DE2254295C2 - - Google Patents
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- DE2254295C2 DE2254295C2 DE2254295A DE2254295A DE2254295C2 DE 2254295 C2 DE2254295 C2 DE 2254295C2 DE 2254295 A DE2254295 A DE 2254295A DE 2254295 A DE2254295 A DE 2254295A DE 2254295 C2 DE2254295 C2 DE 2254295C2
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- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T8/00—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
- B60T8/17—Using electrical or electronic regulation means to control braking
- B60T8/176—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel slip during vehicle deceleration, e.g. ABS
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- Regulating Braking Force (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Anti
blockierregelung, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bei
der jedem Fahrzeugrad ein Generator zugeordnet ist, der
ein drehzahlproportionales Signal über eine nachfolgende
Meßschaltung an eine Logikschaltung, die jeweils das
Drehzahlsignal mit einer die Fahrzeuggeschwindigkeit
nachbildenden Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit vergleicht
und die Signale zur Steuerung von den wirksamen Brems
druck beeinflussende Stellgliedern erzeugt, und außerdem
an eine für alle Regelkanäle gemeinsame Verknüpfungs
schaltung abgibt, die die Drehzahlsignale der Generatoren
miteinander verknüpft und die die Fahrzeugreferenzge
schwindigkeit bildet, wobei diese Fahrzeugreferenzge
schwindigkeit zunächst mit der abfallenden Geschwindig
keit des schnellsten Rades heruntergezogen wird, beim Er
reichen einer vorgegebenen, größten negativen Steigung
sich jedoch auf diese umschaltet und ihr folgt.
Jedem Autofahrer sind die unangenehmen, ja gefährlichen Be
gleitumstände des Festbremsens aller oder einzelner Fahrzeug
räder bekannt. Wenn die vom Fahrer aufgebrachte Bremskraft
z. B. während einer Panikbremsung oder einfach wegen eines
zu niedrigen Reibwertes zwischen Reifen und Fahrbahn nicht
mehr auf die Fahrbahn übertragen werden kann, blockiert das
betreffende Rad. Das führt zu einer Verlängerung des Brems
weges, da sich der Reibwert zwischen den gleitenden Flächen
noch mehr erniedrigt; sind es die Vorderräder, die blockiert
haben, so ist das Fahrzeug nicht mehr lenkfähig, haben die
Hinterräder blockiert, so gerät das Fahrzeug ins Schleudern.
Routinierte Fahrer wirken dem entgegen, indem sie in solchen
Fällen intermittierend bremsen, also den Bremsen abwechselnd
beaufschlagen und wieder lösen, so daß das betreffende Rad,
falls es, während die Bremsen anliegen, zum Blockieren neigt,
kurz darauf wieder beschleunigt wird, um dann erneut abge
bremst zu werden. So kann zwar verhindert werden, daß das
Fahrzeug ohne Lenkmöglichkeit über die Fahrbahn rutscht
oder sich um die Hochachse dreht, eine optimale Bremsung
wird jedoch kaum erreicht werden. Die zunehmenden Geschwin
digkeiten, die beherrscht werden müssen und die wachsende
Verkehrsdichte lassen seit geraumer Zeit für die Zukunft eine
automatische Antiblockierregelung notwendig erscheinen. Der
Bremsweg soll auf ein Minimum reduziert werden, die Lenk
fähigkeit des Fahrzeugs erhalten bleiben und ein Ausbrechen
sicher verhindert werden.
Ideal wäre es, den Schlupf, d. h. den Unterschied zwischen
Fahrzeuggeschwindigkeit und Radgeschwindigkeit zur Regel
größe eines vorzugsweise elektronisch-hydraulisch arbeitenden
Regelkreises zu machen.
Bekanntermaßen steigt der Reibwert μ zwischen Fahrbahn
und Rad mit steigendem Schlupf zunächst stark an, erreicht
bei etwa 10% bis 20% Schlupf ein Maximum und fällt danach
mehr oder weniger steil ab. Dieses Maximum ist außer von
der Reibpaarung von Reifen und Fahrbahn auch abhängig von
der augenblicklichen Radgeschwindigkeit. Dies wurde bei bis
herigen Vorschlägen zur Antiblockierregelung kaum beachtet.
Man suchte beispielsweise nach einem Weg, den Schlupf der
Fahrzeugräder zu messen und durch eine entsprechende Beein
flussung des wirksamen Bremsdrucks auf einem Wert von 10%
bis 20% zu halten, um so eine optimale Bremsung zu erreichen.
Jedoch bereitete dabei allein das Feststellen der Fahrzeug
geschwindigkeit während des Bremsvorgangs erhebliche Schwie
rigkeiten.
Mit dem in der deutschen Offenlegungsschrift 20 51 899 be
schriebenen Bremsregelsystem wurde versucht, diesen Weg zu
beschreitet. Es ist dort vorgesehen, die Fahrzeugge
schwindigkeit zu approximieren, indem durch einen
Trägheitsbeschleunigungsmesser zunächst die
Beschleunigung des Fahrzeugs in Form einer elektrischen
Spannung gemessen und durch Integration dieser Größe die
Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt wird. Bei dieser Meß
methode auftretende Fehler sollen immer wieder ausgeglichen
werden, indem das durch die Integration gewonnene Signal mit
dem Signal des Geschwindigkeitsmessers eines während der
Bremsung intermittierend frei rollenden Rades verglichen
und bei Abweichung an dieses angeglichen wird. Dieses die
vorausgesagte Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs darstellende
Signal wird in der elektronischen Einheit an eine Anzahl von
Mehrkreisstufen weitergeleitet, um mit den Signalen über die
Momentangeschwindigkeit der einzelnen Räder verglichen und
zu einer den Schlupf des betreffenden Rades wiedergegebenden
Größe verarbeitet zu werden. Überschreitet der Schlupf einen
bestimmten Schwellwert, so gibt der elektronische Regler
ein Betätigungssignal an das Stellglied, z. B. ein Magnet
ventil ab, um so den wirksamen Bremsdruck zu reduzieren, bis
der Bewegungszustand des Rades sich erholt hat, der Schwellen
wert also in entgegengesetzter Richtung überschritten wird;
damit ändert das Betätigungssignal sein Vorzeichen und be
wirkt über das Stellglied eine Erhöhung des Bremsdrucks.
Dieser Vorgang kann sich wiederholen, so daß die Abbremsung
des Rades in einem vorher bestimmbaren Schlupfbereich pendelt.
