DE2254879C3 - Knallzündschnur - Google Patents
KnallzündschnurInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine unter Wasser funktionierende Knallzündschnur mit zwei längsgerichteten
Leitungen, von denen eine mit einem Sprengstoff gefüllt ist und die andere, an ihren Enden abgedichtete,
von einem gasförmigen Fluid eingenommen wird, und die beiden Leitungen untereinander durch eine Wand
getrennt sind, die eine die Ausbildung eines Druckstrah · les bei der Explosion begünstigende Form besitzt. Sie
dient insbesondere zum Schneiden von unter Wasser befindlichen Metallstücken.
Es ist bekannt, das Schneiden mit Sprengstoff von Metallstücken, wie 7. B. Blechen, mit Hilfe von
Sprengkörpern durchzuführen, die so verteilt sind, daß sie eine Sprengladung zum Ausheben eines V-förmigen
Volumens darstellen, wobei es möglich ist, mechanische Einwirkungen zu bekommen, die in eine Richtung
senkrecht zu dem Metallstück gerichtet sind. Die Beschaffenheit und die Amplitude dieser von den
Ladungen ausgehenden Einwirkungen sind von deren geometrischer Gestalt und ihrer Lage im Hinblick auf
das Objekt abhängig, das ihr ausgesetzt werden soll, jedoch nicht dazu geeignet, nach Wunsch des Feuerwerkers
eingestellt /u werden, um z. B. längs einer Kurvenbahn zu schneiden. Im letzteren FaI! muß er auf
Knallzündschnüre /um Schneiden zurückgreifen, ein sehr neues, jedoch bereits gut bekanntes Verfahren.
Eine Art dieser Knallzündschnüre zum Schneiden besteht im allgemeinen aus einem starken Sprengstoff in
einer leicht deformierbaren Metallhülle, die einen V-förmigen Querschnitt aufweist, kann jedoch nicht
unter Wasser funktionieren, da der Zwischenraum zwischen der Ladung und dem zu schneidenden Stück
nicht mit Wasser gelullt sein darf. Das Vorhandensein
von Wasser oder einem anderen inkompressiblen Fluid in dem Zwischenraum hebt nämlich die von den
Schockwellen ausgehende Wirkung auf. und das System verhält sich dann wie eine Sprengladung mit irgendeiner
Gestalt.
Außerdem ist es mit den bekannten Knallzündschnüren zum Schneiden nur möglich. Metall mit einer
geringen Stärke zu durchschneiden. Ihr Schneidvermögen übersteigt 5 bis 8 mm Stahlblech nicht sehr.
Andererseits sind auch bereits unter Wasser funktionierende Knallzündschnüre der eingangs genannten Art
bekannt geworden. Nach der FR-PS 9 21 208 werden die längsgcrichieten Leitungen für Sprengstoff bzw.
Luft aus zwei gesondert gefertigten Teilen, nämlich zwei
Rohren bzw. einem Rohr und einem Winkelstück bzw. einem Rohr und einer schmiegsamen, sich an das Rohr
anlegenden Kunststoffteile, zusammengesetzt. Auch die FR PS 20 67 874 beschreibt solche zweikanaligen
Knallzündschnüre, die jedoch aus mehr als zwei gesondert hergestellten Elementen aufgebaut sind.
Knallzündschnüre mit einem Bleikanal sollen nach dieser Druckschrift für das Durchschneiden von
Werkstücken mit mehr als 6 mm Wanddicke ungeeignet sein und überhaupt unter Wasser nicht verwende'
werden können.
