DE2257755C3 - Verfahren zur Herstellung von röntgenamorphem wasserlöslichem Aescin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von röntgenamorphem wasserlöslichem AescinInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H15/00—Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
- C07H15/20—Carbocyclic rings
- C07H15/24—Condensed ring systems having three or more rings
- C07H15/256—Polyterpene radicals
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von röntgen-amorphem wasserlöslichem Aescin.
Aescin ist ein Triterpensaponin, das aus den Früchten
von Roßkastanien gewonnen wird. Aescin wird dabei in
kristalliner Form erhalten, die sehr schwer wasserlöslich und deswegen für therapeutische Zwecke nicht
verwendbar ist Deswegen hat es nicht an Versuchen gefehlt. Aescin in eine wasserlösliche Form, die
therapeutisch wirksam ist, umzuwandeln. Es ist z. B.
bekannt, daß durch partielle Acetylierung wasserlösliches Aescin hergestellt werden kann. Weiterhin ist es
bekannt, daß Aescin aufgetrennt werden kann und das /»-Isomere erhalten wird, das wegen seiner ausreichenden Wasserlöslichkeit als Arzneimittel angewendet
werden kann. Weiterhin ist auch das Natriumsalz von Aescin therapeutisch »irksam, jedoch ausschließlich bei
parenteraler Anwendung. Zuletzt sind wasserlösliche Komplexe von Aescin mit Rutin und Hesperidin
bekannt.
Aus der DE-AS 12 82 852 ist bekannt, daß kristallines
Aescin durch Zerstörung des Kristallbaus in eine wasserlösliche Form überführt werden kann, was durch
langdauerndes Mahlen im Achatmörser erreicht wird. Dieses Mahlen ist jedoch sehr aufwendig, da aus der
österreichischen Patentschrift 2 45 733 ersichtlich ist. daß ein solches Mahlen wenigstens 50 Stunden dauert,
um eine 2%ige Wassertöslichkeit zu erreichen.
Weiter ist aus der DE-AS 19 02 609 ein Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichem Aescin bekannt bei
dem man Roßkastanientrockenextrakt in einem mit Borax kaltgesättigten Gemisch aus n-Propanol, Äthylacetat und Wasser im Verhältnis von 4:3:3 oder
5:4:4 löst mit saurem Aluminiumoxyd behandelt und anschließend mit demselben Lösungsmittelgemisch
eluiert und aus dem Eluat das Aescin gewinnt. Dieses
Verfahren erfordert jedoch große Mengen an Adsorbens und organischen Lösungsmitteln; außerdem wird
ein Gemisch der Isomeren (λ- und ^-Aescin) erhalten, das therapeutisch weniger aktiv ist zudem nur in einer
Ausbeute von etwa 30%. Weiterhin erfolgen das Eindampfen und das Trocknen bei dem bekannten
Verfahren im Vakuum bei 30° C. wobei diese Maßnahme als notwendig zu betrachten ist weil es sonst zur
Kristallisation des Aescins kommt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Aescin in eine röntgen-amorphe wasserlösliche Form mit weniger
aufwendigen Maßnahmen umzuwandeln. ,
Es wurde nun gefunden, daß das kristalline Aescin in
röntgen-amorphes wasserlösliches Aescin umgewandelt werden kann, indem das kristalline Aescin in einer
Mischung aus Wasser oder einem niederen aliphatischen Alkohol und Pyridin oder Di- oder Triethylamin
gelöst, anschließend die organische Stickstoffbase mittels eines sauren Kationenaustauscherharzes entfernt und das Wasser oder der niedere aliphatische
Alkohol abgedampft wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in kurzer Zeit durch/Uhren; bei ihm kann zum Eindampfen und
Trocknen ein Rotationsverdampfer verwendet und eine Temperatur von 180 bis 2000C angewendet werden.
Ferner wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
ίο reines ^-Aescin unter Verwendung von geringen
Mengen an Lösungsmittel, mit geringem Energieaufwand und in hoher Ausbeute erhalten.
