DE2255640B2 - Verfahren zum Reinigen von Metalloberflächen - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von MetalloberflächenInfo
- Publication number
- DE2255640B2 DE2255640B2 DE2255640A DE2255640A DE2255640B2 DE 2255640 B2 DE2255640 B2 DE 2255640B2 DE 2255640 A DE2255640 A DE 2255640A DE 2255640 A DE2255640 A DE 2255640A DE 2255640 B2 DE2255640 B2 DE 2255640B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- solution
- microorganisms
- treatment
- thiobacillus
- cleaning
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B08—CLEANING
- B08B—CLEANING IN GENERAL; PREVENTION OF FOULING IN GENERAL
- B08B7/00—Cleaning by methods not provided for in a single other subclass or a single group in this subclass
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23G—CLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
- C23G5/00—Cleaning or de-greasing metallic material by other methods; Apparatus for cleaning or de-greasing metallic material with organic solvents
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S435/00—Chemistry: molecular biology and microbiology
- Y10S435/8215—Microorganisms
- Y10S435/822—Microorganisms using bacteria or actinomycetales
- Y10S435/832—Bacillus
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
- Cleaning And De-Greasing Of Metallic Materials By Chemical Methods (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Metalloberflächen mit Hilfe wäßriger Medien
unter Luftzutritt.
Es ist bekannt. Rost. Flecken oder Tupfen, die sich auf metallischen Oberflächen gebildet haben, mittels
chemischer Verfahren zu entfernen. Dabei wird in der Regel so vorgegangen, daß die zu reinigenden Oberflächen
mit Hilfe saurer oder alkalischer lösungen behandelt und nach einer gewissen Einwirkungszeit
gewaschen werden.
Aus der USA,-Patentschrift 2 395 694 ist ein Ver- ,o
fahren zum Reinigen verzunderter Stähle bekannt. ?>ei dem die Stähle zunächst in ein Bad aus geschmolzenem
Ätzalkali bei einer Temperatur von 300 bis 600 C. welches zusätzlich Gehalte an Oxydationsmitteln,
etwa Chloraten. Nitraten. Peroxiden. Dichromaten od. dgl., enthält, eingetaucht wird. Nach
einer verhältnismäßen kurzen Bchandlungszeit von etwa einer Minute wird das Behandlungsgut entnommen,
mit Wasser kurz gewaschen und alsdann mit einer verdünnten Säure, beispielsweise Salzsäure ab- jo
gespült. Das Verfahren, welches in der Stahlindustrie häufig angewandt wird, eignet sich ausschließlich für
die Entzunderung von Stählen, nicht aber für die Reinigung von anderen Metallen oder auch von
Stählen, die lediglich verschmutzt oder verrostet sind. Es hat darüber hinaus wie alle chemischen
Reinigungsverfahren den Nachteil, daß die Rcinigungsbäder
von Zeil zu Zeit ergänzt und erneuert werden müssen, wobei die unbrauchbar gewordenen
Bäder nicht ohne weiteres in den Abwasserkanal so gekitct werden dürfen, sondern zuvor unschädlich
gemacht werden müssen.
Weiter ist es bekannt, zum Reinigen von Metalloberflächen
mechanische Verfahren, etwa Burst- oder Schlcifvcrfahrcn anzuwenden. Diese Verfahren, welche ss
sich nur bei ebenen Flächen verhältnismäßig einfach ausführen lassen.haben zudem den Nachteil, daß sie
sehr arbeitsintensiv und deshalb teuer sind und außerdem mit erheblicher Lärmerzeugung verbunden
sind. fto
Bei diesem Stande der Technik besteht die Aufgabe, ein Verfahren zum Reinigen von Metalloberflächen
vorzuschlagen, welches unabhängig von der Form der zu reinigenden Oberflächen leicht durchzuführen
ist und bei dem ohne Einsatz aggressiver Mittel gearbeitet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Metalloberfläche bei Zutritt steriler Luft mit
einer wäßrigen Kultursuspension von Mikroorganismen der Gattung Thiobacillus bei einer Temperatur
im Bereich von 20 bis 45 C in Kontakt gebracht wird Als besonders geeignet haben sich Mikroorganismen
der Gattung Thiobacillus ferrooxidans und oder der Gattung Thiobacillus thiooxidans erwiesen
Die Kultursuspension der genannten Mikroorganismen enthält dabei die für das Wachstum der
Organismen erforderlichen Stoffe, also neben Wasser anorganische Salze sowie geeignete Kohlenstoff-.