Wenn diese bekannten Knallzündschnüre unter Wasser zum Einsatz kommen, besteht die Gefahr, daß
Wasser zwischen den zusammengesetzten Teilen eindringt und die Sprengstoffladung erreicht. Man kann
daher sicherheitshalber nur bestimmte wasserunempfindliche Sprengstoffe mäßiger Detonationsgeschwindigkeit
verwenden. Außerdem sind die mechanischen Eigenschaften dieser Knallzündschnüre, vor allem
hinsichtlich ihrer Festigkeit gegen Zusammendrücken und ihr=r Formhaltigkeit beim Biegen zwecks Anpassung
an unter Wasser zu zerschneidende Werkstücke, unzureichend, so daß einerseits entweder die Tendenz
zum Entstehen eines den Sprengdruckstrahl merklich brechenden Raumes im Bereich des an die zu
schneidende Metallfläche angelegten Teils beim krümmenden Anpassen der Knallziinr'schnur besteht oder
eine ausreichende Krümmung der Knallzündschnur nicht ohne weiteres möglich ist und daß andererseits
beim krümmenden Anpassen der Knallzündschnur auftretende Reibungsvorgänge zwischen deren metallischen
Teilen zum unerwünschten Zünden hochbrisanter Sprengstoffe führen können, so daß sicherheitshalber
weniger brisante Sprengstoffe verwendet werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Knailzündschnur der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß sie möglichst einfach herstellbar und im fertigen Zustand ohne die Gefahr von Undichtigkeits-
und Reibungsproblemen sowie mn verbesserter Formhaltigkeit der längsgerichteten Leitungen an
gekrümmte Metallteile anpaßbar und zum Schneiden dicker Metallteile, z. '3. der Staukörper von Schiffen
unter Wasser bis zu einer Tiefe von etwa 100
m geeignet
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daU sie aus einem einstückigen Profilteil aus einem leicht
deformierbaren Metall mit den beiden längsgerichieten Leitungen geschlossenen Querschnitts besteht wobei
die Wand ebenfalls von dem Profilier gebildet ist und eine ohne Beeinträchtigung beim Biegen der Knallzündschnur
entsprechend der Krümmung des zu schneidenden Werkstücks ausreichende Die ke aufweist
Vorzugsweise ist die Knallzündschnur aus Biei oder
einer Legierung auf der Basis von Blei hergestellt
Da die crfmdungsgemäße Knallzündschnur aus einem einstückigen Profilteil aus einem leicht deformierbaren
Metall besteht, ist sie sowohl leicht herstellbar als auch
gut an gekrümmte y.u schneidende Metallteile anpaßbar
wobei kein.· Undichtigkeiten und praktisch keine nachteiligen Reibungsvorgänge auftreten können so
daß auch hochbrisantc Sprengstoffe verwendbar sind Durch die geeignete Bemessung der die beiden
Leitungen trennenden Wanddicke ,vird außerdem erreich), da« die Formhalligkeil der Knallzündschnur
beim Anpassen an gekrümmte Metallteile ausreichend gesichert ist.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiele näher erläutert:
darin zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Knallzündsclviur,
Fig. 2 und 3 Schnittansichten zweier unterschiedlicher
Ausführungsformen,
F ig. 4 eine z.T. geschnittene Seitenansicht im vergrößerten Maßstab der Verschlußdichtung eines
Endes der Schnur und ,,-
F i g. 5 eine Vorderansicht des in F i g. 4 dargestellten Verschlusses.
Die in Fig. 1 dargestellte, unter Wasser funktionierende
Knallzündschnur zum Schneider, besteht hauptsächlich
aus einem Meiallprofil 1, das aus einem leicht deformierbaren Metall, wie z. B. Blei oder einer
Bleilegierung, hergestellt ist, und zwei Leitungen übereinander in Längsrichtung enthält, von denen die
eine 2 mit einem Sprengstoff 11, z.B. Hexogen oder Octogen, gefüllt ist, und die andere 3 von einem
gasförmigen Fluid eingenommen wird.
Die beiden Leitungen sind voneinander durch eine Wand 4 getrennt, die eine Form aufweist, die die
Ausbildung eines Druckstrahles bei der Explosion begünstigt. Der Sprengstoff wird vorzugsweise schon
dann in die Leitung 2 eingefüllt, wenn er sich noch im geschmolzenen Zustand befindet.
Gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsfurm der Erfindung weist die mit dem Sprengstoff gefüllte
Leitung 2 im Querschnitt ein einhüllendes Profil auf. das -- wie in Fig. 1 dargestellt — merklich die Form eines
Halbmondes einnehmen kann.
