DE2255640A1 - Verfahren zur behandlung von metallischen oberflaechen - Google Patents
Verfahren zur behandlung von metallischen oberflaechenInfo
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Description
KANSAI PAINT-C. , LTD.
Am ag as aki-s hi, -Japan . - -
Verfahren zur Behandlung von metallischen Oberflächen.
Die Erfindung bezieht sieh auf ein Verfahren zur Behändlung
von metallischen Oberflächen.
Es ist bereits bekannt. Rost, Flecken oder Tupfen, die sich
auf metallischen Oberflächen gebildet haben, mittels
chemischer Verfahren zu entfernen, wobei hauptsächlich
saure oder alkalische Behändlungslösungen verwendet werden.
Es ist weiter bekannt, mechanische Verfahren unter Verwendung von Schleifmitteln zu benützen.. Bei den-zuerst
genannten Verfahren müssen jedoch die Behändlungslösungen'
während des Behandlungsverfahrens ergänzt werden, da solche Lösungen leicht ihre: chemischen Aktivitäten nach und
nach verlieren> und die Abfallösungen nach der Behandlung
müssen unschädlich gemacht werden, beispielsweise durch Neutralisation, so daß sie keine Umweltverseuchungen
30982171151* ' ./ .
hervorrufen. Die Verfahren und Vorrichtungen zur Behandlung von solchen Abfallösungen sind relativ kompliziert und
ergeben daher wirtschaftliche Nachteile dieser Verfahren. Weiterhin erzeugen diese Behandlungslösungen Hautentzündungen,
so daß es schwierig ist, eine vollständige Sicherheit bei der Behandlung zu erzielen. Bei den zuletzt genannten
Verfahren wiederum, das sind die mechanischen Verfahren, nimmt die Behandlung unter Verwendung von
Schleifmitteln viel Zeit und Arbeitsaufwand in Anspruch und insbesondere die Behandlung von Gegenständen mit komplizierter
Form ist sehr schwierig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese oben genannten Nachteile zu überwinden.
Gegenstand der Erfindung ist ein neues Vsrfahren zur Behandlung
von metallischen Oberflächen, auf denen sich Rost oder Schuppen gebildet haben oder auf denen sich
Flecken oder Tupfen befinden, mit einem sicheren, rationellen und wirtschaftlichen Verfahren. Als Ergebnis von
mehreren ausgedehnten Untersuchungen haben die Erfinder ein neues Verfahren zur Lösung der oben genannten Aufgabe
gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Behandlung unter Verwendung von Mikroorganismen durchgeführt
wird.
Der Mikroorganismus, der bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendet wird, ist ein sogenanntes chemoautotrophisches
Bakterium, welches Kohlendioxid als Kohlenstoffquelle und anorganische Stickstoffverbindungen als
Stickstoffquellen verwendet und die zur Assimilation erforderliche Energie von der Oxidationsenergie von oxidierbaren
anorgansichen Stoffen bezieht.
309821/1IS
Der bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendete Mikroorganismus gehört zur Gattung Thiobacillus (Schwefelbakterien), welcher die bei der Oxidation von·Schwefel oder
Eisen gewonnene Energie als Assimilationsenergie verwendet. Zu den Mikroorganismen von der Gattung der Schwefelbakterien
gehören beispielsweise Thiobacillus ferrooxidans WU-66B
(ATCC - American Type Culture Collection - Hinterlegungs-Nr.
21834) und Thiobacillus thiooxidans WÜ-79A (ATTC,
Hinterlegungs-'Nr. 21 835)· Per Thiobacillus ferrooxidans
wurde gewonnen aus Abfallwasser der Dowa Kosaka Mine in
Akita-ken, Japan, und wurde beschrieben in der japanischen Zeitschrift "HAKKO KOGAKU ZASSHI (Zeitschrift der Fermentati
ons-Technologie) j Band, 49, Nr. 7 (19TD Seiten 587 591.
Seine mykologischen Eigenschaften sind in der Tabelle dargestellt. Er wurde identifiziert als zur Gattung Thiobacillus gehörig gemäß dem Buch von Bergey "Manual of
Determinative Bacteriology11, 7· Auflage, da er in zweiwertigen
Eisenverbindungen und Natriumthiosulfat wächst. Ferner wurde festgestellt, daß das Wachstum des Thiobacillus
ferrooxidans nur durch die Oxidationsenergie von zweiwertigen Eisenverbindungen -gefördert wird und daß die Wachstumsrate
dabei größer ist^als wenn nur die Oxidationsenergie von Schwefel allein verwendet wird. In der Zwischenzeit
wurde der Thiobacillus thiooxidans aus dem Schlamm der heißen Manza-Quelle in Gumma-ken, Japan, isoliert, dessen
mykologische Eigenschaften ebenfalls in der Tabelle 1
dargestellt sind. Nach dem oben genannten Buch von Bergey "Manual of Determinative Bacteriology", 7· Auflage, wurde
er als zur Gattung Thiobacillus gehörig identifiziert.
