DE4234819C2 - Verfahren zum Abschätzen der Fahrzeuggeschwindigkeit in einem Antiblockiersystem - Google Patents
Verfahren zum Abschätzen der Fahrzeuggeschwindigkeit in einem AntiblockiersystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abschätzen der
Geschwindigkeit einer Fahrzeugkarosserie (Fahrzeuggeschwin
digkeit), auf der eine Schlupfrate beruht, für ein Anti
blockiersteuersystem eines Kraftfahrzeugs. Das
Antiblockiersteuersystem steuert den Bremsdruck für Fahrzeug
räder durch Abschätzen einer Fahrzeuggeschwindigkeit in
Abhängigkeit von durch Drehzahlsensoren erfaßten Raddrehzah
len und durch Bestimmen der Schlupfrate jedes Rads in Abhän
gigkeit von der geschätzten Fahrzeuggeschwindigkeit.
Wenn ein mit einer Antiblockiersteuerung versehenes Fahrzeug
auf einer geraden Straße fährt und bremst, hat die höchste
Raddrehzahl unter den Raddrehzahlen der vier Vorder- und
Hinterräder einen Wert, der der Fahrzeuggeschwindigkeit am
nächsten liegt, und zwar sowohl während der Antiblockiersteu
erung als auch ohne Antiblockiersteuerung. Wenn jedoch das
Fahrzeug beim Bremsen eine Kurve fährt, ergibt sich eine
große Drehzahldifferenz zwischen der höchsten der vier Rad
drehzahlen und den anderen aufgrund der inneren und äußeren
Raddrehzahldifferenz zwischen linken und rechten Rädern. Wenn
daher die Fahrzeuggeschwindigkeit in Abhängigkeit von der
höchsten Drehzahl geschätzt wird, wird die aus der geschätz
ten Fahrzeuggeschwindigkeit zum Setzen der Schlupfrate be
stimmte Bezugsraddrehzahl höher als erforderlich. Als
Ergebnis kann die Antiblockiersteuerung auch dann arbeiten,
wenn dies gar nicht erforderlich ist.
Aus der DE 39 23 782 A1, dort Fig. 2, ist ein Verfahren nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Dort ist ein Verfah
ren angegeben, bei dem ein Lenkwinkelsensor und ein Querbe
schleunigungssensor zur Korrektur der Fahrzeuggeschwindigkeit
bei Kurvenfahrt erforderlich sind.
Nach der DE 39 24 448 A1 wird ein Verzögerungswert zur Ab
schätzung einer Fahrzeuggeschwindigkeit auf Basis der Raddreh
zahlen verwendet. Bei Kurvenfahrt wird der Verzögerungswert
mit der Differenz von Verzögerungen der inneren und äußeren
Räder korrigiert.
Bei der DE 39 05 045 A1 werden Drehzahlen auf der gleichen
Fahrzeugseite liegender Räder in jeweilige Auswahlkreise ein
gegeben, und hieraus werden Referenzdrehzahlen für die Räder
jeder Seite ermittelt, dann wird die Differenz zwischen den
Referenzdrehzahlen ermittelt. Ein Verhältnis zwischen der
Fahrzeuggeschwindigkeit und der Differenz der Drehzahlen der
linken und rechten Räder ergibt ein Signal, welches die Kur
venfahrt des Fahrzeugs kennzeichnen soll.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem
man die Fahrzeuggeschwindigkeit aus den Drehzahlen der Räder
in besonders einfacher Weise gewinnen kann, insbesondere, ohne
daß Sensoren für den Lenkwinkel, die Querbeschleunigung, die
Gierrate, wie sie üblicherweise in Antiblockiersteuersystemen
enthalten sind, erforderlich wären.
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren der gattungsgemäßen
Art mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebe
nen Merkmalen vorgeschlagen.
