DE19652553A1 - Verfahren zur Ermittlung eines durchgehenden Fahrzeugrades - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung eines durchgehenden FahrzeugradesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung eines
durchdrehenden Fahrzeugrades, insbesondere bei einem Kraft
fahrzeug.
Viele Kraftfahrzeuge sind heutzutage mit einem sogenannten
Minireifen als Ersatzreifen ausgerüstet. Herkömmlicherweise
wird bei einer Antiblockier-Bremssteuerung für solche Fahr
zeuge die Geschwindigkeit jedes Rades gemessen, anschließend
die niedrigste Radgeschwindigkeit bestimmt, und wenn die Ge
schwindigkeit von jedem anderen Rad die niedrigste Geschwin
digkeit um einen Schwellwert von beispielsweise 25% über
schreitet, dann wird dieses Rad als ein durchdrehendes Rad
angesehen, und die Korrektur für einen Minireifen wird ausge
setzt. Wenn jedoch das Fahrzeug eine Kurve fährt und in Wirk
lichkeit sämtliche vier Reifen mit der Fahrfläche in Eingriff
stehen, dann können Fälle auftreten, in denen die maximale
Radgeschwindigkeit die niedrigste Radgeschwindigkeit um 25%
oder mehr überschreitet.
Wenn nämlich ein derartiger Minireifen montiert ist und das
Fahrzeug eine Kurve fährt, dann ist nämlich ohne weiteres,
wenn sämtliche Reifen mit der Fahrfläche in Eingriff stehen,
die Geschwindigkeit des Rades mit dem montierten Minireifen
mindestens 25% höher als die niedrigste Radgeschwindigkeit.
Damit würde dieses Rad als ein durchdrehendes Rad angesehen,
mit der Folge, daß die Korrektur für den Minireifen ausge
setzt würde. Dies hätte jedoch eine Antiblockier-Bremssteue
rung mit einem nicht-adäquaten Korrekturwert zur Folge, so
daß die Bremsdistanz in unerwünschter Weise verlängert würde.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem
Fahrzeug mit Zuverlässigkeit festzustellen, ob ein Fahrzeug
rad ein durchdrehendes Fahrzeugrad ist.
Dieses Problem wird mit der Erfindung in zufriedenstellender
Weise gelöst. Dabei wird ein Verfahren zur Ermittlung eines
durchdrehenden Fahrzeugrades angegeben, bei dem beobachtete
Radgeschwindigkeiten erhalten werden, indem man die Geschwin
digkeit jedes Rades mißt und die niedrigste Geschwindigkeit
als die niedrigste beobachtete Radgeschwindigkeit ansetzt.
Eine maximale wahrscheinliche Radgeschwindigkeit wird abge
leitet, indem man die niedrigste beobachtete Radgeschwindig
keit multipliziert mit dem Verhältnis zwischen der maximalen
Radgeschwindigkeit und der niedrigsten Radgeschwindigkeit,
und zwar für einen gegebenen minimalen Wendekreisradius. Dann
wird die maximale wahrscheinliche Radgeschwindigkeit mit ei
ner beobachteten Radgeschwindigkeit verglichen, und wenn die
beobachtete Radgeschwindigkeit größer ist, dann wird das Rad
als ein durchdrehendes Rad betrachtet.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorge
sehen, daß ein minimaler Wendekreisradius für die niedrigste
beobachtete Radgeschwindigkeit abgeleitet wird, und eine ma
ximale wahrscheinliche Radgeschwindigkeit wird abgeleitet,
indem man die niedrigste beobachtete Radgeschwindigkeit mul
tipliziert mit dem Verhältnis zwischen der maximalen Radge
schwindigkeit und der niedrigsten Radgeschwindigkeit bei dem
minimalen Wendekreisradius.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorge
sehen, daß das Verhältnis zwischen der maximalen Radgeschwin
digkeit und der niedrigsten Radgeschwindigkeit bei dem mini
malen Wendekreisradius abgeleitet wird aus der Relation zwi
schen dem Radstand und der Spurweite des Fahrzeugs sowie den
Radgeschwindigkeiten.
