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Ausleger-Hängekran für die Landwirtahaft.
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Die Erfindung betrifft einen Ausleger-Hängekran für die Landwirtschaft,
mit einer an Schienen verfahrbaren Laufkatze un.d einem an deren Unterseite wippbar
und um eine lot rechte Drehachse drehbar gelagerten Ausleger, sowie einem an einem
Seil hängenden Greifer, einer Seilwinde und einem Gegengewicht, das an einem Gegengewichtsträger
angeordnet ist, der seinerseits auch mit dem Ausleger verbunden,ist.
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Bei einem derartigen (aus dem GM 7 128 989) bekannten Ausleger Hangekran
ist die Laufkatze an zwei in einigem Abstand parallel nebeneinander angeordneten
Lauf schenen verfahrbar angeordnet.
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Der Ausleger ist an einer konzentrisch zur Drehachse drehfest und
im Abstand unterhalb des Wipplagers angeordneten Eurvenbahn. derart abgestützt,
daß das freie Ende des Auslegers in der in Gebäudelängsrichtung ausgerichteten Schwenkstellung
die Aufwippendstellung und in der quer zur Gebäudelängsrichtung ausgerichteten Schwenkstellung
die Abwippendstellung einnizimst. Da bei diesem Ansleger-Hängekran die Laufkatze
an zweiparallelen Schienen verfahrbar ist, können diese Scienen nur geradlinig oder
mit geringem Krummungsradius und im wesentlichen horizontal angeordnet werden. Der
Arbeitsbereich
dieses bekannten Hängekranes entspricht deshalb im
wesentlichen der doppelten Lange des Auslegers mal der Länge der Schienen. Bekannte
Hangekrane dieser Brt sollen im Dächraum von älteren landwirtschaftlichen Gebäuden
mit Satteldach möglichat in Firstnähe angeordnet werden. Diese Anordnung in Firstnähe
ist einerseits erwünscht, um eine möglichst große Arbeitshöhe zu erreichen und andererseits
auch notwendig, damit der Kran in einem Raum zwischen dem Dachfirst und den meist
in einigem Abstand darunter befindlichen Querbalken verfahren werden kann. Verschiedentlich
war ein Einbau des bekannten Ausleger-Hängekranes nicht möglich, wenn der Abstand
zwischen dem Dachfirst und den darunter befindlichen quer balken größer war als
die Bauhöhe des Kranes. Hierbei mußte auch noch berücksichtigt werden, daß die in
einigem Abstand parallel nebeneinander verlaufenden Schienen ge'nach Dachneigung
mit mehr oder weniger großem Abstand unterhalb des Dachfirstes angebracht werden
konnten. Schließlich erforderte die Verwendung von zwei Laufschienen auch einen
stabilen in Abstand zwischen den beiden Schienen überbrückenden Wagen, der einen
Teil der Laufkatze bildet. Dieser Wagen und die zweite Laufschiene verteuert die
Herstellung des bekannten Ausleger-Hängekrane 5.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Ausleger-Hängan
für die Landwirtschaft der eingangs erwahnten Art zu 'schaffen, der einen einfachen
Aufbau und eine geringe Bauhöhe aufweist, an einer einzigen Laufschiene angehängt
und deshalb praktisch in jedem bereits vorhandenen Gebäude mit größtmöglicher Arbeitsbreite
für die verschiedensten Verw"e"n-' dungszwecke eingesetzt werden kann.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, d'aß'die Lautkatke
an einer einzigen Schiene hängend gelagert ist, die lotrechte Drehachse an der Laufkatze
lotrecht unterhalb der Schienen angeordnet ist,
am unteren Ende
der Drehachse der Gegengewichtsträger um eine waagrechte Achse frei schwenkbar gelagert
ist und der Ausleger um eine zweite tiefer angeordnete waagrechte Achse wippbar
mit dem Gegengewichtsträger verbunden ist, Durch die-Verwendung einer einzigen Laufschiene
wird-'der Aufbau des gesamten Kranes vereinfacht und seine Herstellungskosten verringert.