Stickstoff- und Energiequellen.
Die erwähnten Mikroorganismen sind sogenannte chemoautotrophische Bakterien, welche Kohlendioxid
als Kohlenstoffquelle und anorganische Stickstoffverbindungen als Stieksioffquellcn verwenden
und die ihre zur Assimilation erforderliche Energie aus der Oxydationsenergie von oxydierbaren anorganischen
Stoffen, speziell Schwefel oder Eisen gewinnen.
Zu den Mikroorganismen der Gattung Thiobacillus gehören beispielsweise der Thiobacillus ferrooxidans
NV 1.1-66 B (ATCC-Amcrican Type Culture Collection
Hinlerlegungs-Nr. 21 834) sowie der Thiobacillus
thiooxidans WLJ-79A (ATTC. Hinterlegungs-Nr. 21 835). die zur Durchführung des vorgeschlagenen
Verfahrens besonders geeignet sind.
Der Thiobacillus ferrooxidans wurde aus dem Abfall wasser der Dowa Kosak·' Mine in Akita-kcn.
Japan, gewonnen. Er wurde in der japanischen Zeitschrift »Hakko Kogaku Zasshi« (Zeitschrift für
Fcrmenla'ions-Technologic). Bd. 49. Nr. 7 (1971).
S. 587 bis 591. beschrieben. Seine mykologischen Eigenschaften sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Der
Bacillus wurde als zur Gattung Thiobacillus gehörig gemäß dem Buch von Gcrgey »Manual of Determinative
Bacteriology«. 7. Auflage, identifiziert. Er ist in der Lage, in Lösungen zu wachsen, die Verbindungen
des zweiwertigen Eisens sowie Natriumthiosulfat enthalten. Ferner wurde festgestellt, daß das
Wachstum des Thiobacillus ferrooxidans durch die Oxydationsenergie von zweiwertigen Eisenverbindungen
gefördert wird und daß die NVachstumsrate dabei größer ist, als wenn nur die Oxydationsenergic von
Schwefel allein verwendet würde. In der Zwischenzeit wurde der Thiobacillus thiooxidans auch noch
aus dem Schlamm der heißen Manza-Quelle in Gumma-ken.
Japan, isoliert; die mykologischen Eigenschaften dieses Stammes sind ebenfalls in Tabelle 1
angegeben.
Fundort.
Form
üröße (Mikron).
Beweglichkeit . .
Name do MikrtHir[umsmus
Thiobacillus Thiobactllus
Wl W>B "
Sr !MsU
Abwasser einer Mine
kurze Stäbchen
0.3 bis 0,5 · 1.0 bis
1.5
Wl 7y\
Hinlerlci-'un'j>-Nr :ix»s"
Schlamm
einer heißen
Quelle
kurze Stäbchen
0,4 bis 0,5· 1,0 bis
1.5
monoinchid monotrichid
Gram
Optimale Wachstumstemperatur
Optimale WachstumspH
Sauerstoffbedarf
Kohlenstoffquelle
iKohlendior.idhedarf)
iKohlendior.idhedarf)
StieLstoffquellc
I Ammonium-Stickstoff)
I Ammonium-Stickstoff)
!Nitrat-Stickstoff). .
I nergiequelle flüssiges
Medium
il isenlll)-Verbindung!
!Schwefel)
Natriumthiosulfat . .
