DE2248828C3 - Verfahren zur Herstellung thermoplastischer, polymerer Kunststoffolien - Google Patents
Verfahren zur Herstellung thermoplastischer, polymerer KunststoffolienInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
thermoplastischer, polymerer Kunststoffolien, Vorzugsweise Polyamidfolien, bei welchem eine im wesentlichen
amorphe Folie auf über 1800C vorgewärmt und anschließend bei einer nahe dem Schmelzpunkt der
Folie liegenden Temperatur simultan biaxial gereckt wird, so daß ihre Oberfläche beim Reckvorgang leicht
luftoxydiert wird, wobei die Reckgeschwindigkeit 6000 bis 100 000%/m;n, das Verhältnis der Reckgeschwindigkeiten
in Längs- und Querrichtung 2 :1 bis 0,5 :1 und die endgültige Vergrößerung in Längs- und Querrichtung
2,5 bis 4,0 beträgt.
Es ist ein Verfahren zur Qualitätsverbesserung einer Polyamidfolie bekannt, bei dem die Folie gleichzeitig in
ihrer Längs- und Querrichtung bei einer zumindest 35° C unter ihrem Schmelzpunkt liegenden Temperatur mit
einer Reckgeschwindigkeit zwischen 6000 und 100 000%/min und bei einem Verhältnis der Reckgeschwindigkeiten
in Längs- und Querrichtung zwischen 0,5 :1 und 2 :1 mit einem Reckverhältnis zwischen 4 :1
und 16:1 gereckt wird. In diesem bekannten Fall ist vorgesehen, daß die Polyamidfolie vor dem Recken mit
Wasser beaufschlagt, anschließend bei einer über ihrer Recktemperatur liegenden Temperatur vorgewärmt
und bei einer Temperatur von mindestens 100° C
gereckt wird. Dadurch gelingt es, Polyamidfolien mit homogenen physikalischen Eigenschaften und gleichmäßiger
Dicke herzustellen. Allerdings sind die Anforderungen an polymere Kunstharzfolien hinsichtlich
besserer Verarbeitbarkeit in letzter Zeit bedeutend gestiegen (vgl. FR-PS 14 95 090).
Man kennt ferner ein Verfahren zur Herstellung von Folien aus makromolekularen, thermoplastischen
Kunststoffen, vorzugsweise Niederdruckpolyolefinen, bei dem man Rohre aus diesen Kunststoffen an einem
Ende durch Innendruck um einen gewünschten Betrag zu einer Schlauchfolie aufweitet. In diesem Fall ist
vorgesehen, daß man die kugelförmig erfolgende, eine allseitige Verstreckung bewirkende Aufweitung des an
dem aufzuweitenden Ende !geschlossenen Rohres in einem Temperaturbereich von KristaHitschmelzpunkt
oder Erweichungspunkt bis 6O0C, vorzugsweise 300C,
unterhalb dieser Punkte vornimmt und, ausgehend von dem hinteren halbkugelförnjigen Übergang zwischen
Rohr und Kugel, durch fortlaufende, halbkugelförmige Aufweitung des gesamten Rohres um den gleichen
Betrag die gewünschte Schlauchfolie herstellt. Im einzelnen ist vorgesehen, daß Rohre aus Niederdruckpolyäthylen
im Temperaturbereich zwischen 125° C und
1300C, jedoch unterhalb des Kristallitschmelzpunktes
verstreckt werden (vgl. DT-PS 11 08 420). - In diesem Zusammenhang ist es ferner bekannt, die Stelle des
Rohres, an der die erste kugelförmige Aufweitung gewünscht wird, zumindest zu Beginn der Aufweitung
etwas höher zu erwärmen als den übrigen Teil des Rohres. Dabei soll die Höhererwärmung des Rohres um
2°C bis 100C, vorzugsweise um 2° C bis 50C erfolgen.
Dadurch soll ungleichmäßige Formgebung unterbunden werden(vgl.DT-PSU26 128).