Insbesondere entfällt ein die Laufkatze,tragender titer Wagen rund auch die zweite
Laufschiene. durch dee am unteren Ende der Drehachse angeordnete waagrechte Achse
können der Gegengewichtsträger und der Ausleger je nach Belastung immer frei ausendekb
und es -wird damit durch die -Last kein-Mo.-ment auf die -Laufschiene ausgeübt.
Da der Ausleger wippbar an dem Gegengwicht'sträger gelagert ist, kann-das freie
Ende Auslegers..in belastetem Zustand durch eine geeigenete Hubeinrichtung-angehoben
werden, so daß das Absinken des freien Endes des Auslegers unter Last ausgeglichen
und damit auch der belastete Kran eine geringe Bauhöhe -aufweist. Er kann deshalb
auch in solchen Gebäuden einge.setzt werden, bei denen zwischen dem Dachfirst und
darunter angeordneten Querbalken nur eine geringe .
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Durchgangshöhe, von beispielsweise 1,.5 mtr., vorhanden. ist.
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Die Einschienen-Ba,uweise bringt ferner erhebliche Vorteile mit sich.
Der Kran kann in engen Kurven fahren, Steigungen überwinden und über Weichen in
Stichbahnen einfahren. Hierdurch kann der.Arbeitsbereich des Kranes beliebig vergrößert
werden und sein Einbau-kann praktisch in jedes bestehende Gebäude erfolgen, wobei
es keine Rolle spielt, welchen Grundriß dieses Gebäude aufweist. Der an dem Hubseil
hängende Greifer kann-nicht nur-Heu und Gras aufnehmen und albaden, sondern auch
Silage aus Silos entnehmen.
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Eine besonders vorteilhafte und kostensparende Kombination besteht
darin, daß eine einzige Seilwinde gleichzeitig zum Heben und Senken des Greifers
un.d- des Auslegers vorgesehen sind, indem das Seil von der Seilwinde flasc'henzugartig
in mehreren.
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Strängen über am Gegengewichtstrager oberhalb der zweiten waagrehten
Achse vorgesehene Seilrollen und am freien. Ende des Auslegers angeordnete Seilrollen
und dann zum Greifer geführt ist, wobei die Anzahl der ßeilstränge zwischen Gegengewichts
träger und Ausleger sowie twischen'letzterem und dem Greifer so ausgelegt ist, daß
die Seilkraft in den Seilsträngen zwischen Gegengewichtsträger und Ausleger größer
ist als in den Seilsträngen zwischen Ausleger und Greifer und wobei ferner ein die
Wippbewegung des Auslegers nach unten begrenzendes Zugglied zwischen dem Gegengewichtsträger
und dem freien Ende des Auslegers vorgesehen ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
in folgenden näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des Ausleger-Hängekranes in unbelastetem
Zustand; Fig. 2 eine Seitenansicht nach Lastaufnahme; Fig. 3 eine Seitenansicht
mit Ausleger in Aufwippstellung; Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie IV-IT der
Fig. 1; Fig. 5 eine Ansicht in Richtung V der Fig. 1.
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In der Zeichnung ist mit 1 eine Laufschiene bezeichnet, die zweckmäßig
aus einem sogenannten IPE-Träger besteht. An dieser Laufschiene ist die Laufkatze
2 mittels eines in Fig. 5 dargestellten Motors 3 verfahrbar gelagert. Die lotrechte
Dreh -achse
4ist an der Laufkatze 2 lotrecht unterhalb der.Schiene
1 angeordnet, wobei ein Motor 5 zur Drehung der Achse 4 dient. Am unteren Ende der
Drehachse 4 ist der. Gegengewichtsträger 6 um eine waagerechte Achse 7 frei-.schwenkbar
gelagert, -Unter frei schwenkbarer Lagerung wird hierbei auch.eine Lagerung mit
einer Dämpfung verstanden, die z.B. durch ein schwergängiges Lager erreicht werden
kann. Am unteren Ende des zweckmäßig als Rahmen ausgebildeten Gegengewichtsträgers
6 ist .däs Gegengewicht 8 angeordnet, welches gleichzeitig auch die Seilwlnde 9,
bestehend aus einem Hubmotor,10 und der Seiltrommel 11 trägt. Der Ausleger 12 ist
um eine zweite waagerechte Achse 13, die in der Nähte des Gegengewichtes 8 an dem
Gegengewichtsträger 6 parallel zu der Schwenkachse 7 vorgesehen ist, auf- und abwippbar
gelagert-.
