-
WVorricht.ung zum Glasieren keramischer Gegenstände'1 Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Glasieren keramischer Gegenstände, insbesondere
'reller, mit einem um seine aufrechte Mittelachse umlaufenden Drehtisch, mit an
dem Drehtisch angeordneten drehbaren Aufnahmen für die Gegenstände, mit verschieden
gerichteten Ausflußrohren für Glasur undmit Einrichtungen zur zeitweisen Drehung
der Aufnahmen und zur Zufuhr und Abfuhr der Gegenstände beim Stillstand der Aufnahmen.
-
Äus der deu-techen Auslegeschrift 1 459 395 (VE...Keramik, Meißen)
ist eine Vorrichtung bekannt, die diesem Gattungsbegriff entspricht.
-
Dabei sind innerhalb einer Zone zum Aufbringen der Glasur mehrere
AusfluBrohre von oben und unten auf den Gegenstand gerichtet, und zum schlagartigen
Abbremsen der Drehbewegung der Aufnahmen ist unmittelbar hinter dieser Zone eine
Bremsvorrichtung angeordnet.
-
Der Gegenstand, der glasiert werden-soll und der in üblicher Weise
auf einer Aufnahme rotiert, wird dabei mittels des kontinuierlich umlaufenden Drehtisches
in den Bereich mehrerer Glasurstrahlen bewegt, die von ortsfesten Ausflußrohren
ausgehen. Beispielsweise gelangt ein mit eeiner Aufnahme rotierender Teller als
Gegenstand zunächst in den Bereicn-eines von oben ausfließenden und eines von unten
auftreffenden Glasurstrahls und anschließend durch die Weiterdrehung des DrMehtisches
in den Bereich eines zweiten von unten auftreffenden Strahls. Ein vorzugsweise für
den vellerboden bestimmter Glasurstrahl trifft bei der Translationsbewegung des
rotierenden Tellers mittels des Drehtisches zunächst aul die Unterseite der Fahne
des Tellers auf, geht dann auf den Boden über und trifft zuletzt wieder an der Unterseite
der Fahne auf. Bei diesem erhältn.ismäßig langsamen, durch die bewegung des Drehtisches
bestiml-ten Eintreten des Gegerstandes in den Bereich von Glasurstrahlen unc Austreten
aus
diesem Bereich lassen sich sogenannte Glasurläufernicht immer vermeiden, die man
zum Beispiel beim fertigen Teller an ungleicher Spiegelung erkennt.
-
Bei der bekannten Vorrichtung ist deshalb die erwähnte Bremsvorrichtung
angeordnet, die unmittelbar hinter der Glasierzone ein schlagartiges Abbremsen der
Rotation der Aufnahmen bewirken soll. Bei diesem Abbremsen soll durch die Trägheit
der Glasur in Umfangsrichtung des Tellers ein Ausgleich von Glasurläufern erreicht
und eine Tropfenbildung am Teller verhindert werden.
-
p-as plötzliche Abbremsen der aufnahmen durch die ortsfeste Bremsvorrichtung
bringt jedoch jeweils eine leichte ErschUtterung des Drehtisches mit sich, so daX
dieser unruhig läuft. Es zeigt sich ferner, daß es sehr schwierig ist, jeweils die
beste Einstellung der ortsfesten Ausflußronre zu finden, so daß Qualitätamängel
der ware nicht zu umgehen sind.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, die
genannten nachteile zu vermeiden und mit Sicherheit einwandfreie Glasuren zu erreichen.
-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß jeder Aufnahme
eine Gruppe verschieden gerichteter Ausflußrohre zugeordnet ist, daß die Ausflußrohre
mit derselben Drehzahl zusammen mit dem Drehtisch um dessen Mittelachse drehbar
sind und daß die Ausflußrohre von den Aufnahmen weg und zu den Aufnahmen hin bewegbar
sind.
-
Vorzugsweise sind die Ausflußrohre gruppenweise mittels durch eine
Steuerkurve geführter ollen quer zu ihrer Translationsbewegung von den Aufnahmen
weg und zu den Aufnahmen hin schwenkbar.
-
Der Erfindung liegt nämlich die Erkenntnis zugrunde, daß ein zu glasierender
Teller oder dgl. so schnell wie möglich als Ganzesmit einem Schwall von Glasur erfaßt
werden muß.