Doch auch mit dieser Ausführung, nach dem während einer jeden
Bremsung das Bezugsrad zyklisch entbremst werden muß, damit
es frei rollend die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit an
nehmen kann, können nicht alle Schwierigkeiten als über
wunden angesehen werden. Durch das Entbremsen des Bezugsrades
kann der Bremsweg mit Sicherheit nicht optimal kurz werden.
Auch können dabei Seitenkräfte auftreten, so daß das Fahr
zeug schief zieht. Nachteilig ist auch, daß die Führungs
größe für die Regelung aller Fahrzeugräder vom Verhalten
eines einzigen Bezugsrades hergeleitet wird. Findet dieses
Bezugsrad z. B. während einer Bremsung einen wesentlich
schlechteren Reibwert vor als die übrigen Räder, so kann es,
während es gebremst wird, blockieren und braucht, wenn es
vorübergehend entbremst wird, einen längeren Zeitraum, um
wieder anzurollen und bis auf Fahrzeuggeschwindigkeit zu
kommen, so daß der Zeitabschnitt der Entbremsung, der wegen
der Verlängerung des Bremsweges nicht zu lang sein darf,
womöglich nicht ausreicht und so eine Verfälschung der
Führungsgröße eintritt. Auch der Längsbeschleunigungsmesser,
dessen integriertes Ausgangssignal die Basis für die Füh
rungsgröße darstellt, ist z. B. bei Steigungen Störungen
ausgesetzt, die erst kompensiert werden müssen.
Verschiedene andere Ausführungen, die als Regelgröße vor
zugsweise die Radbeschleunigung verwenden, können ebenfalls
nur eine Annäherung an den tatsächlich gewünschten Bremsver
lauf bieten. Es ist dabei zu berücksichtigen, daß die zuläs
sige Radbeschleunigung von äußeren Umständen, wie Ausgangs
geschwindigkeit, Reibwert u. a., abhängig ist, Störungen,
die durch Bodenwellen und Schwingungen am Fahrzeug verur
sacht werden, müssen eliminiert werden. Um eine möglichst
gute Annäherung des Bremsverlaufs an den gewünschten zu er
reichen, sind mehrere Beschleunigungsschwellen als Schalt
werte einzuführen.
Eine Anordnung der eingangs genannten Art ist aus der
DE-Offenlegungsschrift 20 34 809 bekannt. Jedem Fahrzeug
rad ist bei dieser bekannten Anlage ein Frequenzgeber zu
geordnet, der ein drehzahlproportionales Signal abgibt.
Jedem Frequenzgeber ist ein Frequenz/Spannungs-Umsetzer
nachgeschaltet. Die Ausgangsschaltungen der Umsetzer wer
den über Halbleiterdioden enem gemeinsamen Knotenpunkt
zugeführt, der daher eine Spannung führt, welche der je
weils größten Raddrehzahl entspricht. Am Knotenpunkt ist
ein Kondensator angeschlossen, an dem somit gleichzeitig
die Maximalspannung anliegt. Bei einem Zusammenbruch der
am Knotenpunkt anliegenden Spannung wird der Kondensator
durch einen eingeprägten Strom entladen, wobei die Abnah
me der Kondensatorspannung einer Radverzögerung von 1 g
entspricht. Die am Ausgang des Impedanzwandlers anste
hende, als Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit diendende Span
nung orientiert sich entweder am schnellsten Rad oder
fällt mit einem eingeprägten Gefälle ab, wenn das Ge
schwindigkeitssignal des schnellsten Rades mit mehr als 1
g abnimmt. Nachteilig ist dabei, daß diese Fahrzeugrefe
renzgeschwindigkeit z. B. dann fehlerhaft wird, wenn, was
in bestimmten Fällen eintritt, die Geschwindigkeit eines
Rades die Fahrzeuggeschwindigkeit übersteigt.
Ferner ist in der DE-OS 22 09 738 bereits ein Steuergerät
für Kraftfahrzeuge mit Antiblockierregelung beschrieben,
bei dem als Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit ein Bezugssi
gnal gebildet wird, das ursprünglich einen Wert von 2 g
aufweist und während des Ansprechens der Antiblockierre
gelung auf 1 g vermindert wird. Es ist hierzu ein
Koeffizientenwählkreis vorgesehen, welcher die
Radbeschleunigung
abfüllt und im nächsten Regelspiel berücksichtigt, ob
diese groß (über 4 g) oder gering ist. Auch dieses Steu
ergerät berücksichtigt nicht, daß die Radgeschwindigkeit
größer als die Fahrzeuggeschwindigkeit werden kann. In
solchen Fällen wird die Referenzgröße auf einen Wert
oberhalb der Fahrzeuggeschwindigkeit erhöht, von dem sie
nicht schneller als mit dem vom Koeffizientenwählkreis
ermittelten Gefälle abfallen kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die ge
schilderten Nachteile der bekannten Steuergeräte zu über
winden und eine Anordnung zu entwickeln, die eine Fahr
zeugreferenzgeschwindigkeit erzeugt, die in allen Situa
tionen als Bezugsgröße zur Regelung des Bremsdruckes ge
eignet ist.
Es hat sich nun gezeigt, daß diese Aufgabe durch eine
Weiterentwicklung der im Oberbegriff des Anspruches 1
genannten Anordnung zu lösen ist, die darin besteht, daß
die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit beim Erreichen des
Geschwindigkeitswertes des augenblicklich schnellsten
wiederbeschleunigten Rades auf diesem Weg konstant bleibt
und beim Erreichen des Geschwindigkeitswertes des augen
blicklichen zweitschnellsten wiederbeschleunigten Rades
dessen Geschwindigkeitsverlauf annimmt.
Ein anderer Weg wird im Anspruch 4 noch durch
die Unterscheidung in angetriebene und nichtangetriebene
Räder gegangen, indem die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
beim Erreichen des Geschwindigkeitswertes eines wiederbe
schleunigten nichtangetriebenen Rades diesem Geschwindig
keitsverlauf folgt, beim Erreichen des Geschwindigkeits
wertes eines wiederbeschleunigten angetriebenen Rades auf
diesen Geschwindigkeitswert konstant bleibt.