Mit diesem Verfahren kann man die Fahrzeuggeschwindigkeit auch
während Kurvenfahrt des Fahrzeugs mit hoher Genauigkeit be
stimmen. Somit läßt sich die Fahrzeuggeschwindigkeit genauer
abschätzen. Das Verfahren erübrigt ferner einen Sensor zum
Erfassen eines Kurvenfahrmaßes des Fahrzeugs, so daß man mit
einer geringeren Anzahl von Bauteilen auskommt.
Bevorzugt wird als zweiter Fahrgeschwindigkeitsindex die höhe
re Fahrzeuggeschwindigkeit der aus den Drehzahlen einander
zugeordneter innerer und äußerer Räder berechneten ersten
Fahrzeuggeschwindigkeiten verwendet. Als Wert, der dem aktuel
len Kurvenmaß entspricht, wird die Differenz dieser ersten
Fahrzeuggeschwindigkeiten verwendet.
Weiter bevorzugt wird zur Berechnung der ersten Fahrzeugge
schwindigkeiten die von den Drehzahlsensoren erfaßten Drehzah
len mit vorgegebenen Beschleunigungen und Verzögerungen kor
rigiert, indem die größten Beschleunigungen und Verzögerungen
gleich diesen vorgegebenen Beschleunigungen und Verzögerungen
gesetzt werden.
Hierdurch kann man die Fahrzeuggeschwindigkeit sicher abschät
zen, und zwar ohne Beeinflussung durch plötzlich variierende
Faktoren, wie etwa einer Blockiertendenz des Rads.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen erläu
tert.
Fig. 1 bis 3 zeigen eine Ausführung der Erfindung;
Fig. 1 zeigt in einem Blockdiagramm eine Anordnung zum
Schätzen einer Fahrzeuggeschwindigkeit;
Fig. 2 zeigt in einem Graph eine Beziehung zwischen der
Raddrehzahl und der ersten Fahrzeuggeschwindig
keit und
Fig. 3 zeigt in einem Blockdiagramm Korrektureinrich
tungen für die Kurvenfahrt.
Die dargestellte Ausführung der Erfindung wird bei einem
Antiblockiersteuersystem für ein Fahrzeug mit Vorderradan
trieb angewendet und ist so ausgelegt, daß es die Bremsdrücke
für die Vorderräder voneinander unabhängig und die Brems
drücke für die Hinterräder gemeinsam steuert.
Gemäß Fig. 1 ist an dem linken Vorderrad eines Fahrzeugs mit
Vorderradantrieb ein Drehzahlsensor SFL angebracht, an dem
rechten Vorderrad ein Drehzahlsensor SFR, an dem linken
Hinterrad ein Drehzahlsensor SRL und an dem rechten Hinterrad
ein Drehzahlsensor SRR. Von den Drehzahlsensoren SFL, SFR,
SRL und SRR erfaßte Raddrehzahlen VWFL, VWFR, VWRL und VWRR
werden Drehzahlerrechnungsschaltkreisen 1 FL, 1 FR, 1 RL und
1 RR zugeführt, die den linken und rechten Vorderrädern und
den linken und rechten Hinterrädern entsprechen.
In den Drehzahlerrechnungsschaltkreisen 1 FL, 1 FR, 1 RL und
1 RR werden in Abhängigkeit von den erhaltenen Raddrehzahlen
VWFL, VWFR, VWRL und VWRR, einer vorbestimmten Fahrzeugbe
schleunigung (+GRA) und einer vorbestimmten Verzögerung (-
GRD) erste Fahrzeuggeschwindigkeiten VRFL1, VRFR1, VRRL1 und
VRRR1 errechnet. Insbesondere wird in dem ersten Drehzahler
rechnungsschaltkreis 1 FL eine erste Fahrzeuggeschwindigkeit
VRFL1(n) in Abhängigkeit davon errechnet, ob eine Beschleuni
gung oder Verzögerung ((VRFL1(n-1) - VWFL(n)) / ΔT), erhal
ten aus einem Wert, der sich aus Subtraktion einer
gegenwärtigen Raddrehzahl VWFL(n) von dem letzten Wert VRFL1
(n-1) der ersten Fahrzeuggeschwindigkeit VRFL1 des letzten
Mals ergibt, geteilt durch eine Zeit ΔT eines Umdrehungszy
klus, in einem Bereich liegt, der durch die vorbestimmte
Beschleunigung (+GRA) und Verzögerung (-GRD) bestimmt ist.