Schließlich kennt man ein Verfahren zum Schrumpffähigmachen von Folien aus Polyolefinen durch
biaxiales Recken bei unter dem KristaHitschmelzpunkt liegenden Temperaturen, bei dem man die an sich
bekannten Folien aus Hochdruckpolyäthylen bei Temperaturen, die nicht mehr als 100C unterhalb des
Kristallitschmelzpunktes liegen, bis zur Erreichung eines Flächendehnungsverhältnisses von mindestens
1:15 biaxial reckt. Dadurch soll die Herstellung von Polyolefinfolien ausreichender Festigkeit und Klarheit
sowie genügend hoher Einfriertemperatur erreicht werden, die unterhalb 1000C ein genügend hohes
Schrumpfvermögen zeigen, um als Schrumpffolien verwendet werden zu können (vgl. DT-AS 12 21 435).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art anzugeben,
welches die Herstellung thermoplastischer, polymerer Kunststoffolien, insbesondere Polyamidfolien, ermöglicht,
die sich für die Weiterverarbeitung besonders gut eignen und dazu insbesondere verbesserte Antt-Blokking-Eigenschaften
aufweisen, d. h. einen niedrigen Reibungskoeffizienten, isotrope physikalische Eigenschaften
über die gesamte Folienfläche und starkes Haftvermögen von Druckfarben an der Folienoberfläche,
folglich gute Bedruckbarkeit.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einerr gattungsgemäßen Verfahren dadurch, daß die Folie
nach Erreichen einer Temperatur von etwa 1000C mi
einer Temperatursteigerung von (20 bis 90)°C/se( vorgewärmt wird, daß die Folientemperatur zwischer
dem Ausgang der Vorwärmzone und dem Eingang dei Reckzone im wesentlichen konstant gehalten wird, unc
daß die Folientemperatur während des Reckvorgange fortlaufend auf einen Bereich von 1800C bis 5° C unte
ihrem Schmelzpunkt erhöht wird.
Dabei kann vorteilhafterweise der Unterschiei zwischen den endgültigen Reckvergrößerungen ii
Längs- und Querrichtung mehr als 0,8 betragen.
Im allgemeinen ist es recht schwierig, beispielsweis Polyamidfolien gleichzeitig und biaxial in Längs- un
Querrichtung bei einer extrem hohen Temperatur vo beispielsweise über 1800C recken. Überraschenderwe
se wurde nunmehr jedoch festgestellt, daß thermoplast sehe polymere Kunstharzfolien mit großem Vorte
gleichzeitig in ihrer Längs- und Querrichtung selbst bei einer derart hohen Temperatur gereckt werden können,
wenn die Folientemperatur während des Recltvorganges kontinuierlich erhöht wird. Dabei konnte auch
festgestellt werden, daß die Isotropie physikalischer Eigenschaften gleichzeitig biaxial gereckter thermoplastischer
polymerer Kunstharzfolien, wie beispielsweise Folien aus Polyamid, Polyäthylenterephthalat u.dgl.
weitgehend verbessert werden kann, wenn die Folie bei einer derart hohen Temperatur gereckt wird, bei
welcher die Außenschicht der Folie etwas luftoxidiert wird, und wenn die Folientemperatur während des
Reckvorganges kontinuierlich erhöht wird.
Wenn sich auch die nachstehende Beschreibung insbesondere mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit von Polyamidfolien beschäftigt, so ist das erfindungsgemäße Verfahren
ebensogut auf andere Arten reckbarer polymerer thermoplastischer Kunstharzfolien, wie beispielsweise
Folien aus Polyäthylen-terephthalate, Polypropylen u. dgl. anwendbar, um deren Verarbeitbarkeit wesentlich
zu verbessern.
Wenn eine Polyamidfolie bei einer extrem hohen Temperatur von beispielsweise über 1800C bis zu 50C
unter dem Schmelzpunkt der Folie gereckt wird, so geht die Kristallisierung der Polyamidmoleküle sehr schnell
vor sich. Beim Recken der Folie bei einer derart extrem
hohen Temperatur unter kontinuierlicher Erhöhung der Folientemperatur werden jedoch das Wachstum der
ausgebildeten Kugelkristalle und die Zerstörung der verschobenen Kugelkristalle gleichzeitig beeinflußt.