Agar-Medium
Agar-Medium
(1 -isen( 111-Verbindung)
Natriumthiosulfat
Natriumthiosulfat
Siliaigel-Mcclium
(Lisenl 11 !-Verbindung)
(Lisenl 11 !-Verbindung)
25 his 30 Γ
1.5 liis 4.11
2s h^ 311 c
2.(1 hi- 5.0
Für das Wachstum der vorgeschlagenen Mikroorganismen
und damit für die Durchführung der erfindungsgcmäßcn Behandlung sind Kohlendioxid
und Sauerstoff erforderlich, so daIi die Behandlung so
unter aeroben Bedingungen unter zusätzlicher Belüftung.
Schütteln oder Umrühren durchgeführt werden muß. Außerdem ist es erforderlich, die Kulturlösung
und damit den verwendeten Mikroorganismus in gutem Zustand, also insbesondere von Veninremigungcn
frci/uhultcn.
Die KulUirsuspension muß bei Durchführung des
Verfahrens eine Temperatur von 20 bis 45 C haben. Sinkt die Temperatur unler 20 C. so wird die Aktivität
des Mikroorganismus vermindert.und die Inten- ho
sität der Behandlung geht zurück. Steigt die Temperatur auf über 45 C an. so erlischt ebenfalls die
Tätigkeit des Mikroorganismus. Bei der Behandlung ist eine Nährlösung mit hohem Zcllantcil vorzuziehen:
es kann aber auch eine Nährlösung verwendet werden. deren Zellen sich in der Fermentationsphase befinden.
Grundsätzlich haben die beiden vorgeschlagenen Mikroorganismen, also der Thiobacillus fcrrooxidans
einerseits und der Thiobacillus tbiooxidans andererseits
die gleiche Wirkungsweise. Der Unterschied besteht darin, daß der Thiobacillus ferrooxidans seine
Energie aus der Oxydation des Eisens und der Thiobacillus thiooxidans seine Energie aus der Oxydation
des Schwefels gewinnt. Der Thiobacillus ferrooxidans kann deshalb vorzugsweise Für die Oberflächenbehandlung
von FiMMi oder Metallen. wHche Eiser, enthalten,
eingesetzt werden. Er bezieht dann das zur Assimilation erforderliche, durch den Bacillus zu oxydierende
Fisen unmittelbar aus. diesen Oberflächen. Er kann aber auch zur Reinigung der Oberflächen anderer
Metalle eingesetzt werden, wenn dem Nährmedium die fehlenden Wirkstoffe zugesetzt werden. Ir. diesem
Falle kann das erfindungsgemäße Verfahren außer für die Reinigung von Eisen und Eisenlegierungen
auch für die Oberflächenreinigung vr>n \luminium.
Zink. Zinn. Mangan. Nickel. Chrom und deren Legierungen eingesetzt werden.
Als wesentlicher Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens ist noch hervorzuheben, daß es wahrend der
Behandlung nicht erforderlich ist. dem Kulturmedium weitere Mikroorganismen zuzusetzen. Desgleichen
enthalten die verbrauchten Lösungen nach der Behandlung keinerlei toxisches Material, so daß keine
I mwellverschmutzung oder -Verseuchung eintritt
Die Abfallösung kann durch einfaches Frhitzen sterilisiert,
also unwirksam gemacht werden, wobei die i rwarmung au» eine Temperatur von über 50 C
genügt.
Die Irtindung wird im folgenden an Hand einiger Beispiele naher erläutert.
Zur llerstellunc einer Nährlösung wurden 3.Ou
IML1KSO4. 0.5 g~ KH,PO4. 0.5 g MgSO4-7H,O.
n.l g KCl. 0.1 gValNÖ,), up-1 fml 1On-H2SO4" in
IUOO ml Wasser gelöst. Diese Lösung wurde sterilisiert
und ihr dann noch 140 g FeSO4 ■ 7H1O zugesetzt.
