DE10120417B4 - Bremskraftregelsystem und -verfahren für ein Fahrzeug - Google Patents

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Abstract

Bremskraftregelsystem für ein Fahrzeug, enthaltend:
eine Querbeschleunigungserfassungseinheit, welche die Querbeschleunigung eines Fahrzeugs erfasst; und
eine Bremsregeleinheit, welche eine Antiblockierbremsregelung ausführt und eine unabhängige Bremsregelung des rechten und des linken Hinterrades ausführt,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Fall, dass die Querbeschleunigung einen im Voraus eingestellten Querbeschleunigungswert übersteigt, und gleichzeitig die Antiblockierbremsregelung an dem rechten oder an dem linken Hinterrad durchgeführt wird, die Bremsregeleinheit eine Druckerhöhungsregelung durchführt, durch die der Bremsdruck für das andere Hinterrad schrittweise auf einen Druck erhöht wird, bei dem eine Antiblockierbremsregelung für dieses Rad durchgeführt wird.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bremskraftregelsystem nach dem Oberbegriff der Ansprüche 1 oder 2, sowie ein Bremskraftregelverfahren nach dem Oberbegriff der Ansprüche 5 oder 6 für ein Fahrzeug, das beim Bremsen die Bremskraft angemessen verteilt.
  • In der jüngeren Vergangenheit wurden verschiedene Bremsregelsysteme vorgeschlagen, welche die Einrichtungen eines Antiblockierbremssystems (ABS) nutzen und die Verteilung der Bremskraft beim normalen Bremsvorgang in ausgewogenerer Weise ermöglichen.
  • Beispielsweise ist in der JP10-119744A ein System aufgezeigt, welches unabhängig den Bremsflüssigkeitsdruck jeweils des rechten oder des linken Hinterrades erhöht, vermindert oder gleich hält, wenn die Verzögerung eines Fahrzeuges einen festgelegten Wert erreicht und wenn eine Fahrzeuggeschwindigkeit eine angegebene Geschwindigkeit übersteigt, so dass die Bremskraftverteilung zwischen den Hinter- und Vorderrädern einen annähernd idealen Wert annimmt, um eine unabhängige Bremsregelung zur Durchführung eines angemessenen Bremsvorganges auszuführen.
  • Bei der vorstehend beschriebenen ABS-Regelung und Bremskraftverteilungsregelung, die eine unabhängige Bremsung der Hinterräder ergibt, verändert sich die Fahrzeugstellung in einer Rollbewegung auch dann, wenn die Bremse betätigt wird, nicht sehr stark, weil keine übermäßig große Verschiebung einer vertikalen Last zwischen dem Rad auf der rechten Seite und dem Rad auf der linken Seite bei der normalen Kurvenfahrt eines Fahrzeugs auftritt, so dass der Bremsvorgang mit einem normalen Rollbewegungsgefühl ausgeführt werden kann. Bei einer Kurve mit hoher Querbeschleunigung auf einer Straße mit hoher Reibung besteht jedoch dann, wenn die ABS-Regelung und die Bremskraftverteilungsregelung der Hinterräder unabhängig ausgeführt werden, auf Grund der großen Differenz zwischen der rechtsseitigen und der linksseitigen vertikalen Last die Gefahr, dass ein unangenehmes Rollbewegungsverhalten der Fahrzeugkarosserie auf Grund der Veränderung der Bremskraft des kurvenäußeren Hinterrades auftritt, die von den jeweiligen Bremsregelvorgängen verursacht wird.
  • Die DE 42 15 710 C2 lehrt zur Verkürzung eines Bremsvorganges, wenn während des Bremsvorganges eine Kurve durchfahren wird, eine Blockierschutz-Regelvorrichtung für Kraftfahrzeuge, die über eine Querbeschleunigungserfassungseinheit sowie eine Bremsregeleinheit zur Ausführung einer Antiblockierbremsregelung sowie einer unabhängigen Bremsregelung des rechten bzw. linken Hinterrades verfügt. Diese Regelvorrichtung regelt bei Geradeausfahrt den Bremsdruck für beide Hinterräder gemeinsam. Bei Kurvenfahrt wird von einer Select-Low-Methode allmählich zur unabhängigen Bremsdruckregelung übergegangen, um abrupte Änderungen des Bremskraftunterschiedes zwischen den beiden Hinterrädern zu vermeiden. Da der Übergang in kontinuierlicher Weise abhängig von der momentanen Querbeschleunigung ist, kann es auch hier letztendlich zu dem beschriebenen Rollbewegungsverhalten kommen.
  • Die DE 199 59 129 A1 bzw. die DE 196 51 460 A1 schlägt ein Verfahren zur Regelung der Bremskraftverteilung zwischen den Hinterrädern bei Kurvenfahrt vor. Die Regelung wird nur durchgeführt, wenn keine ABS-Regelung durchzuführen ist.
