Totpunktlagen annähernd Ubereinanderstehen müssen, um einen freien Schnittraum zu
gewährleisten und somit eine optimale Schnittarbeit zu leisten, abzubauen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Klingen
der Ober- und Untermesser in den Totpunktlagen Jeweils etwa in der Mitte des zwischen
den Klingen des Gegenmessers sich ergebenen Freiraumes stehen.
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Hierbei sind die Klingen in ihrer Form so festzulegen, daß das in
die Schnitträume zwischen die Schnittraumpartien der Klingenvorderteile eingedrungene
Nähgut noch von den hinteren Partien der benachbarten Klingen geschnitten wird,
indem sich hier diese Klingen entsprechend weit überdecken.
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Die Klingen können auch hinten aneinanderliegend vorgesehen werden.
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Bei einer besonderen Ausbildung der Erfindung wird noch so vorgegangen,
daß bei diesem System ein gewisser Betrag an Überhub angewandt wird, damit das Mähgut
im Bereich der Spitzen der Klingen mehr Gelegenheit hat, in den Schnittbereich einsudringen,
die Schnittgeschwindigkeit bei der Schnittarbeit erhöht wird, und daß bis zu den
Totpunktlagen die hinteren Partien der Klingen um einen größeren Betrag Jeweils
von den Schnittkanten der benachbarten Ober- und Unterklingen stärker Uberstrichen
werden.
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Hierbei kann 60 vorgegangen werden, daß zur Erzielung des aber hubes
nicht im Verhältnis zum Hub bei alter Messerstellung dieser Hub vergrößert wird,
sondern daß die Teilung von Klinge zu Klinge bei gleichem Hub entsprechend verkleinert
wird. Dies ist insbesondere bei Antriebsarten von Wichtigkeit, bei denen eine Hubvergrößerung
bei'den Bauteilen beanspruchungsm&ßig und kinematisch auf Schwierigkeiten stößt.
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Durch die Figuren wird die Erfindung im einselnen dargestellt und
im folgenden auch naher beschrieben.
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Es zeigen: Figur 1: Ein schnittliniendiegramm der Klingenspitzen eines
Doppelmesser-Schneidwerkes, bei entsprechender VorwArtsbewegung, bisheriger Ausführung.
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Figur 2: Ein Schnittliniendiagramm nach der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Doppelmesser-Schneidwerkes, bei dem die Klingen eine erste Totpunktlage einnehmen.
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Pigur 3: Den Gegenstand gemän Figur 2, bei dem die Klingen die zweite
Totpunktlage einnehmen.
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Figur 4: Ein Schnittliniendiagramm eines Doppelmessers, gemäß der
Erfindung, bei der ein Überhub im Verhältnis zur Teilung von Klinge zu Klinge angewandt
ist, wobei sich die Messer in einer Totpunktlage befinden.
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Am MosserrUcken 1, gemäß Figur 1, sind die Klingen 2 des Obermessers
durch Nieten o. dgl. in bekannter Weise angeordnet.
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unterhalb des Messerrückens 1 befindet sich in der zeichnerischen
Darstellung deckend liegend, daher nicht erkennbar, der Messer rUcken des Untermesserss
mit gleichermaßen angeordneten und gleichermaßen ausgeführten Klingen. Bei der Bewegung
des Obermessers in Pfeilrichtung 3 und des Untermessers in Pfeilrichtung 4 beschreiben
die vorderen Klingenecken 5 bei dem Hub von der Mittellinie 6 der Klingen bis zur
Mittellinie 7 die Kurven 8, wenn in dieser Zeit der Hubbewegung die Klingenecken
> von der Ebene 9 bis zur Ebene 10 vorwärsbewegt wurden.
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Zur gleichen Zeit bewegen sich die Ecken der Untermesserklingen gemäß
der spiegelbildlichen Kurve 11. Bei weiterer und gl.ich.r Vorwärtsgeschwindigk.it
des Schneidw.rks Uber d.m Erdreich und gleich.i RUckhub neh-en die Messer zueinander
wieder die Ausgangsposition, wie dargestallt, in, wobei die Klingenvorderkanten
sich dann in der Ebene 12 befinden.
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Im Gegensatz zu der Ausführung gemäß Figur 1 wird gemäß der Erfindung
nach den Figuren 2 u. 3 das Doppelmesser so ausgeführt, daß bei ihm die Klingen
der Ober- zu den Klingen der Untermesser in den Hubendstellungen jeweils zwischen
den Luken der Gegenmesser stehen. Bei Ausführunr' des Messerhubes der Obermesser
von der Endstellung ge W - Mittellinie 13 der Klingen zur Mittellinie 14 und entsprechend
des Untermessers von der Mittellinie 14 der Klingen zur Mittellinie 13 entstehen
die Bewegungskurven 15 als Auftragung der Bewegung der vorderen Klingenecken bei
der Vorwärtsbewegung des Schneidwerks über dem Erdreich, so wie es bereits in Figur
1 beschrieben ist. Das Obermesser, gemäß Figur 2, ist also von der Position 16 nach
Fig. 2 in die Pos. 17 nach Fig. 3 gewandert und dls Ultermesserklinge von der Position
18 in die Position 19 nach Figur 3, wobei die Ebene 1O in Figur 2 von den Klingenspitzen
bei einer Hubbewegung erreicht ist, so wie es die Figur 3 zeigt, die Ebene 10 nach
Figur 2 entspricht der Ebene 20 nach Figur 3.
