■ Dr.-lng. STARK · Dipl.-lng. BONSMANN
D-415O Krefeld 1 · Moerser Straße 14-O · Fernruf CO 2151)
Datum: f. NOV. 1972
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WILDT MBLLOR BROMLEY LIMITED, Aylestone Road, Leicester LE2 8TE, Großbritannien
Mustereinrichtung für Strickmaschinen
Die Erfindung betrifft Mustereinrichtungen für Strickmaschinen mit vielen Fadehzuführeinrichtungen.
Strickmaschinen weisen eine Vielzahl von Nadeln mit zugeordneten Musterfüßen auf. Diese Musterfüße können auf den
Nadeln selbst angebracht sein. Gewöhnlich sind die Musterfüße jedoch an Musterschwingen für die Nadeln oder an Betätigungs-Preßfingern
für die Musterschwingen angebracht. Die Musterfüße sind so angeordnet, daß sie mit Wählern kooperieren,
die von einer Mustersteuereinrichtung gesteuert werden, so daß die aufeinanderfolgenden Musterfüße entweder
erfaßt werden oder nicht erfaßt werden, wodurch die aufeinanderfolgenden Nadeln entweder in Tätigkeit gesetzt werden
oder Tätigkeit bleiben, wodurch letztlich ein Muster hergestellt wird,
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Bei einer speziellen Art einer Mustereinrichtung werden die
Nadeln durch Musterschwingen angehoben, die federvorgespannte Musterfüße, vorzugsweise durch die Eigenfederwirkung der
Musterschwingen, aufweisen. Die Musterfüße werden bei jeder Zubringestation in eine Stellung (Arbeitspfad) gebracht, bei
der sie mit einem Hebekamm in Berührung kommen können. Sie
können aus dieser Stellung durch Schwinghebel zurückgezogen werden, die nach außen hin angeordnet sind, um das Zurückziehen
der zugeordneten Musterschwinge zu bewirken und die in der äußeren Stellung durch einen Permanentmagneten gehalten
werden. Die Schwinghebel weisen Musterfüße auf, oder sind mit Musterfüßen versehen, die mit Wählern kooperieren,
die entweder außer Eingriff mit den MusterfUßen stehen, um die Musterschwingen in dem Nadelkanal zu halten, oder diese
von dem Permanentmagneten lösen, so daß die Federwirkung der
Musterschwinge zur Folge hat, daß die Hebefüße in den Bereich des Hebenockens (Schloßhahn) kommen. Derartige Vorrichtungen
können bei Strickmaschinen mit stationären und auch beweglichen Schlössern angebracht sein.
Die Kraft, die erforderlich ist, um die Musterschwingen von
dem Permanentmagneten zu lösen, ist bei Mustereinrichtungen der beschriebenen Art diejenige, die erforderlich ist, um
die auf die Musterschwingen einwirkende Federkraft zu überschreiten, derart, daß die magnetische Anziehungskraft überschritten
wird. Es ist möglich, diese Kraft durch zweckmäßige Gestaltung der Anordnung sehr gering zu halten. Die Reaktionskraft, die von den Wählern aufzunehmen ist, wird dann sehr
gering gehalten.
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Um die Musterzeit zu erhöhen, können die Musterfüße in einer
Staffelanordnung angebracht sein, wobei jede Stellung eines Nadelheberfußes durch einen besonderen Wähler betätigt (beeinflußt)
werden kann und wobei die Wähler in Gruppen angeordnet sind, die bei jedem Garnzuführungspunkt eine Mustereinheit bilden.
Die Steuerung der Wähler erfolgthormalerweise auf elektromagnetischem
Wege. Um die Wähler jeweils in der Stellung, in der sie die Heberfüße entweder erfassen oder nicht erfassen,
positiv festzuhalten, ist vorgeschlagen worden, jeden Wähler als Anker in einer elektromagnetischen Spule, schwenkbar
zwischen den entgegengesetzten Polen eines Permanentmagneten anzuordnen (GB-PS 1 18? 911)· Diese elektromagnetischen
Steuereinrichtungen sind ziemlich voluminös, so daß es nicht möglich ist, die Schwenkpunkte der schwenkbar angebrachten
Wähler gleich eng wie die Musterfüße auf den Musterschwingen anzubringen, so daß-es erforderlich ist, die elektromagnetische
Anordnung gestaffelt anzuordnen und die Wähler abzuwinkein, um die Abstände der Betätigungsenden der Wähler
zu korrigieren. ■
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist an einer Mustereinrichtung
der beschriebenen Form eine Mustereinheit mit einer Vielzahl von Wählern vorgesehen, die jeweils mit bestimmten
Musterfüßen in einer bestimmten Stellung einer Vielzahl von Stellungen zusammenarbeiten, wobei jeder Wähler
als Gleitstück gestaltet ist, welches eine Translationsbewegung im wesentlichen in der Ebene der Bewegungsbahn der
zugeordneten Heberfüße zwischen den AnlageStellungen nicht
Nichtanlagestellungen ausüben, wobei das Gleitstück in einer Antriebsverbindung mit einem Arm eines elektromagnetisch gesteuerten
Schwinghebels steht, um eine Bewegung zwischen der Stellung, in der ein Nadelheberfuß erfaßt wird und der
Stellung, in der der Nadelheberfuß nicht erfaßt wird, entsprechend einem vorbestimmten Programm zu erzielen.