Dieser Bereich ist -GRD < (VRFL1(n-1) - VWFL(n) )/ΔT<+GRA1,
wobei
VRFL1(n) = VRFL1(n-1) - (VRFL1(n-1) - VWFL(n)) = VWFL(n).
VRFL1(n) = VRFL1(n-1) - (VRFL1(n-1) - VWFL(n)) = VWFL(n).
Darüber hinaus umfaßt der Bereich (VRFL1(n-1) - VWFL(n))/ΔT
-GRD, wobei
VRFL1(n) = VRFL1(n-1) - GRD × ΔT.
VRFL1(n) = VRFL1(n-1) - GRD × ΔT.
Weiter umfaßt der Bereich +GRA (VRFL1(n-1) - VWFL(n))/ΔT,
wobei
VRFL1(n) = VRFL1(n-1) + GRA × ΔT.
VRFL1(n) = VRFL1(n-1) + GRA × ΔT.
Dies ergibt eine erste Fahrzeuggeschwindigkeit VRFL1, die wie
in Fig. 2 gezeigt, bezüglich der Raddrehzahl VWFL1 variiert.
Auch in den anderen Drehzahlberechnungsschaltkreisen 1 FR,
1 RL und 1 RR wird eine zu dem oben beschriebenen Drehzahler
rechnungsschaltkreis 1 FL ähnliche Berechnung durchgeführt,
wodurch man jeweilige erste Fahrzeuggeschwindigkeiten VRFR1,
VRRL1 und VRRR1 erhält.
Die ersten Fahrzeuggeschwindigkeiten VRFL1, VRFR1, VRRL1 und
VRRR1, die in dem Drehzahlberechnungsschaltkreisen 1 FL, 1 FR,
1 RL und 1 RR erhalten werden, werden einem Auswahlschaltkreis
für hohe Pegel 2 zugeführt, wo der größte Wert VRH dieser
ersten Fahrzeuggeschwindigkeiten VRFL1, VRFR1, VRRL1 und
VRRR1 als einem die Fahrgeschwindigkeiten darstellender
erster Index ausgewählt wird.
Die ersten Fahrzeuggeschwindigkeiten VRRL1 und VRRR1, die von
den Drehzahlberechnungsschaltkreisen 1 RL und 1 RR entsprechend
den linken und rechten Rädern, die angetriebene oder an
treibende Räder sind, ausgegeben werden, werden weiter einem
Subtraktionsschaltkreis 3 und einem Auswahlschaltkreis für
hohe Pegel 5 zugeführt.
In dem Subtraktionsschaltkreis 3 wird eine Subtraktion gemäß
(VRRL1-VRRR1) = ΔV durchgeführt. Der Wert ΔV ist eine Dreh
zahldifferenz zwischen den ersten Fahrzeuggeschwindigkeiten
VRRL1 und VRRR1, basierend auf den Raddrehzahlen VWRL und
VWRR der linken und rechten Hinterräder, und wird als ein
Wert entsprechend einem Kurvenfahrbetrag während Kurvenfahrt
des Fahrzeugs verwendet. Die Bremsdrücke zu den linken und
rechten Hinterrädern werden gemeinsam gesteuert. Die Raddreh
zahlen VWRL und VWRR der linken und rechten Hinterräder
variieren während sowohl Antiblockiersteuerung als auch
Nicht-Antiblockiersteuerung synchron. So kann man einen
Drehzahldifferenzwert als einen den Kurvenfahrbetrag des
Fahrzeugs repräsentierenden, im wesentlichen genauen Wert
erhalten.