Einige vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1a zeigt das Blockschaltbild einer Einzelrad
regelung,
Fig. 1b zeigt das Blockschaltbild einer verknüpften
Regelung,
Fig. 2 veranschaulicht in einem Geschwindigkeitsdiagramm
ein erstes Verfahren zur Bildung einer Bezugsgröße
der sog. Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit,
Fig. 3 veranschaulicht in einem Geschwindigkeitsdiagramm
ein zweites Verfahren zur Bildung einer
Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit,
Fig. 4 veranschaulicht die Gewinnung von Bezugslinien
zur Regelung eines einzelnen Rades abhängig
von der Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
sowie den Druckverlauf
während der Regelung;
Fig. 5 veranschaulicht einen Sonderfall des Regelverlaufs
an einem einzelnen Rad;
Fig. 6 veranschaulicht die Regelung an einem Rad mit Hilfe
einer Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
und weitere Bezugslinien.
Fig. 1a zeigt das Blockschaltbild einer Einzelradregelung,
bei der für jedes Rad ein getrennter Regelkreis besteht, die
untereinander keinen Einfluß haben. Jedem Rad ist ein Sensor S 1,
S 2, S 3, S 4 mit einer Meßschaltung M 1, M 2, M 3, M 4 zugeordnet
zur Erzeugung eines den Bewegungszustand des Rades, vorzugs
weise die Radgeschwindigkeit, darstellenden elektrischen
Signals. Von der Meßschaltung M 1, M 2, M 3, M 4 gelangt dieses
Signal einerseits in eine elektronische Schaltung B 1, B 2, B 3, B 4
in der bei Auftreten eines bestimmten Meßsignals eine mit
maximal -1 g abfallende Führungsgröße erzeugt wird, andererseits
wird das gemessene Signal dem einen Eingang einer Logikschaltung
L 1, L 2, L 3, L 4 zugeführt. Am zweiten Eingang der Logikschaltung
liegt die in der Schaltung B 1, B 2, B 3, B 4 erzeugte Führungs
größe. Die Logikschaltung gibt abhängig vom Auftreten und von
der Differenz ihrer beiden Eingangsgrößen ein Betätigungs
signal an das Stellglied des Regelkreises ab, um, wenn das be
treffende Rad zum Blockieren neigt, eine Senkung des Bremsdrucks
und damit eine Wieder-Beschleunigung des Rades herbeizuführen.
Demgegenüber zeigt die Fig. 1b das Blockschaltbild einer günsti
geren verknüpften Regelung. Wiederum ist jedem Rad ein Sensor
S 11, S 12, S 13, S 14 mit einer nachfolgenden Maßschaltung
M 11, M 12, M 13, M 14 zugeordnet zur Bildung eines Radgeschwindig
keitssignals. Jede dieser Meßschaltungen hat zwei Ausgänge,
am Ausgang 5 erscheint ein konstantes Signal, sobald das be
treffende Rad eine untere Geschwindigkeitsgrenze überschritten
hat, dieses Signal gelangt direkt auf den Starteingang 6 je
weils einer Logikschaltung L 11, L 12, L 13, L 14 und setzt somit
erst bei dieser Geschwindigkeitsgrenze den Regler in Gang.
Der zweite Ausgang 7 der Meßschaltung M 11, M 12, M 13, M 14 gibt ein
der augenblicklichen Geschwindigkeit des betreffenden Rades pro
portionales Signal ab, das einerseits direkt am Eingang 8 der
jeweiligen Logikschaltung L 11, L 12, L 13, L 14 und andererseits
einem der vier Eingänge 9 einer Verknüpfungsschaltung 10 zuge
führt wird. In der Verknüpfungsschaltung 10 wird aus den vier
Radgeschwindigkeitssignalen eine künstliche Führungsgröße Hz
gewonnen, wie weiter unten näher beschrieben. Die Verknüpfungs
schaltung 10 gibt an ihrem einzigen Ausgang eine von der Füh
rungsgröße abhängige Schaltgröße ab. Diese Schaltgröße wird
dem jeweils dritten Eingang 15 der einzelnen Logikschaltungen
L 11, L 12, L 13, L 14 zugeführt, welche aus dem Vergleich des augen
blicklichen Geschwindigkeitssignals des betreffenden Rades am
Eingang 8 mit der Schaltgröße am Eingang 15 eine Steuergröße
erzeugen, die das Stellglied 16 des betreffenden Regelkreises
betätigt, sofern das Signal am Eingang 6 die Überschreitung
der unteren Geschwindigkeitsgrenze anzeigt. Auch hier besteht
für jedes Rad ein Regelkreis, jedoch wird in der Verknüpfungs
schaltung 10 eine allen Regelkreisen gemeinsame Führungsgröße
abhängig vom Verlauf der vier Radgeschwindigkeiten gewonnen.
Im folgenden wird anhand der Fig. 2 erläutert, nach welchem
System in der Verknüpfungsschaltung 10 erfindungsgemäß die im
weiteren als Führungsreferenzgeschwindigkeit, abgekürzt "FRG",
hergeleitet werden soll.
Die strichpunktierte Kurve 20 in Fig. 2 stellt den angenommenen
zeitlichen Verlauf der Fahrzeuggeschwindigkeit während einer
Bremsung dar. Die schwach ausgezogenen Kurven 21, 22, 23, 24
stellen den gleichzeitigen Verlauf der Radgeschwindigkeiten
an den vier geregelten Rädern dar; die Radgeschwindigkeiten
werden in den meisten Fällen, wie in Fig. 2 dargestellt, mehr
oder weniger voneinander abweichen. Die stark ausgezogene
Linie 25 stellt die FRG dar.
Die Radgeschwindigkeiten werden, wie oben erwähnt, über
einen an sich bekannten Sensor mit nachgeschalteter Meß
schaltung laufend gemessen und den Eingängen der Verknüpfungs
schaltung 10 zum Vergleich zugeführt. Vor Beginn der Brem
sung stimmen die Radgeschwindigkeiten unter sich mit
der Fahrzeuggschwindigkeit überein. Bei einsetzender Brem
sung nimmt die Fahrzeuggeschwindigkeit langsamer als die
unterschiedlich abfallenden Radgeschwindigkeiten ab und
es entsteht an jedem Rad ein entsprechender Schlupf, der ein
bestimmtes Maß nicht überschreiten darf, wenn ein Blockieren
verhindert werden soll. Als maximal zulässige oder ideale
Verzögerung des Fahrzeugs wird -1 g angenommen. Dieser Wert
wird jedoch nicht konstant festgelegt, denn weit günstiger
ist es, wenn er abhängig von den vorangegangenen Regel
zyklen korrigierbar ist. Wenn also bei einem sehr niedrigen
Reibwert der Fahrbahn, z. B. bei Glatteis, eine Verzögerung
von -1 g schon zum Blockieren zu führen droht, so ist dies
im Regler am Verlauf der Regelzyklen feststellbar und der
Wert der maximal zulässigen Verzögerung wird für die Dauer
dieses Reibzustandes vom Regler automatisch herabgesetzt.