Die Hebel und die zugeordneten elektromagnetischen Steuereinrichtungen
sind vorzugsweise in einem Gehäuse angebracht, wobei die Schwenkpunkte der Hebel in einer Linie angebracht
sind, die zu der Achse der Maschine und den Ebenen der Bewegungsbahnen der Musterfüße geneigt angeordnet ist. Durch
zweckmäßige Auswahl des Neigungswinkels, beispielsweise 45°, kann der Abstand zwischen den von der Hauptmenge der elektromagnetischen
Steuereinrichtung erforderlichen Schwenkpunkte so gewählt werden, daß ein Abstand der Hebel und Gleitstücke
in Richtung der Maschinenachse erforderlich ist, der dem gewünschten Abstand der NadelfußStellungen entspricht, wobei
ein Abwinkein der Hebel oder Gleitstücke vermieden wird. Dies führt zu einer Ersparnis bei den Herstellungskosten und
zu einer geringeren Lagerhaltung, da alle entsprechenden Hebel identisch ausgebildet sein können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Perspektive Ansicht eines Teils einer Strickmaschine sowie einer einzigen Muster-
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einheit, teilweise im Schnitt; Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch Teile einer Strick-
maschine, soweit es zur Erläuterung der Mustereinrichtung erforderlich ist."
In Fig. 1 ist ein Teil einer Rundstrickmaschine mit drehbarem Zylinder dargestellt. Hierbei ist ein Zylinder 1 vorgesehen,
der in Richtung des Pfeiles 2 drehbar angebracht ist. Die
Maschine entspricht im wesentlichen der Art, wie sie in der GB-PS 1 187 911 erläutert ist. Eine nähere Beschreibung wird
bei der Erläuterung von Fig. 2 erfolgen. Der Nadelzylinder 1 weist - wie gewöhnlich - axial angeordnete Nadelkanäle mit
darin angeordneten Nadeln auf sowie Nadelhebelschwingen und
schwenkbar angebrachte Preßfinger. Jeder der Preßfinger weist einen Musterfuß 3 auf. In der Zeichnung sind die Musterfüße
von sechs der schwenkbaren Preßfinger dargestellt. Die Musterfüße auf den Preßfingern sind in jeweils sechs gestaffelten
Gruppen angebracht. Eine derartige vollständige Gruppe ist in der Zeichnung dargestellt. Neben dem oberen Teil des Zylinders
ist ein stationär angebrachtes Schloßgehäuse 4 vorgesehen, welches von einem Halteflansch 5 getragen wird. Daran ist eine
Anzahl von Mustereinheiten angebracht, von denen eine in der Zeichnung dargestellt ist. Die Mustereinheit ist in einem Gehäuse
6 angebracht, welches an einem Block 7 angebracht ist,
der wiederum in einer Gleitführung 8 gehalten ist. Der Block wird auch bei der.Tätigkeit der Strickmaschine stationär in
der Gleitführung 8 gehalten, wenn einmal die Justierung in der
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richtigen Stellung erfolgt ist.
Das Gehäuse 6 weist elektromagnetische Steuereinrichtungen von der Art auf, wie sie in der bereits erwähnten britischen
Patentschrift beschrieben sind. Diese dienen zur Steuerung von sechs Schwenkhebeln 9» die in dem Gehäuee6 schwenkbar angebracht
sind, wie es durch die Bezugszahl 10 angedeutet ist. Ein Arm eines jeden Hebels erstreckt sich aus dem Gehäuse und
der andere Arm wirkt als Anker zwischen einer elektromagnetischen Spule und ist zwischen den beiden Polen eines Permanentmagneten
bewegbar, so daß dieser Arm entweder in der einen oder anderen Position gehalten ist, und zwischen diesen
beiden Positionen durch einen Impuls entsprechender Polarität durch die Spule bewegt werden kann. Die sich nach außen erstreckenden
Arme der Hebel 9 weisen Verlängerungen 11 auf, die sich im wesentlichen axial zu der Rundstrickmaschine erstrecken.