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Zur Erzeugung dieser Wippbewegung kann ein eigner, nicht dargestellter,
auf ein Seil wirkender Hubmotor dienen. Zweckmäßig wird jedoch, um das Ziel einer
möglichst einfachen und billigen Konstruktion zu erreichen, die nachstehend beschriebene
Einrichtung mit einer einzigen Seilwinde 9 verwendet.
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Diese einzige Seilwinde'9 dient-gleichzeitig zum<Heben und Senken.des
Greifers 14, der in bekannter Weise elektrohydraulisch geöffnet und geschlossen
werden kann, und auch zum Wippen des Auslegers 12. Zu diesem Zweck ist das Seil
15 von der Seiltrommel 11 kommend flaschenzugartig in mehreren Strängen 15a über
am Gegengewichtsträger 6 oberhalb der zweiten waagerechten Achse 13 vorgesehene
Seil-rollen 16 und am freien Ende 12a des Auslegers angeordnete Seilrollen 17 geführt.
Von der Seilrolle 17a am freien Ende 12a des Auslegers 12 läuft-dann das Seil in
einem Strang 15b zu der Flasche 18 am Greifer 1-4 und von dort in einem weiteren
Strang 15c zu dem Festpunkt 19 am freien Ende 12a. An diesem freien Ende 12a des
Auslegers 12 ist ferner ein schwenkbarer, sich stets lotrecht einstellender Anschlag
20 fü den Greifer 14 vorgesehen.
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Die Anzahl der Seilstränge 15a zwischen dem Gegengewichtsträger 6
und dem freien Ende 12a des Auslegers 12 sowie der Seilstränge
15b,
15c zwischen dem freien Ende 12a und dem Greifer 14 muß dabei so ausgelegt sein,
daß die Seilkraft in den Seilsträng;enlSa stets größer ist als die Seilkraft in
den Seilsträngen 15b, 15c. Damit wird sowohl beim Heben als auch beim Senken die
richtige Reihenfolge von Greifer- und Auslegerhub erreicht, was arbeitstechnisch
von großer Bedeutung ist.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Seilkraft in den Seilsträngen
15a zwischen dem Gegengewichtsträger 6 und dem Ausleger 12 um etwa 1o 15 15 % größer
ist als in den Seilsträngen 15b, 15c zwischen dem Ausleger 12 und dem Greifer 14,
Der die Seiltrommel 11 antreibende Motor 10 kann dann verhältnismäßig schwach ausgelegt
sein. Außerdem wird erreicht, daß der Auslegervmit derselben Geschwindigkeit gewippt
wird wie der Greifer gehoben bzw. gesenkt wird.
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Ferner ist zwischen dem Gegengewichtsträger 6 und dem freien Ende
12a des Auslegers 12 ein Zugglied 21 vorgesehen, welches beispielsweise aus einem
Seil bestehen kann. Durch dieses Zugglied 21 wird die Wippbewegung des Auslegers
12 nach unten begrenzt. Durch einen längenveränderlichen Seilspanner kann bei der
Nontage des Kranes die Länge des Zuggliedes 21 einmal eingestellt werden und bleibt
dann unveränderlich.
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Um eine optimale Wirkung zu erzielen, ist es zweckmäßig, wenn Auslegerlänge,
Greifergewicht in unbelastetem Zustand und Gegengewicht so aufeinander abgestimmt
sind, daß der Gegengewichtsträger 6 in unbelastetem Zustand des Greifers im wesentlichen
lotrecht nach unten hängt. Durch die Anordnung des Gegengewichtes 8 am unteren Ende
6a des Gegengewichtsträgers 6 wird eine optimale Wirkung des Gegengewichtes, d.h.
eine minimale Pendelbewegung des Gegengewichtsträgers zusammen mit dem Ausleger
erzielt.
