DE2255673B2 - Verwendung einer ferritisch-austenitischen crnimon-stahllegierung als werkstoff zur herstellung geschweisster bauteile - Google Patents
Verwendung einer ferritisch-austenitischen crnimon-stahllegierung als werkstoff zur herstellung geschweisster bauteileInfo
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Description
Rest Eisen mit üblichen erschmelzungsbedingten Verunreinigungen zur Herstellung von geschweißten
Gegenständen die ohne Wärmenachbehandiung beständig gegen interkristalline Korrosion nach dem
Monypenny-Strauß-Versuch oder einem Kochen in 65%iger Salpetersäure und anschließendem Biegeversuch
sind.
2. Verwendung einer Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-Stahllegierung
nach Anspruch 1, bestehend aus
0,014 bis 0,028% C
19,0 bis 25,0% Cr
4,0 bis 7,0% Ni 1,8 bis 4,2% Mo
0,08 bis 0,150/0 N
0,20 bis 0,6% Si
1,6 bis 2,0% Mn
max. 0,015% S max. 0,025% P
Rest Eisen und übliche erschmelzungsbedingte Verunreinigungen für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung einer Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-Stahllegierung
nach Anspruch 1 oder 2, mit der Maßgabe, daß der Nickelgehalt 5,0-5,8%
und der Molybdängehalt 2,7—3,4% beträgt, für den
Zweck nach Anspruch 1.
4. Verwendung einer Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-Stahllegierung
nach Anspruch 1 oder 2, mit der Maßgabe, daß der Nickelgehalt 6,2-6,8% und der Molybdängehalt 3,2-4,0% beträgt, für den
Zweck nach Anspruch 1.
5. Verwendung einer Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-Stahllegierung
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit der Maßgabe, daß der Ferritgehalt im Grundwerkstoff nach Abschrecken von 1000—
10800C 30 bis 70% beträgt, für den Zweck nach
Anspruch 1.
6. Verwendung einer Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-StahlJegierung
nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit der Maßgabe, daß eines oder mehrere der
Elemente Cu, Ti, Ta, Nb, Co, V, W, B, Al, Zr, Sb, As, Pb, Sn insbesondere in Gehalten von
Sb, As, Pb, Sn, Al, Ti, Ta, Nb oder B bis 0,2%
Zr oder V bis 0,5%
W oder Co bis 1%
Cu bis 2%
Zr oder V bis 0,5%
W oder Co bis 1%
Cu bis 2%
anwesend sind, für den Zweck nach Anspruch 1.
7. Verwendung einer Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-Stahllegierung
nach einem der Ansprüche 1 bis 6 als artgleicher Schweiß-Zusatzwerkstoff für den Zweck nach Anspruch 1.
8. Verwendung einer Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-Stahllegierung
nach einem der Ansprüche 1 bis 5 für den Zweck nach Anspruch 1, mit der Maßgabe, daß die geschweißten Gegenstände
Bauteile des allgemeinen und chemischen Apparatebaus, insbesondere Wärmeaustauscher und deren
Teile sind.
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer korrosionsbeständigen,
unstabilisierten ferritisch-austenitischen Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-Stahllegierung
zur Herstellung von geschweißten Gegenständen, die ohne Wärmenachbehandlung beständig gegen
interkristalline Korrosion nach dem Monypenny-Strauß-Versuch oder einem Kochen in 65%iger
Salpetersäure und anschließendem Biegeversuch sind. Die Stahllegierung soll gut schweißbar sein, und es
sollen sich duktile, riß- und porenfreie Schweißverbindungen herstellen lassen, die in allen Bereichen
(Schweiße, Wärmeeinflußzone, Grundwerkstoff) beständig gegen interkristalline Korrosion sind.
