DE3917976A1 - Verfahren zur bestimmung der fahrzeuggeschwindigkeit bei einem kraftfahrzeug mit heckantrieb - Google Patents
Verfahren zur bestimmung der fahrzeuggeschwindigkeit bei einem kraftfahrzeug mit heckantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der
Fahrzeuggeschwindigkeit bei einem Kraftfahrzeug mit
Heckantrieb.
Es ist bereits bekannt, die Fahrzeuggeschwindigkeit mit
Hilfe eines einem der Vorderräder des Kraftfahrzeuges
zugeordneten Drehzahl- oder Winkelgeschwindigkeitssen
sors zu bestimmen. Diese Art der Bestimmung der Fahr
zeuggeschwindigkeit ist zwar bei positiver Beschleuni
gung sowie bei konstanter Fahrt eines Kraftfahrzeuges
mit Heckantrieb sehr genau, da bei diesen Fahrzuständen
die Vorderräder freidrehend sind. Wird das Kraftfahrzeug
jedoch so stark verzögert, daß die Vorderräder des
Kraftfahrzeuges beispielsweise bei einer ABS-Regelbrem
sung zumindest kurzzeitig blockieren, so wird eine
gegenüber der tatsächlichen Fahrzeuggeschwindigkeit zu
kleine Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt. Die Messung
der Fahrzeuggeschwindigkeit ist in diesem Falle daher
sehr ungenau.
Es ist ferner bekannt, die Fahrzeuggeschwindigkeit mit
Hilfe eines am Hinterachsgetriebe eines Kraftfahrzeuges
mit Heckantrieb angeordneten Drehzahl- oder Winkelge
schwindigkeitssensors zu bestimmen. In diesem Falle wird
die Fahrzeuggeschwindigkeit zwar bei konstanter Fahrt
sowie bei Verzögerung des Fahrzeuges sehr genau be
stimmt. Dreht jedoch bei starker Beschleunigung des
Kraftfahrzeuges wenigstens eines der Kraftfahrzeughin
terräder durch, so wird eine gegenüber der tatsächlichen
Fahrzeuggeschwindigkeit zu große Fahrzeuggeschwindigkeit
bestimmt. Diese Art der Bestimmung der Fahrzeuggeschwin
digkeit ist daher bei starker Beschleunigung des Kraft
fahrzeuges sehr ungenau.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur
Bestimmung der Fahrzeuggeschwindigkeit bei einem Kraft
fahrzeug mit Heckantrieb anzugeben, durch das die
Fahrzeuggeschwindigkeit bei allen Fahrzuständen des
Kraftfahrzeuges, also insbesondere sowohl bei starker
positiver Beschleunigung als auch bei starker Verzöge
rung des Kraftfahrzeuges sehr genau bestimmt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Winkelgeschwindigkeiten der beiden Vorderräder und
zumindest die mittlere Winkelgeschwindigkeit der beiden
Hinterräder des Kraftfahrzeuges erfaßt werden, daß die
Beschleunigung des Kraftfahrzeuges zumindest annähernd
in Kraftfahrzeuglängsrichtung bestimmt wird, daß zumin
dest bei positiver Beschleunigung des Kraftfahrzeuges
die Fahrzeuggeschwindigkeit mittels der Winkelgeschwin
digkeit mindestens eines der Vorderräder berechnet wird
und daß zumindest bei starker negativer Beschleunigung,
d. h. bei starker Verzögerung des Kraftfahrzeuges die
Fahrzeuggeschwindigkeit mittels der größten Winkelge
schwindigkeit der einzelnen Kraftfahrzeugräder berechnet
wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht, daß
die Fahrzeuggeschwindigkeit immer mittels der Winkelge
schwindigkeit des bzw. der Fahrzeugräder bestimmt wird,
das bzw. die beim Beschleunigen des Kraftfahrzeuges das
geringste Antriebsdrehmoment und beim Bremsen des
Kraftfahrzeuges das geringste Bremsdrehmoment übertra
gen. Auf diese Weise kann die Fahrzeuggeschwindigkeit
bei sämtlichen Fahrzuständen des Kraftfahrzeuges sehr
genau bestimmt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Im folgenden wird die Erfindung anhand des in der
einzigen Figur dargestellten Blockschaltbildes näher
erläutert.
Zunächst werden im Block 1 die Winkelgeschwindigkeiten
ω VL und ω VR der beiden Vorderräder eines Kraftfahr
zeuges mit Heckantrieb erfaßt. Aus den erfaßten Winkel
geschwindigkeiten ω VL und ω VR werden durch Multipli
kation mit dem Radius der Vorderräder des Kraftfahrzeu
ges die Umfangsgeschwindigkeiten V UVL und VUVR des
linken und des rechten Vorderrades des Kraftfahrzeuges
bestimmt. Aus den Umfangsgeschwindigkeiten V UVL und VUVR
der beiden Vorderräder des Kraftfahrzeuges wird durch
arithmetische Mittelwertbildung die mittlere Umfangsge
schwindigkeit V UV der Vorderräder des Kraftfahrzeuges
berechnet.
Im Block 2 des Blockdiagrammes wird aus den jeweiligen
Werten der mittleren Umfangsgeschwindigkeit der Vorder
räder des Kraftfahrzeuges durch Bildung des Differen
tialquotienten die mittlere Umfangsbeschleunigung V UV
der Vorderräder des Kraftfahrzeuges bestimmt. Diese
mittlere Umfangsbeschleunigung V UV stimmt zumindest bei
positiver Beschleunigung, bei konstanter Fahrt sowie bei
mäßiger Verzögerung des Kraftfahrzeuges wenigstens
annähernd mit der Kraftfahrzeuglängsbeschleunigung
überein.