Die FRG soll, wie schon erwähnt, eine An
näherung an die Fahrzeuggeschwindigkeit darstellen. Des
halb soll erfindunsgemäß der künstliche Horizont 25 mit
Beginn der Bremsung bei t 1 dem am langsamsten verzögerten
Rad, Kurve 23, folgen, bis auch dieses mit mehr als -1 g
verzögert wird. Von diesem Zeitpunkt t 2 an fällt
die FRG 25 mit der konstanten negativen Steigung von
-1 g weiter ab und trennt sich von der Radgeschwindigkeits
kurve. Alle Räder werden unter Bezug auf diese FRG
geregelt, d. h. bei einer bestimmten Abweichung ent
bremst, wieder beschleunigt und erneut gebremst. Die FRG
von -1 g oder dem im Regler korrigierten Wert
kann aber im weiteren Verlauf der Bremsung nicht konstant
beibehalten werden, da in den allermeisten Fällen das Fahr
zeug nicht die Verzögerung von -1 g erreichen wird, die Ab
weichung zwischen Fahrzeuggeschwindigkeit und der FRG
und damit auch der eingeregelte Schlupf immer größer
würden und schließlich doch Blockieren eintreten würde. Des
halb wird die FRG im weiteren Verlauf nach
folgender Gesetzmäßigkeit entweder konstant gehalten oder
erhöht.
Wenn die Geschwindigkeitskurve 21 des schnellsten Rades wäh
rend dessen Wiederbeschleunigung zum Zeitpunkt t 3 die FRG -1 g
abfallende schneidet, wird die Referenzge
schwindigkeit für den nächsten Zeitabschnitt konstant gehal
ten, bis zum Zeitpunkt T 4 die Geschwindigkeitskurve 23 des
zweitschnellsten wieder beschleunigten Rades ebenfalls den
künstlichen Horizont 25 erreicht. Darauf folgt die Referenzge
schwindigkeit der steigenden Geschwindigkeitskurve des zweit
schnellsten Rades, wird also der Fahrzeuggeschwindigkeit an
genähert, bis zum Zeitpunkt t 5 die Geschwindigkeitskurve 21
des inzwischen wieder abgebremsten schnellsten Rades abfallend
die FRG schneidet. Die immer noch steigende
Geschwindigkeitskurve 23, der die Referenzgeschwindigkeit bis zum
Zeitpunkt t 5 folgte, ist nun die des schnellsten Rades, deshalb
wird die Referenzgeschwindigkeit konstant gehalten, bis sie die
selbe Geschwindigkeitskurve 23 zum Zeitpunkt t 6 abfallend wie
der schneidet. Keines der anderen Räder hat inzwischen die FRG
erreicht, diese folgt also vom Zeit
punkt t 6 an der Geschwindigkeitskurve 23 des wieder abge
bremsten und zugleich schnellsten Rades, bis dessen Verzöge
rung zum Zeitpunkt t 7 größer wird als -1 g. Hier löst sich
die FRG von der Geschwindigkeitskurve und fällt
weiterhin mit der konstanten negativen Steigung von -1 g ab.
Zum Zeitpunkt t 8 erreicht die Geschwindigkeitskurve 22 eines
anderen wieder beschleunigten, zu diesem Zeitpunkt schnellsten
Rades die Referenzgeschwindigkeit und es tritt eine neue Konstant
haltephase ein. Die Bremsung ist hier schon so weit fortge
schritten, daß der Fall, daß zwei der geregelten Räder bis
über die FRG hinaus beschleunigt werden,
nicht mehr eintritt. Zum Zeitpunkt t 9 trifft die Geschwindig
keitskurve 22 abfallend wieder auf die bis hierher konstant
gehaltenen Referenzgeschwindigkeit, keine der Radgeschwindigkeiten liegt
mehr darüber, und die Referenzgeschwindigkeit folgt bis t 10
der Geschwindigkeitskurve 22, löst sich hier von der stärker
abfallenden Kurve und fällt selbst weiter mit seiner maxima
len negativen Steigung ab, bis sie zum Zeitpunkt t 11 von der
ansteigenden Geschwindigkeitskurve 24 des nunmehr schnellsten
beschleunigten Rades geschnitten wird. Die FRG
25 bleibt demnach konstant, bis sie zum Zeitpunkt t 12 von der
jetzt abfallenden Geschwindigkeitskurve 24 in entgegenge
setzter Richtung geschnitten wird, und fällt von hier mit -1 g
ab, bis sie zum Zeitpunkt t 13 auf die Geschwindigkeitskurve 23
des nunmehr schnellsten Rades trifft; die Kurve 23 befindet
sich während ihres gegenwärtigen Regelzyklus bereits wieder
in ihrer abfallenden, d. h. verzögerten Phase oder auch gerade
in ihrem Maximum, die FRG 25 folgt ab hier
der Geschwindigkeitskurve des jeweils schnellsten Rades, das
hier gegen Ende der Bremsung eine Verzögerung von -1 g nicht
mehr erreicht. Wie aus dem Diagramm in Fig. 2 zu ersehen ist,
setzt sich die FRG zu einem abwechselnd mit
maximal -1 g abfallenden, konstant gehaltenen und ansteigenden
Linienzug zusammen, der im Verlauf der Bremsung immer weniger
von der Fahrzeuggeschwindigkeit abweicht. Diese Referenzgeschwin
digkeit bildet erfindungsgemäß die Führungsgröße für die
Regelung der Räder, d. h. wenn die Geschwindigkeit eines Rades
um einen bestimmten Betrag unter die Referenzgeschwindigkeit
absinkt, was gleichbedeutend mit einer um einen bestimmten
Betrag über -1 g oder dem im Regler korrigierten Wert hinaus
gehenden Verzögerung ist, setzt die Regelung ein. Dadurch
ergibt sich die in Fig. 2 strichlierte sogenannte Schalt
kennlinie 26, die der FRG 25, um den
Betrag Δ v 1 vermindert, genau folgt. Eine dieser Schalt
kennlinie 26 entsprechende elektrische Größe erscheint als
Ausgangssignal der Verknüpfungsschaltung 10 in Fig. 1b und wird
den Logikschaltungen L 11, L 12, L 13, L 14 zum Vergleich mit dem
der jeweiligen Radgeschwindigkeit entsprechenden Signal
zugeführt. Bei anstehendem Signal am Starteingang 6 erzeugt
die betreffende Logikschaltung nach einem weiter unten be
schriebenen System ein Steuersignal für das Stellglied des
Regelkreises, sobald die der Radgeschwindigkeit entsprechen
de Größe unter den Wert der Schaltkennlinie sinkt. Dabei
ist dieses Steuersignal vorzugsweise mit der Abweichung
der Radgeschwindigkeit der Schaltkennlinie nach unten kon
tinuierlich veränderbar.