Insbesondere wird in Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens das Verhältnis zwischen maximaler Radgeschwindigkeit
und minimaler Radgeschwindigkeit abgeleitet unter der An
nahme, daß der auf dem Rad mit maximaler Radgeschwindigkeit
montierte Reifen ein Minireifen ist, der als Ersatzreifen
verwendet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine Reihe von Vortei
len. Die maximale wahrscheinliche Radgeschwindigkeit für
einen vorgegebenen minimalen Wendekreisradius wird als das
Entscheidungskriterium angesetzt, ob ein Rad durchdreht oder
nicht, auch wenn die Radgeschwindigkeit einen Wert von 125%
oder mehr der niedrigsten Radgeschwindigkeit beträgt. Das
Durchdrehen eines Rades kann in exakterer Weise festgestellt
werden, mit der Folge, daß ein montierter Minireifen in exak
terer Weise ermittelt werden kann.
Die Erfindung wird nachstehend, auch hinsichtlich weiterer
Merkmale und Vorteile, anhand der Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des Verfahrensab
laufes für die Bestimmung, ob ein Rad durchdreht;
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Zu
sammenhanges zwischen dem Radstand und der Spurweite
eines Fahrzeugs sowie der Fahrzeuggeschwindigkeit;
und in
Fig. 3 ein Beispiel eines montierten Minireifens.
Fig. 1 zeigt schematisch einige Vorgänge und Verfahrensab
läufe, die verwendet werden, um festzustellen, ob ein Rad ei
nes Fahrzeugs durchdreht, wenn sich ein Fahrzeug zu bewegen
beginnt oder sich in Bewegung befindet. Zunächst einmal wird
die Beschleunigung jedes Rades mit der maximalen Beschleuni
gung des Fahrzeugkörpers verglichen, die für das Fahrzeug
möglich ist. Wenn die Radbeschleunigung die maximale Be
schleunigung des Fahrzeugkörpers überschreitet, dann wird das
Rad als ein durchdrehendes Rad betrachtet. Als nächstes wird
der minimale Wendekreisradius für eine Fahrzeugkurve bei ei
ner Geschwindigkeit abgeleitet, die äquivalent ist mit der
niedrigsten Radgeschwindigkeit der vier Räder eines Fahr
zeugs.
Nimmt man an, daß das Fahrzeug eine Kurve bei demjenigen Wen
dekreisradius durchfährt, bei dem sämtliche vier Reifen mit
der Fahrfläche in Eingriff stehen, dann wird das Verhältnis
der maximalen Radgeschwindigkeit zur niedrigsten Radgeschwin
digkeit aus den Formeln berechnet, die sich auf den Radstand
p (Abstand zwischen der Vorderachse und der Hinterachse des
Fahrzeugs) und die Spurweite q (Abstand zwischen den Kontakt
punkten mit dem Boden der beiden Hinterräder) des Fahrzeugs
sowie die Radgeschwindigkeit beziehen. Dann wird die maximale
wahrscheinliche Radgeschwindigkeit abgeleitet, indem man die
niedrigste Radgeschwindigkeit mit dem genannten Verhältnis
multipliziert. Wenn eine bestimmte Radgeschwindigkeit die ma
ximale wahrscheinliche Radgeschwindigkeit überschreitet, dann
wird dieses Rad als ein durchdrehendes Rad betrachtet.
Ein Schwellwert der Fahrzeugbeschleunigung α wird vorgegeben
aus dem Gewicht, dem Leistungsvermögen des Motors und anderen
Eigenschaften des Fahrzeugs. Die Fahrzeugbeschleunigung α
wird auf die maximale Fahrzeugbeschleunigung gesetzt, die
beispielsweise unter normalen Fahrbedingungen nicht erreicht
werden kann. Beim Schritt S1 in Fig. 1 wird die Beschleuni
gung jedes Rades, die aus der Radgeschwindigkeit berechnet
wird, mit dieser Fahrzeugbeschleunigung α verglichen. Wenn
die Radbeschleunigung größer ist als die Fahrzeugbeschleuni
gung α, dann wird dieses Rad als ein durchdrehendes Rad be
trachtet.