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Wie aus dem Verlauf und der Lage der Bewegungskurven, gemäß Figur
1 bzw. der Figuren 2 u. 3, zu ersehen ist, bewegen sich die Kurven bei Figur 1 der
Ober- und Untermesser stets zueinander und wieder voneinander weg, wogegen die Bewegungskurven
der Figuren 2 u. 3 der Klingenspitzen sich ständig innerhalb des Hubes überschneiden
und zwischen diesen Bereichen die anderen Bereiche des Gesamtschnittbereichs von
den hinteren Partien der Klingen mit ihren Schneiden überdeckt werden und somit
auch hier nur von diesen Klingenbereichen der Schnitt erfolgt.
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Die Bewegungskurven 21 der vorderen Klingenecken 5, bei der Ausführung
gemäß Figur 4, überschneiden sich im Verhältnis zur Klingenteilung im stärkeren
Maße, als die der Figuren 2 u. 3, da ein ttberhub der Messer im Verhältnis zur.
Klingenteilung um die Hälfte des Maßes 22 Je Messer vorgesehen ist, d.h. um dieses
Maß 22 ist der Gesamthub beider Messer größer, als die Teilung von Klinge zu Klinge
bei einem Messer, wobei die Teilung von Klinge zu Klinge von -der Mittellinie 23
bis zur Mittellinie 24 geht und die Nittellinie 25 die Mitte der Klingenteilung
d,,arstellt
Durch die Anwendung des Überhubes bei beiden Messern
ergibt sich also insgesamt eine Schnittbewegungsrorgrößcrune beider Messer zueinander,
die um das 2-fache größer ist, als der überhub eines Idessers.
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Durch diese besondere Ausführung des Doppelmessers entsteht an den
Klingenspitzen eine größere Öffnung im Verhältnis zur Klingenteil@@; das Mähgut
kann besser in den Schnittraum der vorderen Klingenpartien treten, und außerdem
liegt in den hinteren Partien der Klingen eine größere Überschneidung vor, was daraus
zu ersehen ist, daß die Klingenkanten 26 der Obermesserklingen die Klingenkanten
27 der Untermesserklingen weit 36hr üborschneiden, als dies entsprechend bei der
AusfUhrung gomäß der Figuren 2 u. 3 der Fall ist. Hierdurch sind außerdem die Schnittgeschwindigkeiten
der jeweilige Schnittbereichen entsprechend v v- rgrößert. was zur Erhöhung der
Schnittleistung beiträgt. Aus den Diagrammen gemäß der Figuren 2 u. 3 zu den Diagrammen
gemäß der Figur 4 ist zu ersehen, daß der Anteil der sich Uberschneidenden Bewegungskurven
imVerhältnis größer wird, als der Anteil zwischen diesen Kurven des gesamten Schnittbereichs,
so daß von den hinteren Partien der Klingen z@@schen den sich überschneidenden Bewegungskurven
eine verh;:ltnismßig geringere Schnittarbeit geleistet werden muß.
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Die mit der Drfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die Standzeit der Klingenschneiden im Verhältnis zu den bisher bekanntgewordenen
Systemen wesentlich vergrößert wird, weil die Schnittarbeit von den Klingenschneiden
einmal von den vorderen Bereichen der Klingen bei verhältnismäßig hoher Messergeschwindigkeit
durchgeführt wird und in den hinteren Bereichen bei der Uberdeckung mit den benachbarten
Klingen derselben durchgeführt wird. Dies wirkt sich deshalb so günstig aus, weil
bei hoher Schnittgeschwindigkeit der Schnitt an sich begünstigt ist, also daher
derselbe auch an einem größeren Abstand des Schnittbereichs von dem die Klingen
haltenden Nesserrucken qualitativ noch gut ist, wogegen bei geringerer Messergeschwindigkeit
der Schnitt von den hinteren Partien erfolgt, wobei hier die Auflage der Klingen
zueinander infolge des kleineren Hebelarmes der Klingen
vom Messerrücken
sicherer gegen Abheben ist, womit die Auflage der Klingen vom Ober- zum Untermesser
gegeneinander in diesen Bereichen besonders günstig ist und somit auch die Schnittarbeit-
hier noch gut ist, selbst wenn die Schnittgeschwindigkeit verhältnismäßig gering
ist und selbst beim Hubende gleich 0 ist.
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Im praktischen Betrieb bestätigen sich diese Überlegungen, daß die
größeren Uberdeckungen der Klingen zueinander günstiger sind und im Gegensatz zu
den frRheren Ausfuhrungen die Klingenschneiden Jetzt auf ihrer gesamten Länge annähernd
gleichmäßig abnützen. Durch die erhöhten Schnittgeschwindigkeiten bei den vorderen
Klingenpartien ist hier die Cualität des Schnittes trotz des größeren Abstandes
dieser Partien von der Einspannstelle an den Messerrücken verbessert, und der Schnitt
ist in den anderen Bereichen bei den hinteren Klingenpartien trotz der geringen
Messergeschwindigkeit aber aufgrund des geringen Abstandes ebenfalls ein sehr guter.
Durch die erfindungsgemiße Ausbildung ergibt sich im praktischen Betrieb eine Standzeiterhöhung
um das 6 - 8fache, gegenüber dem bisher bekanntgewordenen Doppelmesser-Schneidwerk,
bei dem die Klingen der Ober- und Untermesser in den Totpunktlagen etwa deckend
liegen.