Die Drehzahldifferenz ΔV als ein von dem Subtraktionsschalt
kreis 3 ausgegebener, dem Kurvenfahrbetrag entsprechender
Wert wird einem Schaltkreis 4 zur Beurteilung der Kur
venfahrtrichtung zugeführt. In diesem Schaltkreis 4 zur
Beurteilung der Kurvenrichtung wird festgestellt, ob das
Fahrzeug zur rechten oder linken Seite hin eine Kurve fährt,
und zwar in Abhängigkeit davon, ob die Drehzahldifferenz ΔV
positiv oder negativ ist.
Der Auswahlschaltkreis für hohe Pegel 5 wählt die darin
erhaltene höhere der Fahrzeuggeschwindigkeiten VRRL1 und
VRRR1 aus und gibt den höheren Wert der Fahrzeuggeschwindig
keiten VRRL1 und VRRR1 als einen die Fahrgeschwindigkeiten
VRRH repräsentierenden zweiten Index aus, der in einen Be
stimmungsschaltkreis 6 für den maximalen Kurvenfahrtbetrag
eingegeben wird.
In dem Bestimmungsschaltkreis für maximalen Kurvenfahrbetrag
6 wird eine maximale Drehzahldifferenz ΔVRM zwischen den
linken und rechten Raddrehzahlen als ein den maximalen Kur
venfahrbetrag entsprechender Wert bestimmt, und zwar in
Übereinstimmung mit dem zweiten Index VRRH in Abhängigkeit
von einem durch die Fahrzeugfahrgeschwindigkeit bestimmten
minimalen Kurvenfahrradius des Fahrzeugs.
Die maximale Drehzahldifferenz ΔVRM als einem dem maximalen
Kurvenfahrbetrag entsprechenden Wert aus dem Bestimmungs
schaltkreis 6 für maximalen Kurvenfahrbetrag und die Dreh
zahldifferenz ΔV als einem dem Kurvenfahrbetrag
entsprechenden Betrag aus dem Subtraktionsschaltkreis 3
werden in einen Divisionsschaltkreis 7 eingegeben, in dem ein
Verhältnis C = (ΔV/ΔVRM) aus einem dem aktuellen Kur
venfahrbetrag entsprechenden Wert ΔV zu der maximalen Dreh
zahldifferenz ΔVRM errechnet wird.
Die Drehzahl VRH als der von dem Auswahlschaltkreis für hohe
Pegel 2 ausgegebene erste Index, ein von dem Schaltkreis 4
zur Beurteilung der Kurvenfahrtrichtung ausgegebenes Bestim
mungsergebnis der Kurvenfahrtrichtung und das von dem Divisi
onsschaltkreis 7 ausgegebene Verhältnis C werden in
Kurvenfahrtkorrektureinrichtungen 8 FL, 8 FR, 8 RL und 8 RR
eingegeben, die jeweils den linken und rechten Vorderrädern
und den linken und rechten Hinterrädern entsprechen.
Die Kurvenfahrtkorrektureinrichtung 8 FL, die den linken
Vorderrädern entspricht, ist wie in Fig. 3 dargestellt an
geordnet und umfaßt einen Bestimmungsschaltkreis 10 für
maximale innere und äußere Raddrehzahldifferenz, einen
Schaltkreis 11 zum Schätzen der Drehzahldifferenz und einen
Korrekturschaltkreis 12.
Die Drehzahl VRH als der erste Index aus dem Auswahlschalt
kreis 2 für hohe Pegel und das Bestimmungsergebnis der Kur
venfahrtrichtung aus dem Schaltkreis 4 zur Beurteilung der
Kurvenfahrtrichtung werden in den Bestimmungsschaltkreis 10
für maximale innere und äußere Raddrehzahldifferenz eingege
ben, der eine maximale innere und äußere Raddrehzahldifferenz
ΔVRM′ bestimmt, und zwar in Übereinstimmung mit dem die
Fahrgeschwindigkeiten repräsentierenden ersten Index und der
Kurvenfahrtrichtung auf Basis des aus der Fahrgeschwindigkeit
bestimmten minimalen Kurvenfahrtradius.