Wenn ein Fahrzeug eine Kurve durchfährt und wenn seine Quer
beschleunigung (horizontale Vektorkomponente der Beschleuni
gung in Bewegungsrichtung) einen Schwellwert überschreitet,
der beispielsweise 0,8 G beträgt, dann kann das Fahrzeug sei
nen Wendekreisradius nicht beibehalten. Dementsprechend kann
ein minimaler Wendekreisradius relativ zur Fahrzeuggeschwin
digkeit als Funktion der Eigenschaften oder Attribute des
Fahrzeugs abgeleitet werden. Beispiele des minimalen Wende
kreisradius, welche verschiedenen Fahrzeuggeschwindigkeiten
entsprechen, sind in Tabelle 1 angegeben.
Bei der Bestimmung, ob ein Rad durchdreht, wenn das Fahrzeug
sich zu bewegen beginnt oder sich in einer anderen Bewegung
befindet, wird die niedrigste Radgeschwindigkeit als Fahr
zeuggeschwindigkeit verwendet, und der minimale Wendekreisra
dius, der der niedrigsten Radgeschwindigkeit entspricht, wird
aus Tabelle 1 abgeleitet. Der minimale Wendekreisradius wird
für einen Bereich von Fahrzeuggeschwindigkeiten bestimmt. Wie
aus den Schritten S2 und S3 in Fig. 1 ersichtlich, können die
beobachteten Fahrzeuggeschwindigkeiten beispielsweise in drei
Bereiche eingeteilt werden, nämlich Geschwindigkeiten A,
Geschwindigkeiten zwischen A und B (wobei A < B ist), und Ge
schwindigkeiten B; der minimale Wendekreisradius wird für
jeden dieser Bereiche abgeleitet.
Tabelle 1 | |
Fahrzeuggeschwindigkeit (km/h) | |
Minimaler Wendekreisradius (m) | |
20 | |
5,0 | |
25 | 7,5 |
30 | 10,0 |
Sobald der minimale Wendekreisradius bestimmt ist, kann das
Verhältnis der maximalen Radgeschwindigkeit zur geringsten
Radgeschwindigkeit aus den Formeln abgeleitet werden, die auf
dem Radstand p und der Spurweite q des Fahrzeugs sowie den
Radgeschwindigkeiten basieren. Wenn das Fahrzeug beispiels
weise eine Linkskurve durchfährt, wie es schematisch in Fig.
2 angedeutet ist, wird angenommen, daß das Fahrzeug die Kurve
so durchfährt, daß sämtliche vier Reifen in Eingriffskontakt
mit der Fahrfläche stehen. Dann drücken die nachstehenden
vier Formeln, also Formel (1) bis Formel (4) die verschie
denen Relationen zwischen dem Radstand p, der Spurweite q und
der Radgeschwindigkeit aus. In diesem Falle ist das linke
Hinterrad 3 das Rad mit der geringsten Geschwindigkeit, das
rechte Vorderrad 2 ist das Rad mit der maximalen Radgeschwin
digkeit, R3 ist der minimale Wendekreisradius, und das Ver
hältnis der maximalen Radgeschwindigkeit zur minimalen Radge
schwindigkeit kann aus Formel (5) abgeleitet werden.
In den nachstehenden Formeln werden folgende Bezugszeichen
verwendet:
V1 = Geschwindigkeit des linken Vorderrades
V2 = Geschwindigkeit des rechten Vorderrades
V3 = Geschwindigkeit des linken Hinterrades
V4 = Geschwindigkeit des rechten Hinterrades
R1 = Wendekreisradius des linken Vorderrades
R2 = Wendekreisradius des rechten Vorderrades
R3 = Wendekreisradius des linken Hinterrades
R4 = Wendekreisradius des rechten Hinterrades
ω = Winkeldrehgeschwindigkeit des Fahrzeugs
p = Radstand
q = Spurweite.