Als niederer aliphatischer Alkohol ist insbesondere Methanol geeignet Von den organischen Stickstoffba
sen Diäthylamin, Triäthylamin und Pyridin wird
Diethylamin bevorzugt
Die organische Stickstoffbase wird aus der erhaltenen Lösung miiteis eines sauren Kationenaustai^cherharzes
entfernt Es kommen praktisch alle marktüblichen
Kationenaustauschharze in Frage, wichtig ist lediglich,
daß das Harz aktiviert bzw. stark sauer ist.
Nach Entfernen der organischen Stickstoffbase wird die Lösung in einem geeigneten Verdampfer eingedampft Das erhaltene röntgen-amorphe Aescin ist als
solches in Wasser zu 2% löslich, doch es ist bei der Verarbeitung in feste therapeutische Aufbereitungsformen in einer geeigneten Mühle, z. B. einer Scheibenmühle, zu zerkleinern, was einen einige Minuten
dauernden, nicht aufwendigen Arbeitsgang darstellt
Eine kurzdauernde Behandlung von Aescin mit organischen Stickstoffbasen, die Entfernung der Basen
und das Eindampfen der Lösungsmittel haben zur Folge, daß röntgen-amorphes Aescin erhalten wird. Dieses
Aescin zeigt unter einem Elektronenmikroskop MoIe
külbündel, deren Größe kleiner als die kritische
Myzeliumgröße ist. Diese Bündel sind zu losen Aggregaten verbunden, die alle Eigenschaften des
röntgen-amorphen Stoffes haben.
festgestellt daß es therapeutisch dem mechanisch mikronisierten Aescin entspricht Es wurde kein
Unterschied bei Reihenversuchen festgestellt in denen die Wirkung der Ödemhemmung bei Rattenpfotentest
untersucht wurde.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
1 kg kristallines Aescin wird unter Rühren in einer Mischung von 21 destilliertem Wasser und 200 ml
Pyridin gelöst Die Lösung wird durch Filtrieren geklärt und dann mit einer Geschwindigkeit von 250 ml/Minute
durch eine Kolonne geführt, die mit 2,61 durch Salzsäure
aktiviertes Kationenaustauschharz (z. B. »Amberlite IR 120«. »Wofatit KPS 200«. »Varion KS«, Körnung OJ bis
\2 mm) gefüllt ist. Die Lösung wird in einem Sprühverdampfer mit Luftstrom bei einer Temperatur
von 180 bis 200° C eingedampft. Die Löslichkeit des
-263 (c = 5.
Methanol), Schmelzpunkt: 221 bis 2238C, Ausbeute
98%, Umwandlungsdauer 1 Stunde.
1 kg kristallines Aescin wird unter Rühren in 101
Methanol gelöst, die Lösung durch Filtrieren geklärt und mit 48,4 ml Pyridin versetzt. Dann wird sie mit einer
Geschwindigkeit von 500 ml/Minute durch eine Kolonne geführt, die mit 4,0 i Austauscherharz gemäß Beispiel
1 gefüllt ist Die Lösung wird in einem Rotationsverdampfer bei einer Temperatur von 70 bis 800C
eingedampft. Die Löslichkeit des Produkts ist 2 g/ 100ml Wasser, [λ]*1= -26,5 (c = 5, Methanol),
Schmelzpunkt: 220 bis 224° C, Umwandlungsdauer 11/2 Stunden, Ausbeute 98 bis 99%.
1 kg kristallines Aescin wird unter Rühren in 101 Methanol gelöst, dazu werden 72 ml Triäthylamin
zugegeben, und die Lösung wird durch Filtrieren geklärt. Dann wird sie mit einer Geschwindigkeit von
500 ml/Minute durch eine Kolonne geführt, die mit 4,01
Austauscherharz gemäß Beispiel 1 gefüllt ist Die Lösung von Aescin wird in einem Rotationsverdampfer
bei 70 bis 800C eingedampft Die Löslichkeit des Produkts ist 2 g/100 ml Wasser, [<*] %>= -26,4 (c = 5,
Methanol) Schmelzpunkt: 221 bis 225"C, Umwandlungsdauer
Vh Stunden, Ausbeute 98 bis 99%.