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Die birkungsweise des neuen Ausleger-Hängekranes ist folgende: In
Fig. 1 ist der Hängekran in unbelastetem Zustand dargestellt, wobei er diese Stellung
auch dann einnimmt, wenn er
um 900 aus der Zeichenebene um die lot'rechte''Achse
4. gedreht wird, d.h. wenn sein Ausleger 12 eine zu der LauSschiene 1 senkrechte
Stellung. einnimmt. Der Greifer 14 kann;gesenkt und nach dem Schließen die Last,
beispielsweise'Heu oder Silage aufnehmen. Infolge der Nutzlast nimmt der gesamte
Kran dann die in Fig. 2 dargestellte Läge ein, wobei sich das freie Ende 12a des
Auslegers 12 gegenüber der Normalstellung nach unten neigt. Prinzipiell könnte--zwar
der Kran in die-ser Lage verfahren.werden, jedoch würde man dadurch einersei's änHubhöheeinbüßen
und andererseits würden sich auch dann Schwierigkeiten ergeben, wenn quer zur Laufschienenrichtung
1 in einigem Abstand darunter befindliche Querbalken 2-2'überfahren werden müßten.
Es sei hierzu bemerkt, daß der Greifer 14 gegenüber den übrigen Teilen des Kranes
aus zeichnerischen Grunden verkleinert~dargestellt ist, Der Greifer würde zusammen
mit seiner Last an dem Querbalken 22 häng"enbleiben. Um dies zu verhindern, ist
der Ausleger 12 um die Achse 13 wippbar gelagert. Wird die Seilwinde 9 weiterhin
betrieben, so stößt die Flasche 18 des Greifers 14 an dem Anschlag 20 an. Da hierdurch
keine weitere Verkürzung der Seilstränge 15b, 15c möglich ist, kommt nunmehr der
Flaschenzug zwischen dem freien Ende 12a und dem Gegengewichtsträger 6 zur Wirkung.
Durch Verkürzung der Seilstränge 15a wird der Ausleger angehoben, bis er seine bestmögliche
Stellung erreicht hat, wie in Fig. 3 dargestellt ist. Durch nicht dargestellte Endschalter
kann der Motor 10 der Seilwinde 9 abgeschaltet werden. Hierdurch wird.
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die Hubhöhe des'gesamten Kranes vergrößert und außerdem kann nunmehr,
wie es aus Fig. 3 ersichtlich ist, der Kran zusammen mit der Last über die Querbalken
22 verfahren. Das Absenken des Auslegers 12 erfolgt in umgekehrter Weise; indem
zunächst das Seil 15 von. der Seiltrommel 11 abgespult wird und dabei die Seilstränge
15a wieder verlängert werden. Sobald das Zug glied' 21 gestreckt ist und der Ausleger-
12 seine unterste-Stellung eingenommen hat, senkt sich der Greifer 14 nach unten
ab.
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Vor dem Absenken oder auch'danach kann der Greifer eleintrohydraulisch
zum Abwurf der Last geöffnet werden. Da die Last,
Heu oder Silage
nicht als Gesamtes plötzlich aus dem Greifer herausfällt, sondern nach und nach,
und da außerdem das Schwenklager 7 zweckmäßig die oben beschmebene Dämpfung aufweist,
wird eine hin- und herschwingende Bewegung des Auslegers, des Gegengewichtsträgers
und des Gegengewicht es weitgehend vermieden.
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Vorteilhaft ist zur Veränderung der Bauhöhe das Gegengewicht höheneinstellbar,
indem beispielsweise der Gegengewichtsträger zweiteilig ausgebildet und das Gegengewicht
am unteren Teil befestigt ist. Beide Teile des Gegengewichtsträgers können eine
Reibe übereinander angeordneter Löcher zum wahlweisen Einsetzen von Verbindungsbolzen
aufweisen. Aus Gründen des möglichst geringen Schwingverhaltens wird man das Gegengewicht
stets mit größtmöglichem Abstand von der Laufschiene montieren und nur dann einen
geringen Abstand einstellen, wenn dies durch bauliche Gegebenheiten erforderlich
ist.