Jede Verlängerung 11 kooperiert mit einem in einem Ansatz 12 gebildeten Schlitz. Der Ansatz 12 ist an einer Seite
eines Gleitstückes 13 vorgesehen, welches in einem Gehäuse 14' derart angebracht ist, daß es eine im wesentlichen radiale
Bewegung relativ zum Zylinder 1 vollführen kann.
Es ist daher ersichtlich, daß bei einer Bewegung der Hebel 9 um ihre Schwenkpunkte 10 die Horizontalkomponenten der Bewegungen
der äußeren Enden der Hebel auf die Gleitstücke 13 übertragen werden, wodurch diese in eine Stellung gebracht
werden können, daß sie zwischen einer Nadölhebefuß-Anlagestellung,
in der eine Nockenfläche 15 am Ende des Gleithebels 13 mit Heberfüßen in einer entsprechenden Höhenebene
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in Eingriff kommen können, und einer Stellung, in der sie die
Heberfüße 3 nicht erfassen, in der diese also hinter den Oberflächen 15 passieren, bewegbar sind. Wenn ein Nadelheberfuß
3 durch eine Oberfläche 15 erfaßt wird, wird der Preßfinger von dem Haltemagnet" weggedrückt und der Hefcerfuß auf
der Musterschwinge bzw. der Platine ragt aus dem Nadelkanal
hervor, und zwar derart, daß der Nadelheberfuß mit einer Schloßbahn in Eingriff kommt, wodurch die Platine angehoben
wird und die Nadel ebenso wie der Nadelheberfuß über diese geführt wird.
Es ist ersichtlich, daß das Mustergehäuse 6 in einem Winkel
von etwa 45° zur' Horizontalen und Vertikalen angeordnet ist,.
Somit sind die Schwenkpunkte 10 in einer Linie in dem gleichen
Winkel angeordnet. Bezüglich der Hauptmenge der elektromagrnetischen Komponenten der Anordnung ist es erforderlich, daß
die Schwenkpunkte relativ weit voneinander .angeordnet sind, aber im Hinblick auf die geneigte Anordnung der Linie der
Schwenkpunkte sei darauf hingewiesen, daß der vertikale(oder axiale) Abstand zwischen diesen durch den Faktor des Kosinus
eines Winkels von 45° (0,707) reduziert ist.
Diese Reduktion des vertikalen Abständes ermöglicht es, daß
die Gleitstücke 13 und die Hebel 9 in einem dem entsprechenden
vertikalen Abstand der Nadelheberfüße 3 entsprechenden Abstand angeordnet werden können, ohne daß es erforderlich ist,
weder die Hebel noch die Gleitstücke abzuwinkein.
In Fig. Z ist eine Musterschwinge bzw:. Platine 17 in dem-
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selben Nadelkanal wie die entsprechende zugeordnete Nadel 1a angeordnet. Der obere Teil der Platine 17a einer Jeden Platine
erstreckt sich hinter die Nadel 1a und weist eine Schulter 17b auf, auf der das untere Ende der Nadel 1a aufliegt. Darüber
hinaus weist jede Platine 17 ein unter Federvorspannung stehendes Verlängerungsstück 17c auf, welches an ihrem unteren Ende
einen Betätigungsfuß 18 aufweist.
In einer Verlängerung eines jeden Nadelkanals ist ein Preßfinger 19 angeordnet, der sich in einer aufrechten Stellung
vor der entsprechenden Verlängerung 17c der entsprechenden Platine 17 befindet. Jeder derartige Preßfinger ist bei 20
zv/ischen den gegenüberliegenden Enden drehbar gelagert. Dazu ist auf der Vorderseite ein halbrundförmiger Vorsprung 19a
vorgesehen, der in den Drehpunkt 20 angreift. Der letztere wird durch eine Rippe gebildet, die sich von der Innenfläche
eines Drehpunkt-Ringes 21 her vorstreckt, der auf dem Zylinder 1 mittels Federbändern 22 gehalten wird.
In den Körper des Maschinenkopfes ist ein feststehender Ring 25 eingesetzt, der dazu dient, eine Vielzahl von Schloßkurven
26, und zwar eine pro Zubringeeinrichtung, zu halten.
Es ist lediglich eine dieser Schloßkurven dargestellt, wobei diese Schloßkurve direkt vor den Strickschlössern an einer
Zubringeeinrichtung vorgesehen ist.