Die bekannten korrosionsbeständigen austenitischen Chrom-Nickel-Stähle erhalten ihre Anfälligkeit gegen
interkristalline Korrosion in wäßrigen Korrosionsmitteln durch Schweißen oder sonstige Erwärmung auf
Temperaturen zwischen 500 und 800° C. Üblicherweise vermeidet man diese Korrosionserscheinung dadurch,
daß die geschweißte Konstruktion nach dem Schweißen auf hohe Temperaturen wiedererhitzt und abgeschreckt
wird. Derartige Abschreckung von hohen Temperaturen ist jedoch häufig im Hinblick auf die Größe des
Werkstückes nur schwer durchführbar und kann zu Verziehungen oder Restspannungen Anlaß geben. Falls
eine Abschreckung nicht benutzt wird, ist die notwendige Widerstandsfähigkeit gegen interkristalline Korrosion
von dem angestrebten Sicherheitsfaktor, von dem Korrosionsmittel sowie von den Zeit- und Temperaturbedingungen,
die beim Schweißen des Teiles in der Schweißnaht sowie der schweißwärmebeeinflußten
Übergangszone sich eingestellt haben, abhängig und regelmäßig nicht sicherzustellen.
Auch bei bekannten ferritisch-austenitischen korrosionsbeständigen
Stählen werden die Vorteile hinsichtlich der besseren Bearbeitbarkeit, der wesentlich
höheren Streckgrenze und der weitgehenden Unempfindlichkeit gegen Spannungskorrosion damit erkauft,
daß zwar eine Schweißbarkeit gegeben ist, es jedoch unbedingt erforderlich ist, nach dem Schweißen eine
Wärmebehandlung durchzuführen. In Anbetracht der Schwierigkeiten, die sich am Rahmen der Durchführung
einer Wärmebehandlung an bereits geschweißten Konstruktionen ergeben, ist hierin ein wesentlicher
Nachteil der bekannten Stähle zu sehen.
Beispielsweise ist aus der DT-AS 13 03 236 ein
Beispielsweise ist aus der DT-AS 13 03 236 ein
IO
ferritisch-ausianitischer Chrom-Nickel-Stahl bekannt,
der aus 0,08—0,15% Kohlenstoff, 15,0—22,0% Chrom, 3,0-8,0% Nickel, 1,0-4,0% Silicium, 0-2£% Mangan,
2,0-4,0% Molybdän, bis 1,5% Titan, Tantal und/oder
Niob, Rest Eisen mit der Maßgabe besteht, daß der Stahl 40—90 Vol-% Ferrit enthält und der Rest aus Austenit
besteht Dieser Stahl soll als Werkstoff zur Herstellung von Gegenständen verwendet werden, die beständig
gegen Spannungskorrosion und Lochfraßkorrosion sein müssen, die keine Versprödung innerhalb des Temperaturbereiches von 425 bis 525° C zeigen dürfen und die
gleichzeitig hohe Zugfestigkeit, gute spanabhebende und plastische Bearbeitbarkeit und eine Schweißbarkeit
aufweisen müssen. Um die genannten vorteilhaften Eigenschaften dieses Stahles zu erzielen, sollen die
Gegenstände aus einer Stahllegierung der beschriebenen Art gefertigt werden, die von einer Temperatur von
900—10250C abgeschreckt wurde. Nur mit Hilfe dieser
Wärmebehandlung erhält dieser Stahl die gewünschte Gefügezusammensetzung von 40—90 Vol-% Ferrit,
Rest Austenit und damit die ihn kennzeichnenden Eigenschaften, wie Beständigkeit gegen Spannungsrißkorrosion, Lochfraßkorrosion, gute spanabhebende
Bearbeitbarkeit und Beständigkeit gegen allgemeine Korrosion.
Spezifisch hinsichtlich der Schweißbarkeit dieses Werkstoffes ist auszuführen, daß nicht nur ferritische
Stähle mit hohen Chrom- und Molybdän-Gehalten gegen die sogenannte 375° C-Versprödung empfindlich
sind, sondern auch ferritisch-austenitiscne Stähle, und zwar insbesondere in der vom Schweißen wärmebeeinflußten Zone. Dies gilt besonders für Stähle auf der Basis
CrNiMoN, wobei diese bekanntlich auch nach dem
20
Schweißen kornzerfallsbeständig gemacht werden können, dadurch, daß sie in Abhängigkeit von Kohlenstoff
und Stickstoff über ausreichende Gehalte an Than, Niob oder Tantal stabilisiert sind (siehe Corrosion Science, 2
(1962), Seite 95 ff.). Gegen die Stabilisierung spricht bei
diesen Stählen die bekannte Erscheinung, daß das Gefiige in der beim Schweißen wärmebeeinflußten
Zone grobkörnig wird. Herkömmliche ferritisch-austenitische Stähle der beschriebenen Art müssen nach dem
Schweißen wärmebehandelt werden. Ansonsten sind die hergestellten Schweißverbindungen empfindlich gegen
interkristalline Korrosion, welche damit ein wesentliches Kriterium für die Schweißeignung korrosionsbeständiger Stähle ist Es sei hierzu auf R a ρ a t ζ, »Die
Edelstahle«, 1962, Seite 580 verwiesen, wo ausgeführt
ist, daß sowohl im Temperaturgebiet über 9000C wie
auch in dem bei 600 bis 80O0C ein Stahl mit rund 27% Chrom, 4,5% Nickel, 2% Molybdän und 0,08%
Kohlenstoff gegen interkristalline Korrosion empfindlich ist.