-
Deshalb wird die nötige Relativbewegung zwischen dem Teller und den
Glasurstrahlen beim Eintritt der Aufnahmen in die Glasierzone und beim Austritt
daraus nicht dem Drehtisch Überlassen, sondern durch eine besondere Bewegung, vorzugsweise
eine Schwenkung der Ausflußrohre zu den Aufnahmen hin und von den Aufnahmen weg,
hervorgerufen, die verhältnismäßig rasch erfolgen kann.
-
Nachdem der ganze Teller in bester Stellung von Glasurstrahlen erfaßt
ist, bleiben die Ausflußrohre eine einstellbare Zeit lang in dieser günstigen. Stellung,
da sie sich synchron mit den Auinahu!en und dem Drehtisch um dessen Mittelachse
drehen.
-
Dadurch-läßt sich die gewünschte Glasurdicke frei wählen, und man
erhält eine völlig saubere leichmäßige Glasur.
-
Eine Abbremswig der Aufnahmen bji beendigung ihrer Rotation ist hier
überflüssig, so daß die entsprechenden Schwierigkeiten und der zusatzliche Bauaufwand
vqrbekannter Einrichtungen wegfallen.
-
Zum Schutze gegen Glasurspritzer kann in dem Bereich der Vorrichtung,
in dem die Ausflußrohre von den Aufnahmen wegbewegt sind, eine Abdeckung der Aufnahmen
durch ein Schutzblech oder dgl. vorgesehen sein. Der Anteil dieses "Ruhebereiches"
am Umfange der Vorrichtung ist größer als der Anteil der-Glasierzone, da die frisch
glasierten Gegenstande zunächst auf den Aufnahmen trocknen müssen, bis sie von einer
Ausraumvorvichtung erfaßt werden können. Da die Gegenstände während dieser Zeit
vor Spritzern geschützt sind, kann ununterbrochen Glasur durch die Ausflußrohre
strUmen. Dies hat den Vorteil, daß die Rohrestets ganz mit Glasur gefüllt sind,
während bei einem An- und Abstellen des Durchflusses Lufteinschlüsse und Spritzer
nicht zu vermeiden wären, die Glasurfehler bedingen.
-
In Ausgestaltung der Erfindung sind die Ausflußrohre an einen oberhalb
davon angeordneten Hochbehälter fÜr Glasur angeschlossen, in dem zur Einhaltung
konstanter Flüssigkeitshöhe ein Überlaufrohr und ein an eine Gla@urpumpe angeschlossener
Zulauf angeordnet sind.
-
Dadurch erreicht man, daß der statische Druck gleich bleibt und der
Ausfluß der Glasur aus den Ausflußrohren ste#ts gleichmäßig erfolgt, ohne daß besondere
Ausgleichs- oder Überwachungsmaßnahmen erforderlich waren. bei vorbekannten Einriohtungen
wurde dagegen die glasur aus einer tiefliegenden Wanne entnommen und durch eine
Pumpe unmittelbar in die Ausflußrohre gedrückt. Die Stärke der Ausflußstrahlen war
dabei vom jeweiligen Füllungsgrad dieser Wanne abhangig, so daß entsprechende Schwankungen
eintraten und die Qualitat der Glasierung nicht gleich blieb.
-
Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn auch der Hochbehälter mit
derselben Drehzahl zusammen mit den Ausflußrohren und dem Drehtisch un dessen Mittelachse
drehbar ist. Unter Vermeidung einer Stopfüchse und agl. können die Ausflußrohre
dann unter Zwischenscnaltung von Schläuchen oder dgl. unmittelbar an den Hochbehälter
angeschlossen werden, so daß sich eine besonders einfache bauart ergibt.
-
Es ist vorteilhaft, wenn das erwähnte Überlaufrohr in der Mittelachse
der Vorrichtung anbeordnet und an ein Abflußrohr angeschlossen ist, des gleichachsig
in einer als Hohlwelle ausgebildeten Halterung der AusfluErohre angeordnet ist.
Dabei können der Drehtisch und der Hoch behälter unabhängig voneinander mittels
Lagerungen abgestützt und durch Mitnehmer drehfest miteinander verbunden sein.
-
Die @@@lwelle, die die Ausflußrohre trägt.und bevegt, dient dann gleichzeitig
zur Ubertragung des Drehmoments vom Drahtisch auf den Hochbehälter über die erwähnten
Mitnehmer, so dcß sich ein klarer konstruktiver Aufhau erglbt.