V1 = Geschwindigkeit des linken Vorderrades
V2 = Geschwindigkeit des rechten Vorderrades
V3 = Geschwindigkeit des linken Hinterrades
V4 = Geschwindigkeit des rechten Hinterrades
R1 = Wendekreisradius des linken Vorderrades
R2 = Wendekreisradius des rechten Vorderrades
R3 = Wendekreisradius des linken Hinterrades
R4 = Wendekreisradius des rechten Hinterrades
ω = Winkeldrehgeschwindigkeit des Fahrzeugs
p = Radstand
q = Spurweite.
Formel (1)
V1 = ωR1 = (R3² + p²)1/2 × V3/R3
Formel (2)
V2 = ωR2 = ((R3 + q)² + p²)1/2 × V3/R3
Formel (3)
V3 = ωR3
Formel (4)
V4 = ωR4 = (R3 + q) × V3/R3
Formel (5)
V2/V3 = ((R3 + q)² + p²)1/2/R3
Wenn die niedrigste Radgeschwindigkeit A ist, dann wird das
Verhältnis ª der maximalen Radgeschwindigkeit zur niedrigsten
Radgeschwindigkeit aus Formel (5) abgeleitet, wobei der mini
male Wendekreisradius verwendet wird, der dem Fahrzeugge
schwindigkeitsbereich entspricht. Ein ähnliches Verhältnis ab
wird in gleicher Weise abgeleitet, wenn die niedrigste Radge
schwindigkeit zwischen A und B liegt; und ein weiteres Ver
hältnis b wird abgeleitet, wenn die niedrigste Radgeschwin
digkeit B ist. Die maximale wahrscheinliche Radgeschwindig
keit wird abgeleitet, indem man die beobachtete niedrigste
Radgeschwindigkeit mit ª, ab oder b multipliziert. Hierbei
ist zu beachten, daß ab nur ein Symbol darstellt und nicht
gleich dem Produkt ist, das sich aus der Multiplikation von ª
mit b ergibt. ab ist somit nicht das Produkt a × b.
Die maximale Radgeschwindigkeit nimmt zu, wenn ein sogenann
ter Minireifen montiert worden ist. Wenn beispielsweise der
Minireifen als rechtes Vorderrad montiert ist, wie es schema
tisch in Fig. 3 angedeutet ist, dann wird ein korrigiertes
Verhältnis zwischen maximaler Radgeschwindigkeit und gering
ster Radgeschwindigkeit berechnet, indem man die jeweiligen
Verhältnisse ª, ab oder b mit dem Verhältnisfaktor K/k multi
pliziert, wobei K der Durchmesser eines normalen Reifens und
k der Durchmesser eines Minireifens ist. Die maximale wahr
scheinliche Radgeschwindigkeit, wenn ein Minireifen montiert
ist, wird dann abgeleitet, indem man die niedrigste beobach
tete Radgeschwindigkeit mit dem korrigierten Verhältnis mul
tipliziert.
Wie in Fig. 1 bei den Schritten S4, S5 und S6 dargestellt,
wird die maximale wahrscheinliche Radgeschwindigkeit mit ei
ner beobachteten Radgeschwindigkeit verglichen, und wenn die
beobachtete Radgeschwindigkeit größer ist, dann wird das Rad
als ein durchdrehendes Rad angesehen. Das bedeutet, daß ein
Reifen als ein Reifen betrachtet wird, der mit der Fahrfläche
oder Straßenoberfläche in Eingriffskontakt steht, auch wenn
das Verhältnis 125% ist. Mit anderen Worten, das Rad wird
als ein abbremsendes Rad angesehen und nicht als durchdrehen
des Rad betrachtet. Dementsprechend kann der Korrekturvorgang
fortgesetzt werden.
Wenn beim Schritt S8 ein Rad als ein nicht-durchdrehendes Rad
betrachtet wird und wenn ein Minireifen montiert ist, dann
erfolgt beim Schritt S9 eine Korrektur für den Minireifen.
Beim Schritt S10 werden diese Schritte für jedes der vier Rä
der eines Fahrzeugs wiederholt.
Als nächstes wird die Korrektur für einen Minireifen erläu
tert, der beispielsweise als vorderes Antriebsrad verwendet
wird.