Folgende Tabelle gibt das Ergebnis von Untersuchungen an bekannten Stählen wieder, deren Anfälligkeit
gegen interkristallinen Korrosionsangriff im schweißwärmebeeinflußten Bereich nach dem Monypenny-Strauß-Versuch nach DlN 50 914 sowie nach dem
Biegeversuch an 5 · 48 h in HNO3 gekochten Proben untersucht worden ist, der ein schärferes Prüfkriterium
darstellt In der Tabelle bedeuten die Buchstaben »IK« die Feststellung eines interkristallinen Korrosionsangriffes und die Buchstaben »oB« die Feststellung, daß
kein solcher Korrosionsangriff festgestellt werden konnte (»ohne Befund«).
Tabelle 1 (Stand der Technik)
Stahl
Mr |
Chemische Zusammensetzung in | Si | Mn | P | Gew.-% | Cr | Ni | Mo | Ti | N | Befund im schweißbeeinflußten | Biegeversuch an | gekochten |
C | S | Monypenny- | Strauß-Versuch 5 ■ 48 h in HNO3 | Proben | |||||||||
IK | |||||||||||||
IK | |||||||||||||
1,80 | 1,90 | 0,023 | 18,65 | 4,63 | 2,82 | 0,031 | IK | IK | |||||
1 | 0,030 | 1,80 | 1,63 | 0,030 | 0,010 | 18,28 | 4,72 | 2,68 | — | 0,033 | IK | IK | |
2 | 0,029 | 1,79 | 1,84 | 0,030 | 0,013 | 18.10 | 4,56 | 2,84 | 0,22 | 0,025 | IK | IK | |
3 | 0,030 | 0,50 | 0,46 | 0,015 | 0,012 | 26,30 | 5,53 | 0,06 | 0,23 | 0,029 | o.B. | ||
4 | 0,060 | 0,26 | 1,61 | 0,024 | 0,005 | 21,73 | 5,97 | 1,95 | — | 0,050 | IK | ||
5 | 0.021 | 0,008 | |||||||||||
Aus der Tabelle ist klar erkennbar, daß die bekannte Empfindlichkeit von ferritisch-austenitischen Chrom-Nickel-Stahllegierungen
gegen interkristalline Korrosion an Schweißverbindungen besteht, wenn nicht eine
geeignete Wärmenachbehandlung durchgeführt wird oder der Stahl ausreichend stabilisiert wird. Beim Stahl
Nr. 4 der Tabelle 1 ist die Feststellung »o. B.« im Monypenny-Strauß-Versuch vermutlich darauf zurückzuführen,
daß dieser Test für den aufgeführten Stahl wegen des hohen Chromgehaltes kein Prüfkriterium ist.
Es fehlt diesen Stählen demzufolge die Schweißeignung und Schweißsicherheit Die untersuchten Stähle
Nr. 1—5 der Tabelle 1 erfahren im geschweißten Zustand unter den angegebenen Prüfkriterien interkristallinen
Korrosionsangriff im schweißwärmebeeinflußten Bereich. Diese Stähle zeigen im abgeschreckten
Zustand ein Ferrit-Austenit-Verhältnis von ca. 50 :50%.
In den schweißbeeinflußten Bereichen liegt der Ferritgehalt nach der Schweißung über 80%.