-
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Dabei zeigt-Fig. 1 einen
aufrechten Mittelschnitt der Vorriciung, Fig. 2 eine draufsicht zu Fig. 1 in kleinerem
Maßstabe, Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig 1 in größerem Maßstabs und mit kleinen
Änderungen .
-
Ein in der Zeichnung nur angedeuteter Maschinenständer 1, in dem der
Antriebsmotor untergebracht sein kann, trägt einen im Lager. 2 geführten Drehtisch
3, auf den eine Hohlwelle 4 aufgesetzt ist, welcne dieselbe aufrechte Mittelachse
5 hat wie der Drehtisch 3. Am Drehtisch 3 sind mehrere, beis@ielsweise vierAufnahmen
6 für keramische Gegenstände angeordnet, die drehbar in Lagern 7 gehalten und mit
kleinen Keilriemenscheiben 8 ausgestattet sind. Die Aufnahmen 6 tragen beispielsweize
Teller 9 und können durch'einen an den Keilriemenscheiben 8 angreifenden nicht dargestellten
Keilriementrieb während einer Drehung des Drehtisches 3 zeitweise in Rotation um
ihre eigenen Achsen versetzt werden.
-
An der aufrechten Hohlwelle 4 sind mehrere radiale Arme 10 angeordnet,
wobei jeder Aufnahme 6 ein Arm 10 zugeordnet ist.
-
Jeder Arm 10 trägt eine Gruppe von Ausflußrohren 11, 12, die zusammen
um ein am Arm 10 angeordnetes Gelenk 14 schwenkbar sind. Die ;aaberechte Schwenkachse
dieses Gelenke liegt senkrecht zum Arm 10, so daß die Schwankung in einer aufrechten,
radialen, durch die Mittelachse 5 gehenden Ebene quer zur Translationsbewegung der
Ausflußrohre 11, 12 erfolgt.
-
In der in Fig. 1 links dargestellten Arbeitsatellung ist ein Ausflußrohr
11 auf die Oberseite und ein AusfluJrohr 12 auf die Unterseite eines Tellers 9 gerichtet
nach Fig. 3 gehört ein drittes Ausflußrohr 13 zu der Gruppe, dessen Mündung auf
die Unterseite der Fahne des Tellers 9 gerichtet ist.
-
Im rechten Teil der Fig. 1 ist eine Gruppe von Ausflußrohren 11, 12
in Ruhestellung gezeichnet, wobei die Ausflußrohre von der zugeordneten Aufnahme
6 in Richtung zur hohlwelle 4 hin weggeschwenkt sind. In Fig. 3 sind die Ausflußrohre
11 bis 13 in Arbeitsstellung ausgezogen gezeichnet und in Ruhestellung gestrichelt
dargestellt.
-
Zu dem nacheinander erfolbenden Schwenken der Rohrgruppen dient im
dargestellten Beispiel eine Steuerkurve 15, die ortsfest an der Vorrichtung angeordnet
ist. Jede Gruppe von Ausflußrohren 11, 12 oder 11, 12, 13 weist eine an einem Hebel
16 angeordnete Steuerrolle 17 auf, die von der Steuerkurve 15 geführt werden kann.
Das Schwenken der Rohrgruppen in ihre Ruhestellung kann durch ihr Eigengewicht oder
durch entsprechende Ausbildung der Steuerkurve 15 bewirkt werden.
-
Um die frisch glasierten Teller 9 bei ihrem Weg durch die Trocknungszone
vor Glasurapritzern zu echützen, sind die Aufnahmen 6 in diesem bereiche, in dem
die Ausflußrohre in Ruhestellung geschwenkt sind; durch eine ortsfeste Abdeckung
18 von den Ausflußrohren getrennt. Die Abdeckung 18 ist in nicht dargestellter Weise
von außen her am Gestell 19 befestigt, sie besteht in vresentlichen aus einem zylindrisch
gebogenen Blech und ist in rig. 2 in D@aufsicht zu erkennen.
-
Das Gestell 19, das am Maschinenständer 1 befestigt ist, trägt vor
alle mittels eines Drahtkugellagers 20 einen Hochbehälter 21 für Glasur, der somit
auch um die Mittelachse 5 rotieren kann. Ein oberer Flansch 22 der Hohlwelle 4 ist
mit einem am Boden des Hochbehälters 21 befestigten Flansch durch Schrauben verbunden,
die als Mitnehmer 23 zur Übertragung des Drehmoments von der Hohlwelle 4 auf den
Hochbehälter 21 dienen. Der Hochbehälter 21 ist daher mit derselben Winkelgeschwindigkeit
zusammen mit den Ausflußrohren 11, 12 und dem Drehtisch 3 um die gemeinsame Mittelachse.