Infolgedessen werden die Kugelkristaile zu elektronenmikroskopisch
feinen Erhöhungen an der Außenschicht der gereckten Folie verformt, so daß deren Anti-Blokking-Eigenschaften
verbessert werden.
Wenn dagegen die Folientemperatur während des Reckvorganges absinkt, kann es schwierig sein, die
gewünschte »rauhe« Oberfläche zu erzielen, daß die Zerstörung der Kugelkristalle gegenüber dem Wachstum
der Kugelkristalle überwiegt.
Wenn gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren der Reckvorgang bei einer extrem hohen Temperatur
durchgeführt wird, werden die Polyamidmoleküle an der Außenschicht der Folie beim Recken etwas luftoxidiert,
wodurch die Außenschicht aktiviert wird und die Haftfähigkeit von Druckfarben an der Oberfläche der
gereckten Folie chemisch verstärkt wird. Eine Verstärkung der Haftfähigkeit von Druckfarbe an der
Folienoberfläche ist jedoch schwierig, wenn die Außenschicht der Folie dadurch luftoxidiert wird, daß
die Folie vor oder nach dem Reckvorgang einer derart hohen Temperatur ausgesetzt wird. Dies ergibt sich
daraus, daß eine Aktivierung der Außenschicht im Sinne einer Verbesserung der Haftfähigkeit von Druckfarbe
an der Folienoberfläche nur infolge der synergistischen , Wirkung des Reckens bei einer derart extrem hohen
Temperatur und der leichten Luftoxidierung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt.
Die Oberfläche der bei einer derart extrem hohen Temperatur gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
gereckten Folie erhält gute Anti-Blocking-Eigenschaften und die Haftfähigkeit von Druckfarbe an der
Folienoberfläche wird extrem gesteigert, da die chemische Aktivierung der Außenschicht mit einer
physikalischen Verbesserung der Anti-Blocking-Eigenschäften
einhergeht.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich vorteilhaft beisDielsweise durch Verwendung von Foliengreiforganen
ausführen, welche die Seitenkanten der Folie ergreifen, um die Folie in Längs- und Querrichtung
durch eine Folienbahn vorgegebener Form zu führen und ihr die gewünschten Behandlungsbedingungen zu
erteilen. Alternativ läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch bei dem sogenannten Blasverfahren
anwenden, bei welchem die Folie unter Anwendung eines Gasdruckes gleichzeitig und biaxial aufgeblasen
wird. Im leteren Fall ist es möglich, die Faltenbildung der verfestigten Folie, welche bei den bisher üblichen
Folien entsteht, zu hemmen.
Falls gewünscht, kann die Folie in bekannter Weise auch vor der Vorwärmung mit Wasser vorbehandelt
werden, so daß die Folie Wasser beispielsweise in einer Menge von 2—8 Gewichtsprozent absorbiert, um die
Gleichmäßigkeit der Folienstärke zu verbessern.
Ganz allgemein ist festzustellen, daß es sehr schwierig ist, Polyamidfolien bei einer derart extrem hohen
Temperatur von 18O0C bis 5°C unter dem Schmelzpunkt
der Folie zu recken, wenn die Vorwärmung bei einer relativ niedrigen Temperatur durchgeführt wird,
wie dies bei den bekannten Verfahren zum gleichzeitigen biaxialen Recken üblich ist, da infolge des
Unterschiedes zwischen der Vorwärm- und der Recktemperatur manchmal ein Reißen der Folie zu
beobachten ist.
Um die Kristallisierung von Polyamidmolekülen während der Vorwärmung zu hemmen, wird vorzugsweise
diese Vorwärmung innerhalb einer möglichst kurzen Zeitspanne durchgeführt. Der Grund hierfür
liegt darin, daß die Kristallisierung bei einer Temperatur von etwa 100°C oder darüber verstärkt wird.
Es ist daher erforderlich, die Folie innerhalb einer möglichst kurzen Zeitspanne von Anfang an auf eine
sehr hohe Temperatur über 1800C vorzuwärmen, wobei
diese Zeitspanne in Abhängigkeit von den nachfolgenden Reckbedingungen und anderen Faktoren, wie
beispielsweise der Art der verwendeten Folie u.dgl., schwanken kann.