Dies Untersuchungsergebnis wird durch den Offenbarungsgehalt der OE-PS 1 46 720 bestätigt, in der für
Gegenstände hoher Schwingungsbeanspruchung eine ferritisch-austenitische Legierung beschrieben wird, die
bis l,0o/o Kohlenstoff, 6-40% Chrom, 40-4% Nickel und 0,3—5% Silicium, Titan, Vanadium, Molybdän,
Mangan oder Aluminium, einzeln oder zu mehreren enthält. Voraussetzung für die geforderte hohe Schwingungsfestigkeit ist ein ferritisch-austenitisches Gefüge,
das erst durch eine Wärmebehandlung, z. B. Abschrekken von 950—1050°C, erreicht wird. Unabdingbare
Forderung für hohe Beständigkeit gegen Brüchigwerden durch interkristalline Korrosion ist ebenfalls die
Durchführung der oben beschriebenen Wärmebehandlung,
ohne die eine ausreichende Kornzerfallsbeständigkeit im Schweißverbindungsbereich nicht gewährleistet
ist
Alle vorstehend aufgeführten ferritisch-austenitisehen
Stähle müssen zur Erlangung optimaler Eigenschaften einer Wärmebehandlung unterzogen werden.
Auch sind sie nach dem Schweißen ohne Zusatz oder/und mit artgleichem Zusatzwerksttxf anfällig
gegen interkristalline Korrosion, wenn nicht die to Schweißverbindungen einer Wärmebehandlung unterworfen
werden. Eine solche Wärmebehandlung nach dem Schweißen ist jedoch außerordentlich schwierig
durchzuführen und belastet die Erstellung von Gegenständen mit erheblichen Mehrkosten. Häufig lassen sich
Wärmebehandlungen im Hinbück auf die Größe der Werkstücke überhaupt nicht durchführen, insbesondere
auf der Baustelle selbst, wo krine ausreichende Ofenkapazität und -größe zur Verfugung steht, so daß
die notwendige Widerstandsfähigkeit gegen interkristalline Korrosion und damit die angestrebte Sicherheit
nicht erreichbar sind.
Ferritisch-austenitische Stähle sind der FR-PS 8 03 361 entnehmbar. Auch hierbei wird es als
unabdingbar angesehen, nach dem Schweißen eine Wärmebehandlung durchzuführen, um interkristalline
Korrosionserscheinungen zu vermeiden. Die Nachteile der Notwendigkeit der Durchführung einer Wärmebehandlung
sind bereits oben beschrieben worden. Nachteilig ist darüber hinaus, daß dieser Stahl nicht
stickstofflegiert ist, also bestenfalls die üblichen Stickstoffgehalte von im basischen Elektroofen hergestellten
Stählen in der Größenordnung von 0,006 bis 0,040% enthält. Demgegenüber betrifft die Erfindung
die Verwendung eines Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-Stahls,
welcher über den herstellungsbedingten Stickstoffgehalt hinaus einen metallurgisch gezielt
erhöhten Stickstoffgehalt aufweist.
Ferner sind aus den US-Patentschriften 26 02 737 und 28 39 342 rein austenitische Chrom-Nickel-Stähle des
18/8-Typs bekannt, etwa gemäß Werkstoff-Nummer 1.4300, Kurzname X12CrNi 18 8, oder der AISl-Typen
304 N und 316 N, von denen sich der Stahl der Erfindung gattungsmäßig dadurch unterscheidet, daß er eine
ferritisch-austenitische Legierung darstellt.