Auf diese Weise wurde eine Nährlösung erhalten, deren pH-Wert 2.6 war.
Die Nährlösung wurde mit 20ml einer gewaschenen
Suspension von Thiobacillus fcrrooxidans WL-66B
(ATIC. Hinterlegungs-Nr. 21 8341 geimpft und das
Uefäß mit Watte verschlossen. Dann wurde das Medium unter aeroben Bedingungen über eine Zeit
von 72 Stunden bei 30 C unter Schütteln kultiviert. Fs entstand auf diese Weise eine Kultursuspension
mit einer Zcllenkonzcntration von 0.78 (Transparenz eines Lichtstrahles von 470 ιημ). Zu 500 ml der so
erhaltenen Kultursuspcnsion wurden 3500 ml Wasser
und 20 g FcSO4 ■ 7H2(J zugesetzt. Die so erhaltene
verdünnte Lösung wurde unmittelbar als Behandlungslösung für metallische Oberflächen verwendet.
In diese Lösung wurden Platten aus weichem Stahl eingesetzt, welche zuvor durch 30tägige Lagerung
im Freien Rostansatz zeigten. Die Platten wurden in 3000 ml der obengenannten Behandlungslösung
bei 30 C eingetaucht, und der Bchandlungslösung
wurde sterile Luft durch den Wattepfropfen zugeführt. Die Abmessungen der genannten Platten aus
weichem Stahl betrugen 300 χ 100 χ 0.5 mm. Bei den Versuchen wurde zunächst nur eine angerostete
Platte in die Bchandlungslösung für I Stunde eingetaucht. Im Anschluß daran wurde die Platte aus der
Lösung entnommen und die Rostentfernbarkeit gemessen. Danach wurden 30 weitere Platten einge-
taucht, und zwar jede für I Stunde, um auf diese
Weise die Änderung der Wirksamkeit der Lösung zu bestimmen. Des weiteren wurden auch Platten fur
eine längere Zeit, nämlich 2 und 4 Stunden in sonst gleicher Weise in die Lösung eingeführt. Die Frgeb- $
nisse dieser Versuche sind in Tabelle 2 dargestellt.
Vergieichsbeispiel
Die im Beispiel 1 beschriebenen angerosteten Weichstahlplatten (300 χ 100 χ 0,5 mm) wurden in
3000 ml einer Lösung mit 5 Gewichtsprozent Phosphorsäure bei 20 C eingetaucht, um die Rostentfernbarkeit
in gleicher Weise wie beim oben beschriebenen Beispiel 1 zu messen. Die Ergebnisse sind ebenfalls
in Tabelle 2 dargestellt.
Platien/ahl der
Behandlungen
Behandlungen
10
20
30
1" u 1
25
30
35
30
35
himuuchcn isiiiiuicni
Γη I I l"„| j ['
1 i
90
100
100
100 I 100 40 ί 40 : 20
100 j 70 ; 100 j !()() 100 60 ί 70 ! 60
Die Tabelle gibt die Prozentsätze des Ro.stentfernungsverhältnisses
an; es ist dies das Verhältnis der Flächenanteile, bei denen der Rost entfernt wurde, zu
den Flächenanteilen.bei denen der Rost nicht entfernt wurde. 100% bedeutet also, daß der Rost vollständig
entfernt worden ist.
Aus der Tabelle 2 kann entnommen werden, daß im Falle der Verwendung von Phosphorsäurelösung
die Rostentfernbarkeit mit der Anzahl der behandelten
Platten langsam abnimmt, weil die Aktivität der Behandlungslösung vermindert wird. Das bedeutet,
daß die Bchandlungslösung periodisch oder konliriuierlich
ergänzt werden muß. Im Unterschied hierzu steigt die Rostentfernbarkeit mit der erfindungsgemäß
angegebenen Behandlungslösung mit der Zahl der behandelten Platten an. was eine Folge des verstärkten
BaMerienwachstums ist. Fine Lrgänzung der Behandlu.igslösung ist also nicht erforderlich.