Die Leitung 3, die mit einem gasförmigen Fluid gefüllt ist, das Druckluft mit einem in Abhängigkeit von der
Tauchtiefe variablen Druck sein kann, um eine Zerstörung der Schnur infolge des hydrostatischen
Druckes zu vermeiden, weist vorzugsweise im Querschnitt einen ovalen Umriß auf.
Um eine große Sprengkraft /u bekommen, hat die mit Sprengstoff gefüllte Leitung 2 ein Volumen, das ein bis
zweimal größer als das Volumen der Leitung 3, die von dem gasförmigen Fluid eingenommen wird, ist.
Versuche haben gezeigt, daß es für eine gute Konzentration der von den Schockwellen ausgehenden
Wirkungen wichtig ist, daß die Trennwand 4 der beiden Leitungen wenigstens ein Viertel der Oberfläche der mit
dem gasförmigen Fluid gefüllten Leitung umgibt.
Es steht auch fest, daß die Trennwand 4 zwischen der
mit dem Sprengstoff gefüllten Leitung 2 und der anderen Leitung 3 eine geringe Dicke aufweisen sollte,
die vorzugsweise zwischen 3 und 10% der mittleren Breite der Schnur beträgt.
Die Dicke der Zwischenwand 4 stellt einen Kompromiß /wischen den zwei Notwendigkeiten dar, daß sie
einerseits klein ist, um nur einen kleinen Teil des Druckes der Schockwellen zu absorbieren, und andererseits
ausreichend dick ist, um während der Handhabung und insbesondere bei Verbiegungen und Verwindungen
der Schnur nicht deformiert oder zerstört zu werden.
Um das Anbringen und Festmachen der Zündschnur auf dem zu schneidenden Stück zu erleichtern, weist sie
vorzugsweise eine ebene Außenfläche 5 auf, die in Hinblick auf die Leitung 3 der mit Sprengstoff gefüllten
Leitung 2 gegenüberliegt. Um das Eindringen von Wasser oder eines anderen inkompressible!! Fluides. in
das die Knallzündschnur eingetaucht werden soll, in die Leitung 3 zu vermeiden, was die von den Schockwellen
ausgehende Wirkung aufheben würde, ist die Leitung 3 mit Hilfe von Stopfen 6 abgedichtet, die in den F i g. 4
und 5 dargestellt sind.
Die Stopfen 6, die vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial hergestellt sind, passen sich an die an den
Enden der Leitung 3 herrschende Kraft an und bilden einen in eine Öffnung 7.7 auslaufenden rohrförmigen
Schuh 7 für ''ine nicht gezeigte Sprengkapsel. Der Schuh
7 ist in das Loch der mit dem Sprengstoff gefüllten Leitung 2 eingesetzt und enthält Einrichtungen, ti ic die
Aufnahme und die Befestigung einer nicht dargestellten zylindrischen Sprengkapsel erleichtern. Diese Einrichtungen
können aus elastischen Laschen 8 bestehen, die an ihren Rändern eine kegelstumpfförmige Fläche 9
umschließen, die die Aufnahme einer Sprengkapsel erleichtert, welche — nachdem sie an ihre Stelle
eingesetzt ist — durch die Kanten 10 der Laschen 8 gehalten wird.
Gegenüber dem Schuh 7 weist der Stopfen 6 einen ringförmigen, ovalen Vorsprung 12 auf, der mit einer
Haube für die Leitung 3 der Schnur 1 versehen ist, die, wenn sie aufgesetzt ist, die Leitung wasserdicht
verschließt.
Die in de: Fig. 2 dargestellte Variante, die eine
besonders schwache Ladung darstellt, ist dadurch bemerkenswert, daß das Volumen der Leitung 2n relativ
zum Volumen der anderen Leitung 3a verringert ist.
Bei der in F i g. 3 dargestellten Variante weist die mit dem gasförmigen Fluid gefüllte Leitung 3b einen
kreisrunden Querschnitt auf. der leichter zu verwirklichen ist. Die Leistungen sind jedoch kleiner als die der in
Fig. 1 dargestellten Zündschnur.