Schließlich ist aus der GB-PS 12 48 980 ein seewasserbeständiger rostfreier Stahl mit Zweiphasengefüge,
bestehend aus Austenit und Ferrit, bekannt Über die Schweißeignung im allgemeinen und über seine
Kornzerfallbeständigkeit im geschweißten Zustand im besonderen ist keine Offenbarung gemacht Die für die
Bemessung der Legierungselemente vorgeschriebene Regel führt vielmehr bei den dort beschriebenen
Stählen im schweißbeeinflußten Bereich des Grundwerkstoffs zu so hohen Ferrit- und so niedrigen
Austenitgehalten, daß eine Komzerfallbeständigkeit nicht mehr gegeben ist oder allenfalls durch eine
nachteilige Wärmenachbehandlung erlangt werden könnte. Auch dieser Stahl weist daher die oben
beschriebenen Nachteile auf.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Sicherheit von aus korrosionsbeständigen
ferritisch-austenitischen Chrom-Nickel-Stahllegierungen der eingangs genannten Art durch Schweißen
hergestellten Gegenstände derart zu verbessern, daß sich eine Wärmenachbehandlung erübrigt und die
wünschenswerte Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion gegeben ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem ein korrosionsbeständiger, unstabilisierter ferritisch-austenitischer
Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-Stahl mit 0,002 bis unter 0,03% Kohlenstoff, 18,0 bis unter 26.0%
Chrom, 2,0 bis 8,0% Nickel, 1,6 bis 5,0% Molybdän, 0,06
bis 0,20% Stickstoff, bis zu 0,8% Silicium, bis zu 2,0%
Mangan, FLest Eisen mit üblichen erschmelzungsbedingten
Verunreinigungen zur Herstellung von geschweißten Gegenständen verwendet wird, die ohne Wärmenachbehandlung
beständig gegen interkristalline Korrosion nach dem Monypenny-Strauß-Versuch oder einem
Kochen in 65%iger HNO3 mit anschließendem Biegeversuch
sein se'len. Hierdurch wird eine duktile, riß- und
porenfreie Schweißverbindung ohne Wärmenachbehandlung herstellbar, die insbesondere im Bereich der
Schweiß- und der Wärmeeinflußzone im lediglich geschweißten und nicht wärmenachbehandelten Zustand
keinen interkristallinen Korrosionsangriff erfährt, wobei als Prüfkriterien der Monypenny-Strauß-Versuch
oder ein Kochen in 65%iger Salpetersäure mit anschließendem Biegeversuch zugrunde gelegt wird.
Der Vorschlag, den genannten Stahl zur Herstellung von geschweißten Gegenständen zu verwenden, führte
überraschend zu der Feststellung, daß eine Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion beim Schweißen
erreichbar ist, ohne daß eine Wärmenachbehandlung durchgeführt werden muß, wenn die Stähle die
erfindungsgemäße Zusammensetzung aufweisen.
Vorzugsweise wird die Verwendung einer Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-Stahllegierung
bestehend aus
0.014 bis 0,028% C
19,0 bis 25,0% Cr
4,0 bis 7,0% Ni
1,8 bis 4,2% Mo
0,08 bis 0,15% N
0,20 bis 0,6% Si
1,6 bis 2,0% Mn
max. 0,015% S
max. 0,025% P
19,0 bis 25,0% Cr
4,0 bis 7,0% Ni
1,8 bis 4,2% Mo
0,08 bis 0,15% N
0,20 bis 0,6% Si
1,6 bis 2,0% Mn
max. 0,015% S
max. 0,025% P
Rest Eisen und übliche erschmelzungsbedingte Verunreinigungen
vorgeschlagen.
Besondere Vorteile hat die in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagene Verwendung
einer Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-Stahllegierung der vorbeschriebenen Art, deren Nickelgehalt
5,0-5,8% und deren Molybdängehalt 2,7—3,4% beträgt,
bei Erstellung von Bauteilen, die weniger aggressiven Medien ausgesetzt sind. Müssen die
Bauteile stärker korrodierenden Medien standhalten, wird die Verwendung einer Legierung der beschriebe
nen Art bevorzugt, die einen Nickelgehalt von 6,2—6,8% und einen Molybdängehalt von 3,2—4,0%
aufweist. Vorteilhafterweise soll der Ferritgehalt im Grundwerkstoff der Legierung der Erfindung 30—70%
nach Abschrecken von 1000- 10800C betragen.
In der nachfolgenden Tabelle 2 sind verschiedene Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäß zu verwendenden
Stahles genannt, die typische Zusammensetzungen darstellen und die Ergebnisse hinsichtlich des
interkristallinen Korrosionsangriffs verdeutlichen, wobei als Prüfkriterium der Monypenny-Strauß-Versuch
sowie ein Kochen in 65%iger Salpetersäure mit anschließendem Biegeversuch zugrunde gelegt worden
sind. Geprüft worden ist der schweißbeeinflußte, nicht wärmenachbehandelte Bereich, d. h. die Schweiße, die
Wärmeeinflußzone und der Grundwerkstoff.