Damit eine Antiblockier-Bremssteuerung sofort bei einer Bewe
gung des Fahrzeugs durchgeführt werden kann, wird die Ge
schwindigkeit von jedem der vier Räder mit einem Radgeschwin
digkeitssensor beobachtet, um eine beobachtete Radgeschwin
digkeit zu erhalten. Wenn sämtliche vier Reifen, die auf den
Rädern montiert sind, den gleichen Durchmesser haben, wenn es
sich also um normale Reifen handelt und sämtliche vier Reifen
mit der Fahrfläche oder Straße in Eingriff stehen, dann kann
die relative beobachtete Geschwindigkeit der Räder mit den
Formeln (6) bis (8) ausgedrückt werden, unabhängig davon, in
welcher Richtung das Fahrzeug eine Kurve fährt. Die Formeln
(6) bis (8) sind aus den Formeln (1) bis (4) abgeleitet. Eine
Näherungsformel kann die Formel (8) ersetzen, wobei die For
mel (9) ein Beispiel ist.
Formel (6)
V1 V3
Formel (7)
V2 V4
Formel (8)
V1² + V4² = V2² + V3²
Formel (9)
V1 + V4 = V2 + V3
Wenn die beobachteten Radgeschwindigkeiten die Formeln (6)
bis (9) nicht erfüllen und sämtliche vier Reifen mit der
Fahrfläche in Eingriff stehen und wenn weiterhin die Relation
V3 < V1 gilt, dann besteht die Störung darin, daß ein Mini
reifen auf dem linken Hinterrad 3 montiert worden ist. Wenn
sich in ähnlicher Weise die Relation V4 < V2 ergibt, dann be
steht die Störung darin, daß ein Minireifen auf dem rechten
Hinterrad 4 montiert worden ist.
Formel (8) und Formel (9) werden so modifiziert, daß eine in
dividuelle Radgeschwindigkeit V1, V2, V3 oder V4 die linke
Seite der Gleichung bildet. Beispielsweise kann die Geschwin
digkeit V1 des linken Vorderrades folgendermaßen durch Formel (10)
oder Formel (11) ausgedrückt werden. Die wahrscheinliche
Geschwindigkeit jedes Rades kann dann abgeleitet werden, in
dem man die beobachtete Radgeschwindigkeit für die Variablen
auf der rechten Seite der Gleichung einsetzt.
Formel (10)
V1 = (V2² + V3² - V4²)1/2
Formel (11)
V1 = V2 + V3 - V4
Die berechnete wahrscheinliche Radgeschwindigkeit wird mit
der beobachteten Radgeschwindigkeit verglichen, und wenn die
unten angegebene Formel (12) erfüllt ist, dann besteht die
Störung darin, daß ein normaler Reifen montiert ist, nicht
aber eine Minireifen. Wenn umgekehrt die Formel (12) nicht
erfüllt ist, dann wird angenommen, daß ein Minireifen mon
tiert worden ist. Wenn jedoch ein Minireifen tatsächlich mon
tiert ist, dann wird das Rad, welches dem Rad mit dem mon
tierten Minireifen diagonal gegenüberliegt, die Formel (12)
nicht erfüllen. Das bedeutet, wenn ein Minireifen auf dem
rechten Hinterrad 4 montiert ist, dann wird das diagonal ge
genüberliegende linke Vorderrad 1 die Formel (12) nicht er
füllen.
Formel (12)
Wahrscheinliche Radgeschwindigkeit beobachtete Radgeschwin
digkeit.
Wenn ein montierter Minireifen aus den diagonal gegenüberlie
genden Rädern nicht identifiziert werden kann, beispielsweise
aus dem linken Vorderrad 1 und dem rechten Hinterrad 4, dann
wird das andere Paar von diagonal gegenüberliegenden Rädern,
also das rechte Vorderrad 2 und das linke Hinterrad 3, auf
denen normale Reifen montiert sind, verwendet, um die jewei
lige Radgeschwindigkeit zu bestimmen. Eine so erhaltene wahr
scheinliche Radgeschwindigkeit und eine beobachtete Radge
schwindigkeit werden dann verglichen. Wenn die beiden Ge
schwindigkeiten gleich sind, dann wird die Feststellung ge
troffen, daß der montierte Reifen kein Minireifen ist.
