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"Vorrichtung zum Zusammenleimen von auf Gehrung geschnittenen Rahmenleisten"
Die Ereindung betrifft eine Vorrichtung zum Zusammenleimen von auf Gehrung geschnittenen
Rahmenleisten, bei der die mit einer Kleberschicht versehenen Gehrungsschnittflächen
je zweier Rahmenleisten so lange zusammengepreßt werden, bis der Kleber ausgehärtet
ist.
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Bisher verwendet man beim Zusammenleimen von Rahmenleisten im wesentlichen
U-förmig ausgebildete, an den Schenkeln mit aufeinander zuweisenden Spitzen versehene
Klammern, die in die Rahmenrücken der beiden zu verbindenden Rahmenleisten eingreifen,
um sie aufgrund der Klammerwirkung während des Trocknungsprozesses des Klebers in
der vorgesehenen Ausrichtung zueinander zu halten.
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Diese Methode ist jedoch außerordentlich umständlich und zeitraubend,
da insbesondere bei der Verleimung von Rahmenleisten
für große und
schwere Rahmen pro Verleimstelle zwei bis vier Rammern gesetzt werden müssen, um
einen wenigstens einigermassen ausreichenden Haltedruck an der Klebestelle sicherzustellen.
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Neben dem zeitraubenden und damit teuren Setzen und späteren Wiederentfernen
der Klammern werden dabei auch die Rahmenrücken infolgides notwendigen Sicheindrückens
der Klammerspitzen beschädigt, so daß sie anschließend nachbearbeitet werden müssen,
was bei nur drei Klammern je Klebestelle vierund-zwanzig auszubessernde Rahmenstellen
an nur einem Rahmen bedeutet1 Besonders unangenhem macht sich diese notwendige Nachbesserung
der Rahmen bei vergoldeten Barockrahmenleisten bemerkbar, bei denen jede einzelne
dieser vielen beschädigten Stellen einzeln nachvergoldet werden muß.
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Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Klammern beim Zusammenleimen
von Rahmenleisten zu Bilderrahmen liegt schließlich darin, daß die häufig notwendige
Korrektur bei der Anleimung der jeweils letzten vierten Rahmenleiste infolge häufig
auftretender Verwindungen der Leisten ganz beträchtliche Schwierigkeiten macht und
insbesondere die notwendige Haltekraft zur Korrektur starker Verwindungen sehr viele
Klammern erfordert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Zusammenleimen
von auf Gehrung geschnittenen Rahmenleisten zu schaffen, die es ermöglicht, sowohl
die notwendige Arbeitszeit
als auch die Gesamtdauer der Rahmenherstellung
zu verkürzen und darüberhinaus eine leichtere Korrektur bei etwaigen Verwindungen
der Leisten ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine Einspannvorrichtung
vorgesehen, die ein Winkelanlagestück und zwei deren Schenkeln gegenüberstehende
verstellbare Bruckorgane aufweist, deren Verschieberichtung zur Kante des Winkelanlagestücks
hin geneigt ist. Jeweils zwei aneinander zu leimende, an ihren Gehrungsschnittflächen
mit einer Leimschicht versehene Rahmenleisten werden mit den Rahmeninnenseiten an
die beiden Schenkel des Winkelanlagestücks angelegt, woraufhin sie mit aneinanderstossenden
Gehrungsschnittflächen durch die vorzugsweise über einen Fußschalter betätigbaren
Druckorgane «.usammengepreßt und bis zur Trocknung der Klebe stelle zasamGengehaMen
werdende Das Vinkelanlagestüct soll dabei vorteilhafterweise in Richtung seiner
Winkelhalbierenden feststellbar verschiebbar sein, um unter Verwendung einfacher,
nur einen geringen Verschiebeweg aufweisender, Druckorgane verschieden breite Rahmenleisten
verarbeiten zu können.
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Eine besonders gute Verkl-ebung ergibt sich dabei in Weiterbildung
der Erfindung dadurch, daB die Verschieberichtung der Druckorgane und ihre Angriffspunkte
so eingestellt sind, daß zwischen .75 und 85%, vorzugsweise 80X, der auf die Rahmenleistenrücken
ausgeübten Druckkräfte in Richtung auf die innere Gehrungsecke
und
15 bis 25%, vorzugsweise 20%, in Richtung auf die äußere Gehrungsecke wirken.