. / 309821/1151 ".
-I1-
Eigenschaften :
Name des Mikroorganismus :
Thiobacillus ferrooxidans WU-66B
Hinterlegungs-Nr. 21834
Thiobacillus thiooxidans WU-79A
Hinterlegungs Nr. 21835
Fundort
Form
Größe (Mikron) Beweglichkeit Geißel
Gramm Stein
Optimale Wachstumstemperatur
Optimales Wachstums pH
Sauerstoffbedarf
Kohlenstoffquelle (Kohlendioxidbedarf)
Stickstoffquelle (Ammonium-Stickstoff)
(Nitrat-Stickstoff)
Energiequelle flüssiges Medium (Eisen(II)Verbindg.)
(Schwefel)
Natriumthiosulfat
Natriumthiosulfat
Agar-Medium (Eisen(II)Verbindg.)
Natriumthiosulfat
Silicagel-Medium (Eisen(II)Verbindg.)
Abwasser einer Mine
kurze Stäbchen
Schlamm einer heißen Quelle
kurze Stäbchen
0,3-0,5 χ 1,0-1,5 0,4-0,5 x 1,0-1,5
monotrichid
25 - 30 0C 1,5 - 4,0
monotrichid
28 - 30 0C 2,0 - 5,0
309821/1151
Für die Behandlung gemäß der Erfindung sind Kohlendioxid
und Sauerstoff erforderlich für das Wachstum des Mikroorganismus,
so daß die Behandlung unter aerobischen Be-.
dingungen mittels Belüftung, Schütteln oder Umrühren stattfinden muß und der verwendete Mikroorganismus bei
der Behandlung in gutem Zustand unter Vermeidung von Verunreinigungen
gehalten werden muß. . '
Weiter muß die Wassersuspension des Mikroorganismus bei einer Temperatur in dem-Bereich von 20 bis 45 C gehalten
werden. Wenn die Temperatur unter 20 C absinkt, wird die
Aktivität des Mikroorganismus vermindert, so daß eine
ungenügende Behandlung erfolgt, und wenn die Temperatur höher als 45 0C ansteigt, erlischt die Tätigkeit des
Mikroorganismus. Bei der Wassersuspension des Mikroorganismus für die Behandlung ist eine Nährlösung mit
dichten Zellen vorzuziehen, jedoch kann auch eine Nährlösung während der Fermentationsstufe verwendet werden.
Der Mikroorganismus (ein chemoautotrophisches Bakterium),
der für die Behandlung gemäß der Erfindung verwendet wird, ist bezüglich mehrerer Klassifizierungsmerkmale noch nicht
vollkommen erforscht (vgl., die japanische Zeitschrift
"MIZUSHORI GIJUTSU" (Wasserbehandlungs-Technologie),
Band 11 (1970), Nr. 7, Seiten 17 - 21) und die biochemi-. sehen Merkmale und Funktionen solcher Bakterien sind verwickelt,
so daß einige Einzelheiten unbekannt geblieben sind. Der Mechanismus bei der Behandlung von Metalloberflächen gemäß der Erfindung durch den Mikroorganismus
wurde jedoch aufgeklärt, so daß die Behandlung auf die direkte Einwirkung des Mirkoorganismus zurückgeführt werden
kann und auf die indirekte Wirkung der Stoffwechselprodukte
des Mikroorganismus. Es kann gesagt werden, daß der
3 0 9 8 21/115
-G-
Thiobacillus ferrooxidans im wesentlichen die gleichen
Funktionen hat wie die der Eisenbakterien, und wenn der Mikroorganismus die Eisenoberfläche berührt (welche
ionisiert ist durch Luftoxidation usw. oder dazu neigt, oxidiert zu werden), verbraucht die Oxidase des Bakteriums
den aktivierten Teil der Metalloberfläche als Energiequelle, so daß ein Zustand eintritt wie bei der Anode einer
Ionenkonzentrations-Zelle, welcher den Verbrauch von Metall
begünstigt und als Ergebnis des Verbrauchs der metallischen Oberfläche werden der Rost, die Schuppen und die
Tupfen auf der metallischen Oberfläche abgelöst. Dabei bewirkt der Stoffwechsel des Mikroorganismus direkt die
Behandlung der metallischen Oberfläche gemäß der vorliegenden Erfindung. Da der oben genannte Thiobacillus
thiooxidans Schwefel oder Schwefelverbindungen verbraucht anstelle des oben genannten Eisens, kann er auf die Oberfläche
des Metalls einwirken, welches Schwefel enthält, wobei der Mechanismus der Punktionen der gleiche ist wie
bei dem genannten Thiobacillus ferrooxidans. Ergänzend hierzu wird in diesem Falle Schwefelsäure gebildet als
Oxidationsprodukt des Schwefels, welche den Rost, die Schuppen oder die Tupfen von der metallischen Oberfläche
ablöst, wobei also die indirekte Wirkung durch die Stoffwechselprodukte des Mikroorganismus vorliegt.