  • Angesichts des gegebenen Standes der Technik mit einer unabhängigen Bremskraftregelung der Hinterräder besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Bremskraftregelsystem bzw. ein solches Verfahren vorzuschlagen, bei dem ein Rollen oder Schlingern eines Fahrzeuges bei Einsetzen einer Antiblockierbremsregelung an einem Hinterrad verhindert wird.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Bremskraftregelsystem bzw. -verfahren nach den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2 bzw. 5 oder 6 gelöst. Insbesondere wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass bei hinreichender Querbeschleunigung und bei Einsetzen einer Antiblockierbremsregelung an einem Hinterrad der Bremsdruck am anderen Hinterrad durch eine Bremsregeleinheit schrittweise auf einen solchen Druck erhöht wird, bei dem eine Antiblockierbremsregelung für dieses Hinterrad einsetzt. Hierdurch wird verhindert, dass bei Einsetzen der Antiblockierbremsregelung an diesem Hinterrad durch dieses eine plötzliche starke Bremskraft auf das Fahrzeug wirkt, die zu einem Rollen oder Schlingern des Fahrzeuges führen könnte.
  • In dem vorstehend beschriebenen Bremskraftregelsystem für ein Fahrzeug gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung erfaßt die Querbeschleunigungserfassungseinheit die Querbeschleunigung des Fahrzeugs. Die Bremsregeleinheit führt darüber hinaus dann, wenn die Querbeschleunigung einen vorab eingestellten Querbeschleunigungswert übersteigt, eine schrittweise Druckerhöhungsregelung durch, die dann, wenn die Antiblockierbremsregelung an dem rechten oder dem linken Hinterrad durchgeführt wird, eine schrittweise Druckerhöhung für das andere Hinterrad bis zu einem zu Beginn der Regelung zu erreichenden Bremsdruck ergibt. Daher wird bei einer Kurvenfahrt mit hoher Querbeschleunigung an einem kurvenäußeren Hinterrad, für welches der Betriebsablauf einer Antiblockierbremsregelung auf Grund einer Zunahme der vertikalen Last verzögert ist, eine schrittweise Druckerhöhungsregelung von dem Zeitpunkt des Betriebes der Antiblockierbremsregelung an einem kurveninneren Hinterrad begonnen. Somit wird auch dann, wenn die Antiblockierbremsregelung an dem kurvenäußeren Hinterrad betätigt wird, keine plötzliche starke Bremskraft angelegt und ein unangenehmes Rollbewegungsverhalten tritt nicht auf, womit die Durchführung einer natürlichen, zuverlässigen und stabilen Bremsung ermöglicht wird. Zusätzlich kann dies angewandt werden, indem die Regelung einer normalen Antiblockierbremsregelung geändert wird, so dass die Verwirklichung ohne Hinzufügen eines komplizierten Mechanismus ermöglicht ist.
  • Ferner wird gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Bremskraftregelsystem für ein Fahrzeug geschaffen, das aufweist: eine Querbeschleunigungserfassungseinheit, die eine Querbeschleunigung des Fahrzeugs erfaßt; und eine Bremsregeleinheit, die eine Antiblockierbremsregelung ausführt und eine unabhängige Bremsregelung des rechten und des linken Hinterrades ausführt, wobei die Bremsregeleinheit eine Bremskraftverteilungsregelung zwischen den Vorderrädern und den Hinterrädern gemäß den Angaben durchführt, wenn die Querbeschleunigung einen vorab eingestellten Querbeschleunigungswert überschreitet, und wenn die Antiblockierbremsregelung an dem rechten oder dem linken Hinterrad betätigt wird, die Bremsregeleinheit die Vorder- und Hinterradbremskraftverteilungsregelung des anderen Hinterrades beendet und eine schrittweise Druckerhöhungsregelung desselben durchführt, um eine schrittweise Druckerhöhung bis zu einem Bremsdruck, der zu Beginn der Regelung zu erreichen ist, zu schaffen.
  • Bei dem vorstehend beschriebenen Bremskraftregelsystem für ein Fahrzeug gemäß dem zweiten Aspekt erfaßt die Querbeschleunigungserfassungseinheit die Querbeschleunigung des Fahrzeugs. Die Bremsregeleinheit führt dann, wenn die Querbeschleunigung einen im voraus eingestellten Querbeschleunigungswert übersteigt, eine Bremskraftverteilungsregelung zwischen den Vorder- und Hinterrädern gemäß der Vorgabe durch und stoppt im Zusammenhang damit, wenn die vorstehend angeführte Antiblockierbremsregelung an dem rechten oder dem linken Hinterrad betätigt wird, die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern an dem anderen Hinterrad und führt eine schrittweise Druckerhöhungsregelung an demselben durch, was eine schrittweise Druckerhöhung bis zu einem Bremsdruck ergibt, der zu Beginn der Regelung zu erreichen ist. Daher wird bei einer hohen Querbeschleunigung die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern zunächst an dem kurveninneren Hinterrad ausgeführt, an welchem nachfolgend die Antiblockier bremsregelung startet. Auch an dem kurvenäußeren Hinterrad wird die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern anschließend an die Regelung an dem kurveninneren Hinterrad beziehungsweise dieser nachfolgend begonnen. Wenn jedoch die Antiblockierbremsregelung an dem kurveninneren Hinterrad während des Ablaufs der Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern begonnen wird, wird die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern gestoppt, so daß die schrittweise Druckerhöhungsregelung ausgeführt wird. Auf diese Weise wird an dem kurveninneren Hinterrad nach der Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern die Regelung auf die Antiblockierbremsregelung übertragen. Andererseits wird an dem kurvenäußeren Hinterrad nach der Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern die Regelung durch die schrittweise Druckerhöhungsregelung auf die Antiblockierbremsregelung übertragen. Auf diese Weise wird auch dann, wenn die Antiblockierbremsregelung an dem kurvenäußeren Hinterrad betätigt wird, keine plötzliche starke Bremskraft angelegt und das Auftreten eines unangenehmen Rollbewegungsverhaltens wird verhindert, womit ein natürlicher, zuverlässiger und stabiler Bremsvorgang durchführbar ist. Zusätzlich kann dies durch Veränderung der Regelung einer normalen Antiblockierbremsregelung durchgeführt werden, so daß die Verwirklichung der Regelung möglich ist, ohne daß komplizierte mechanische Einrichtungen zusätzlich vorgesehen werden müssen.