Bei dem oben beschriebenen Verfahren ist zu beachten, daß
die angetriebenen Räder des Fahrzeugs eine Sonderstellung
einnehmen, da sich deren Geschwindigkeit außer durch Ent
bremsung auch durch den Antrieb und eventuell bis über die
Fahrzeuggeschwindigkeit hinaus erhöhen kann. Es darf
die FRG deshalb nicht durch eine Beschleunigung
nur an den angetriebenen Rädern erhöht werden.
Die FRG wird erhöht:
- 1. Nach Maßgabe des zweitschnellsten Rades, wenn von den bei den schnellsten Rädern mindestens eines ein nicht ange triebenes Rad ist.
- 2. Nach Maßgabe des drittschnellsten Rades, wenn die beiden schnellsten Räder die angetriebenen Räder sind.
Die FRG wird konstant gehalten, wenn er zwi
schen den Geschwindigkeiten des schnellsten und des zweit
schnellsten Rades liegt.
Die FRG wird erniedrigt und zwar mit maximal
-1 g, wenn er über der Geschwindigkeit des schnellsten Rades
liegt.
Erwähnt sei noch, daß die Erhöhung der FRG
grundsätzlich der Geschwindigkeitskurve des maßgeblichen
Rades folgend, jedoch nur mit maximal 4 g-10 g geschehen kann.
Dies ist wichtig für den Fall, daß Sensorstörungen an zwei
Rädern gleichzeitig auftreten.
In Fig. 3 ist ein weiteres, einfacheres Verfahren zur Bildung
der FRG veranschaulicht.
Die strichpunktierte Kurve 30 stellt den zeitlichen Verlauf
der Fahrzeuggschwindigkeit dar, die schwach ausgezogenen Kur
ven 31, 32, 33, 34 geben den Geschwindigkeitsverlauf der geregel
ten Räder wieder, die stark ausgezogene Kurve 35 stellt
die FRG dar, dem als strichlierte Linie 36 im Ab
stand Δ v 1 die Schaltkennlinie genau folgt.
Die FRG folgt hier grundsätzlich der Ge
schwindigkeitskurve des schnellsten Rades, jedoch mit einer
maximalen negativen Steigung von -1 g. Das bedeutet: Mit begin
nender Bremsung bei t 1 folgt die Referenzgeschwindigkeit dem am wenigsten ver
zögerten Rad, bis zum Zeitpunkt t 2 an auch dessen Geschwindig
keit mit mehr als -1 g abnimmt. Die FRG 35 fällt
vom Zeitpunkt t 2 konstant mit -1 g ab, bis er zum Zeitpunkt t 3
mit der Geschwindigkeitskurve 31 des schnellsten, wiederbe
schleunigten Rades zusammentrifft. Er folgt von hier aus die
ser Geschwindigkeitskurve 31, bis diese zum Zeitpunkt t 4 von
der Geschwindigkeitskurve 33 geschnitten wird, also ein ande
res Rad am Fahrzeug das schnellste geworden ist, oder bis die
negative Steigung der augenblicklich den Horizont bestimmenden
Geschwindigkeitskurve -1 g übersteigt.
Auch bei diesem Verfahren darf die FRG nicht
der Geschwindigkeitskurve eines beschleunigten, angetriebenen
Rades folgen. Schneidet die ansteigende Geschwindigkeitskurve
eines angetriebenen Rades die FRG, so wird
diese konstant gehalten, bis sie auf die ansteigende Ge
schwindigkeitskurve eines nicht angetriebenen Rades trifft.
Die Sonderstellungen der angetriebenen Räder sind in den
Fig. 2 und 3 nicht wiedergegeben. Ist eine noch exaktere
Annäherung der FRG an die Fahrzeuggeschwin
digkeit erwünscht, so kann im Fahrzeug ein Längsbeschleuni
gungsmesser eingebaut werden, dessen Ausgangssignal integriert
wird und zur Extrapolation der FRG dient,
anstelle der konstanten Extrapolation mit -1 g.
Im folgenden wird nun anhand Fig. 4 beschrieben, wie unter
Verwendung der FRG als Führungsgröße die
Regelung eines einzelnen Rades erfolgt.
In einem Koordiantensystem sind der Verlauf der Radgeschwindig
keit v R eines Rades während eines Regelzyklus und der zugehörige
Druckverlauf p in Abhängigkeit von der Zeit t aufgetragen.
Erfindungsgemäß wird die Radgeschwindigkeit nach einem Zeit
rastersystem Δ T von der Meßschaltung laufend ermittelt und
an den Regler weitergegeben. Sobald der Schalthorizont 26 un
terschritten wird, gibt der Regler ein stetig veränderbares
Betätigungssignal an das Stellglied ab, das den Bremsdruck in
einer Abhängigkeit von der ermittelten Abweichung der Radge
schwindigkeit von der Schaltkennlinie 26 stetig beeinflußt, die
sich durch eine mathematische Formel
Δ p = k 1 · Δ v T - Δ T + k 2 · ΔΔ v T + K -3 . . .
beschreiben läßt.
Dabei ist Δ v die Abweichung der Radgeschwindigkeit von der
Schaltkennlinie 26 und ΔΔ v die Änderung der Radgeschwindig
keit während der Zeiteinheit Δ T, so daß sich für jeden
Regelschritt noch eine weitere Bezugslinie außer der Schalt
kennlinie ergibt. Auf diese Weise wird bei der Beeinflussung
des wirksamen Bremsdrucks zu jedem Zeitpunkt T nicht lediglich
die augenblickliche Abweichung der Radgeschwindigkeit von
der Bezugsgröße in Betracht gezogen, sondern vielmehr die
Tendenz der fortschreitenden Abweichung berücksichtigt.
Wenn also die Radgeschwindigkeit v R mit zunehmender nega
tiver Steigung unter der Schaltkennlinie 26 absinkt, gibt
der Regler Befehl zu einer starken Absenkung des wirksamen
Bremsdrucks, läßt im weiteren Verlauf die negative Steigung
der Radgeschwindigkeit nach, so wird der Bremsdruck um ein
geringes Maß gesenkt. In welchem Maß die Radgeschwindigkeits
änderung Δ v T - Δ T und ΔΔ v T Einfluß auf die Brems
druckänderung Δ p haben sollen, läßt sich durch die Konstan
ten k 1 und k 2 in der oben genannten Formel bestimmen und
korrigieren.