Der Thiobacillus ferrooxidans hat also die gleiche Wirkung bei der Behandlung wie der Thiobacillus thiooxidans. Deshalb
kann der Thiobacillus ferrooxidans verwendet werden zur Oberflächenbehandlung von Eisen, Metallen, welche
Eisen enthalten, und Metallen, welche Schwefel enthalten (durch die direkte Wirkung des Mikroorganismus) und zusätzlich
dazu kann er verwendet werden zur Oberflächenbehandlung von Metallen, welche weder Eisen noch Schwefel enthalten,
indem Schwefel oder eine Schwefelverbindung der
3 0 9 8 2 1 / 11 S 1
Behandlungslösung zugesetzt wird, um Schwefelsäure zu '
erzeugen, wobei die Lösungswirkung der 'erzeugten .Schwfelsäure
benutzt wird (durch,"die indirekte Wirkung des Stoffwechselproduktes).
Weiter kann der Thiobacillus thipoxidans verwendet werden für die Behandlung von Metallen,
welche Schwefel enthalten (direkte Wirkung) und Metallen,
welche in Schwefelsäure löslich sind (indirekte.Wirkung).
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann daher verwendet
werden für die Oberflächenbehandlung von oxidierbaren Metallen (beispielsweise Eisen und seine Legierungen),
von Metallen, welche Schwefel enthalten und von Metallen, Welche in Schwefelsäure löslich sind (beispielsweise
Eisen, Aluminium, Zink, Zinn, Mangan, Nickel, Chrom und.
deren Legierungen).
Wie bereits oben erläutert wurde, bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf ein Verfahren zur Behandlung von metallischen Oberflächen, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Behandlung durch Verwendung der Wirkung eines
Mikroorganismus ausgeführt wird. Als Ergebnis der Erfindung können verschiedene Wirkungen erhalten werden, die vorteilhafter sind,' als die, welche mit den bekannten Verfahren
erzielt werden. So reicht beispielsweise eine geringe
Menge des Mikroorganismus für die Oberflächenbehandlung aus, weil das Wachstum des Mikroorganismus während der
Reaktion mit dem zu behandelnden Metall fortschreitet und
es nicht erforderlich ist, zusätzliche Mikroorganismen während der Behandlung zuzusetzen. Die Abfallösung nach
der Behandlung enthält kein toxisches Material, so daß keine Umweltverseuchung eintritt. Die Abfallösung der
Behandlung kann unwirksam gemacht werden durch Erhitzen
30 9821/1
auf eine Temperatur über 50 0C, weil der Mikroorganismus
dadurch unwirksam gemacht wird und seine Wirkung aufhört. Wenn weiter genügend mykologische Vorsichtsmaßnahmen
getroffen werden, hat die Behandlung und die Abfallösung keine nachteilige Wirkung auf die menschliche Gesundheit,
so daß ein sicheres Verfahren vorliegt. Weiter wird das Verfahren gemäß der Erfindung unter Verwendung eines
flüssigen Behandlungsmediums durchgeführt, so daß auch
Metalloberflächen mit komplizierter Form leicht behandelt werden können. Das Verfahren zur Behandlung von Metalloberflächen
wird daher vereinfacht und auch sicherer und wirtschaftlicher.
Zum besseren Verständnis der Erfindung werden nun bevorzugte Ausführungsformen und ergänzende Merkmale anhand
von Beispielen beschrieben.