55
Eine Lösung, bestehend aus 2.0 g Glukose. 3.0 12 |NH4)2SO4. 0.5 g KH2PO4. 0,5 g MgSf)4 · 7 H2O.
Φ.Ι g KCI. 0.01 g Ca (ClO1J21 1 ml 1On-H2SO4 und
lOOO ml Wasser, wurde sterilisiert, und alsdann wurden
140 g FeSO4-7H2O der Lösung zugesetzt. Fs
entstand eine Nährlösung mit einem pH-Wert von 2.6. Diese Nährlösung wurde mit 20 ml einer gewaschenen
Suspension von Thiobacillus ferrooxidans US-66B. wie im Beispiel 1 verwendet, geimpft. Der
Behälter, in dem sich die Nährlösung befand, wurde alsdann mit einem Wattepfropfen verschlossen. Die
Lösung wurde unter Schütteln bei aeroben Bedingungen während 48 Stunden bei 30 C bebrütet.
wobei eine Kultursuspension mit einer Zellenkonzentrution
von 0,28 (Transparenz eines Lichtstrahl·.··, von 470 ηίμΙ erhalten wurde. Zu 500 rnl der so erhaltenen
Kultursuspension wurden 3500 ml Wasser 10 g Glukose und 20 g FeSO4 · 7H2O zugesetzt
Fine Weichstahlplatte (300 χ 100 χ 0,5 mmi. welche
mit RuH und ölflecken verunreinigt war. wurde in die obengenannte Behandlunslösun^ ft'.r 8 Stunden
bei 30 C eingetaucht, wobei sterile Luft durch den Wasserstoff hinzugeführt wurde. Die Weichstahlplatte
wurde dann aus der Behandlungslösung heraus genommen und mit Wasser abgewaschen. Dabei wurde
festgestellt, daß die Ruß- und ölspritzer auf der ganzen
Plattenoberfläche entfernt waren und die Platte
völlig sauber war.
Fine F-rtstmc. enthaltend 2.0 g (NH4),SO 4.,,
KIl, P( )4. 0.3 L- ( \i( Ί- ■ 2 H2O. 0.3 g MgSO., ·"" : ; , Γ
10 g Schneidpulver .id K)(XJ ml Wasser, wun.v π.·,·-
gestell! und sterilisiert Die Losung hatte .*., :i
pH-Wert \on 5.0. Diese Nährlösung wurde nm 20 ml einer gewaschenen Suspension von Th:'-::aciilus
ihiooxidan* WI/-79A (ATCC. Hinterlc .:n-,.
Nr. 21 S35) geimpft und das Gefäß, indem v,', t|,L.
Nährlösung befand, mit einem Wattepfropfe;, «,erschlossen.
Die Lösung wurde alsdann unter v-liijtleln
linier aeroben Bedingungen 4S Stunden I,. ■ hcj
25 C bebrütet. Die erhaltene Kultursuspension ;:,itie
eine Zellenkon/entration von 0.21 (Transparenz -ines
Lichtstrahles von 470 m;J.). Zu 500 ml dieser !..»miiil'
wurden 3500 ml Wasser und 20 g Schwefel;>uhcr
gegeben.um eine gebrauchsfertige Behandlungs! )SL;nL,
herzustellen.
Fine Zinkplattc (300 χ 100 χ 1 mm), welche zuvor
30 Tage lang in Seewasser getaucht worden war und an der Rost. Seetang und Muscheln hafietcn
wurde 4 Stunden lang in die Bchandlungslosung getaucht und dabei sterile Luft durch den Wattepfropfen
zugeführt. Nach dieser Behandlung wurde die Zinkplatte aus div Behandlungslösung herausgenommen
und mit Wasser gewaschen. Der Rost, der Seetang und die Muscheln waren völlig von der
Platte entfernt, und die Zinkplaite zeigte eine saubere
Oberfläche.