Um verschiedene Faktoren auszuschalten, welche einen schädlichen Einfluß auf die physikalischen
Eigenschaften der gereckten Folie ergeben können, ist es bekannt, die gereckte Folie heiß zu fixieren.
Wenn eine Polyamidfolie nach dem erfinciungsgemäßen Verfahren gereckt wird, wird die Anisotropie der
physikalischen Eigenschaften, welche sich schädlich auf die gewünschte Verarbeitbarkeit auswirkt, im wesentlichen
durch die Schrumpfspannung beim Heißfixieren erzeugt. Tatsächlich ist die Anisotropie umso größer, je
größer der Unterschied zwischen der Folientemperatur am Ausgang der Reckzone und der atmosphärischen
Temperatur am Eingang der Heißfixierungszone ist. Es ist daher auch vorteilhaft, die Heißfixierung bei einer
relativ hohen Temperatur durchzuführen, um einen besseren Schrumpfwert zu erhalten.
Die Isotropie der gereckten Folie kann weiter dadurch verbessert werden, daß die Heißfixierung bei
einer Temperatur durchgeführt wird, welche nicht unter der Maximaltemperatur der gereckten Folie liegt, d. h.
der Temperatur, welche am Ausgang der Reckzone gemessen wird.
Eine genauere Erläuterung der Erfindung ergibt sich aus den nachfolgenden Durchführungsbeispielen des
erfindungsgemäßen Verfahrens. In diesen Beispielen wurden die Anti-Blocking-Eigenschaften in analoger
Weise gemäß ASTM D-1894-63 als statischer Reibungskoeffizient berechnet. Es wurde bestätigt, daß eine Folie
mit einem statischen Reibungskoeffizient von höchstens
1 gute Anti-Blocking-Eigenschaften besitzt.
Die Isotropie der physikalischen Eigenschaften wurde
durch das »Schrumpfdifferential« berechnet, welches den Unterschied zwischen der Schrumpfung in heißem
Wasser längs einer Linie mit einem Neigungswinkel von
45° zur Längsrichtung der Folie und einer anderen Linie mit einem Neigungswinkel von 135° hierzu bezeichnet.
Diese beiden Linien kreuzen einander in einem ausgewählten Punkt an der Grenzlinie zwischen dem
ersten und dem zweiten Teil einer in zehn Teile von gleicher Breite unterteilten gereckten Folie. Es bestätigte
sich, daß eine Folie mit einem Schrumpfdifferential von höchstens 1 % eine gute Isotropie in bezug auf
verschiedene physikalischen Eigenschaften wie mechanische Festigkeit, Youngscher Modul, Dehnung u. dgl.
besitzt.
Die Schrumpfung in Heißwasser in einer Richtung wurde folgendermaßen festgelegt: Der Abstand zwischen
zwei Punkten auf beiden Linien auf der Folie wurde in einer Atmosphäre von 20° C bei einer relativen
Feuchtigkeit von 65% gemessen. Die Folie wurde dann 5 min lang in kochendes Wasser eingetaucht und
wiederum in eine Atmosphäre von 2O0C und einer relativen Feuchtigkeit von 25% eingebracht. Nach dem
Ausgleich des Wassergehaltes der Folie wurde der Abstand nochmals gemessen und dadurch der Schrumpfungswert
erhalten.
Das Haftvermögen von Druckfarbe an der Folienoberfläche wurde folgendermaßen bestimmt: Eine Folie
wurde mit einer Druckfarbe bedruckt und 30 min lang in kochendes Wasser gelegt. Danach wurde die Folie in
eine Atmosphäre mit einer relativen Feuchtigkeit von 65% bei 2O0C zwecks Lufttrocknung eingebracht. Auf
die bedruckte Folienseite wurde ein Vinylklebeband (Cellotape der Firma Nichiban K. K., Japan) aufgeklebt.
