DE2245324C3 - Verfahren zum Verbrennen von vorbehandelten Industrieabfällen - Google Patents

Verfahren zum Verbrennen von vorbehandelten Industrieabfällen

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DE2245324C3
DE2245324C3 DE19722245324 DE2245324A DE2245324C3 DE 2245324 C3 DE2245324 C3 DE 2245324C3 DE 19722245324 DE19722245324 DE 19722245324 DE 2245324 A DE2245324 A DE 2245324A DE 2245324 C3 DE2245324 C3 DE 2245324C3
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Ernst Dipl.-Ing.Dr. 5270 Gummersbach Schuster
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Hitachi Zosen Inova Steinmueller GmbH
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L&C Steinmueller GmbH
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
    • F23GCREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
    • F23G7/00Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Gasification And Melting Of Waste (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft Verfahren zum Verbrennen von vorbehandelten Industrieabfällen, die in Gebinden
ao mit unterschiedlichem Inhalt und unbekannter Zusammensetzung einer Verbrennungsanlage zugeführt werden.
Ein derartiges Verfahren ist aus der deutschen Offenlegungsschrift I 751 974 bekannt.
as Während Hausmüll, über einen längeren Zeitraum betrachtet, ein definierter und gleichmäßig zusammengesetzter Abfallstoff ist. unterscheiden sich Industrieabfälle, insbesondere solche aus der chemischen Industrie, nicht nur von Betrieb zu Betrieb, sondern auch innerhalb eines Betriebes von Stunde zu Stunde.
Die Verbrennung des Hausmülls erfolgt in den Verbrennungsanlagen im wesenilichen unproblematisch. Dagegen stellt die Verbrennung der Industrieabfall, vornehmlich aus dem Bereich der chemischen Industrie.
dem Betreiber solcher Verbrennungsanlagen schwer lösbare Probleme. Das ergibt sich aus Beschaffenheit und Zusammensetzung dieser Abfälle gegenüber der des Hausmülls. Chemische Abfälle z. B. haben höhere Heizwerte; sie fallen in fester, pastöser und flüssiger Form an; sie haben korrosive Eigenschaften, riechen mitunter sehr stark, sind meistens hochtoxisch, neigen zur Selbstentzündung, können nicht wie Müll in einem Bunker miteinander gemischt und nur mit besonders konstruierten Apparaturen in die Feuerräume eingeführt werden. Sie enthalten Atome in ihren Molekülen, die bei der Verbrennung luftfremde Emittenten bilden, so daß die Rauchgase einer Wäsche unterworfen werden müssen.
Die Charakterisierung dieser Abfälle und Abgrenzung zum Hausmüll ist damit keineswegs erschöpfend und vollständig. Damit soll lediglich darauf aufmerksam gemacht werden, daß Verbrennungsanlagen für Industrieabfälle, insbesondere für chemische Abfallstoffe, in Konstruktion, Verfahrensweise. Anzahl der Verfahrensstufen, Störanfälligkeit. Organisation der Anlieferung und chemisch-physikalischer Kontrolle, Invcstitions- und Betriebskosten sich außerordentlich von den herkömmlichen Müllverbrennungsanlagen unterscheiden.
Bei einer bestimmten Abfallgruppe, nämlich Stoffen aus Laboratorien, anwendungstechnischen Abteilungen, Versuchsbetrieben und anderen mehr, erfolgt die Anlieferung der Abfallstoffe in Gebinden unterschiedlicher Größe aus Holz, Stahlblech, Kunststoff usw.
Bisher hat man derartige Abfallstoffe in Gebinden auf sogenannten »sicheren« Deponien abgelagert.
In der Literatur sind keine Verfahren beschrieben, die es ermöglichen, die vollständige, d. h. rußfreie Ver-
brennung dieser in Gebinden gelagerten, besonders unangenehmen Abfallsioffe sowohl verbrennuragstechnisch als auch den behördlichen Auflagen genügend zu beherrschen.