Die Radgeschwindigkeit der diagonal gegenüberliegenden Räder,
beispielsweise vom linken Vorderrad 1 und vom rechten Hinter
rad 4, können ausgedrückt werden als Funktion der Radge
schwindigkeit der anderen diagonal gegenüberliegenden Räder,
also vom rechten Vorderrad 2 und vom linken Hinterrad 3, in
dem man die Formeln (1) bis (4) verwendet.
Beispielsweise kann die Geschwindigkeit V1 des linken Vorder
rades 1 ausgedrückt werden als Funktion der Geschwindigkeit
V2 und V3 des rechten Vorderrades 2 bzw. des linken Hinterra
des 3, wie es in Formel (13) angegeben ist. Die vorstehend
angegebenen Formeln (1) bis (4) sind für eine Linkskurve an
wendbar, aber ähnliche Relationsformeln können natürlich auch
für eine Rechtskurve aufgestellt werden.
Formel (13)
Wenn ein Rad als ein nicht-durchdrehendes Rad betrachtet wird
und wenn das spezielle Rad, auf dem ein Minireifen montiert
ist, bestimmt wird, dann werden die beobachteten Radgeschwin
digkeiten für die anderen drei Räder mit normalen Reifen in
den Formeln (8) und (9) eingesetzt, um die wahrscheinliche
Geschwindigkeit des Rades abzuleiten, auf dem der Minireifen
montiert ist. Dann kann das Verhältnis zwischen der wahr
scheinlichen Radgeschwindigkeit und der beobachteten Radge
schwindigkeit (wahrscheinliche Radgeschwindigkeit/beobachtete
Radgeschwindigkeit) verwendet werden, um den Durchmesser des
Minireifens zu korrigieren.
Wenn alternativ der Durchmesser k des Minireifens bekannt
ist, dann wird das Verhältnis von k zu dem Durchmesser K des
normalen Reifens (k/K) multipliziert mit der beobachteten
Radgeschwindigkeit des Minireifens, die von dem Radgeschwin
digkeitssensor beobachtet worden ist, um die korrigierte Rad
geschwindigkeit abzuleiten. Die Antiblockier-Bremssteuerung
wird dann in akkurater Weise fortgesetzt, wobei diese korri
gierte Radgeschwindigkeit verwendet wird.
In Fig. 1 haben die verschiedenen Ausdrücke folgende Bedeutung:
START = START
YES = JA
NO = NEIN
End = Ende
Schritt S1: Radbeschleunigung < α?
Schritt S2: niedrigste Radgeschwindigkeit < A?
Schritt S3: A < niedrigste Radgeschwindigkeit < B?
Schritt S4: Radgeschwindigkeit < (a × niedrigste Radgeschwindigkeit)?
Schritt S5: Radgeschwindigkeit < (ab × niedrigste Radgeschwindigkeit)?
Schritt S6: Radgeschwindigkeit < (b × niedrigste Radgeschwindigkeit)?
Schritt S7: Flag für Durchdrehen setzen
Schritt S8: Flag für Durchdrehen = 1?
Schritt S9: Korrektur für Minireifen
Schritt S10: 4 Räder geprüft?
a = Verhältnis von maximaler Radgeschwindigkeit zu niedrigster Radgeschwindigkeit, wenn die niedrigste Radgeschwindigkeit A
ab = Verhältnis von maximaler Radgeschwindigkeit zu niedrigster Radgeschwindigkeit, wenn die niedrigste Radgeschwindigkeit zwischen A und B liegt
b = Verhältnis von maximaler Radgeschwindigkeit zu niedrigster Radgeschwindigkeit, wenn die niedrigste Radgeschwindigkeit B ist.
START = START
YES = JA
NO = NEIN
End = Ende
Schritt S1: Radbeschleunigung < α?
Schritt S2: niedrigste Radgeschwindigkeit < A?
Schritt S3: A < niedrigste Radgeschwindigkeit < B?
Schritt S4: Radgeschwindigkeit < (a × niedrigste Radgeschwindigkeit)?
Schritt S5: Radgeschwindigkeit < (ab × niedrigste Radgeschwindigkeit)?