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Um diese Bedingung auch bei den verschiedensten Rahmenleistenen breiten
einhalten zu können, solVin Weiterbildung der Erfindung die Druckorgane schwenkbar
am Tragkörper des Winkelanlagestücks angelenkt sein, wobei mit besonderem Vorteil
die Verscflankbewegung der Druckorgane mit der Langsverschiebung des Winkelanlagestücks
gekoppelt ist, so daß automatisch bei einer Neueinstellung des Winkelanlagestücks
auf eine andere Rahmenleistenbreite auch die entsprechende Verschwenkung der Druckorgane
erfolgt.
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Die Druckorgane, die selbstverständlich auch mechanische oder elektrische
Vorrichtungen darstellen könnten, sind mit besonderem Vorteil hydraulische Verschiebezylinder,
da diese besonders weich einsetzende, leicht einstellbare Druckkräfte ermöglichen0
Um gerade bei profilierten Rahmenleistenrücken deren Beschädigung durch die Druckorgane
auszuschließen, kann in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, daß die Druckorgane
auswechselbare Druckplatten aufweisen, die ein Gegenprofil zum Rahmenleistenrücken
bilden, wobei zusätzlich diese Druckplatten aus einem nachgiebigen Werkstoff, wie
Kunststoff oder Hartgummi, gefertigt oder zumindest damit überzogen sein können,
so daß Beschädigungen selbst bei hochwerigen vergoldeten Rahmenleisten praktisch
ausgeschlossen sind.
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Ein besonderer Vorteil einer erfindungsgemäßen Einspannvorrichtung
liegt darin, daß man eine Vielzahl derartiger,Winkelanlagestücke mit jeweils zwei
ihnen zugeordneten Druckorganen enthaltenden Einspann-vorrichtungen an sternförmig
gegeneinander versetzten, um eine vorzugsweise horizontale Achse drehbaren Streben
anordnen kann, die insbesondere aus Versteifungsgründen vorteilhafterweise die Speichen
eines Rades darstellen.
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Durch Schaffung eines derartigen, sich in einer vorzugsweise vertikalen
Ebene drehenden Rades mit einer Vielzahl von Einspannvorrichtungen kann eine Bedienungsperson
an einer festen Arbeitsstelle, beispielsweise dem unteren Umkehrpunkt des Rades,
in rascher Aufeinanderfolge Rahmenleisten in die einzelnen Einspannvorrichtungen
einspannen, wobei die Zahl der Streben und damit der Einspannvorrichtungen je Rad
und die Taktzeit ihrer schritts weisen Weiterdrehung so eingerichtet sind, daß jeweils
nach einer Radumdrehung der Trocknungsprozeß der Klebe stellen beendet ist,und die
nunmehr fest verklebten Teile an der Eingabestelle entnommen und durch andere ersetzt
werden können0 Anstelle -einer einzelnen gemeinsamen Ein und Susgabestelluag könnten
selbstverständlich -bei entsprechend größeren Rädern mit einer größeren Anzahl von
Stoben auch zwei einander diametral gegenüberliegende Ein- und Äusga;bestellungen
vorgesehen sein9 so daß die miteinander verklebten Rahmenleisten bereits nach einer
halben Radumdrehung abgenommen werden0 Bei einer solchen Anordnung ist es von Vorteil,
wenn sich das Rad teilweise unter dem
Fußboden der Werkhalle erstreckt,
so daß keine erhöhten Arbeitsbühnen für die beiden Ein- und Ausgabe stellungen benötigt
werden.
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Damit sich bei einer großen Strebenanzahl und damit einem geringen
Versetzungswinkel auch lange Rahmenleisten ohne gegenseitige Störung verarbeiten
lassen, ist es vorteilhaft, einander benachbarte Streben in Richtung der Drehachse
versetzt anzuordnen, derart, daß in den Einspannvorrichtungen benachbarter Streben
eingespannte Rahmenleisten einander über- bzw. unterkreuzen.
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Die Zahl dieser Versetzungslagen kann dabei selbstverständlich auch
größer als zwei sein.
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Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, die Druckorgane nach
einem Taktverfahren automatisch zu steuern, derart, daß die Druckorgane die verleimten
Rahmenleisten in der Entnahmestellung des Rades automatisch freigeben. Zum Antreiben
des Motors dient mit Vorteil ein vorzugsweise mit der Druckorgansteuerung gekoppelter
schrittgesteuerter Motor.