Die dargestellte Anordnung arbeitet derart, daß normalerweise der unterste Betätigungs-Nadelheberfuß 18 einer jeden Platine
17 durch die eigene Federvorspannung des federnden Verlange-
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rungsteils 17c der Platine in einer äußeren Stellung gehalten
wird, bei der bei Drehung des Zylinders 1 in Richtung des Pfeiles 2 der Iladelheberfuß bei einer Platinen-Auswahl-
station vor einer Zubringeeinrichtung durch die Schloßkurve
betätigt wird. Dies hat zur Folge, daß die Platine sowie die zugeordnete Nadel 1a in eine Höhe angehoben wird, bei der die
Nadel bei dieser Zubringeeinrichtung einen Strickvorgang vollführt.
Wenn andererseits der federnde Verlängerungsteil 17b entgegen seiner Federvorspannung an der Zubringeeinrichtung
nach innen gedruckt wird, ist der untere Fuß' 18 nach innen
zurückgezogen und liegt außerhalb der Bewegungsbahn der Schloßkurve 26, was zur Folge hat, daß die Platine nicht angehoben
wird und die Nadel an dieser Zubringeeinrichtung nicht strickt. Daraus ergibt sich, daß das untere Ende 19b eines
jeden Preßfingers 19 normalerweise durch die dahinter angeordnete
federnde Verlängerung 17c der entsprechenden Platine 17 nach außen gehalten wird, während das obere Ende 19c des
Preßfingers normalerweise nach innen zu dem Zylinder hin gehalten wird.
Nachfolgend wird das Mustersystem erläutert, mit dem selektiv die Platinen 17 an der Zubringeeinrichtung bdätigt werden.
Der nach oben gerichtete obere Schaftteil jedes Preßfingers *weist oberhalb des Drehpunktes 20 anfänglich eine Vielzahl'
von abbrechbaren Musterfüßen 3 auf, die in einer Vielzahl übereinander angeordneter Ebenen vorgesehen sind. Bei der als
Ausführungsbeispiel beschriebenen Anordnung sind sechs Nadelfußebenen vorgesehen, obwohl diese Anzahl stark variieren
kann. Alle Musterfüße, bis auf einen an jedem Preß-
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finger 19 sind abgebrochen, wobei die Preßfinger so ange- '
ordnet sind, daß jeweils aufeinanderfolgende Musterfüße 3 in den verschiedenen Ebenen in jeweils einer vorbestimmten Folge
angeordnet sind, beispielsweise in schrägen parallelen Linien um den Zylinder 1, wie in Fig. 1 angedeutet. Darüber hinaus
ist das obere Ende eines jeden Preßfingers 19 eingefalzt ausgebildet, wodurch ein hochstehender Fuß 19e gebildet wird.
Unmittelbar vor der Zubringestation ist auf einer unterhalb
der Halteplatte 5 angeordneten Halteeinrichtung 27 ein Schloß 29 angebracht, das zur Einwirkung auf die rückwärtigen Ecken
der hochstehenden Preßfinger-Füße 19e dient, womit erreicht werden soll, daß die oberen Enden aller Preßfinger nacheinander
unmittelbar vor dem Auswählvorgang nach außen schwingen. Infolge der Wirkung dieses Schlosses werden alle oberen Enden
19b aller Preßfinger einwärts gedreht, wodurch erreicht wird, daß das federnde Verlängerungsstück 17d der Platinen eingedrückt
wird und wodurch alle unteren Heberfüße 18 außer Mrw
nuß des Schlosses 26 gezogen werden. An der fest angebrachten
Halteeinrichtung 27 ist weiterhin ein Permanentmagnet 30 angebracht,
mittels dessen die herausgeschwungenen oberen Enden der Preßfinger nach außen gehalten werden, um zu verhindern,
daß diese zu früh nach innen zurückkehren (falls sie nicht durch die Mustereinrichtungen dazu gezwungen werden). Keine
der Nadeln würde somit an der Zubringeeinrichtung stricken ausgenommen diejenigen, auf die an der Musterauswahlstation
die Musterfüße 3 von vorherbestimmten Preßfingern über die Wähler-Gleitstücke 13 einwirken, wodurch derartige Preßfin^er
von dem Magneten 30 entfernt werden, was zur Folge hat, daß
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die federnden Verlängerungsstücke 17c der zugeordneten Platinen
17 nach außen schwingen können, in eine Position, in der ihre unteren Enden 18 in den Bereich der Schloßkurve 26 kommen.
Wenn durch die Mustereinrichtungen derartige Bedingungen geschaffen
werden, werden die entsprechenden Platinen angehoben und die entsprechenden zugeordneten Nadeln stricken.
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