  • Ferner wird bei dem Bremskraftregelsystem für ein Fahrzeug gemäß dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern in Abhängigkeit von einem Schlupfzustand des Hinterrades begonnen und ausgeführt.
  • Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung beschrieben.
  • 1 ist ein Flußdiagramm einer Bremskraftregelung bei hoher Querbeschleunigung gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • 2 ist eine schematische erläuternde Darstellung des gesamten Bremskraftregelsystems gemäß dieser Ausführungsform;
  • 3 ist ein Flußdiagramm eines Bremsregelprogrammes gemäß dieser Ausführungsform;
  • 4 ist ein erläuterndes Diagramm der Veränderung des Bremsdruckes gegenüber der Zeit bei einem Bremsvorgang während einer Kurvenfahrt mit hoher Querbeschleunigung gemäß dieser Ausführungsform;
  • 5 ist ein Flußdiagramm einer Bremsregelung mit hoher Querbeschleunigung gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
  • 6 ist ein erläuterndes Diagramm der Veränderung des Bremsdruckes über die Zeit beim Bremsen bei einer Kurvenfahrt mit hoher Querbeschleunigung gemäß dieser Ausführungsform.
  • 1 bis 4 zeigen eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
  • In 2 bezeichnet Bezugszeichen 1 eine Bremsansteuerungseinheit. Die Bremsansteuerungseinheit 1 ist mit einem Hauptbremszylinder 3 verbunden, der mit einem durch den Fahrer betätigten Bremspedal 2 verbunden ist. Wenn der Fahrer das Bremspedal 2 betätigt, legt der Hauptbremszylinder 3 über die vorstehend genannte Bremsansteuerungseinheit 1 Druck an die jeweiligen Radbremszylinder (einen linken vorderen Radbremszylinder 5fl, einen rechten vorderen Radbremszylinder 5fr, einen linken hinteren Radbremszylinder 5rl und einen rechten hinteren Rad bremszylinder 5rr) der vier Räder (ein linkes Vorderrad 4fl, ein rechtes Vorderrad 4fr, ein linkes Hinterrad 4rl und ein rechtes Hinterrad 4rr) an, so daß an den vier Rädern die Bremsen betätigt werden.
  • Die Bremsansteuerungseinheit 1 ist eine Hydraulikeinheit, die mit einer Druckerzeugungsquelle, einem Druckreduzierventil, einem Druckerhöhungsventil und einer Hydraulikpumpe etc. versehen ist. Die Bremsansteuerungseinheit 1 ist so aufgebaut, daß sie unabhängig den Bremsdruck an jedem der Radbremszylinder 5fl, 5fr, 5rl und 5rr ansprechend auf Eingangssignale von einer Regeleinheit 10, die weiter unten beschrieben wird, anlegen kann. Die jeweiligen Räder 4fl, 4fr, 4rl und 4rr sind so aufgebaut, daß ihre Radgeschwindigkeit von jeweiligen Radgeschwindigkeitssensoren (einem linken vorderen Radgeschwindigkeitssensor 6fl, einem rechten vorderen Radgeschwindigkeitssensor 6fr, einem linken hinteren Radgeschwindigkeitssensor 6rl und einem rechten hinteren Radgeschwindigkeitssensor 6rr) erfaßt wird. In der ersten Ausführungsform wird eine Fahrzeuggeschwindigkeit V durch Berechnen eines Durchschnitts der Radgeschwindigkeiten erhalten.
  • Mit der Regeleinheit 10 sind die Radgeschwindigkeitssensoren 6fl, 6fr, 6rl und 6rr, ein Bremsschalter 7 zum Erfassen eines EIN- und AUS-Zustandes des Bremspedals 2 und ein Querbeschleunigungssensor 8 als eine Querbeschleunigungserfassungseinheit zum Erfassen der Querbeschleunigung Gy des Fahrzeugs verbunden.
  • Die Regeleinheit 10 hat einen Mikrocomputer und Hilfsregelschaltungen und führt dann, wenn das Bremspedal 2 betätigt wird (wenn der Bremsschalter 7 EIN geschaltet wird), ein weiter unten beschriebenes Bremsregelprogramm ansprechend auf die jeweiligen Eingangssignale durch, so daß ein Regelsignal an die vorstehend genannte Bremsansteuerungseinheit 1 ausgegeben wird, um eine Bremsregelung des Fahrzeugs durchzuführen.