Die von dem Bestimmungsschaltkreis 10 für maximale innere und
äußere Raddrehzahldifferenz ausgegebene maximale innere und
äußere Raddrehzahldifferenz ΔVRM′ und das von dem Divisi
onsschaltkreis 7 ausgegebene Verhältnis C werden in dem
Schaltkreis 11 zum Abschätzen der Drehzahldifferenz eingege
ben. Dieser Schaltkreis 11 führt eine Berechnung aus, umfas
send ein Produkt aus der maximalen inneren und äußeren
Raddrehzahldifferenz ΔVRM′ mit dem Verhältnis C, um eine
geschätzte innere und äußere Raddrehzahldifferenz ΔV′ =
(ΔVRM′ × C) als Berechnungsergebnis zu erzeugen.
Die von dem Auswahlschaltkreis für hohe Pegel 2 ausgegebene
Drehzahl VRH (erster Index) und die von dem Schaltkreis 11
zum Abschätzen der Drehzahldifferenz ausgegebene geschätzte
innere und äußere Raddrehzahldifferenz ΔV′ werden in den
Korrekturschaltkreis 12 eingegeben. Dieser Schaltkreis 12
führt eine Korrektur aus, umfassend eine Subtraktion der
geschätzten inneren und äußeren Raddrehzahldifferenz ΔV′ von
der Drehzahl VRH, um eine zweite Fahrzeuggeschwindigkeit
VRFL2 = (VRH - ΔV) als Berechnungsergebnis zu erzeugen.
Die Kurvenfahrtkorrektureinrichtung 8 FR, 8 RL und 8 RR entspre
chend dem rechnen Vorderrad und den linken und rechten Hin
terrädern sind jeweils in ähnlicher Weise angeordnet wie die
Kurvenfahrtkorrektureinrichtung 8 FL, die dem linken Vorderrad
entspricht. Zweite Fahrzeuggeschwindigkeiten VRFL2, VRFR2,
VRRL2 und VRRR2 entsprechend den jeweiligen Rädern werden
jeweils von den Kurvenfahrtkorrektureinrichtungen 8 FL, 8 FR,
8 RL und 8 RR ausgegeben.
Die von den Drehzahlberechnungsschaltkreisen 1 FL, 1 FR, 1 RL
und 1 RR ausgegebenen ersten Fahrzeuggeschwindigkeiten VRFL1,
VRFR1, VRRL1 und VRRR1, die den jeweiligen Rädern entspre
chen, sowie die von den Korrekturschaltkreisen 12 der Kur
venfahrtkorrektureinrichtungen 8 FL, 8 FR, 8 RL und 8 RR
ausgegebenen zweiten Fahrzeuggeschwindigkeiten VRFL2, VRFR2,
VRRL2 und VRRR2, die den jeweiligen Rädern entsprechen,
werden in Auswahlschaltkreise für hohe Pegel 9 FL, 9 FR, 9 RL
und 9 RR eingegeben, die den jeweiligen Rädern entsprechen.
Jeder dieser Auswahlschaltkreise für hohe Pegel 9 FL, 9 FR, 9 RL
und 9 RR wählt die höhere der ersten Fahrzeuggeschwindigkeit
VRFL1, VRFR1, VRRL1 oder VRRR1 und der zweiten Fahrzeugge
schwindigkeit VRFL2, VRFR2, VRRL2 oder VRRR2 als eine ge
schätzte Fahrzeuggeschwindigkeit VRFL, VRFR, VRRL oder VRRR
aus, um diese jeweils in der Antiblockiersteuerung eines
entsprechenden Rads zu verwenden.
Nachfolgend wird der Betrieb dieser Ausführung beschrieben.