Nach 5 min wurde das Klebeband mit einer Geschwindigkeit von 2 m/sec schnell von der Folie abgezogen, um
festzustellen, ob Druckfarbe an das Klebeband übertragen
worden war oder nicht. Ein derartiger Test wurde fünfmal wiederholt und das Resultat nach dem
6-Punkte-Verfahren ausgewertet. Wenn beispielsweise in allen fünf Versuchen die Druckfarbe an das Band
übertragen wurde, wurde als Resultat die Zahl »5« genannt, während, wenn keine Übertragung von
Druckfarbe stattfand, die Zahl »0« festgelegt wurde. Ein
Wert von 0-1 bezeichnet eine Folie mit kommerziell guten Druckeigenschaften.
Die Temperatur der Folienoberfläche wurde in den Beispielen durch Verwendung eines Thermometers
gemessen, welches in Kontakt mit einer Folienfläche angeordnet werden kann. Die Folie wurde durch
Heißluft erwärmt, während auch Infrarotheizer ohne weiteres einsetzbar sind.
Beispiele 1—3
Bei diesen Beispielen wurde jede im wesentlichen amorphe Folie (Stärke 150 μπι) aus Poly-e-Caproamid
(Dichte 1,130 g/cm3; Schmelzpunkt 225°C) vorgewärmt und gleichzeitig biaxial in Längs- und Querrichtung mit
einer Reckgeschwindigkeit von etwa 30 000%/min gereckt. Das Verhältnis der Reckgeschwindigkeiten
schwankte während des Reckvorganges zwischen etwa 1 :0,9 und 1 :1,3. Die Folientemperatur wurde während
der Vorwärmung und während des Reckvorganges kontinuierlich erhöht. Weitere Behandlungsbedingungen
sind in nachfolgender Tabelle I angegeben. Das Schrumpfdifferential und der Reibungskoeffizient der
erhaltenen Folie sowie das Haftvermögen von Druckfarbe an der Folienoberfläche wurden bestimmt, um die
isotropischen physikalischen Eigenschaften, die Anti-Blocking-Eigenschaften und die Druckeigenschaften zu
berechnen. Die erhaltenen Resultate sind in Tabelle I angegeben, welche deutlich bestätigt, daß die erhaltenen
Folien eine verbesserte Verarbeitbarkeit besitzen.
Beispiel Behandlungs-Bedingungen
ABC
Eigenschaften
E F
E F
190
180
190
180
190
Darin bedeutet:
30
20
45
20
45
200 | 220 | 3,8 | 3,0 | 1,0 | 1 |
215 | 220 | 3,5 | 3,5 | 0,5 | 0 |
210 | 215 | 3,0 | 3,0 | 0,3 | 0 |
A: maximale Folientemperatur in der Vorwärmzone (0C),
B: Verhältnis des Temperaturanstiegs der Folie über 1000C in der Vorwärmzone (angenäherter Wert)
(°C/sec),
C: maximale Folientemperatur in der Reckzone (0C),
D: Heißfixierungstemperatur (atmosphärische Temperatur) (0C),
X: endgültige Reckvergrößerung in Längsrichtung (angenäherter Wert),
Y: endgültige Reckvergrößerung in Querrichtung (angenäherter
Wert),
E: statischer Reibungskoeffizient,
F: Haftvermögen von Druckfabe an der Folienoberfläche
und
G: Schrumpfdifferential in heißem Wasser (%).
Bei den Versuchen zur Untersuchung des Haftvermögens
von Druckfarbe an der Folienoberfläche wurde
eine Druckfarbe verwendet, welche aus einem Copoiymer
von Vinylchlorid und Vinylacetat besteht, welchem Isocianat als Härtemittel zugesetzt ist (CVL der Firma
Dai Nihon Ink K. K., Japan).
Beispiele 4—7
In diesen Beispielen wurde jede im wesentlichen amorphe Folie (Dicke 200 μίτι) aus Polyhexamethylen-Adipamid
(Dichte 1,130 g/cm3; Schmelzpunkt 2650C) in
der gleichen Weise wie in den Beispielen 1—3 behandelt, mit Ausnahme dessen, daß die Reckgeschwindigkeit
etwa 48 000%/min betrug und das Verhältnis der Reckgeschwindigkeiten in Längs- und
Querrichtung zwischen etwa I :0,9 und 1 :1,3 variiert wurde. Die gereckte Folie wurde 10 see lang heiß fixiert.