Fine Lösung, enthaltend 3.0 g (NH4J2Sf)4 4()L,
KH2PO4. 0.5 g MgSO4 ■ 7H2O. 0.3 g CaCI2 -211,0.
1 ml 1On-H2SO4. 10 g Schwefelpulvcr und K)OOmI
Wasser, wurde hergestellt und nach der Sterilisation
noch mit 100 g FeSO4 ■ 7H2O versetzt. Die entstandene
Nährlösung hatte einen pH-Wert von 2.6. 1000 ml dieser Nährlösung wurden mit IO ml einer
gewaschenen Suspension von Thiobacillus fcrmoxidans WU-66B und IO ml einer gewaschenen Suspension
von Thiobacillus thiooxidans WU-79A geimpft,
wie sie in den vorhergehenden Beispielen verwendet worden sind. Das Gefäß, welches die Nährlösung
enthielt, wurde alsdann mit einem Watteslopfcn verschlossen.
Schließlich wurde die Lösung unter Schütteln b( i aeroben Bedingungen 72 Stunden bei 30 C
bebrütet. Die Kultursuspension zeigt danach eine Zellcnkonzentration von 0.65 (Transparenz eines
Lichtstrahles von 470 mu).
Zu 500 ml der so erhaltenen Kultursuspension wurden WH) ml Wastrr nn.l in „ t;-v/\ 11 · ,·■
gesetzt. In diese Lösung wurde eine Platte (300 χ
100 χ I mm) eingetaucht, welche aus einem legierten Stahl mit 18 Gewichtsprozent Chrom. 8 Gewichtsprozent
Nickel, 1 Gewichtsprozent Schwefel und 73 Gewichtsprozent Eisen bestand. Die Platte war
zuvor 30 Tage im Freien gelagert worden und zeigte Rostansatz. Sie wurde 4 Stunden lang bei 30' C unter
Einleiten von steriler Luft in die Behandlungslösung
eingetaucht. Nach der Entnahme aus der Behandlungslösung und nach dem Waschen mit Wasser wurde
festgestellt, daß die Plattenoberfläche völlig sauber
ürhit/unpslcmpcrittur | - | C | |
5 | C | ||
50 | C | ||
50" | Erhitzen | ||
75' | |||
IO | Vor dem |
Die Kultursuspension, die im Beispiel 1 verwendet worden ist, wurde auf eine Temperatur zwischen
50 und 75° C erhitzt. Anschließend wurde die Anzahl der übriggebliebenen lebenden Zellen gemessen. Das
Ergebnis ist in Tabelle 3 zusammengestellt.
Lrhit/un^s-/eil
10 Min.
30 Min.
10 Min.
30 Min.
10 Min.
Anzahl der lebenden Zellen
1,3 · H)2 Zellen ml
0 2,7 · 10« Zellen/ml
Die in Tabelle 3 enthaltenen Angaben über die Anzahl der lebenden Zellen wurden nach der Verdünnungsmethode
gemessen.
Wie aus Tabelle 3 zu entnehmen ist, kann der verwendete Mikroorganismus in der Behandlungslösung
bei 500C in relativ kurzer Zeit sterilisiert werden. Es
tritt also keine Umweltverschmutzung durch den Mikroorganismus ein.
Claims (4)
1. Verfahren zum Reinigen von Metalloberflächen in wäßrigen Medien unter Luftzutritt, s
dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloberfläche bei Zutritt steriler Luft mit einer
wäßrigen Kultursuspensioa von Mikroorganismen
der Gattung Thiobacillus bei einer Temperatur im Bereich von 20 bis 45 C in Kontakt
gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß Mikroorganismen der Gattung Thiobacillus ferrooxidans und/oder der Gattung Thiobacillus
thiooxidans verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Mikroorganismen der Gattung Thiobacillus thiooxidans
in Gegenwart von elementarem Schwefel durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 zum Reinigen von metallischen
Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen aus Eisen, Aluminium. Zink. Zinn.