Ein ausgewählter höherer Wert der ersten Fahrzeuggeschwindig
keiten VRFL1, VRFR1, VRRL1 oder VRRR1, basierend auf von den
Drehzahlsensoren 5 FL, 5 FR, 5 RL oder 5 RR erfaßten Raddrehzah
len VWFL, VWFR, VWRL oder VWRR, und der zweiten Fahrzeugge
schwindigkeiten VRFL2, VRFR2, VRRL2 oder VRRR2, die sich aus
der Kurvenfahrkorrektur des höchsten Werts der in den ent
sprechenden Drehzahlsensoren 5 FL, 5 FR, 5 RL und 5 RR erfaßten
Raddrehzahlen VWFL, VWFR, VWRL und VWRR ergeben, wird als der
geschätzte Fahrzeuggeschwindigkeitswert VRFL, VRFR, VWRL oder
VRRR zur Verwendung in der Antiblockiersteuerung eines je
weils entsprechenden Rades verwendet. Selbst wenn daher in
einem bestimmten Rad eine Blockiertendenz erzeugt wird, was
in einer Verringerungstendenz in der ersten Fahrzeuggeschwin
digkeit VRFL1, VRFR1, VRRL1 oder VRRR1 resultiert, kann man
eine Erhöhung der Schätzgenauigkeit der Fahrzeuggeschwindig
keit dadurch erreichen, daß man als die geschätzten Fahrzeug
geschwindigkeiten VRFL, VRFR, VWRL, VRRR die zweiten
Fahrzeuggeschwindigkeiten VRFL2, VRFR2, VRRL2 VRRR2 verwen
det, die auf den Drehzahlen der entsprechenden anderen Räder
ohne Blockiertendenz beruhen und die durch die Korrektur der
Kurvenfahrt erhalten werden.
Darüberhinaus wird durch die Korrektur der Kurvenfahrt eine
Differenz ΔV zwischen den Fahrzeuggeschwindigkeiten auf Basis
der linken und rechten Hinterraddrehzahlen gefunden und die
maximale innere und äußere Raddrehzahldifferenz ΔVRM′, be
stimmt auf Basis der Drehzahl VRH als dem die Fahrge
schwindigkeiten repräsentierenden ersten Index und der
Kurvenfahrrichtung, wird durch das Verhältnis C korrigiert,
nämlich das Verhältnis C der Drehzahldifferenz ΔV zu dem
maximalen Kurvenfahrbetrag ΔVRM, bestimmt durch den die
Fahrgeschwindigkeiten repräsentierenden zweiten Index VRRH.
Dies ergibt eine geschätzte Drehzahldifferenz ΔV′. Weiter
wird die Drehzahl VRH (erster Index) durch die geschätzte
Drehzahldifferenz ΔV′ korrigiert, um die zweiten Fahrzeugge
schwindigkeiten VRFL2, VRFR2, VRRL2 und VRRR2 zu erhalten.
Daher erübrigt sich ein Sensor zum Erfassen des Kurvenfahrbe
trags des Fahrzeugs und man kann eine außerordentlich genaue
Korrektur der Kurvenfahrt und eine genauere Bestimmung der
Fahrzeuggeschwindigkeiten erhalten.
Weiter werden die von den entsprechenden Drehzahlsensoren
5 FL, 5 FR, 5 RL und 5 RR erfaßten Raddrehzahlen VWFL, VWFR,
VWRL und VWRR durch die vorbestimmten Beschleunigung (+GRA)
und Verzögerung (-GRD) korrigiert, um die ersten Fahrzeugge
schwindigkeiten VRFL1, VRFR1, VRRL1 und VRRR1 zu erhalten.
Man erhält somit eine sicher feststellbare Fahrzeuggeschwin
digkeit, die von schnellen Variationsfaktoren wie etwa einer
Blockiertendenz jedes Rads unbeeinflußt bleibt.
In einer alternativen Ausführung kann man ein Ausgangssignal
aus dem Auswahlschaltkreis 5 für hohe Pegel erhalten anstatt
der Verwendung des Ausgangssignals aus dem Auswahlschaltkreis
2 für hohe Pegel als dem die Fahrzeuggeschwindigkeiten dar
stellenden ersten Index.