Stahl- Sjr |
Chemische Zusammensetzung in | Si | Mn | P | Gew.-°/o | Cr | Ni | Mo | Ti | N | Befund im schweißbeeinfluQten | Biegeversuch an |
>ΙΓ. | C | S | Monypenny- | 5 · 48 h in HNO3 | ||||||||
Strauß-Versuch | gekochten | |||||||||||
Proben | ||||||||||||
0,43 | 1,65 | 0,021 | 20,87 | 5,93 | 2,56 | 0,082 | O.B. | |||||
6 | 0,028 | 0,24 | 1,44 | 0,023 | 0,010 | 22,04 | 4,44 | 1,92 | — | 0,130 | o.B. | O.B. |
7 | 0,026 | 0,48 | 1,73 | 0,019 | 0,008 | 21,86 | 5,58 | 3,37 | — | 0,149 | o.B. | o.B. |
8 | 0,019 | 0,54 | 1,83 | 0,018 | 0,009 | 23,06 | 5,52 | 2,34 | — | 0,148 | o.B. | o.B. |
9 | 0,026 | 0,54 | 1,87 | 0,019 | 0,008 | 22,04 | 5,56 | 2,95 | — | 0,150 | o.B. | o.B. |
10 | 0,021 | 0,37 | 1,91 | 0,022 | 0,009 | 24,27 | 5,61 | 3,73 | _ | 0,132 | o.B. | o.B. |
11 | 0,014 | 0,011 | o.B. | |||||||||
Die Stähle der Nummern 6 bis 11 weisen im Grundwerkstoff abgeschreckt von 1000-10800C einen
Ferritgehalt von 30-70% auf.
Die Stähle der Erfindung können bevorzugt nach folgenden Schweißverfahren zu Bauteilen des chemischen
Apparatebaues verarbeitet werden: Widerstandsschweißverfahren, Schutzgasschweißverfahren, wie
WlG ohne Zusatz oder mit artgleichem Zusatz und MIG-Schweißen mit artgleichem Zusatz in einer oder
mehreren Lagen.
Dies ist von großer praktischer Bedeutung, wenn es sich um die Herstellung von geschweißten Rohren
handelt, die nach dem Widerstandsschweißverfahren oder dem WIG-Verfahrer. ohne Zusatzwerkstoff
hergestellt werden. Es ist weiterhin ein Vorteil der erfindungsgemäßen Verwendung der genannten Stähle,
daß auf das übliche Hilfsmittel des Schweißens mit austenitischem Zusatzwerkstoff verzichtet werden
kann, der die Korrosionsbeständigkeit des geschweißten Bauteils bekanntlich nachteilig beeinflußt
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß bei einem unstabilisierten ferritisch-austenitischen Stahl der
beschriebenen Zusammensetzung ohne Wärmenachbehandlung kornzerfallsbeständige Schweißverbindungen
vorliegen. Es kann also beim Einsatz der erfindungsgemäßen
Stähle auf eine Wärmenachbehandlung nach dem Schweißen verzichtet werden, was insbesondere
bei größeren Bauteilen oder Baustellenschweißungen einen beachtlichen Vorteil darstellt. Demgegenüber ist
die Streckgrenze von ca. 45—55 kp/mm2 ausreichend hoch, wenn auch nicht das Maximum ferritisch-austenitischer
Stahl-Legierungen erreicht wird. Besonders eignen sich die Legierungen der Erfindung zur
Herstellung von geschweißten Bauteilen des allgemeinen und chemischen Apparatebaus, insbesondere zur
Herstellung von Wärmeaustauschern und deren Teile.
Das V/esen der Erfindung wird durch die Anwesenheit weiterer Elemente wie Cu, Ti, Ta, Nb1 Co, V, W, B,
Al, Zr, Sb, As, Pb, Sn insbesondere in Gehalten von
Sb, As, Pb, Sn, Al, Ti, Ta, Nb oder B bis 0,2%
Zr oder V bis 0,5%
W oder Co bis 1%
Cu bis 2%
Zr oder V bis 0,5%
W oder Co bis 1%
Cu bis 2%
in der beschriebenen Chrom-Nickel-Molybdän-Stickstoff-Stahllegierung
nicht verändert
Claims (1)
- Patentansprüche:!.Verwendung eine^ korrosionsbeständigen, unstabilisierten ferritisch-austenitischen Chrom-Nikkel-Molybdän-Stickstoff-Stahllegierung, bestehend aus0,002 bis unter 0,03% C18,0 bis unter 26,0% Cr 2,0 bis 8,0% Ni1,6 bis 5,0% Mo0,06 bis 0,20% Nbis 0,8% Sibis 2,0% Mn
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8235 | Patent refused |