Für die Darstellung in Fig. 4 wurden folgende Konstanten
gewählt:
k 1 = 1; k 2 = 0,5; k 3 = 0
Die oben genannte Formel lautet also
Δ p = Δ v T - Δ T + 0,5 ΔΔ v T
Zum Zeitpunkt 0 schneidet die Radgeschwindigkeit v R
die Schaltkennlinie 26 und die Regelung wird gestartet.
Zum Zeitpunkt T = t 1 fällt der erste Summand der Formel
heraus, denn zum Zeitpunkt T - Δ T = 0 war die Abweichung
der Radgeschwindigkeit 0, der Bremsdruck wird also um das
der Geschwindigkeitsänderung ΔΔ v zwischen 0 und t 1 direkt
proportionales Maß Δ p = 0,5 ΔΔ v t 1 gesenkt. Es ist schon
hier zu erkennen, daß eine nur kurzzeitiges Unterschreiten
der Schaltkennlinie 26, wie es durch Störungen, beispiels
weise Bodenunebenheiten verursacht werden kann, nur eine
verhältnismäßig geringe Absenkung des Bremsdruckes verur
sachen kann, die sofort wieder rückgängig gemacht werden
kann, wenn die Radgeschwindigkeit nicht weiter absinkt, so
daß Störungen automatisch weitgehend eliminiert werden.
Entscheidenden Einfluß hat darauf, wie zu sehen ist, der
Faktor k 2 .
Zum Zeitpunkt T = t 2 ist die Radgeschwindigkeit mit zu
nehmender negativer Steigung weiter abgesunken. Aus der
Geschwindigkeitsänderung ΔΔ v zwischen t 1 und t 2 und der
Abweichung der Radgeschwindigkeit Δ v der Schaltkennlinie 26
zum Zeitpunkt T - Δ T = t 1 folgt gemäß der Formel eine
verstärkte Druckabsenkung, die der weiteren Radverzögerung
entgegenwirken soll. Tatsächlich nimmt die Radgeschwindig
keit bis zum Zeitpunkt T = t 3 mit einer erheblich geringeren
negativen Steigung ab und es folgt durch dieselbe Abhängig
keit eine geringere Absenkung des Bremsdruckes ΔΔ p.
Während der fortschreitenden Druckabsenkung erholt sich der
Bewegungszustand des Rades und die Radgeschwindigkeit nimmt
vom Zeitpunkt T = t 4 an wieder zu und der Bremsdruck muß
wieder erhöht werden. Die Zunahme des Bremsdrucks soll je
doch erfindungsgemäß, während sich die Radgeschwindikeit v R
dem Schalthorizont 26 nähert, verzögert erfolgen. Damit
wird eine verfrühte, neue Abbremsung des Rades vermieden
und die Radgeschwindigkeit kann mit Sicherheit einen über
der Schaltkennlinie liegenden Wert erreichen.
Erfindungsgemäß wird dies erreicht, indem beim Umschlagen
des Vorzeichens von ΔΔ v die Konstanten k 1 und k 2 ihren
Wert und k 2 auch ihr Vorzeichen ändert. Für die Darstellung
in Fig. 4 wurde k 1 = 0,5 und k 2 = -1 gewählt. Aus der Ab
hängigkeit gemäß der oben genannten Formel folgt dann zu
nächst eine Konstanthaltephase zwischen t 4 und t 5 und an
schließend ein verlangsamter Druckaufbau. Der Abstand Δ T
des Zeitrasters läßt sich nun beliebig klein machen, so daß
tatsächlich mit Unterschreiten der Schaltkennlinie eine
stetige Regelung einsetzt, indem der Bremsdruck fortlaufend
in monoton stetiger Abhängigkeit der Geschwindigkeitsände
rung und unter Berücksichtigung der Änderungstendenz beein
flußt wird. Dadurch wird eine zu starke Absenkung des Brems
druckes in der ersten Phase des Regelzyklus, wie sie bei den
bekannten Schwellenregelungen vorkommt und durch Zusatz
schwellen abgefangen werden muß, von vornherein vermieden.
Die Kurve der Radgeschwindigkeit pendelt sanft um den Ideal
wert und schmiegt sich ihm immer mehr an.
Die oben genannte Formel läßt sich bei Bedarf auch beliebig
weiter entwickeln, beispielsweise könnte man Δ v T - Δ T ins
Quadrat erheben, um dieser Geschwindigkeitsabweichung ein
noch stärkeres Gewicht zu geben. Am Grundgedanken der Erfin
dung ändert sich damit nichts.
In Fig. 5 ist dargestellt, wie ebenfalls ausgehend von der
auf die eingangs beschriebene Weise gewonnenen FRG
die Regelung eines einzelnen Rades nach einem an
deren Schema erfolgt.
Von der Referenzgeschwindigkeit 25 wird für jedes Rad getrennt
ein neues System von Bezugslinien abgeleitet und zwar von
dem Zeitpunkt an, an dem die Geschwindigkeitskurve 40 des
jeweiligen Rades die Schaltkennlinie 26 unterläuft. (Punkt 1
im Geschwindigkeitsdiagramm der Fig. 5). Im dargestellten
Beispiel liegt dieser Punkt 1 in einem Bereich, in dem die
angenommene FRG 25 und damit auch
die Schaltkennlinie 26 vorübergehend kurzzeitig ansteigen, die Bezugs
linie 41 und die ihr entsprechende elektrische Größe werden
daher auf der Höhe des Punktes 1 konstant gehalten, bis
wieder Übereinstimmung mit der Schaltkennlinie 26 eintritt.
Von diesem Punkt aus folgt die Bezugslinie 41 der Schalt
kennlinie 26 bis zum Punkt 2, der zeitlich mit dem Minimum
der Radgeschwindigkeit in diesem Regelzyklus zusammenfällt.
Vom Punkt 1 an, an dem die Geschwindigkeitskurve 40
der Schaltkennlinie 26 geschnitten hat, wird laufend der Abstand
der Geschwindigkeitskurve 40 zur Bezugslinie 41 gemessen.