Mangan, Nickel, Chrom oder Legierungen dieser Metalle mit oder ohne Gehalt an Schwefel gereinigt
werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP46091657A JPS5239765B2 (de) | 1971-11-16 | 1971-11-16 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2255640A1 DE2255640A1 (de) | 1973-05-24 |
DE2255640B2 true DE2255640B2 (de) | 1974-10-10 |
DE2255640C3 DE2255640C3 (de) | 1975-05-28 |
Family
ID=14032561
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2255640A Expired DE2255640C3 (de) | 1971-11-16 | 1972-11-14 | Verfahren zum Reinigen von Metalloberflächen |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3843464A (de) |
JP (1) | JPS5239765B2 (de) |
BE (1) | BE791402A (de) |
DE (1) | DE2255640C3 (de) |
FR (1) | FR2160464B1 (de) |
GB (1) | GB1405159A (de) |
Families Citing this family (19)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS49126848U (de) * | 1973-02-27 | 1974-10-30 | ||
JPS5534233B2 (de) * | 1973-03-01 | 1980-09-05 | ||
JPS5020937A (de) * | 1973-06-26 | 1975-03-05 | ||
JPS50109143A (de) * | 1974-02-05 | 1975-08-28 | ||
JPS50122434A (de) * | 1974-03-15 | 1975-09-26 | ||
US4456688A (en) * | 1978-07-28 | 1984-06-26 | The Ohio State University | Microbiological desulfurization of coal |
JPS59196016U (ja) * | 1983-06-16 | 1984-12-26 | ヤンマー農機株式会社 | コンバインの排気装置 |
BG42455A1 (en) * | 1985-01-21 | 1987-12-15 | Zhecheva | Means for simultaneous cleansing of metal surfaces from corrosion layers and scale |
FR2640528A1 (fr) * | 1988-12-21 | 1990-06-22 | Ass Tech Rech Indle | Procede de nettoyage d'inscriptions et graffitis sur des surfaces de batiments, monuments et autres ouvrages de genie civil, et produit pour la mise en oeuvre de ce procede |
EP0588282B1 (de) * | 1992-09-14 | 1999-11-17 | Haldor Dr. Aamot | Reinigung- und Spülverfahren für industrielle Produkte |
AU1951895A (en) * | 1994-03-16 | 1995-10-03 | Vapo Oy | Process and apparatus for the purification of gases |
DE4433376C1 (de) * | 1994-09-20 | 1996-04-04 | Peter M Prof Dr Kunz | Verfahren zum Entrosten von Oberflächen auf organischer Basis und Verfahren zur Herstellung des eingesetzten Mittels |
US6328045B1 (en) | 1994-09-30 | 2001-12-11 | Chemfree Corporation | Parts washing system |
AU3823595A (en) * | 1994-09-30 | 1996-05-02 | Chemfree Corporation | Parts washing system |
US6391836B1 (en) | 2001-01-16 | 2002-05-21 | Bioclean, Usa | Biological cleaning system which forms a conversion coating on substrates |
EP2127764A1 (de) * | 2008-05-27 | 2009-12-02 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung eines Hochtemperaturbauteils |
CN104911612A (zh) * | 2015-06-13 | 2015-09-16 | 常州大学 | 一种生物曝气除锈方法 |
CN106041739B (zh) * | 2016-05-27 | 2018-02-23 | 华侨大学 | 一种超硬磨料磨具的微生物修整方法 |
CN114250476B (zh) * | 2021-11-22 | 2024-04-12 | 湖北工程学院 | 除锈剂及其使用方法 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1245169A (en) * | 1968-11-13 | 1971-09-08 | Pfizer | Iron oxide process |
-
0
- BE BE791402D patent/BE791402A/xx unknown
-
1971
- 1971-11-16 JP JP46091657A patent/JPS5239765B2/ja not_active Expired
-
1972
- 1972-11-10 FR FR7240440A patent/FR2160464B1/fr not_active Expired