Eine Lösung, bestehend aus 3,0 g (NH1J)2SOj4, 0,5 g
0,5 g MgSO14.7H2O, 0,1 g KCl, 0,1 g Ca(NO3J2, 1 ml
und 1000 ml Wasser, wurde hergestellt und nach der Sterilisation wurden dieser Lösung I1IO g FeSO14^H2O zugesetzt,
um eine Nährlösung mit einem pH-Wert von 2,6 zu erhalten. Diese Nährlösung wurde geimpft mit 20 ml einer gewaschenen
Suspension von Thiobacillus ferrooxidans WU-66B (ATTC, Hinterlegungs-Nr. 21831O und mit Watte verschlossen. Dann
wurde das Medium kultiviert unter aerobischen Bedingungen unter Schütteln bei 30 0C für 72 Stunden, um eine Kultursuspension
mit einer Zellenkohzentration von 0,78 (Transparenz eines Lichtstrahls von 470 ni/U) zu erhalten. Zu
309821/1 IBI
500 ml der so erhaltenen Kultursuspension wurden 35OO ml
Wasser und 20 g FeSOu^JE^O zugesetzt, um die Behandlungs-.
lösung für metallische Oberflächen gemäß der Erfindung zu
erhalten. ,,.
Dann wurden Platten aus weichem Stahl, welche durch 30-tägige
Lagerung im Freien Rostansatz hatten, in 3000 ml der oben genannten Behandlungs lösung (30 C) eingetaucht ·■
und sterile Luft wurde der Lösung durch den Wattepfropfen zugeführt und so die Rostentfernbarkeit getestet. Die
Abmessungen der genannten Platten aus weichem Stahl betrugen 300 je 100 χ 0,5 mm. Bei den Versuchen .wurde eine
angerostete Platte in die Behandlungslösung eine' Stunde
lang eingetaucht, dann wurde die Platte aus der Lösung
herausgenommen, um die Rostentfernbarkeit zu messen. Danach wurde eine bestimmte Anzahl von Platten (insgesamt 30)
in; die Behandlungs lösung getaucht, und zwar jede für eine Stunde, um die Änderung der Rostentfernbarkeit durch die
Behandlungs^ösung zu messen. In der Zwischenzeit wurde
die Rostentfernbarkeit durch Eintauchen während zwei Stunden und vier Stunden in der gleichen Weise wie oben
durchgeführt. Die Ergebnisse der genannten Versuche sind in der Tabelle 2 dargestellt.
1 Vergleichsbeispiel
Die angerosteten Weichstahlplatten (300 χ 100 χ 0,5 mm)^
wie sie im Beispiel 1 verwendet wurden, wurden in 3OOO ml
einer Lösung mit 5 Gewichtsprozent Phosphorsäure bei 20 C eingetaucht, um die Rostentfernbarkeit in gleicher
Weise wie beim oben beschriebenen Beispiel 1 zu messen.
Die Ergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle 2 dargestellt.
30 9821/115
- 10 - Tabelle 2 |
1 | H | *. v/ ^ W T | ι 2 |
100 % 60 * 20 % |
|
100 % 100 * 100 % |
100 % ΊΟ % ho % |
|||||
Beispiele | Beispiel | |||||
Eintauchen (Stunden) |
1 2 | Vergleichsbeispiel | ||||
Plattenzahl d. Behandlungen 10 20 30 |
25 ί 90 % 30 % 100 % 35 % 100 % |
1 | ||||
70 % 60 * |
In der obigen Tabelle 2 sind die Prozentsätze des Rostentfernungsverhältnisses
angegeben, welche die Flächenverhältnisse bedeuten, bei denen der Rost entfernt wurde.
So bedeutet 100 %, daß der Rost vollständig entfernt, wurde.
Aus der vorstehenden Tabelle 2 kann entnommen werden, daß
im Falle der Phosphorsäurelösung, welche in üblicher Weise verwendet wurde, die Rostentfernbarkeit stufenweise absinkt
mit ansteigender Plattenzahl der Behandlungen, weil die Azidität der Behandlungslösung vermindert ist, so daß
die Behandlungslösung periodisch oder kontinuierlich ergänzt werden muß. Anderseits wird die Rostentfernbarkeit
bei der Behandlungslösung gemäß der vorliegenden Erfindung größer mit ansteigender Behandlungszahl infolge des Bakteriumswachstums,
so daß eine Ergänzung der Behandlungslösung nicht erforderlich ist.
