DE4118258A1 - Schweissvorrichtung fuer kunststoffprofile - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur insbe­ sondere rechtwinkligen Verbindung zweier an ihren Verbin­ dungsflächen auf Gehrung geschnittene Kunststoffprofile, beispielsweise zur Bildung eines Fenster- oder Blendrah­ mens, durch Schweißung, bestehend aus zwei die miteinander zu verschweißenden Kunststoffprofile aufnehmenden Spannein­ heiten, von denen eine Spanneinheit in einer Führung quer gegen die andere Spanneinheit verschiebbar ist, und aus ei­ nem zwischen die Gehrungsflächen der beiden Kunststoffpro­ file einführbaren Heizschwert.

Die Herstellung von Fensterrahmen, Blendrahmen oder dgl. aus Kunststoffprofilen erfolgt in der Weise, daß zunächst die vier Profilstücke für den Rahmen aus einem endlichen Kunststoffprofil in vorgegebener Länge zugeschnitten wer­ den, wobei die Länge der einzelnen Kunststoffprofilstücke um ein vorgegebenes Maß größer ist als das Endmaß des fer­ tigen Fenster- oder Blendrahmens, da die Kunststoffprofil­ stücke beim Schweißvorgang unter Ausbildung einer Schweiß­ raupe gegeneinander gedrückt werden. Die einzelnen, auf Gehrung geschnittenen Kunststoffprofilstücke können entwe­ der nacheinander oder gleichzeitig miteinander verbunden bzw. verschweißt werden. Dazu werden die Kunststoffprofil­ stücke meist von Hand in eine Schweißvorrichtung eingelegt, ausgerichtet und eingespannt.

Eine Schweißvorrichtung für die Verbindung zweier Kunst­ stoffprofilstücke besteht meist aus einem Gestell, welches zwei Spanneinheiten und zwei vorzugsweise rechtwinklig zu­ einander angeordnete Anschlagleisten trägt. An diesen An­ schlagleisten sind sogenannte Schweißbeilagen befestigt, die entsprechend den zu schweißenden Kunststoffprofilen ausge­ bildet bzw. geformt sind. Diese Schweißbeilagen sind norma­ lerweise fest mit den Anschlagleisten verschraubt und kön­ nen bei einem Wechsel der Kunststoffprofile ausgewechselt werden. Von den vorerwähnten Spanneinheiten ist immer eine Spanneinheit ortsfest angeordnet. Die andere Spanneinheit ist in einer Führung quer gegen die ortsfeste Spanneinheit verschiebbar. Diese Verschiebung ist dann erforderlich, wenn die beiden Gehrungsflächen der Kunststoffprofilstücke durch ein einführbares Heizschwert auf eine Schweiß- bzw. Schmelztemperatur erwärmt wurden. Dann wird das eine Kunst­ stoffprofil über seine Spanneinheit normalerweise senkrecht um ein vorgegebenes Maß gegen das ortsfeste Kunststoffpro­ fil bewegt und mit demselben verschweißt. Bei einem solchen Schweißvorgang durch die Verschiebung nur eines Kunststoff­ profiles gleiten die Gehrungsflächen der beiden Kunststoff­ profile geringfügig gegeneinander, wodurch sich zwangsläu­ fig eine Gefügeverschiebung ergibt. Durch eine solche Gefü­ geverschiebung wird die Qualität der Schweißverbindung und damit die sogenannte Eckfestigkeit des Fenster- oder Blend­ rahmens nachteilig beeinträchtigt.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur insbesondere rechtwinkligen Verbindung zweier an ihren Verbindungsflächen auf Gehrung geschnit­ tene Kunststoffprofile, beispielsweise zur Bildung eines Fenster- oder Blendrahmens, durch Schweißung so weiter zu bilden, daß im Bereich der Schweißnaht keine in Rich­ tung der Gehrungsflächen verlaufende Gefügeverschiebung auftritt.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung vorge­ schlagen, daß auch der zweiten Spanneinheit eine Führung zugeordnet ist, in der dieselbe ebenfalls quer gegen die andere Spanneinheit verschiebbar ist und daß beiden Spann­ einheiten mindestens ein die beiden Spanneinheiten synchron bewegender Antrieb zugeordnet ist.