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Eine weitere Verbesserung des Wirkungsgrades einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung ergibt sich dadurch, daß zwei Räder auf der gleichen Welle beidseits
deren Antriebsteil angeordnet sind, wobei der Aufbau dadurch besonders einfach wird,
daß für beide Räder die gleiche Takt steuerung und die gleiche Druckmittelquelle
verwendet werden können.
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Sollten sich. bezüglich des taktmäßig gleichmäßigen Arbeitens der
23edienungsmalschaften = den beiden ledern Schwierigkeiten ergeben,
ist
es selbstverständlich auch möglich, die Räder, insbesondere über entsprechende Reibkupplungen,
separat anzutreiben.
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Obgleich bei nahezu sämtlichen Klebstoffen die Aushärtzeit bereits
dadurch wesentlich verkürzbar ist, daß die beiden miteinander zu verklebenden Teile
mit einem großen Druckzusammengepreßt werden, läßt sich diese Zeit noch dadurch
weiter verkürzen, daß den Einspannvorrichtungen am Rad jeweils Heizeinrichtungen
zugeordnet sind, um auf diese Weise die Aushärtzeit der Klebestellen nochmals zu
reduzieren. Nit besonderem Vorteil können diese Hejzeinrichtungen geeignete MetallpulverbeLaischungen
des Klebstoffes berührungslos erhitzende elektro-magnetische Ho¢hfrequeasheizuagen
sein, so daß tatsächlich lediglich an der gewünschten Stelle, nämlich der Klebefläche
der Gehungsschnittfläohen9 eine Erwärmung auftritt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbei spiele der Erfindung
anhand der Zeichnung. Dabei zeigen: Fig. 1 die Kräfteverhältnisse bei der Verklebung
zweier Rahmenleisten mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 2 einen
Schnitt II-II durch die Anordnung nach Fig. 1 bei Verwendung von Druckorganen mit
auswechselbaren Druckplatten; Fig. 3 eine Ansicht eines drehbaren Rades mit einer
Vielzahl von Einspannvorrichtungen und
Fig. 4 eine Ansicht der Anordnung
nach Fig. 3 von der Seite.
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In Fig. 1 sind mit 1 und 2 zwei auf Gehrung geschnittene, miteinander
zu verklebende Rahmenleisten bezeichnet, die mit ihrer Innenseite an den Schenkeln
3 eines Winkelanlagestücks 4 anliegen, welches in Richtung des Pfeiles 5 zur Anpassung
an verschiedene Rahmenleistenbreiten verstellbar ist. Die Gehrungsschnittwerden
durch flächen 6 der beiden Rahmenleisten 1 und 2/gegen die Rahmenleistenrücken 7
drückende Druckplatten 8 zusammengepreßt, die ihrerseits vorzugsweise schwenkbar
am vorderen Ende der Druckstempel 9 von als Hydraulikzylinder 10 (Fig. 3) ausgebildeten
Druckorganen befestigt sind.
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Der Angriffspunkt und der Angriffswinkel der Druckstempel 9 ist so
gewählt, daß die von ihnen ausgeübte Druckkraft P zu etwa 80 als Druckkraft P1 in
Richtung auf die innere Gehrungsecke 11 und zu 20% als Komponente P2 in Richtung
auf die äußere Gehrung7 ecke 12 wirkt. Durch diese Art der Kräfteverteilung ergibt
sich, wie die Erfahrung gezeigt hat, eine besonders gute Verklebung der beiden Rahmenleisten
1 und 2.
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Bei der Anordnung nach der Fig. 2 enthält das Druckorgan eine auswechaelbare,
aus Kunststoff oder Hartgummi bestehende Druckplatte 8, die eine der Profilierung
des Rahmenleistenrückens 7 entprechende Profilierung aufweist und in eine Halteplatte
13 am Druckstempel 9 einschiebbar ist. Durch Verwendung einer derartigen,
entsprechend
dem Rahmenleistenrücken 7 profilierten Druckplatte 8 ergibt sich einerseits eine
gleichmäßige Druckverteilung auf die gesamte Gehrungsschnittfläche 6, andererseits
werden dadurch Beschädigungen des Rahmenleistenrückens quantitativ ausgeschaltet.