Die Behandlungsbedingungen und die Werte der fertigen Folie sind in nachstehender Tabelle Il
angegeben. Als Druckfarbe wurde eine Druckfarbe aus Polyamid-Nitrozellulose verwendet (Z-17 der Firma
Toyo Ink K. K., Japan).
Beispiel Behandlungs- Bedingungen
ABC
Eigenschaften E F
180
200
190
195
200
190
195
30
40
50
70
220
230
230
240
230
230
240
250
255
250
260 3,3 3
255
250
260 3,3 3
3,8
3,5
0,8
0,5
0,9
0,9
0,5
0,9
0,9
Die hier verwendeten Bezugszeichen haben die gleiche Bedeutung wie in Tabelle 1,
Eine im wesentlichen amorphe Folie (Dicke 300 μΐη)
aus Polyhexamethylen-Sebacamid (Dichte 1,065 g/cm3; Schmelzpunkt 2270C) wurde unter kontinuierlicher
Steigerung der Folientemperatur mit einem Verhältnis von etwa 35°C/sec (über 100° C) vorgewärmt, so daß
sich eine maximale Folientemperatur von 18O0C am Ausgang der Vorwärmzone ergab. Die Folie wurde
dann gleichzeitig und biaxial in Längs- und Querrichtung unter folgenden Bedingungen gereckt:
Maximale Folientemperatur
Endgültige Reckvergrößerungen in Längsund Querrichtung
Reckgeschwindigkeit
Verhältnis der Reckgeschwindigkeiten in
Längs- und Querrichtung
Endgültige Reckvergrößerungen in Längsund Querrichtung
Reckgeschwindigkeit
Verhältnis der Reckgeschwindigkeiten in
Längs- und Querrichtung
210°C
etwa 3,5/3,5
etwa 24 000%/min
etwa 24 000%/min
veränderlich
innerhalb des
Bereiches von
0,9:1 und 1,1 :1
innerhalb des
Bereiches von
0,9:1 und 1,1 :1
Die Folientemperatur wurde während des Reckvorganges kontinuierlich gesteigert und die gereckte Folie
bei 22O0C 3 see lang heiß fixiert. Als Druckfarbe wurde
die gleiche Druckfarbe wie bei den Beispielen 1-3 verwendet. Als physikalische Daten ergaben sich
nachstehende Werte:
Reibungskoeffizient
Haftfähigkeit der Druckerschwärze an der Folienoberfltiche Schrumpfdifferential
Haftfähigkeit der Druckerschwärze an der Folienoberfltiche Schrumpfdifferential
0,2
0
0,1%
Eine Im wesentlichen amorphe schlauchförmlge Folie
(Dicke 250 μηι) nus Poly-e-Cupronmid (Dichte 1,126 g/
cm3i Schmelzpunkt 2250C) wurde auf eine Maxlmaltemperatur von 18O0C vorgewärmt. Während der Vorwärmung wurde die Folientemperatur (über 1000C)
kontinuierlich mit einem Verhältnis von etwa 50"C/scc
erhöht, Die vorgewärmte Folie wurde dann gleichzeitig und biaxial unter nachstehenden Bedingungen gemäß
dom üblichen Luftblasverfahren goreckt:
Maximale
Folloniomperatur
21O0C Endgültige Reckvergrößerung
in
Längsrichtung
Endgültige Reckvergrößerung in
Querrichtung
Reckgeschwindigkeit
Verhältnis der Reckgeschwindigkeiten in
Längs- und Querrichtung
Längsrichtung
Endgültige Reckvergrößerung in
Querrichtung
Reckgeschwindigkeit
Verhältnis der Reckgeschwindigkeiten in
Längs- und Querrichtung
etwa 3,7
etwa 3,1
etwa 34 000%/min
veränderbar innerhalb des Bereiches von 1 -.1,1 und 1 :1,3
Während des Reckens wurde die Folientemperatur kontinuierlich erhöht und die gereckte Folie bei 22O0C
see lang heiß fixiert. Die fertige Folie hatte einen statischen Reibungskoeffizient von 0,1, ein Haftvermö-
gen für die Druckfarbe an der Folienoberfläche von 0
und ein Schrumpfverhältnis von 0,3%, woraus sich eine ausgezeichnete Verarbeitbarkeit der Folie ergab.