1 kg kristallines Aescin wird unter Rühren in 101
Methanol gelöst, und dazu werden 26,6 ml Diethylamin zugegeben. Die Lösung wird durch Filtrieren geklärt
Dann wird sie mit einer Geschwindigkeit von 500 ml/Minute durch eine Kolonne geführt, die mit 2,01
Austauscherharz gemäß Beispiel 1 gefüllt ist. Die Lösung von Aescin wird in einem Rotationsverdampfer
mit 70 bis 800C eingedampft Die Löslichkeit des Produkts ist 2 g/100 ml Wasser, [«JJ0= -26,7 (c = 5,
Methanol) Schmelzpunkt: 220 bis 223° C, Umwandlungsdauer l'/2 Stunden, Ausbeute 98 bis 99%.
Claims (1)
- Patentanspruch;Verfahren zur Herstellung von röntgen-amorphem wasserlöslichem Aescin, dadurch gekennzeichnet, daß kristallines Aescin in einer Mischung aus Wasser oder einem niederen aliphatischen Alkohol und Pyridin, Di- oder Triethylamin gelöst, anschließend die organische Stickstoffbase mittels eines sauren Kationenaustauii.-hharzes entfernt und das Wasser oder der niedere aliphatische Alkohol abgedampft wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
YU305071A YU37063B (en) | 1971-12-06 | 1971-12-06 | Process for preparing x-ray amorphous water-sulubleascin |
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Publication Number | Publication Date |
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DE2257755A1 DE2257755A1 (de) | 1973-06-20 |
DE2257755B2 DE2257755B2 (de) | 1976-02-12 |
DE2257755C3 true DE2257755C3 (de) | 1983-01-20 |
Family
ID=25559230
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722257755 Expired DE2257755C3 (de) | 1971-12-06 | 1972-11-24 | Verfahren zur Herstellung von röntgenamorphem wasserlöslichem Aescin |
Country Status (4)
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FR (1) | FR2162409A1 (de) |
YU (1) | YU37063B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2530941A1 (de) * | 1975-07-11 | 1977-01-27 | Madaus & Co Dr | Aesculus-saponin und salze |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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YU39729B (en) * | 1974-12-12 | 1985-04-30 | Lek Tovarna Farmacevtskih | Process for preparing amorphous, highly water-soluble beta-escin |
DE2530953C2 (de) * | 1975-07-11 | 1994-07-07 | Dr. Madaus & Co, 5000 Köln | Verfahren zur Herstellung von röntgenamorphem Aescin, nach diesem Verfahren erhältliches röntgenamorphes Aescin und dieses enthaltende Arzneimittel |
CN114025738A (zh) | 2019-07-03 | 2022-02-08 | 宝洁公司 | 包含阳离子表面活性剂和可溶性酸的纤维结构 |
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1971
- 1971-12-06 YU YU305071A patent/YU37063B/xx unknown
-
1972
- 1972-11-24 DE DE19722257755 patent/DE2257755C3/de not_active Expired
- 1972-12-04 FR FR7242991A patent/FR2162409A1/fr not_active Withdrawn
- 1972-12-05 DD DD16729872A patent/DD100932A1/xx unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2530941A1 (de) * | 1975-07-11 | 1977-01-27 | Madaus & Co Dr | Aesculus-saponin und salze |
Also Published As
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DE2257755A1 (de) | 1973-06-20 |
YU305071A (en) | 1983-04-27 |
YU37063B (en) | 1984-08-31 |
FR2162409A1 (en) | 1973-07-20 |
DE2257755B2 (de) | 1976-02-12 |
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