Diese Größe stellt sich in Fig. 5 als Δ v dar und ist ein
Maß dafür, um wieviel die Radgeschwindigkeit bereits zuviel
abgefallen ist. Es wird deshalb vom Punkt 1 an von der Logik
schaltung des Regelkreises eine Steuergröße an das Stellglied
abgefallen ist. Es wird deshalb vom Punkt 1 an von der Logik
schaltung des Regelkreises eine Steuergröße an das Stellglied
abgegeben, die diesem im dargestellten Beispiel zur Verein
fachung direkt proportional ist, so daß der Druck in der
Radbremse vom Punkt 1 an um Δ p in monoton stetiger Abhängig
keit von Δ v gesehen wird (Druckdiagramm der Fig. 5). Es
gilt also hier die Formel Δ p = k 1 · Δ v, jede Abhän
gigkeit kann durch Veränderung der Konstanten in Formel (1)
gewählt werden.
An Punkt 2, an dem die Steigung der Radgeschwindigkeit ihr
Vorzeichen ändert, wird der sich verlangsamende Druckabbau
abgebrochen und eventuell für kurze Zeit konstant gehalten.
Die nun einsetzende Druckerhöhung erfolgt erfindungsgemäß
weiterhin in einer Abhängigkeit von der Geschwindigkeits
differenz Δ v, jedoch ist der Zusammenhang nicht mehr linar,
damit ein verzögererter Druckaufbau bis zum Punkt 3 erreicht
werden kann. Es wird dazu von dem der Geschwindigkeitsänderung
proportionalen Druckwert, um den bei der alten Abhängigkeit
wieder erhöht werden müßte, ständig ein bestimmter Betrag
abgezogen. Daraus folgend läßt sich im Geschwindigkeits
diagramm der Fig. 5 vom Punkt 2 aus die Bezugslinie 42 mit
definierter Steigung bis Punkt 3 eintragen. Der Abstand der
Geschwindigkeitskurve 40 zur Bezugslinie 42 ist ein Maß dafür,
um welchen Betrag der Bremsdruck augenblicklich gegenüber
seinem Ausgangswert reduziert ist. Damit ergibt sich im Druck
diagramm eine vom Punkt 2 bzw. der Konstanthaltephase aus
schwach ansteigende Druckkurve bis Punkt 3. Nähert sich die
Geschwindigkeitskurve 40 der FRG 25, so
erreicht sie den Punkt 3. Hier wird der verlangsamte Druckaufbau
beendet und der Bremsdruck wird mit konstanter Zunahme rasch
bis auf seinen Ausgangswert bei Punkt 1 oder bis zum Beginn
eines neuen Regelzyklus erhöht. Im Geschwindigkeitsdiagramm
läßt sich demnach vom Punkt 3 aus eine Bezugslinie 43 ein
tragen, die konstant bis zur FRG 25 abfällt.
Der Abstand zwischen der FRG 25 und der Be
zugslinie 43 ist ein Maß dafür, um welchen Betrag Δ p der
Bremsdruck augenblicklich noch gegenüber seinem Ausgangswert
reduziert ist.
Oben wurde erwähnt, daß die erste Phase des Druckaufbaus von
Punkt 2 bis 3 verlangsamt erfolgen soll. Geschähe dies nicht,
würde also in linearer Abhängigkeit zur Geschwindigkeitszu
nahme erhöht, so würde das Rad eventuell schon wieder abge
bremst, bevor seine Geschwindigkeitskurve der FRG
bzw. die Schaltkennlinie wieder erreichen könnte und der
oben beschriebene Regelvorgang könnte nicht ablaufen, das
Rad würde doch blockieren.
Es ist aber auch möglich, daß trotz des verminderten Druck
aufbaus z. B. infolge ungünstiger Reibwertverhältnisse oder
von Schwingungen am Fahrzeug die Geschwindigkeitskurve des
Rades die FRG bzw. die Schaltkennlinie nicht er
reicht. Dieser in Fig. 6 dargestellte Fall wird dann wie
folgt behandelt.
Zur Vereinfachung sind im Geschwindigkeitsdiagramm der Fig. 6
die FRG 25 und die Schaltkennlinie 26 als
konstant abfallende Linie (-1 g) eingezeichnet. Vom Punkt 1
aus, an dem die Radgeschwindigkeitskurve 50 die Schalt
kennlinie 26 schneidet, wird für dieses Rad das Bezugsliniensystem
abgeleitet. Die Bezugslinie 51 für den Druckabbau folgt vom
Punkt 1 aus der Schaltkennlinie 26 bis zu Punkt 2. In monoton
stetiger Abhängigkeit zur Geschwindigkeitsdifferenz bis zur
Bezugslinie 51 erfolgt entsprechend dem Druckdiagramm der
Druckabbau, bis der Punkt 2 erreicht ist; von hier aus ergibt
sich für den verlangsamten Druckaufbau die ansteigende
Bezugslinie 52, indem der sich aus der Geschwindigkeitsdif
ferenz ergebende Druckanstieg um einen bestimmten Betrag
vermindert wird oder die Konstanten der geltenden Formel
geändert werden. Beim Punkt 3 wird in diesem Fall festge
stellt, daß die Geschwindigkeitskurve 50 die Referenzgeschwin
digkeit noch nicht erreicht hat. Deshalb wird der anhand
Fig. 5 beschriebene Regelablauf unterbrochen und der Punkt 3
durch den Punkt 1 ersetzt, d. h. es schließt sich an die
Phase des verminderten Druckaufbaus ein erneuter der weiteren
Geschwindigkeitsabnahme proportionaler Druckabbau an.
Dies kann sich mehrere Male wiederholen. Während einer der
folgenden verlangsamten Druckerhöhungen ab Punkt 2′ erreicht
die Geschwindigkeitskurve 50 die Schaltkennlinie 26 und die
Referenzgeschwindigkeit 25, so daß der Punkt 3 festgestellt
werden kann und, wie oben beschrieben, ein rascher Druckan
stieg bis zum Beginn des nächsten Regelzyklus einsetzt.
Wenn in einem besonderen Fall, z. B. bei Glatteis, die der
Geschwindigkeitsabnahme monoton stetig folgende Druckabnahme
ab Punkt 1 bis auf Druck 0 nicht ausreicht, um das Rad wieder
zu beschleunigen, so wird das Ventil, das die Druckabnahme
bewirkt, weiter erregt gehalten, bis das Rad wieder anläuft,
danach wird der verlangsamte Druckanstieg von Punkt 2 bis
Punkt 3 eingeleitet.