Im Block 3 des Blockdiagramms wird festgestellt, ob die
mittlere Umfangsbeschleunigung V UV der Vorderräder und
damit die Beschleunigung des Kraftfahrzeuges zumindest
annähernd in Kraftfahrzeuglängsrichtung größer bzw.
gleich Null ist, das Kraftfahrzeug also positiv be
schleunigt bzw. bei konstanter Fahrt bewegt wird. Ist
dies der Fall, so wird die Fahrzeuggeschwindigkeit V FZG
im Block 4 des Blockdiagrammes gleich der mittleren
Umfangsgeschwindigkeit V UV der beiden Vorderräder des
Kraftfahrzeuges festgesetzt.
Ergibt die Prüfung in Block 3 des Blockdiagramms, daß
die mittlere Umfangsbeschleunigung V UV der Vorderräder
des Kraftfahrzeuges und damit die Beschleunigung des
Kraftfahrzeuges zumindest annähernd in Kraftfahrzeug
längsrichtung kleiner Null ist, das Kraftfahrzeug also
verzögert wird, so wird im Block 5 des Blockdiagrammes
die mittlere Umfangsgeschwindigkeit V UH der Hinterräder
des Kraftfahrzeuges aus der mittleren Winkelgeschwindig
keit ω H der beiden Hinterräder des Kraftfahrzeuges
bestimmt. Ferner wird in diesem Falle im Block 6 des
Blockdiagrammes die Fahrzeuggeschwindigkeit V FZG gleich
dem Maximalwert der Umfangsgeschwindigkeiten der Vorder-
und Hinterräder des Kraftfahrzeuges bestimmt.
Durch diese im Blockschaltbild veranschaulichte Bestim
mung der Fahrzeuggeschwindigkeit V FZG bei einem Kraft
fahrzeug mit Heckantrieb wird erreicht, daß bei sämt
lichen Fahrzuständen des Kraftfahrzeuges, also insbe
sondere beim starken Beschleunigen sowie beim starken
Bremsen des Kraftfahrzeuges die Fahrzeuggeschwindigkeit
sehr genau bestimmt wird. Dies ist darauf zurückzufüh
ren, daß die Fahrzeuggeschwindigkeit bei sämtlichen
Fahrzuständen des Kraftfahrzeuges immer mittels der
Winkelgeschwindigkeit des bzw. der Fahrzeugräder be
stimmt wird, das bzw. die jeweils das geringste Dreh
moment (Antriebsdrehmoment oder Bremsdrehmoment) auf die
Fahrbahn überträgt bzw. übertragen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Bestimmung der Fahrzeuggeschwindig
keit bei einem Kraftfahrzeug mit Heckantrieb,
dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelgeschwindig
keiten (l VL und ω VR) der beiden Vorderräder und
zumindest die mittlere Winkelgeschwindigkeit (ω H)
der beiden Hinterräder des Kraftfahrzeuges erfaßt
werden, daß die Beschleunigung des Kraftfahrzeuges
zumindest annähernd in Kraftfahrzeuglängsrichtung
bestimmt wird, daß zumindest bei positiver Be
schleunigung des Kraftfahrzeuges die Fahrzeugge
schwindigkeit (V FZG) mittels der Winkelgeschwindig
keit (ω VL oder ω VR) mindestens eines der Vorder
räder berechnet wird und daß zumindest bei starker
negativer Beschleunigung, d. h. bei starker Ver
zögerung des Kraftfahrzeuges die Fahrzeuggeschwin
digkeit (V FZG) mittels der größten Winkelgeschwin
digkeit der einzelnen Kraftfahrzeugräder berechnet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest bei positiver Beschleunigung des
Kraftfahrzeuges die Fahrzeuggeschwindigkeit (V FZG)
mittels der mittleren Winkelgeschwindigkeit (ω V)
der beiden Kraftfahrzeugvorderräder berechnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einer Beschleunigung des Kraft
fahrzeuges kleiner als etwa -0,1 m/s2 die Fahr
zeuggeschwindigkeit (V FZG) mittels der größten
Winkelgeschwindigkeit der einzelnen Kraftfahr
zeugräder berechnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der
Beschleunigung des Kraftfahrzeuges die mittlere
Umfangsgeschwindigkeit (V UV) der Kraftfahrzeug
vorderräder mittels deren Winkelgeschwindigkeiten
(ω VL und ω VR) berechnet und davon die mathema
tische Ableitung nach der Zeit (V UV) gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Winkelge
schwindigkeit (ω H) der Kraftfahrzeughinterräder am
Kraftfahrzeuggetriebeausgang erfaßt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893917976 DE3917976A1 (de) | 1989-06-02 | 1989-06-02 | Verfahren zur bestimmung der fahrzeuggeschwindigkeit bei einem kraftfahrzeug mit heckantrieb |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893917976 DE3917976A1 (de) | 1989-06-02 | 1989-06-02 | Verfahren zur bestimmung der fahrzeuggeschwindigkeit bei einem kraftfahrzeug mit heckantrieb |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3917976A1 true DE3917976A1 (de) | 1990-12-06 |
Family
ID=6381900
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893917976 Withdrawn DE3917976A1 (de) | 1989-06-02 | 1989-06-02 | Verfahren zur bestimmung der fahrzeuggeschwindigkeit bei einem kraftfahrzeug mit heckantrieb |
Country Status (1)
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