Bei der Verwendung wird die Knallzündschnur zum Schneiden, bei der die Enden der Leitung 3 vor dem
Untertauchen durch die Stopfen 6 abgedichtet sind, der Linie entsprechend gefaltet, längs der der Schnitt
durchgeführt werden soll, und auf dem zu schneidenden Stück entlang seiner ebenen Mäche 5 mit Hilfe von
verschiedenen Befestigungseinrichtungen gehalten, wie z. B. Bändern, Saugnapfhalterungen usw. Die Sprengkapsel
wird in das Innere des rohrförmigen Schuhs 7 und der öffnung 7u eines der Stopfen 6 eingesetzt.
Damit ist die 'Knallzündschnur schon gebrauchsfertig.
Beispielsweise ermöglicht eine Schneidknallzünd-
schnur mit dem in Fig. 1 dargestellten Profil aus einer
Bleilegierung mit 5 % Antimon, gefüllt mit Hexolit 60 bis 40, deren Querschnitt in der Breite 24 mm und in der
Höhe 30 mm aufweist, das Zerschneiden eines 15 mm starken weichen Stahlstücks.
Wie aus dem Obigen zu entnehmen ist, weist die erfindungsgemäße Knallzündschnur zum Schneiden, die
zur Verwendung unter Wasser bestimmt ist, eine hohe Sprengkraft auf, ihre Herstellung ist besonders einfach
und ihr Aufbau aus einer leicht deformierbaren, schmiedbaren Legierung ermöglicht die Durchführung
von Schnitten entlang gebogener Linien mit großer Krümmung.
Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsformen begrenzt, insbesondere kann der Stopfen 6
andere Formen aufweisen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Unter Wasser funktionierende Knall/ündschnur
mit zwei längsgerichteten Leitungen, von denen eine mit einem Sprengstoff gefüllt ist und die andere, an
ihren Enden abgedichtete, von einem gasförmigen Fluid eingenommen wird und die beiden Leitungen
untereinander durch eine Wand getrennt sind, die eine die Ausbildung eines Druckstrahles bei der
Explosion begünstigende Form besit/t, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus einem einstückigen Profilteil (1) aus einem leicht deformierbaren
Metall mit den beiden längsgerichteien Lei.ungen (2,
3) geschlossenen Querschnitt besteht, wobei die Wand (4) ebenfalls von dem Profilteil gebildet ist und
eine ohne Beeinträchtigung beim Biegen der Knallzündschnur entsprechend der Krümmung des
zu schneidenden Werkstucks ausreichende Dicke aufweist.
2. Knallzündschnur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Blei oder einer
Legierung auf der Basis von Blei hergestellt ist.
3. Knallzündschnur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (4) zwischen der
mit Sprengstoff gefüllten Leitung (2) und der anderen Leitung (3) eine möglichst geringe Dicke
aufweist, die zwischen 3 und 10% der mittleren Breite der Schnur liegt.
4. Knallzündschnur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem gasförmigen Fluid
gefüllte Leitung (3) an ihren Enden durch Stopfen (6) verschlossen ist, die Einrichtungen zur Befestigung
einer Sprengkapsel aufweisen.
5. Knallzündschnur nach Anpruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtungen
aus einem rohrförmigen, zur mit Sprengstoff gefüllten Leitung (2) ausgerichtet befestigten Schuh
(7) bestehen, dessen inneres Ende elastische Laschen
(8) aufweist, die an ihren Rändern eine kegelstumpfformige Fläche (9) umschließen und die Aufnahme
einer Sprengkapsel sowie deren Festhalten im Inneren des Schuhes (7) erleichtert.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR7140230A FR2159717A5 (de) | 1971-11-10 | 1971-11-10 | |
FR7140230 | 1971-11-10 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2254879A1 DE2254879A1 (de) | 1973-05-17 |
DE2254879B2 DE2254879B2 (de) | 1976-09-16 |
DE2254879C3 true DE2254879C3 (de) | 1977-05-05 |
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