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In den Fig. 3 und 4 ist eine Anordnung dargestellt, bei der an den
Enden einer in einem bockförmigen Stützrahmen 15 drehbar gelagerten Welle 16 mit
einer mittig angeordneten Antriebsvorrichtung 17 zwei Räder 18 befestigt sind, deren
Speichen sternförmig gegeneinander versetzte Streben 19 und 20 zur Aufnahme jeweils
einer erfindungsgemäßen Einspannvorrichtung bilden. Die Streben 19 und 20 sind dabei
in verschiedenen, zur Welle 16 vertikalen Ebenen angeordnet, so daß die in den Einspannvorrichtungen
benachbarter Streben 19 und 20 eingespannten Rahmenleisten einander über- bzw. unterkreuzen
können und somit wesentlich länger sein können, als es bei Anordnung sämtlicher
Streben in einer Ebene möglich wäre. Diese Versetzung der Streben 19 und 20 ist
der Einfachheit halber in der Fig. 4 nicht mit eingezeichnet.
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Desgleichen ist bei dem schematischen Ausführungsbeispiel nach den
Fig. 3 und 4 auch die Verstelleinrichtung weggelassen worden, durch welche die Hydraulikzylinder
10 automatisch mit der Lämgsw verschiebung der Winkelaulagestücke 4 in den Suhruagsschlitzen
21 der Streben 19 und 20 verschwenkt werdende Um die Streben 19 und 20 nicht so
breit ausgestalten zu müssen daß sie auch noch die als Hydraulikzylinder 10 agebildeten
Druckorgane
tragen können, sind zwischen den Streben 19 und 20
Querverstrebungen 22 vorgesehen, die Z-förmig gewinkelt sind, damit die zur Halterung
der Hydraulikzylinder 10 dienenden Abschnitte 23 und 24 jeweils in der gleichen
Ebene liegen wie wie zugehörigen Streben 20 und 19.
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Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Radanordnung werden an jedem
Rad in die der jeweils vertikal nach unten gerichteten Strebe zugeordnete Einspannvorrichtung
zwei an den Gehrungsschnittflächen mit einer Leimschicht versehene Rahmenleisten
1 und 2 eingesetzt und mit Hilfe der durch die Druckzylinder 10 gebild.eten Druckorgane
zusammengespannt. Anschließend wird die Radanordnung mit Hilfe der Antriebsvorrichtung
17 um den Winkelabstand zweier benachbarter Streben 19 und 20 weitergedreht, so
daß zwei zu verklebende Rahmenleisten 1 und 2 in deren Einspannvorrichtung eingesetzt
werden usw. Nach einer Umdrehung des Rades können die miteinander verklebten Rahmenleisten
1 und 2, deren Klebestelle inzwischen ausgehärtet ist, abgenommen und durch neue
miteinander zu verklebende Rahmenleisten ersetzt werden, wobei mit Vorteil das Öffnen
der Druckorgane automatisch mit dem Erreichen der gleichzeitig die Eingabestellung
darstellenden Ausgabe stellung erfolgt.
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In gleicher Weise erfolgt das Ankleben der beiden anderen zur Bildung
eines Rahmens benötigten Rahmenleisten, wobei diese vorzugsweise zunächst ebenfalls
zu einem D-förmigen Teil zusammengeklebt werden und dann die beiden restlichen Klebungen
nacheinander
erfolgen.
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Eine besondere Vereinfachung beim Zusammenkleben zweier L-förmiger
Teile aus jeweils zwei miteinander verklebten Rahmenleisten ist dadurch möglich,
daß an jeder Strebe 19, 20 zwei beabstandete, zueinander hin geöffnete Einspannvorrichtungen,
jeweils bestehend aus einem Winkelanlagestück 4 und zwei Druckorganen, vorgesehen
sind, deren Abstand auf die Länge einer Diagonale des Rahmens eingestellt wird,
so daß die beiden restlichen Elebestellen in einem Arbeitsgang gefertigt werden
können Zu diesem Zweck kann wenigstens eine, vorzugsweise die am Rad weiter außen
liegende, Einspannvorrichtung auf einem längs der Strebe verstellbaren Träger angeordnet
sein.
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Das Vorsehen mehrerer Einspaenvotrichtungen an jeder Strebe läßt sich
darüberhinaus bei gleicher bffnungsrichtung nach außen auch vorteilhaft zur Vergrößerung
der Kapazität einer Radanordnung einsetzen.