  • Das vorstehend beschriebene Bremsregelungsprogramm führt, wie in einem Flußdiagramm in 3 gezeigt, zunächst einen Schritt (nachfolgend mit "S" abgekürzt) 101, die Bremsregelung bei hoher Querbeschleunigung aus und in S102 eine weitere Bremsregelung (anders als die Bremsregelung bei hoher Querbeschleunigung) aus.
  • Die Bremsregelung bei hoher Querbeschleunigung in S101 wird in Übereinstimmung mit einer weiter unten beschriebenen Bremsregelungsroutine bei hoher Querbeschleunigung ausgeführt. Gemäß der Regelung bei S101 wird dann, wenn die Querbeschleunigung Gy einen im voraus eingestellten Querbeschleunigungswert übersteigt, eine schrittweise Druckerhöhungsregelung durchgeführt, die dann, wenn die ABS-Regelung an dem rechten oder dem linken Hinterrad durchgeführt wird, eine schrittweise Druckerhöhung an dem jeweils anderen Hinterrad ergibt, und zwar bis zu einem Bremsdruck, der zu Beginn der Regelung zu erreichen ist.
  • Darüber hinaus wird die Bremsregelung in S102 beispielsweise als unabhängige Bremsregelung durchgeführt, die unabhängig eine Bremskraft jeweils des rechten und des linken Rades an dem vorderen Räderpaar in Abhängigkeit von dem Schlupfzustand jedes Rades regelt, und an dem hinteren Räderpaar wie nachfolgend beschrieben in Abhängigkeit von der Querbeschleunigung Gy und einer Längsbeschleunigung Gx (von einem Längsbeschleunigungssensor 11 erfaßt) eine Regelung ausführt.
  • Beispielsweise wird ein Bereich der Querbeschleunigung Gy außer einen Bereich hoher Querbeschleunigung (beispielsweise ein Bereich unter 6,89 m/s2) in drei Bereiche unterteilt (beispielsweise Bereiche von 6,89 bis 4,41 m/s2, von 4,41 bis 2,94 m/s2 und unter 2,94 m/s2). In einem Bereich, in dem die Querbeschleunigung Gy von 6,89 bis 4,41 m/s2 beträgt, wird eine unabhängige Bremsregelung an dem hinteren Räderpaar ausgeführt, welche unabhängig die Bremskraft des rechten und des linken Rades in Abhängigkeit von den jeweiligen Schlupfbedingungen derselben regelt. Darüber hinaus wird in einem Bereich mit einer Querbeschleunigung Gy von 4,41 bis 2,94 m/s2 dann, wenn die Längsbeschleunigung Gx unter 6,87 m/s2 liegt, die unabhängige Bremsregelung an dem hinteren Räderpaar durchgeführt. Wenn die Längsbeschleunigung Gx 6,87 m/s2 oder mehr beträgt, wird eine niedrige Auswahlregelung an dem hinteren Räderpaar durchgeführt, welche die Bremskraft des rechten und des linken Rades in Abhängigkeit von dem Rad auf der Seite mit einer höheren Schlupfbedingung regelt. Ferner wird in einem Bereich mit einer Querbeschleunigung Gy unter 2,94 m/s2 dann, wenn die Längsbeschleunigung Gx unter 6,87 m/s2 liegt, die niedrige Auswahlregelung an dem hinteren Räderpaar ausgeführt, und dann, wenn die Längsbeschleunigung 6,87 m/s2 oder mehr beträgt, wird die unabhängige Bremsregelung an dem hinteren Räderpaar durchgeführt.
  • Wie vorstehend beschrieben wird in der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die Regeleinheit 10 mit der Funktion einer Bremsregeleinheit aufgebaut.
  • Die in S101 ausgeführte Bremsregelungsroutine bei hoher Querbeschleunigung, wie in dem Flußdiagramm von 1 gezeigt, liest zunächst die erforderlichen Parameter in S201, nämlich die Querbeschleunigung Gy von dem Querbeschleunigungssensor 8 und ein ABS-Regelungsbetriebssignal, das den Betrieb bzw. das Fehlen des Betriebes der ABS-Regelung angibt.
  • Anschließend geht der Ablauf mit S202 weiter, in dem ein Vergleich zwischen der Querbeschleunigung Gy und einem im voraus eingegebenen Querbeschleunigungswert durchgeführt wird, der als Referenz zur Feststellung eines hohen Querbeschleunigungszustandes dient (beispielsweise 6,89 m/s2). Bei einer Querbeschleunigung Gy unter 6,89 m/s2 verläßt der Ablauf die Routine und geht weiter zu S102.
  • Wenn in S202 festgestellt wird, daß die Querbeschleunigung Gy 6,89 m/s2 oder höher ist und damit der Ablauf mit hoher Querbeschleunigung vorliegt, geht der Ablauf zu S203 weiter, wo entschieden wird, ob die ABS-Regelung an dem rechten oder dem linken Hinterrad in Betrieb ist oder nicht. Wenn keine ABS-Regelung an dem rechten oder linken Hinterrad ausgeführt wird, kehrt der Ablauf zu S202 zurück. Wenn die ABS-Regelung an dem rechten oder dem linken Hinterrad ausgeführt wird, geht der Ablauf zu S204.
  • Hier wird die ABS-Regelung in der ersten Ausführungsform durch ein bekanntes Regelungsverfahren ausgeführt, welches Berechnungen hinsichtlich der Drehzahl, der Beschleunigung und der Verzögerung jedes Rades, einer simulationsweise berechneten Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit und dergleichen durchführt. Die simulationsweise berechnete Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit ist ein Wert, der berechnet wird, indem eine Entscheidung durchgeführt wird, den Fall als einen plötzlichen Bremsvorgang anzunehmen, in dem ein Bremspedal 2 getreten wird und eine Verzögerung der Raddrehzahl über einem festgelegten Wert liegt, indem die Raddrehzahl zum Zeitpunkt der Entscheidung als Anfangswert gesetzt wird, und indem anschließend die Raddrehzahl davon mit einer festgelegten Verzögerung reduziert wird. Durch Beurteilung eines Vergleiches der simulationsweise berechneten Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit und der Raddrehzahl, der Größe der Beschleunigung oder Verzögerung des Rades und dergleichen, wird eine von drei Hydraulikdruckbetriebsarten, entweder Druckerhöhung, Beibehalten des Druckes und Druckverminderung ausgewählt, wenn das ABS betätigt wird. Insbesondere wenn ein Schlupf- bzw. Gleitzustand als Resultat der Zunahme der Differenz zwischen der simulationsweise berechneten Fahrzeugkarosseriegeschwindigkeit und der Raddrehzahl festgestellt wird, wird der Bremsdruck zu diesem Zeitpunkt als geschätzter ABS-Betriebsdruck angenommen, um eine Druckreduzierung von dem Bremsdruck durchzuführen. Der reduzierte Bremsdruck wird anschließend gehalten und gemäß der Vorgabe erhöht. Wenn der Druck der geschätzte ABS-Betriebsdruck wird und erneut einen Schlupfzustand mit sich bringt, wird der Druck reduziert und der vorstehende Ablauf wiederholt, wozu ein ausgewähltes festgelegtes Bremsregelungssignal an die Bremsansteuerungseinheit 1 ausgegeben wird.
  • Mit der in S203 durchgeführten Entscheidung, ob die ABS-Regelung an dem rechten oder an dem linken Hinterrad ausgeführt wird, geht der Ablauf zu S204 weiter und führt eine schrittweise Druckerhöhungsregelung durch, wodurch eine schrittweise Druckerhöhung an dem anderen Rad, an dem keine ABS-Regelung vorliegt, bis zu einem zu erreichenden Bremsdruck vorgenommen wird (beispielsweise ein geschätzter ABS-Betriebsdruck), indem Druckerhöhung und Beibehalten des Druckes nur zu Beginn der Regelung in feiner Abstufung wiederholt werden. Nach der Regelung zur schrittweisen Erhöhung des Druckes verläßt der Ablauf die Routine.
  • Ein Beispiel der Veränderung des Bremsdruckes über die Zeit bei einem Bremsvorgang bei Kurvenfahrt mit hoher Querbeschleunigung unter der vorstehend beschriebenen Bremsregelung wird unter Bezug auf 4 erläutert. In dem Beispiel wird angenommen, daß der Oberflächenzustand einer Fahrbahn (beispielsweise ein Fahrbahnoberflächenreibungsbeiwert μ) auf der Seite des rechten Räderpaares und auf der Seite des linken Räderpaares des Fahrzeugs gleich ist.
  • Zunächst tritt bei einem Fahrzeug, das während der Kurvenfahrt gebremst wird, normalerweise an einem kurveninneren Rad leichter ein Schlupfzustand auf als an einem kurvenäußeren Rad, da eine größere vertikale Last des Fahrzeugs zu der Seite der kurvenäußeren Räder übertragen wird. Somit wird beginnend an einem Zeitpunkt t0 in dem Diagramm die ABS-Regelung an dem kurveninneren Rad ausgeführt.
  • Als Resultat wird die schrittweise Druckerhöhungsregelung an dem kurvenäußeren Rad von dem Zeitpunkt t0 an ausgeführt, wodurch ein Bremsdruck schrittweise bis zu einem geschätzten ABS-Betriebsdruck erhöht wird. Wenn der Zeitablauf einen Zeitpunkt t1 erreicht, wird die ABS-Regelung auch an dem kurvenäußeren Rad ausgeführt. Daher wird kein plötzlicher Impuls aufgrund einer hohen vertikalen Last verursacht, wenn die ABS-Regelung an dem kurvenäußeren Rad betätigt wird, womit das Auftreten eines unangenehmen Rollbewegungsverhaltens verhindert wird und eine natürliche, zuverlässige und stabile Bremsung möglich wird. Darüber hinaus ist dies erzielbar, indem nur die Software einer herkömmlichen ABS-Regelung geändert wird, so daß die Verwirklichung möglich ist, ohne daß weitere komplizierte mechanische Bauteile hinzugefügt werden.
  • Nachfolgend wird unter Bezug auf 5 und 6 eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erläutert. Die zweite Ausführungsform ist eine Variation der Bremsregelung bei hoher Querbeschleunigung der ersten Ausführungsform.
  • Die Querbeschleunigungs-Bremsregelung bei S101 in dem in der ersten Ausführungsform beschriebenen Bremsregelprogramm wird nämlich gemäß einer weiter unten beschriebenen Bremsregelungsroutine für hohe Querbeschleunigung durchgeführt. Die Bremskraftverteilungsregelung wird zwischen den Vorder- und Hinterrädern gemäß der Vorgabe ausgeführt, wenn die Querbeschleunigung Gy einen im voraus eingestellten Querbeschleunigungswert übersteigt. In Verbindung damit wird dann, wenn die ABS-Regelung entweder an dem rechten oder an dem linken Hinterrad ausgeführt wird, die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern an dem anderen Hinterrad gestoppt und eine schrittweise Druckerhöhungsregelung wird an diesem ausge führt, wodurch eine schrittweise Druckerhöhung bis zu einem zu Beginn der Regelung zu erreichenden Bremsdruck erreicht wird.
  • Die Bremsregelungsroutine bei hoher Querbeschleunigung, die in einem Flußdiagramm in 5 dargestellt ist, liest zunächst in S301 die erforderlichen Parameter, nämlich die Querbeschleunigung Gy von dem Querbeschleunigungssensor 8 und ein ABS-Regelungsbetriebssignal, das den Betrieb bzw. das Fehlen des Betriebes der ABS-Regelung anzeigt, ein Signal, das einen Schlupf- bzw. Gleitzustand an den Hinterrädern (beispielsweise Unterschiede zwischen der Fahrzeuggeschwindigkeit V und den jeweiligen Hinterraddrehzahlen) anzeigt, und dergleichen.
  • Anschließend geht der Ablauf mit S302 weiter, in dem ein Vergleich zwischen der Querbeschleunigung Gy und einem vorab eingestellten Querbeschleunigungswert als Referenz für die Feststellung des hohen Querbeschleunigungswertes (beispielsweise 6,89 m/s2) durchgeführt wird. Wenn die Querbeschleunigung Gy unter 6,89 m/s2 ist, verläßt der Ablauf die Routine und geht mit Schritt S102 weiter.
  • Wenn andererseits festgestellt wird, daß die Querbeschleunigung Gy 6,89 m/s2 oder höher ist und damit gemäß S302 ein Ablauf mit hoher Querbeschleunigung vorliegt, geht der Ablauf zu S303 weiter, in dem entschieden wird, ob an dem rechten oder dem linken Hinterrad Schlupf auftritt oder nicht (beispielsweise ob eine Differenz zwischen der Fahrzeuggeschwindigkeit V und den jeweiligen Hinterraddrehzahlen einen vorab eingestellten Schwellenwert übersteigt oder nicht). Wenn an dem rechten und dem linken Hinterrad kein Schlupf auftritt, kehrt der Ablauf zu S302 zurück. Wenn an dem rechten oder dem linken Hinterrad Schlupf auftritt, geht der Ablauf mit S304 weiter.
  • Wenn in S303 festgestellt wurde, daß an dem rechten oder dem linken Hinterrad Schlupf auftritt, geht der Ablauf zu S304 wei ter und führt eine Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern durch, welche in angemessener Weise die Bremskraft zwischen den Vorder- und Hinterrädern für das Hinterrad, an dem Schlupf auftritt, verteilt.
  • Wenn die Querbeschleunigung Gy in einem vorab eingestellten hohen Bereich liegt, wird die vorstehend beschriebene Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern gemäß einer vorab eingestellten Bedingung beispielsweise ausgeführt, indem in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit V entweder eine niedrige Auswahlregelung gewählt wird, welche die Bremskräfte des rechten und des linken Rades in Übereinstimmung mit dem Rad auf der Seite mit einem großen Schlupfzustand regelt, oder eine unabhängige Bremsregelung ausgeführt wird, welche unabhängig die Bremskraft jedes der Räder in Abhängigkeit von dessen Schlupfzustand regelt. Wenn die Querbeschleunigung Gy in einem vorab eingestellten mittleren Bereich liegt, wird die Bremskraftverteilungsregelung ausgeführt, indem in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit V und einer Längsbeschleunigung Gx entweder die niedrige Auswahlregelung oder die unabhängige Bremsregelung gewählt wird. Wenn die Querbeschleunigung Gy in einem vorab eingestellt niedrigen Bereich ist, wird die Bremskraftverteilungsregelung durch Auswählen der niedrigen Auswahlregelung ausgeführt.
  • Die niedrige Auswahlregelung und die unabhängige Bremsregelung führen die Regelung des Beibehaltens des Druckes, der Druckerhöhung und der Druckverminderung beispielsweise in Abhängigkeit von einer Drehzahldifferenz zwischen Vorder- und Hinterrädern durch. Durch Einstellen eines Schwellenwertes für das Beibehalten des Druckes, eines Schwellenwertes für die Druckverminderung und eines Schwellenwertes für die Druckerhöhung im voraus wird der Bremsdruck gehalten, wenn die Drehzahldifferenz zwischen den Vorder- und Hinterrädern gleich einem Schwellenwert für das Beibehalten des Druckes wird oder darüber liegt, wird die Druckverminderungsregelung des Bremsdruckes durchgeführt, wenn die Drehzahldifferenz gleich einem Schwellenwert für die Druckverminderung wird oder darüber liegt, und wird die Druckerhöhungsregelung des Bremsdruckes durchgeführt, wenn die Drehzahldifferenz unter dem Schwellenwert für die Druckerhöhung liegt.
  • Anschließend geht der Ablauf zu S305 weiter, in dem festgestellt wird, ob die ABS-Regelung entweder an dem rechten oder an dem linken Hinterrad in Betrieb ist oder nicht. Wenn keine ABS-Regelung an dem rechten oder dem linken Hinterrad durchgeführt wird, kehrt der Ablauf zu S302 zurück. Wenn an dem rechten oder dem linken Hinterrad die ABS-Regelung aktiv ist, geht der Ablauf zu S306 weiter.
  • Wenn der Ablauf zu S306 weitergeht, wird die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern für das andere Rad, an dem kein ABS-Regelungsvorgang vorliegt, gestoppt und eine schrittweise Druckerhöhungsregelung durchgeführt. Die schrittweise Druckerhöhungsregelung ergibt eine schrittweise Druckerhöhung an dem anderen Rad, an dem keine ABS-Regelung vorliegt, bis zu einem zu erreichenden Bremsdruck (beispielsweise einem geschätzten ABS-Betriebsdruck), indem Druckerhöhung und Halten nur zu Beginn der Regelung in feinen Abständen wiederholt werden.
  • Ein Beispiel der Veränderung des Bremsdruckes über die Zeit bei einem Bremsvorgang bei Kurvenfahrt mit hoher Querbeschleunigung unter der vorstehend beschriebenen Bremsregelung wird unter Bezug auf 6 beschrieben. In dem Beispiel wird der Oberflächenzustand einer Fahrbahn (beispielsweise die Reibung der Fahrbahnoberfläche) auf der Seite des rechten Räderpaares und der Seite des linken Räderpaares als gleich vorausgesetzt.
  • Ein während der Kurvenfahrt abgebremstes Fahrzeug bringt ein kurveninneres Rad leichter in einen Schlupfzustand als ein kurvenäußeres Rad, da eine größere vertikale Last des Fahrzeugs auf die Seite der kurvenäußeren Räder übertragen wird. Somit wird beginnend an einem Zeitpunkt t10 in dem Diagramm die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern an dem kurveninneren Rad ausgeführt, um eine angemessene Bremsung zu ermöglichen. Anschließend tritt am Zeitpunkt t11 an der Seite des kurvenäußeren Rades Schlupf auf, wo die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern ebenfalls ausgeführt wird, um einen angemessenen Bremsbetriebsablauf zu ermöglichen.
  • Wenn anschließend der Zeitpunkt t12 erreicht wird, wird dann, wenn die ABS-Regelung an dem kurveninneren Rad durchgeführt wird, die Regelung zur schrittweisen Druckerhöhung an dem kurvenäußeren Rad durchgeführt, welche vom Zeitpunkt t12 an auszuführen ist, wodurch ein Bremsdruck schrittweise bis zu einem geschätzten ABS-Betriebsdruck erhöht wird.
  • Wenn dann der Zeitpunkt t13 erreicht ist, wird die ABS-Regelung auch an dem kurvenäußeren Rad ausgeführt. Daher wird auch gemäß der zweiten Ausführungsform kein plötzlicher Impuls auf Grund einer hohen vertikalen Last verursacht, wenn die ABS-Regelung an dem kurvenäußeren Rad einsetzt, um das Auftreten eines unerwünschten Rollverhaltens zu verhindern und eine natürliche, zuverlässige und stabile Bremsung zu ermöglichen. Dies kann darüber hinaus durch einfaches Verändern der Software einer herkömmlichen ABS-Regelung umgesetzt werden, so daß die Verwirklichung ohne weitere Hinzufügung von komplizierten mechanischen Einrichtungen möglich ist. Da ferner die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern vor der ABS-Regelung ausgeführt wird, verlieren die Reifen keine Haltekräfte, womit ein ordnungsgemäßer Bremsvorgang stabil durchgeführt werden kann.
  • Wie vorstehend erläutert wird gemäß vorliegender Erfindung ein natürlicher, zuverlässiger und stabiler Bremsvorgang erzielt, indem das Auftreten von unerwünschtem Rollverhalten verhindert wird, ohne daß komplizierte mechanische Einrichtungen hinzugefügt werden, wenn in einem Fahrzeug mit Bremsregelung an den linken und rechten Rädern eine Kurvenfahrt mit hoher Querbeschleunigung auftritt.

Claims (8)

  1. Bremskraftregelsystem für ein Fahrzeug, enthaltend: eine Querbeschleunigungserfassungseinheit, welche die Querbeschleunigung eines Fahrzeugs erfasst; und eine Bremsregeleinheit, welche eine Antiblockierbremsregelung ausführt und eine unabhängige Bremsregelung des rechten und des linken Hinterrades ausführt, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Fall, dass die Querbeschleunigung einen im Voraus eingestellten Querbeschleunigungswert übersteigt, und gleichzeitig die Antiblockierbremsregelung an dem rechten oder an dem linken Hinterrad durchgeführt wird, die Bremsregeleinheit eine Druckerhöhungsregelung durchführt, durch die der Bremsdruck für das andere Hinterrad schrittweise auf einen Druck erhöht wird, bei dem eine Antiblockierbremsregelung für dieses Rad durchgeführt wird.
  2. Bremskraftregelsystem für ein Fahrzeug, enthaltend: eine Querbeschleunigungserfassungseinheit, die eine Querbeschleunigung des Fahrzeugs erfasst; und eine Bremsregeleinheit, die eine Antiblockierbremsregelung ausführt und eine unabhängige Bremsregelung des rechten und des linken Hinterrades ausführt, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Fall, in dem die Querbeschleunigung einen vorab eingestellten Querbeschleunigungswert überschreitet, die Bremsregeleinheit eine Bremskraftverteilungsregelung zwischen den Vorderrädern und den Hinterrädern durchführt, und danach, in dem Falle, dass die Antiblockierbremsregelung an dem rechten oder an dem linken Hinterrad durchgeführt wird, die Bremsregeleinheit (10) die Vorder- und Hinterradbremskraftverteilungsregelung des anderen Hinterrades stoppt und eine Druckerhöhungsregelung an diesem Hinterrad durchführt, durch die der Bremsdruck für dieses Hinterrad schrittweise auf einen Druck erhöht wird, bei dem eine Antiblockierbremsregelung für dieses Rad durchgeführt wird.
  3. Bremskraftregelsystem für ein Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern in Abhängigkeit von einem Schlupfzustand des Hinterrades begonnen und ausgeführt wird.
  4. Bremskraftregelsystem für ein Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern ausgeführt wird, indem entweder eine niedrige Auswahlregelung gewählt wird, die die Bremskräfte der Räder in Übereinstimmung mit einem Rad auf der Seite mit einem großen Schlupfzustand regelt, oder eine unabhängige Bremsregelung, die die Bremskräfte der Räder unabhängig voneinander in Abhängigkeit von dem Schlupfzustand derselben und in Übereinstimmung mit der Querbeschleunigung, einer Längsbeschleunigung und der Fahrzeuggeschwindigkeit regelt.
  5. Bremskraftregelverfahren für ein Fahrzeug, das eine Bremsregeleinheit hat, die eine Antiblockierbremsregelung ausführt und eine unabhängige Bremsregelung des rechten und des linken Hinterrades ausführt, bei welchem Verfahren eine Querbeschleunigung des Fahrzeugs erfasst wird, gekennzeichnet durch die Durchführung einer Druckerhöhungsregelung, durch die der Bremsdruck für ein Hinterrad schrittweise auf einen Druck erhöht wird, bei dem eine Antiblockierbremsregelung für dieses Rad durchgeführt wird, in dem Fall, in dem die Querbeschleunigung einen vorab eingestellten Querbeschleunigungswert übersteigt, und gleichzeitig die Antiblockierbremsregelung an dem anderen Hinterrad in Betrieb ist.
  6. Bremskraftregelverfahren für ein Fahrzeug, das eine Bremsregeleinheit hat, die eine Antiblockierbremsregelung ausführt und eine unabhängige Bremsregelung des rechten und des linken Hinterrades ausführt, bei dem das Verfahren die Schritte enthält: Erfassen einer Querbeschleunigung des Fahrzeugs, und, wenn die Querbeschleunigung einen vorab eingestellten Querbeschleunigungswert übersteigt, Ausführen einer Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern, gekennzeichnet durch die Ausführung einer schrittweisen Druckerhöhung an einem Hinterrad, nachdem die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern an diesem Rad gestoppt wurde, wobei eine schrittweise Druckerhöhung bis zu einem Bremsdruck vorgesehen ist, bei dem eine Antiblockierbremsregelung für dieses Rad durchgeführt wird, wenn die Antiblockierbremsregelung an dem anderen Hinterrad in Betrieb ist.
  7. Bremskraftregelverfahren für ein Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern in Abhängigkeit von einem Schlupfzustand des Hinterrades begonnen und ausgeführt wird.
  8. Bremskraftregelverfahren für ein Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskraftverteilungsregelung zwischen Vorder- und Hinterrädern ausgeführt wird, indem entweder eine niedrige Auswahlregelung, welche die Bremskräfte der Räder in Übereinstimmung mit einem Rad auf der Seite, auf der ein großer Schlupfzustand auftritt, regelt, oder eine unabhängige Bremsregelung gewählt wird, die unabhängig die Bremskräfte der Räder in Abhängigkeit von dem Schlupfzustand derselben in Übereinstimmung mit der Querbeschleunigung, der Längsbeschleunigung und der Fahrzeuggeschwindigkeit regelt.
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