Bei dem beschriebenen Verfahren wird in vorteilhafter Weise
von allen Rädern des Fahrzeugs gemeinsam eine Referenzgeschwin
digkeit hergeleitet, der der Fahrzeuggeschwindigkeit immer
wieder angenähert wird, ohne daß diese selbst gemessen werden
muß. Von dieser Referenzgeschwindigkeit wird für jedes einzelne
Rad ein Bezugsliniensystem abgeleitet, nach dem der Brems
druck kontinuierlich in durch eine mathematische Formel be
schriebener Abhängigkeit von den Geschwindigkeitsdifferenzen
zu diesen Bezugslinien beeinflußt wird. Vorzugsweise werden
diese Geschwindigkeitsdifferenzen dazu in einem Zeitraster
von z. B. 5-20 msec abgefragt. Es besteht auch die Mög
lichkeit, den Druck selbst als Informationsgröße zu benutzen
und mit einer Druckrückmeldung die fortlaufende Druckverände
rung von der vorangegangenen Druckveränderung abhängig zu
machen. Auf diese Weise erhält man einen weichen Druckverlauf
während der Bremsregelung und vermeidet einen übermäßigen
Druckabbau, wie der bei reinen Schwellenregelungen leicht
eintreten kann.
Claims (7)
1. Anordnung zur Antiblockierregelung, insbesondere für
Kraftfahrzeuge, bei der jedem Fahrzeugrad ein Genera
tor zugeordnet ist, der ein drehzahlproportionales Si
gnal über eine nachfolgende Meßschaltung an eine Lo
gikschaltung, die jeweils das Drehzahlsignal mit einer
die Fahrzeuggeschwindigkeit nachbildenden Fahrzeugre
ferenzgeschwindigkeit vergleicht und die Signale zur
Steuerung von den wirksamen Bremsdruck beeinflussende
Stellgliedern erzeugt, und außerdem an eine für alle
Regelkanäle gemeinsame Verknüpfungsschaltung abgibt,
die die Drehzahlsignale der Generatoren miteinander
verknüpft und die die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
bildet, wobei diese Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
zunächst mit der abfallenden Geschwindigkeit des
schnellsten Rades heruntergezogen wird, beim Erreichen
einer vorgegebenen, größten negativen Steigung sich
jedoch auf diese umschaltet und ihr folgt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fahrzeugrefe
renzgechwindigkeit (25, 35) beim Erreichen des Ge
schwindigkeitswertes des augenblicklich schnellsten
wiederbeschleunigten Rades auf diesem Wert konstant
bleibt und beim Erreichen des Geschwindigkeitswertes
des augenblicklich zweitschnellsten wiederbeschleunig
ten Rades dessen Geschwindigkeitsverlauf annimmt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fahrzeugreferenzgeschwin
digkeit (25, 35) dem wiederbeschleunigten Rad mit
einer begrenzten positiven Steigung von maximal 4 g
bis 10 g folgt.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fahrzeugreferenzgeschwin
digkeit (35) dem Geschwindigkeitsverlauf eines wie
derbeschleunigten Rades nur dann folgt, wenn diese
Geschwindigkeit über der momentanen Geschwindigkeit
mindestens eines nichtangetriebenen wiederbeschleu
nigten Rades liegt.
4. Anordnung zur Antiblockierregelung, insbesondere für
Kraftfahrzeuge, bei der jedem Fahrzeugrad ein Genera
tor zugeordnet ist, der ein drehzahlproportionales Si
gnal über eine nachfolgende Meßschaltung an eine Lo
gikschaltung, die jeweils das Drehzahlsignal mit einer
die Fahrzeuggeschwindigkeit nachbildenden Fahrzeugre
ferenzgeschwindigkeit vergleicht und die Signale zur
Steuerung von dem wirksamen Bremsdruck beeinflussende
Stellgliedern erzeugt, und außerdem an eine für alle
Regelkanäle gemeinsame Verknüpfungsschaltung abgibt,
die die Drehzahlsignale der Generatoren miteinander
verknüpft und die die Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
bildet, wobei diese Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
zunächst mit der abfallenden Geschwindigkeit des
schnellsten Rades heruntergezogen wird, beim Erreichen
einer vorgegebenen, größten negativen Steigung sich
jedoch auf diese umschaltet und ihr folgt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fahrzeugrefe
renzgeschwindigkeit (25, 35) beim Erreichen des Ge
schwindigkeitwertes eines wiederbeschleunigten nicht
angetriebenen Rades diesem Geschwindigkeitsverlauf
folgt, beim Erreichen des Geschwindigkeitswertes eines
wiederbeschleunigten angetriebenen Rades auf diesem
Geschwindigkeitswert konstant bleibt.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß die maximale ne
gative Steigung der Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit
(25, 35) einen variablen, von dem vorangegangenen Re
gelzyklus abhängigen Wert annimmt.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Logikschal
tung (L 11, L 12, L 13, L 14) die drehzahlpropor
tionalen Signale jeweils mit einer um einen konstan
ten Wert (Δ v 1) reduzierten Fahrzeugreferenzge
schwindigkeit (25, 35) vergleichen.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Logik
schaltungen (L 11, L 12, L 13, L 14) in einem Zeit
rastersystem die Differenz zwischen der um einen
konstanten Wert (Δ v 1) reduzierten Fahrzeugrefe
renzgeschwindigkeit (25, 35) und der betreffenden
Radgeschwindigkeit (V R ) sowie die Differenz zwi
schen der Radgeschwindigkeit zum Meßzeitpunkt und
dem Wert des vorangegangenen Meßpunktes ermittelt
und eine Ausgangsgröße nach der Formel
A = k 1 Δ V T - Δ T + k 2 ΔΔ V T + k 3
erzeugt, wobei Δ ein Signal ist, das den Bremsdruck stetig beeinflußt,
k konstanter,
Δ V T - Δ T die Abweichung der Radgeschwindigkeit V R von der
reduzierten Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit,
ΔΔ V T die Änderung der Radgeschwindigkeit V R während
der Zeit Δ T
bedeuten.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ausgangssi
gnal der Logikschaltung (L 11, L 12, L 13, L 14)
mit der Differenz zwischen dem drehzahlproportiona
len Signal am Eingang der Logikschaltung und der um
einen konstanten Wert (Δ V 1) reduzierten Fahrzeug
referenzgeschwindigkeit in monotoner stetiger Abhän
gigkeit variierbar ist, wobei das Ausgangssignal der
Logikschaltung während der Wiederbeschleunigung des
Rades um einen bestimmten Betrag erhöht ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Logikschal
tung (L 11, L 12, L 13, L 14) über einen Startein
gang (6) bei einer bestimmten Geschwindigkeit des
zugehörigen Rades einschaltbar ist.
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
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