Auch bei diesem Beispiel wurde die gleiche Druckfarbe wie im Beispiel 7 zur Bestimmung der
Druckeigenschaft verwendet.
Beispiel 10
Eine im wesentlichen amorphe Folie (Dicke 150 um)
aus Poly-6-Caproamid (Dichte 1,127 g/cm3; Schmelzpunkt
2250C) wurde unter kontinuierlicher Erhöhung der Folientemperatur mit einem Verhältnis von
40°C/sec auf eine maximale Folientemperatur von 18O0C vorgewärmt und dann gleichzeitig und biaxial in
Längs- und Querrichtung unter nachfolgenden Bedingungen gereckt:
Die atmosphärischen Temperaturen in der Vorwärmzone und im Eintritt der Reckzone betragen 22O0C bzw.
21O0C.
Maximale
Folientemperatur
Endgültige Reckvergrößerung In
Endgültige ReckvcrgröOorung In
Querrichtung
Reckgeschwlndlgkejt
do Verhältnis der Rcckgc·
schwlndlgkeltcn In
Längs· und Querrichtung
21O0C
etwa 3,0
etwa 3,3
etwa 76 000%/mln
veränderbar Innerhalb des Bereiches von etwa 1 11 und 1 :1,2
Die Follentcmpcrutur wurde fortlaufend während des
Rcckvorgunges erhöht und dlo gereckte Folie dann bei
708 630/216
2200C 6 sec lang heiß fixiert. Die nachfolgenden
physikalischen Daten der fertigen Folie zeigen die gute Verarbeitbarkeit der Folie.
Statischer Reibungskoeffizient
Schrumpfdifferential
Schrumpfdifferential
0,5
0,5%
Haftvermögen der Druckfarbe an der Folienoberfläche
Zur Bestimmung der Druckeigenschaft wurde dii gleiche Druckfarbe wie in den Beispielen 4 — 1
verwendet.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung thermoplastischer, polymerer Kunststoffolien, vorzugsweise von Polyamidfolien,
bei welchem eine im wesentlichen amorphe Folie auf über 18O0C vorgewärmt und
anschließend bei einer nahe dem Schmelzpunkt der Folie liegenden Temperatur simultan biaxial gereckt
wircV so daß ihre Oberfläche beim Reckvorgang leicht luftoxydiert wird, wobei die Reckgeschwindigkeit
6000 bis 100,000%/min, das Verhältnis der Reckgeschwindigkeit in Längs- und Querrichtung
2 :1 bis 0,5:1 und die endgültige Vergrößerung in
Längs- und Querrichtung 2,5 bis 4,0 beträgt, dadurch gekennzeichηet, daß die Folie
nach Erreichen einer Temperatur von etwa 1000C mit einer Temperatursteigerung von (20 bis
90)°C/sec vorgewärmt wird, daß die Folientemperatur zwischen dem Ausgang der Vorwärmzone und
dem Eingang der Reckzone im wesentlichen konstant gehalten wird und daß die Folientemperatur
während des Reckvorganges fortlaufend auf einen Bereich von 1800C bis zu 5° C unter ihrem
Schmelzpunkt erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Unterschied zwischen den endgültigen Reckvergrößerungen in Längs- und Querrichtung mehr als 0,8 beträgt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP7895271 | 1971-10-07 | ||
JP7895271A JPS5527847B2 (de) | 1971-10-07 | 1971-10-07 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2248828A1 DE2248828A1 (de) | 1973-04-12 |
DE2248828B2 DE2248828B2 (de) | 1976-12-09 |
DE2248828C3 true DE2248828C3 (de) | 1977-07-28 |
Family
ID=
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