Durch eine solche Ausbildung der Vorrichtung tritt zwischen den miteinander zu verbindenden Gehrungsflächen der beiden Kunststoffprofile keine Gefügeverschiebung auf. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß die sogenannte Eckfestigkeit ei­ nes derart zusammengeschweißten Fenster- oder Blendrahmens erhöht wird.

Weitere Merkmale einer Vorrichtung gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2-5 offenbart.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand in einer Zeichnung in stark vereinfachter Weise dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß der Erfin­ dung,

Fig. 2 die Verstellung der Spanneinheiten der Fig. 1 und

Fig. 3 eine weitere Ausbildung der Erstellung der Spannein­ heiten.

In der Fig. 1 der Zeichnung sind von einer Vorrichtung zur Verbindung zweier Kunststoffprofile 1, 2 zur Bildung eines Fensterrahmens nur zwei Spanneinheiten 3, 4 gezeigt, die in an sich bekannter, nicht dargestellter Weise in einem Ge­ stell der Vorrichtung angeordnet sind. Dabei besteht jede der in diesem Ausführungsbeispiel mit Abstand rechtwinklig zueinander angeordneten Spanneinheiten 3, 4 jeweils aus ei­ ner Grundplatte 5, die an ihrer einen Seite mit einer orts­ festen Anschlagleiste 6 versehen ist. Ferner besitzt jede Spanneinheit 3, 4 eine in Richtung des Doppelpfeiles 7 durch einen an sich bekannten, nicht dargestellten Antrieb ver­ schiebbare Spannleiste 8, über die die auf der Grundplatte 5 der jeweiligen Spanneinheit 3, 4 aufliegenden und an deren Anschlagleisten 6 anliegenden Kunststoffprofilstücke 1, 2 in einer genau vorgegebenen Lage eingespannt werden können.

Jede Spanneinheit 3, 4 ist über eine nicht dargestellte Füh­ rung derart im ebenfalls nicht gezeichneten Gestell gehal­ ten, daß sie über einen nicht gezeichneten Antrieb, der aus einer pneumatisch beaufschlagbaren Kolbenzylindereinheit oder einer Kugelrollspindel mit Drehantrieb bestehen kann, in Richtung des Doppelpfeiles 9 im Gestell verschoben wer­ den können. Dabei muß jedoch durch die Ausbildung dieser Antriebe sichergestellt sein, daß beide Spanneinheiten 3, 4 gleichzeitig und gleichmäßig verschoben werden.

In der gewählten Darstellung der Fig. 1 befindet sich zwi­ schen den Gehrungsflächen der beiden Kunststoffprofilstücke 1, 2 ein an sich bekanntes Heizschwert 10, gegen das die bei­ den Kunststoffprofilstücke 1, 2 durch entsprechende Verschie­ bung der Spanneinheiten 3, 4 zum Anliegen gebracht wurden. Sobald sichergestellt ist, daß die Gehrungsflächen der bei­ den Kunststoffprofilstücke 1, 2 die für einen Verbindungs- bzw. Schweißvorgang erforderliche Oberflächentemperatur be­ sitzen, werden zunächst die beiden Spanneinheiten 3, 4 ge­ ringfügig vom Heizschwert 6 zurückbewegt, so daß dasselbe aus dem Spalt zwischen den beiden Gehrungsflächen entfernt werden kann. Danach werden sofort die beiden Spanneinheiten 3, 4 so bewegt, daß die Gehrungsflächen der beiden Kunst­ stoffprofilstücke 1, 2 aufeinanderstoßen und unter Druck miteinander verschweißen. Eine Gefügeverschiebung in der Ebene der Gehrungsflächen findet dabei nicht statt.

Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind nur die beiden Spanneinheiten 3, 4 angedeutet, die vorzugsweise an ihrer Unterseite je einen Anstellstift 11 tragen. Diagonal zu den beiden Spanneinheiten 3, 4 ist eine Schiene 12 verschiebbar angeordnet, die zwei rechtwinklig zueinander verlaufende Keilflächen 13 besitzt. Jeweils eine Keilfläche 13 liegt an einem Anstellstift 11 der beiden Spanneinheiten 3, 4 an. Wird nun die Schiene 12 über einen nicht dargestellten An­ trieb in Richtung des Pfeiles 14 bewegt, werden beide Spanneinheiten 3, 4 in Richtung der Pfeile 15 verschoben, wie es für eine Verbindung der beiden Kunststoffprofile 1, 2 erforderlich ist. Da über die Schiene 12 mit den Keil­ flächen 13 keine Rückstellung der Spanneinheiten 3, 4 er­ folgen kann, ist den Spanneinheiten 3, 4 jeweils eine nicht dargestellte Feder zugeordnet, die einerseits sicherstellt, daß der entsprechende Anstellstift 11 an der ihm zugeordne­ ten Keilfläche 13 anliegt. Andererseits wird durch diese Fe­ dern auch die Schiene 12 in ihre Ausgangslage zurückbewegt.

Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 besitzen die beiden Spanneinheiten 3, 4 jeweils eine Kulissenführung 16, in die jeweils ein stiftartiger Kulissenstein 17 eingreift. Beide Kulissensteine 17 sind an den Enden eines Querholmes 18 an­ geordnet, der von einer Antriebsschiene 19 getragen wird. Über einen nicht dargestellten Antrieb kann die Antriebs­ schiene 19 in Richtung des Doppelpfeiles 20 verschoben wer­ den. Dadurch verschieben sich zwangsläufig auch die Spann­ einheiten 3, 4 in Richtung ihrer Doppelpfeile 9.

Mit den beschriebenen Vorrichtungen bzw. deren Spanneinhei­ ten 3, 4 werden zwei Kunststoffprofile 1, 2 miteinander ver­ bunden bzw. verschweißt. Durch entsprechende Anordnung wei­ terer Spanneinheiten 3, 4 im Bereich aller Ecken eines zu bildenden Rahmens ist es möglich, alle Kunststoffprofil­ stücke 1, 2 eines Rahmens miteinander zu verschweißen. Dazu ist es erforderlich, daß alle Spanneinheiten 3, 4 stets gleichzeitig die genau gleiche Bewegung ausführen. Durch entsprechende Ausbildung des Gestells und die Anordnung der Spanneinheiten 3, 4 im Gestell ist es möglich, die Kunststoffprofilstücke 1, 2 sowohl zur Bildung eines hori­ zontalen als auch eines vertikalen Rahmens miteinander zu verbinden.

Claims (5)

1. Vorrichtung zur insbesondere rechtwinkligen Verbindung zweier an ihren Verbindungsflächen auf Gehrung geschnit­ tene Kunststoffprofile, beispielsweise zur Bildung eines Fenster- oder Blendrahmens, durch Schweißung, bestehend aus zwei die miteinander zu verschweißenden Kunststoff­ profile aufnehmenden Spanneinheiten, von denen eine Spanneinheit in einer Führung quer gegen die andere Spanneinheit verschiebbar ist, und aus einem zwischen die Gehrungsflächen der beiden Kunststoffprofile ein­ führbaren Heizschwert, dadurch gekennzeichnet, daß auch der zweiten Spanneinheit (4) eine Führung zuge­ ordnet ist, in der dieselbe ebenfalls quer gegen die andere Spanneinheit (3) verschiebbar ist und daß beiden Spanneinheiten (3, 4) mindestens ein die beiden Spannein­ heiten (3, 4) synchron bewegender Antrieb zugeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spanneinheit (3, 4) ein getrennter Antrieb zu­ geordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den beiden Spanneinheiten (3, 4) ein gemeinsamer An­ trieb zugeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Spanneinheit (3, 4) mit einer Kulissenführung (16) versehen ist und die beiden Kulissensteine (17) auf einer gemeinsamen, diagonal bewegbaren Antriebsschiene (19) angeordnet sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Spanneinheit (3, 4) einen von einer Keilfläche (13) gegen die Kraft einer Feder verschiebbaren Anstell­ stift (11) trägt und daß beide Keilflächen (13) auf ei­ ner gemeinsamen, diagonal verschiebbaren Schiene (12) ausgebildet sind.