Schritt S6: Radgeschwindigkeit < (b × niedrigste Radgeschwindigkeit)?
Schritt S7: Flag für Durchdrehen setzen
Schritt S8: Flag für Durchdrehen = 1?
Schritt S9: Korrektur für Minireifen
Schritt S10: 4 Räder geprüft?
a = Verhältnis von maximaler Radgeschwindigkeit zu niedrigster Radgeschwindigkeit, wenn die niedrigste Radgeschwindigkeit A
ab = Verhältnis von maximaler Radgeschwindigkeit zu niedrigster Radgeschwindigkeit, wenn die niedrigste Radgeschwindigkeit zwischen A und B liegt
b = Verhältnis von maximaler Radgeschwindigkeit zu niedrigster Radgeschwindigkeit, wenn die niedrigste Radgeschwindigkeit B ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Ermittlung eines durchdrehenden Fahrzeug
rades,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
es werden beobachtete Radgeschwindigkeiten ermittelt, in dem man die Geschwindigkeit von jedem Rad mißt, wobei die niedrigste Geschwindigkeit als niedrigste beobachtete Radgeschwindigkeit angesetzt wird,
es wird eine maximale wahrscheinliche Radgeschwindigkeit abgeleitet, indem man die niedrigste beobachtete Radge schwindigkeit mit dem Verhältnis von maximaler Radge schwindigkeit zu niedrigster Radgeschwindigkeit für einen vorgegebenen minimalen Wendekreisradius multipliziert,
anschließend wird die maximale wahrscheinliche Radge schwindigkeit mit einer beobachteten Radgeschwindigkeit verglichen, und wenn die beobachtete Radgeschwindigkeit größer ist, dann wird dieses Rad als ein durchdrehendes Rad angesehen.
es werden beobachtete Radgeschwindigkeiten ermittelt, in dem man die Geschwindigkeit von jedem Rad mißt, wobei die niedrigste Geschwindigkeit als niedrigste beobachtete Radgeschwindigkeit angesetzt wird,
es wird eine maximale wahrscheinliche Radgeschwindigkeit abgeleitet, indem man die niedrigste beobachtete Radge schwindigkeit mit dem Verhältnis von maximaler Radge schwindigkeit zu niedrigster Radgeschwindigkeit für einen vorgegebenen minimalen Wendekreisradius multipliziert,
anschließend wird die maximale wahrscheinliche Radge schwindigkeit mit einer beobachteten Radgeschwindigkeit verglichen, und wenn die beobachtete Radgeschwindigkeit größer ist, dann wird dieses Rad als ein durchdrehendes Rad angesehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein minimaler Wendekreisradius aus der niedrigsten
beobachteten Radgeschwindigkeit abgeleitet wird
und daß eine maximale wahrscheinliche Radgeschwindigkeit
abgeleitet wird, indem man die niedrigste beobachtete
Radgeschwindigkeit mit dem Verhältnis zwischen der maxi
malen Radgeschwindigkeit und der niedrigsten Radgeschwin
digkeit bei dem minimalen Wendekreisradius multipliziert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von maximaler Radgeschwindigkeit zu
niedrigster Radgeschwindigkeit bei dem minimalen Wende
kreisradius abgeleitet wird aus den Relationen zwischen
Radstand und Spurweite des Fahrzeugs sowie den Radge
schwindigkeiten.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis abgeleitet wird unter der Annahme, daß
der Reifen, der auf dem Rad mit der maximalen Radge
schwindigkeit montiert ist, ein Minireifen ist, der als
Ersatzreifen verwendet wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP7353026A JPH09184847A (ja) | 1995-12-28 | 1995-12-28 | 車両の過回転車輪の検出方法 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19652553A1 true DE19652553A1 (de) | 1997-07-03 |
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ID=18428068
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19652553A Withdrawn DE19652553A1 (de) | 1995-12-28 | 1996-12-17 | Verfahren zur Ermittlung eines durchgehenden Fahrzeugrades |
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Country | Link |
---|---|
US (1) | US5792968A (de) |
JP (1) | JPH09184847A (de) |
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