- 1972-11-14 DE DE2255640A patent/DE2255640C3/de not_active Expired
- 1972-11-14 US US00306304A patent/US3843464A/en not_active Expired - Lifetime
- 1972-11-14 GB GB5251372A patent/GB1405159A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2160464B1 (de) | 1977-07-22 |
US3843464A (en) | 1974-10-22 |
FR2160464A1 (de) | 1973-06-29 |
GB1405159A (en) | 1975-09-03 |
JPS4855829A (de) | 1973-08-06 |
DE2255640C3 (de) | 1975-05-28 |
DE2255640A1 (de) | 1973-05-24 |
BE791402A (fr) | 1973-03-01 |
JPS5239765B2 (de) | 1977-10-07 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2255640C3 (de) | Verfahren zum Reinigen von Metalloberflächen | |
EP0082798B2 (de) | Verfahren zur Desinfektion und Reinigung von Kontaktlinsen | |
DE3101267A1 (de) | "mikrobiologische rueckgewinnung von metallen" | |
DE1800508B2 (de) | Verfahren zur herstellung von proteolytischen enzymaufbereitungen und ihre verwendung | |
DE2835652C2 (de) | ||
DE2708909A1 (de) | Verfahren zur herstellung von stoffen durch photometabolismus und vorrichtung zur durchfuehrung | |
DE2417425B2 (de) | Aufloesung von hefezellwaenden | |
DE19628454B4 (de) | Rhamnolipid-Alginatpolymer-Komplex, mikrobiologisches Verfahren zu seiner Herstellung, Rhamnolipid-Alginatpolymer-Komplex-Zubereitungen und deren Verwendungen | |
DE2409649B2 (de) | Verfahren zum Reinigen von Metalloberflächen mittels eines Bacillusstammes | |
DE4433376C1 (de) | Verfahren zum Entrosten von Oberflächen auf organischer Basis und Verfahren zur Herstellung des eingesetzten Mittels | |
DE2319989A1 (de) | Stabilisiertes enzympraeparat, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung | |
DE2301031A1 (de) | Verfahren zur reinigung eines auf mikroorganismenzellen lytisch wirkenden enzyms | |
DE2430776C3 (de) | Mittel zur Reinigung und nichtschichtbildenden Phosphatierung von Eisenoberflächen in einem Arbeitsgang | |
DE19654942B4 (de) | Rhamnolipid-Alginatpolymer-Komplexe, deren mikrobielle Herstellung mit dafür geeigneten Mikroorganismen und ihre Anwendung | |
DE587819C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gluconsaeure oder Citronensaeure und deren Salzen | |
DE2430776A1 (de) | Metalloberflaechenbehandlungsmittel | |
DE3510963C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Coenzyms in reduzierter Form | |
DE3032377A1 (de) | Verfahren zur bestimmung von gesamtcholesterin | |
DE69817135T2 (de) | Verfahren zur sicheren Entsorgung von mit Öl kontaminiertem Filtermaterial | |
KNOBLOCH | 0223 Q265 437 GaNO-Linie | |
AT309661B (de) | Verfahren zum enzymatischen Enthaaren von geweichten Häuten mit proteolytischen Enzymen in alkalischer Flotte | |
DE721141C (de) | Verfahren zum Entgerben von Chromleder | |
DE359675C (de) | Verfahren zur Herstellung von Nitraten aus Ammoniak, Ammoniumverbindungen oder organischen Stickstoffverbindungen mittels Bakterien | |
DE1932337A1 (de) | Mittel zur Reinigung bzw. Pflege von Metallen,insbesondere Gold und Silber | |
DE1107481B (de) | Verfahren zur Vorbehandlung von Draehten zum Zwecke des Ziehens |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |