DE2252041B2 - Verfahren zur herstellung farbstarker 3,4,9,10-perylentetracarbonsaeuredianhydridpigmente und deren verwendung - Google Patents
Verfahren zur herstellung farbstarker 3,4,9,10-perylentetracarbonsaeuredianhydridpigmente und deren verwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung farbstarker, reiner Pigmente von 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydrid,
wobei das Rohpigment trocken fein vermählen und das Mahlprodukt mit 80 bis 95%iger
Schwefelsäure behandelt wird.
In der deutschen Patentschrift 12 41 605 (Beispiel 1) wird ein Verfahren zur Herstellung von 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydridpigmenten
beschrieben, bei dem pulverisiertes Rohpigment in Schwefelsäure einer bestimmten Konzentration bei Raumtemperatur
gerührt wird. Die Masse wird dann in Wasser gegossen, der Niederschlag abfiltriert, neutral gewaschen, getrocknet
und pulverisiert. Die angegebenen Konzentrationen der Schwefelsäure betragen 94 bis 88%. Die nach
diesem Verfahren erhältlichen 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydridpigmente
sind in Bezeig auf ihre Farbstärke, ihre coloristische Reinheit und ihre Dispergiertbarkeit
nicht immer voll befriedigend. so
Es wurde nun gefunden, daß man 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydridpigmente
mit verbesserter Reinheit im Farbton und hoher Farbstärke durch Behandlung von pulverisiertem Rohpigment mit Schwefelsäure
erhält, wenn man ein, gegebenenfalls in Gegenwart von festen Mahlhilfsmitteln, trocken vermahlenes
Rohpigment, dessen mittlere Primärteilchengröße zwischen 0,01 und 1 μ liegt, mit 80- bis
95gewichtsprozentiger Schwefelsäure behandelt, bis das Pigment optimale Farbstärke erreicht hat <
>°
Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren sind 3,4,9,10-Perylen te tracarbonsäuredianhydrid-Rohpigmente,
wie sie nach üblichen Verfahren gewonnen werden können. Das Rohpigment wird im trockenen
Zustand fein vermählen, bis eine Primärteilchengröße f>5
von im Mittel 0,01 bis 1 μ, vorzugsweise 0,01 bis 0,1 μ,
erreicht ist Das Mahlen kann beispielsweise in Kugelmühlen, Schwingmühlen oder Attritoren oder
anderen zum Feinvermahlen von Pigmenten üblichen Zerkleinerungsapparaten durchgeführt werden, wobei
geeignete feste Mahlhilfsmittel, z, B. anorganische oder organische Salze in üblicher Art und Menge anwesend
sein können. Bevorzugt mahlt man mit Eisenkugeln mit 0,1 bis 3 cm Durchmesser in Kugelmühlen oder
Schwingmühlen ohne Zusatz von Mahlhilfsmitteln. Das erhaltene braune bis braunschwarze, weitgehend
agglomerisierte Pulver, das jedoch in dieser Form für Pigmentierungszwecke zu farbschwach und zu wenig
rein ist, wird dann mit Schwefelsäure einer Konzentration von 80 bis 95 Gewichtsprozent, vorzugsweise 87 bis
92 Gewichtsprozent, behandelt, bis das Pigment optimale Farbstärke erreicht hat, was durch Lackaufstrich
einer entnommenen Probe rasch und leicht feststellbar ist. Im allgemeinen liegt optimale Farbstärke
vor, wenn durch die Behandlung eine mittlere Teilchengröße des Pigmentes erreicht ist, die etwa der
doppelten mittleren Teilchengröße des Mahlgutes entspricht. Das Teilchenwachstum läßt sich mikroskopisch
gut verfolgen. Die Behandlung wird zweckmäßigerweise durch Rühren, Schütteln, Kneten oder
einfach Verweilenlassen des Pigmentpulvers in der Schwefelsäure, in der Regel bei Temperaturen von 10
bis 1000C, bevorzugt jedoch bei Raumtemperatur,
durchgeführt
Maßgebend für die coloristische Qualität des erzielbaren Pigmentes ist vor aileni die Konzentralion
der Schwefelsäure. Geringere Konzentrationen führen zu gelberen, höhere zu blaueren Rottönen. Die Menge
der verwendeten Schwefelsäure beträgt zweckmäßigerweise das 1,5- bis 20fache, vorzugsweise das 3- bis
lOfache der Gewichtsmenge des eingesetzten Pigmentes. Nach unten ist die Menge der Schwefelsäure in der
Regel dadurch begrenzt, daß die Masse noch knet- oder rührbar bleiben soll. Wird das Mahlen in Gegenwart von
Mahlhilfsmitteln durchgeführt, so ist es in der Regel nicht erforderlich, daß Mahlhilfsmittel vor der Schwefelsäurebehandlung
zu entfernen.
Die Aufarbeitung der Masse nach der Behandlung mit der Schwefelsäure wird in an sich bekannter Weise
vorgenommen, z. B. durch Eintragen in Wasser, wobei das Pigment ausfällt, Abtrennen des Niederschlags,
Waschen und Trocknen des Pigmentes. Man erhält ein Rotpigment von hoher Licht- und Wetterechtheit,
hoher Farbstärke, hervorragender coloristischer Reinheit und vorzüglicher Dispergierbarkeit mit einer — in
dispergierter Form — mittleren Teilchengröße von etwa bis zum Fünffachen der Teilchengröße des
Rohpigmentes nach dem Mahlen.
Das Pigment kann dann pulverisiert und für die üblichen Pigmentierungszwecke verwendet werden.
Besonders geeignet ist es zur Herstellung von Lacken, wie Nitrolacken, Celluloselacken, Polyesterlacken, Epoxidharzlacken.
Siliconharzlacken und Alkydharzlacken, vor allem von Lacken, die eingebrannt werden, zur
Herstellung von Druck- und Offsetfarben und zum Einfärben von Kunststoffen, wie Polyvinylchlorid,
Polyäthylen, Polystyrol, Polyurethan, Polyamid und von Kunststoffdispersionen.
In den nachstehenden Ausführungsbeispielen beziehen sich die angegebenen Teile und Prozente auf das
Gewicht der Stoffe.
In einer 4-Litcr-Schwingmühle, gefüllt mit 3,5 kg
Eisenkugeln vom Durchmesser 1 bis 2,5 cm, werden
400 g 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydrid 24
Stunden geschüttelt Dabei entsteht aus dem zuvor rötlich gefärbten Pulver ein feinteilig bräunliches, an der
Oberfläche metallisch glänzendes Pulver von erhöhtem SchUttgewicht und einer mittleren Teilchengröße von s
0,01 bis 0,05 μ.
400 Teile so vermahlenes 3,4,9,1O-Perylentetracarbonsäuredianhydrid
werden in 4 000 Teile Schwefelsäure von 90% eingetragen und 16 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. In dieser Zeit ändert sich das ι ο
Aussehen der Suspension von braun nach einem klaren rot, und die Viskosität nimmt gleichzeitig zu. Das
sirupöse Gemenge wird in 8 000 Teile Wasser ausgetragen und das Pigment abgesaugt, neutral
gewaschen und getrocknet. Die mittlere Teilchengröße beträgt 0,05 bis 0,1 μ.
Nach dem Pulverisieren erhält man in Leinöl oder Nitrolacke eingearbeitet farbstarke, reine rote Färbungen
von hervorragenden Licht- und Wetterrechtheiten.
Wird statt in 90%iger Schwefelsäure in 86%iger Schwefelsäure gearbeitet, so erhält man bei sonst
gleicher Verfahrensweise ein ebenso reines in der Nuance gelberes und ca. 5% farbstärkeres Pigment.
40 Teile wie in Beispiel 1 beschrieben vorgemahlenes 3,4,9,1O-Perylentetracarborisäuredianhydrid werden in
einem Kneter mit 80,0 Teilen 86%iger Schwefelsäure 10 Stunden bearbeitet. Die krümelige, rote Masse wird mit
1 000 Teilen Wasser von 40 bis 8O0C verrührt, heiß abgesaugt, neutral gewaschen und getrocknet. In einen
Lack oder Firnis eingearbeitet erhält man reine rote Pigmentfärbung mit hoher Farbstärke.
In einer Schwingmühle, gefüllt mit 3,5 kg Eisenkugeln mit einem Durchmesser von 1 bis 2,5 cm werden 200 g
3,4,9,10-Perylentetracarbonsäureanhydrid und 200 g Natriumsulfat 24 Stunden geschüttelt. Die Kugeln
werden abgetrennt und das Mahlgut mit 3 000 Teilen 90%iger Schwefelsäure 16 Stunden bei Raumtemperatur
verrührt. Man Trägt das Gemenge in 30 000 Teile Wasser von 60 bis 80° C aus, saugt ab, wäscht neutral
und salzfrei und trocknet bei 60°C im Umluftrockenschrank.
Das erhaltene Pigment zeichnet sich durch einen besonder reinen Farbton aus.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung farbstarker 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydridpigmente
durch s Behandlung von pulverisiertem Rohpigment mit Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein, gegebenenfalls in Gegenwart von festen Mahlhilfsmitteln, trocken vermahlenes Rohrpigment,
dessen mittlere Primärteilchengröße zwi- ι ο sehen 0,01 und 1 μ liegt, mit 80- bis 95gewichtsprozentiger
Schwefelsäure behandelt, bis das Pigment optimale Farbstärke erreicht hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer Kugelmühle oder
Schwingmühle mit Eisenkugeln von 0,1 bis 3 cm Durchmesser gemahlenes Rohpigment mit der
Schwefelsäure behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Schwefelsäurebehandlung bei Raumtemperatur durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit 87- bis
92-gewichtsprozentiger Schwefelsäure durchführt
5. Verwendung von nach Anspruch 1 hergestellten 3,4,9,10-Perylentetracarbonsäuredianhydridpigmenten
zum Einfärben von Lacken, Kunststoffen, Kunststoffdispersionen und Druckfarbpasten.
Priority Applications (9)
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BR7308029D0 (pt) | 1974-07-18 |
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