Eine Lösung, bestehend aus 2,0 g Glucose, 3,0 g
0,5 g KH2PO4, 0,5 g MgSOr7H2O, 0,1 g KCl, 0,01 g
30982171151
1 ml lOn-HpSOu und IOOO ml Wasser, Wurde hergestellt und
nach der Sterilisation 1*10 g FeSO..7HpO der Lösung zugesetzt,
um eine Nährlösung mit einem pH-Wert von 2,6 zu erhalten. Diese Nährlösung wurde mit 20 ml einer gewaschenen
Suspension von Thiobacillus ferrooxidans US-66B^ wie im Beispiel 1 verwendet, geimpft, und der Behälter " >
mit einem Wattestopfen verschlossen. Dann wurde die Lösung kultiviert bei.aerobischen Bedingungen mit Schütteln
während 48 Stunden bei 30 0C, wobei eine Kultursuspension
mit einer Zellenkonzentration von 0,28 (Transparenz eines Lichtstrahls von 470 m.u) erhalten wurde. Zu 500 ml der
so erhaltenen Kultursuspension wurden 3500 ml Wasser, 10 g
Glucose und 20 g FeSOj.. 7HpO zugesetzt, um eine Behandlungslösung für metallische Oberflächen gemäß der Erfindung zu
erhalten.
Eine Weichstahlplatte (300 χ 100 χ 0,5 mm), welche mit Ruß und ölflecken verunreinigt war, wurde in die oben genannte
Behandlungslösung bei 30 C eingetaucht und 8 Stunden
darin behandelt, wobei sterile Luft durch den Wattestopfen zugeführt wurde. Die Weichstahlplatte wurde dann
aus der Behandlungslösung herausgenommen und mit Wasser
abgewaschen, wobei festgestellt werden konnte, daß die Ruß- und Ölspritzer auf der ganzen Plattenoberfläche entfernt
waren und die Platte vollkommen sauber war.
Eine Lösung, enthaltend 2,0 g (NH1J)2SO1J, 4,0 g KH2PO11,
0,3 g GaCl2.2H2O, 0,3 MgSO1J,7HgO, 10 g Schwefelpulver
und 1000 ml Wasser, wurde hergestellt und sterilisiert,
3098"? T/1 15
um eine Nährlösung mit einem pH-Wert von 5,0 asu erhalten.
Diese Nährlösung wurde mit 20 ml einer gewaschenen Suspension von Thiobacillus thiooxidans WU-79A (ATGC, Hinterlegungs-Nr.
21835) geimpft, mit einem Watteetopfen verschlossen und bei aerobischen Bedingungen unter Schütteln
48 Stunden lang bei 25 °C kultiviert. Die erhaltene Kultursuspension hatte eine Zellenkonzentration von 0,21
(Transparenz eines Lichtstrahls von ^70 m,u). Zu 500 ml
der so erhaltenen Kultursuspension wurden 3500 ml Wasser und 20 g Schwefelpulver zugesetzt, um eine Behandlungslösung gemäß der Erfindung zu erhalten.
Dann wurde eine Zinkplatte (300 χ 100 χ 1 mm), welche 30 <
Tage lang in Seewasser getaucht worden war und an der Rost, Seetang und Kuscheln hafteten, 4 Stunden lang in
die Behandlungslösung getaucht und dabei sterile Luft
durch den Wattestopfen zugeführt. Nach dieser Behandlung wurde die Zinkplatte aus der Behandlungslösung herausgenommen
und mit Wasser gewaschen. Der Rost, der Seetang und die Muscheln waren vollkommen von der Platte entfernt
und es wurde eine vollkommen reine Zinkplatte erhalten.