5 drebbar, obwohl er unabhangig vom Drehtisch 3 durch das Drahtkugellager 20 auf
dem Gestell 19 abgestützt wird.
-
Am Boden des Hochbehälters 21 sind ebensoviele Schläuche 24 angeschlossen,
wie Gruppen von 4usflußrohren 11, 12 vorhanden sind. Jeder Schlauch 24 ist andererseits
an einem der Gelenke 14 mit einer Gr-appe der Ausflußrohre verbunuen, und die Verbindungen
bleiben auch beim Schwenken der Rohrgruppen unverändert bestehen, so daß vom Hochbehälter
21 ununterbrochen Glasur durch alle Schläuche 24 und all@ Ausflußrohre 11, 12 (13)
fließt.
-
Dies hat den Vorteil, daß Lufteinschlusse und Spritzer mit Sicherheit
vermieden werden.
-
Der Hochbehälter 21- wird durch einen Zulauf 25 von einer Pumpe aus
gespeist, die in bekannter Weise Glasur aus einer Glasurwanne saugt, die-als Sammelbehälter
dient.
-
In der Mitte des Hochbçhälters 21 ist ein Überlaufrohr 26 angeordnet,
das gleichachsig zur Hohlwelle 4 ist und mit einem ebenfalls gleichachaigen in der
Hohlwelle 4 eingesetzten Abflußrohr 27 verbunden ist. Der Hochbehälter 21 wird vor
der Pumpe aus so gespeist-, daß ständig eine gewisse M'eiie Glasur durch das Uberlaufrohr
26 abfließt, Infolgedessen steht für die Sp@isung der Ausflußrohre 11, t2 stets
der gleiche statische Druch zur Verfügung.
-
Vom Abflußrohr 27 aus führt ein Rohrstück 28 nach unten, so daß die
überschüssige, in Kreislauf geförderte Glasur ebenso wie im Drehtisch 3 gesammelte
und durch einen Stutzen 29 abfließende Glasur abgeführt und der nicht dargestellten
Glasurwanne zugeführt werden kann, las Rotiratück 28 wird vorzugsweise durchsichtig
ausgeführt, so daß hier das ständige Überlaufen des ifochbehälters überwacht werden
kann.
-
Die Vorrichtung ist im übrigen mit Einrichtungen zur Zufuhr und Abfuhr
der keramischen Gegenstände ausgerüstet, wie in Fig. 2 angedeutet ist.
-
Die Wirkungsweise sei im folgenden dargestellti Vom Zuförderer 29
gelangt ein Gegenstand, zum Beispiel ein unglasierter Teller, mittels eines rotierenden
Aufgebers 30 auf eine AuSnahme 6, die im Übergabebereich nicht rotiert, aber kurz
darauf in Rotation versetzt wird. Der gleichmäßig rotierende Drehtisch 3 bringt
die Aufnahme in die Glasierzone. Hier wird durch die Führung der Steuerrolle 17
auf der Steuerkurve 15 die zu der betreffenden Aufnahme 6 gehörende Gruppe von Ausflußrohren
11, 12, aus denen ständig Glasur austritt, in Arbeitsetellung geschwenkt und wandert
in dieser Stellung ein Stück zusammen mit dem gegossenen Teller 9. Nach einigen
Sekunden wird die Rohrgruppe a Ende der Glasierzone durch die Steuerkurve in Ruhestellung
zurückgeschwenkt, die Aufnahme 6 mit dem Teller 9 kommt in den Bereich der Abdeckung
18 und wandert, geschützt vor Glasurspritzern, mittels des Drehtisches 3 zur Abgabeseite.
Die Glasur ist dort ausraichend trocken, die Aufnahme 6 rotiert nicht mehr, und
der fertig glasierte Teller wird mittels eines rotierenden Ausräumers 31 auf einen
Abförderer 32 geschoben. Die leere Aufnahme und die zugehörige Gruppe von Ausflußrohren
wandern weiter in den Bereich des Aufgebers 30, und das Spiel beginnt mit einem
anderen Teller von neuem.