Claims (4)
1. Verfahren zum Gewinnen jeweils einer geschätzten Fahrzeugge
schwindigkeit (VRFL, VRFR, VRRL, VRRR) für jedes
Rad eines Fahrzeugs in einem Antiblockiersteuer
system, bei dem
- a) die Drehzahlen (VWFL, VWFR, VWRL, VWRR) der Räder durch Drehzahlsensoren (5 FL, 5 FR, 5 RL, 5 RR) erfaßt werden,
- b) erste Fahrzeuggeschwindigkeiten (VRFL1, VRFR1, VRRL1, VRRR1) aus diesen Drehzahlen (VWFL, VWFR, VWRL, VWRR) berechnet werden,
- c) den ersten Fahrzeuggeschwindigkeiten (VRFL1, VRFR1, VRRL1, VRRR1) entsprechende zweite Fahrzeuggeschwindigkeiten (VRFL2, VRFR2, VRRL2, VRRR2) aus den Drehzahlen der Räder unter Berücksichtigung von Korrekturwerten berechnet werden, die Drehzahldifferenzen einander zuge ordneter innerer und äußerer Räder bei einer Kurvenfahrt des Fahrzeugs entsprechen,
- d) von den ersten und zweiten Fahrzeuggeschwindig keiten (VRFL1, VRFL2; VRFR1, VRFR2; VRRL1, VRRL2; VRRR1, VRRR2) jeweils (in 9 FL, 9 FR, 9 RL, 9 RR) die höhere als geschätzte Fahrzeugge schwindigkeit (VRFL, VRFR, VRRL, VRRR) zur Beurteilung der Schlupfrate des zugeordneten Rads und damit zur Steuerung von auf die Räder wirkenden Bremsdrücken ausgewählt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- e) maximale Drehzahldifferenzen (ΔV′RM) einander zugeordneter innerer und äußerer Räder nach Maßgabe eines ersten Fahrzeuggeschwindigkeits index (VRH) und der Kurvenrichtung (ΔV<0 oder ΔV<0) des Fahrzeugs (in 10) bestimmt werden,
- f) diese maximalen Drehzahldifferenzen (ΔV′RM) mit
einem Verhältniswert (C) korrigiert werden, der
aus
- f1) einem Wert (ΔV), der einem aktuellen Kurvenmaß entspricht, und
- f2) einem Wert (ΔVRM), der einem maximalen Kurvenmaß nach Maßgabe eines zweiten Fahrgeschwindigkeitsindex (VRRH) ent spricht,
- gebildet wird, und daraus eine geschätzte Drehzahldifferenz (ΔV′) einander zugeordneter innerer und äußerer Räder berechnet wird, und
- g) der erste Fahrgeschwindigkeitsindex (VRH) mit dieser geschätzten Drehzahldifferenz (ΔV′) zur Berechnung der zweiten Fahrzeuggeschwindigkeit (VRFL2, VRFR2, VRRL2, VRRR2) für jedes Rad korrigiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als zweiter Fahrgeschwindigkeitsindex (VRRH) die
höhere Fahrzeuggeschwindigkeit (VRRL1 bzw. VRRR1) der
aus den Drehzahlen (VWRL, VWRR) einander zugeordneter
innerer und äußerer Räder berechneten ersten Fahr
zeuggeschwindigkeiten (VRRL1, VRRR1) verwendet wird
und daß als Wert (ΔV), der dem aktuellen Kurvenmaß
entspricht, die Differenz dieser ersten Fahrzeugge
schwindigkeiten (VRRL1, VRFR1) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Berechnung der ersten Fahrzeugge
schwindigkeiten (VRFL1, VRFR1, VRRL1, VRRR1) die von
den Drehzahlsensoren (5 FL, 5 FR, 5 RL, 5 RR) erfaßten
Drehzahlen (VWFL, VWFR, VWRL, VWRR) mit vorgegebenen
Beschleunigungen (+GRA) und Verzögerungen (-GRA)
korrigiert werden, indem die größten Beschleunigungen
und Verzögerungen gleich diesen vorgegebenen Be
schleunigungen (+GRA) und Verzögerungen (-GRA)
gesetzt werden.
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