Beispiel Ί
Eine Lösung, enthaltend 3,0 g (NH1J)2SO11, 1,0 g KH2PO1J,
0,5 g MgSO1J^H2O, 0,3 g CaCl2.2H2O, 1 ml 1On-H2SO1J,
10 g Schwefelpulver und 1000 ml Wasser, wurde hergestellt und nach der Sterilisation 100 g FeSO1J^H2O der Lösung
zugesetzt, um eine Nährlösung mit einem pH-Wert von 2,6 zu erhalten. 1000 ml dieser Nährlösung wurden mit 10 ml
einer gewaschenen Suspension von Thiobacillus ferrooxidans WU-66B und 10 ml einer gewaschenen Suspension von Thiobacillus
thiooxidans WU-79A geimpft, wie sie in den vorhergehenden Beispielen verwendet wurden, und das Gefäß mit
einem Wattestopfen verschlossen. Dann wurde die Lösung
'i Π 9 R ? 1 / 1 1 5
unter aerobischen Bedingungen kultiviert unter Schütteln
bei 30 0C für 72 Stunden, so daß die Kultursuspension
eine Zellenkonzentration von 0,65 (Transparenz eines Lichtstrahles von ^70 m,u) hatte. Zu 500 ml der so erhaltenen
Kultursuspension wurden 3500 ml Wasser und 10 g FeSO1I^HpO zugesetzt, um eine Behandlungslösung gemäß
der Erfindung zu erhalten. Eine Legierungsplatte (300 χ 100 χ lmm), bestehend aus l8 Gewichtsprozent Chrom,
8 Gewichtsprozent Nickel, 1 Gewichtsprozent Schwefel und 73 Gewichtsprozent Eisen, welche zum Rostansatz 30 Tage
lang im Freien gelagert wurde,' wurde in die oben genannte
Behandlungslösung bei 30 0C eingetaucht und dabei sterile
Luft durch den Wattestopfen 4 Stunden lang zugeführt.
Nach der Entnahme der Platte aus der Behandlungslösung
und dem Waschen mit Wasser wurde festgestellt, daß eine
vollkommen saubere Legierungsplatte erhalten worden war.
Die Kultursuspension, wie sie im Beispiel 1 verwendet
worden war, wurde auf eine Temperatur zwischen 50 0C
und 75 °C erhitzt und die Anzahl der übriggebliebenen lebenden Zellen wurde gemessen. Das Ergebnis ist in der
Tabelle 3 zusammengestellt.
Erhitzungstemperatur Erhitzungszeit Anzahl d.lebenden Zellen
.50 °C 50 0C 75 °C
vor dem Erhitzen
10 | Min. | 1 | ,3 | X | 10*- | Zellen/ml |
30 | Min. | 0 | ||||
10 | Min. | 0 | ||||
2 | ,1 | X | 106 | Zellen/ml | ||
21/115 1
In der obigen Tabelle wurde die Anzahl der lebenden Zellen
gemessen nach der Kulturmethode der gelösten Platte.
Wie aus der Tabelle 3 entnommen werden kann, kann der Mikroorganismus in der Behandlungslösung gemäß der Erfindung
bei 50 0C in relativ kurzer Zeit sterilisiert werden; deswegen tritt keine Umweltverunreinigung durch den
Mikroorganismus auf. Bei den bekannten Verfahren zur Oberflächenbehandlung
muß jedoch die Abfallösung von der Behandlung und das Waschwasser einer Behandlung unterworfen
werden, um es unschädlich zu machen, bevor es weggeschüttet wird. Es sind deshalb sehr große Investitionen für Behandlungsvorrichtungen für die Abwässer erforderlich.
Das Behandlungsverfahren gemäß der Erfindung ist daher in mehrfacher Hinsicht sehr vorteilhaft im Vergleich mit
den bekannten Verfahren.
8 Patentansprüche
3098?1 /1151
Claims (8)
- P at e η tr -a η s ρ r ü ehe(\.) Verfahren zur Behandlung von metallischen Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß Mikroorganismen für die Behandlung verwendet werden.
- 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kultursusρension des Mikroorganismus für die Behandlung verwendet wird. .
- 3-) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß chemoautotrophisehe Bakterien verwendet werden.
- 4.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Mikroorganismen Schwefelbakterien verwendet werden.
- 5·) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Mikroorganismen mindestens ein Mikroorganismus von der Gattung Thiobacillus ferrooxidans,und ein Mikroorganismus von der Gattung Thiobacillus ttiiooxidans verwendet wird.
- 6.) Verfahren·nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der Mikroorganismus Thiobacillus ferrooxidans WU-66B strain (mit der Hinterlegüngs-Nr. 21834 nach der Amerikanischen Kulturtypensammlung ATCC) und der Thiobacillus thiooxidans WU-79A strain (mit derHinterlegungs-Nr. 21835 nach der Amerikanischen Kulturtypensammlung-ATCC) verwendet wird.30 9821/ 115
- 7.) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in Gegenwart des Mikroorganismus bei einer Temperatur im Bereich von 20 bis 45 0C unter aerobischen Kulturbedingungen durchgeführt wird.
- 8.) Anwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 zur Behandlung von metallischen Oberflächen aus Eisen, schwefelhaltigem Metall, Aluminium, Zink, Zinn, Mangan, Nickel, Chrom oder Legierungen dieser Metalle.309821/11B1
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