Die Reaktionsfreudigkeit, insbesondere chemischer Abfälle, ist zum Teil sehr groß. Ein Vermischen dieser Stoffe ist aus Sicherheitsgründen daher nicht möglich. Man ist seit langem dazu übergegangen, diese Abfallstoffe in den eingangs beschriebenen Gebinden unterschiedlicher Größe zu lagern und zu transportieren. Abgesehen davon, daß diese Einweggebinde teilweise gekauft werden müssen, ist dieses Verfahren für den Transport zu einer Verbrennungsanlage vorerst das Günstigste. Dadurch ergeben sich jedoch automatisch eine Reihe von Schwierigkeiten, wie sie z. B. beim Verbrennen fl&ssiger, in Tankwagen angelieferten Abfallstoffe, wie Altöl usw, nicht auftreten. Diese definierten Abfallflüssigkeiten, wie z. B. das Altöl, können zu den Brennern am Feuerraum gepumpt oder mit Inertgasen dort hingedrückt werden. Für Abfallstoffe in Gebinden besteht diese Möglichkeit nicht; es müssen andere Wege beschritten werden.
Es sind Verfahren bekannt, bei denen die Gebinde über eine spezielle Aufgabeschleuse diskontinuierlich einem Feuerraum zugeführt werden.
Nach einem dieser Verfahren werden die Gebinde als Ganzes diskontinuierlich nach Lösen des Verschlusses oder nach manuellem Anbringen einiger öffnungen im Deckel über eine Schleuse in einen Drehrohrofen eingeworfen.
Bei dieser Art der Aufgabe erfolgt ein Zerplauen der Gebinde oder auch ein Abspringen des Verschlusses. Der flüssige Inhalt schießt in den Feuerraum und verdampft je nach Zusammensetzung unterschiedlich schnell, oft sehr spontan. Der im Feuerraum vorhandene Sauerstoffvorrat reicht über die ebenso spontan einsetzende Verbrennung in der Zeiteinheit nicht aus. Cr ist bei besonders rasch reagierenden Abfallstoffen bis zu zwei Zehner-Faktoren zu klein. Das Ergebnis ist eine stark unvollständige Verbrennung. Es entsteht Ruß. der. einmal gebildet, weder im Nachverbrennungsrau'Ti verbrannt, noch in einem nachgeschalteten Elektrofilier oder einer Rauchgaswäsche entfernt werden kann.
Der Ruß verläßt den Kamin als schwarze Wolke weithin sichtbar jeweils einige Sekunden nach der Eingabe der Gebinde in den Verbrennungsraum.
Durch die explosionsartige Verdampfung und Verbrennung verschiedener Abfallstoffe werden außerdem Druckstöße in der Verbrennungsanlage verursacht, denen einzelne Anlageteile unter Umständen auf die Dauer nicht gewachsen sind, was auch zur Gefährdung des Betriebspersonals führt.
Bei einem anderen Verfahren wird in ähnlicher Weise vorgegangen. Der flüssige Gebindeinhalt wird durch Kippen des Gebindes in ein Drehrohr eingeschüttet und das entleerte Gebinde anschließend mit in den Feuerraum gegeben. Auch hier treten die gleichen Vorgänge auf wie bei dem vorher beschriebenen Verfahren.
Es ist ferner ein Verfahren zur Behandlung von kommunalem Müll bekannt, bei dem der Müll am Ort seiner Entstehung verkokt wird. Der Nachteil dieses bekanntcn Verfahrens besteht darin, daß neben den Verkokungsrückständen Gase und Dämpfe entstehen, die zwar durch geeignete Stoffe absorbiert werden und somit keine Belästigung der Umwelt bringen, jedoch ist es notwendig, sowohl die Verkokungsrückstände als
auch die Absorptionsprodukte zentralen Aufbereitungsanlagen zuzuführen, was ohne zusätzliche Trans- ■ portmittel und damit zusätzliche Kosten nicht möglich ist Darüber hinaus ist für den Verkokungsprozeß za-5 sätzlich Energie notwendig, die ebenfalls ein kostenbelastender Faktor dieses bekannten Verfahrens darstellt Der Einsatz dieses bekannten Verfahrens für Industrieabfälie, die in Gebinden mit unterschiedlichem Inhalt und unbekannter Zusammensetzung vorliegen, ist mehr ίο als problematisch.
Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt ein Verfahren zu schaffen, welches es ermöglicht, die in Gebinden mit unterschiedlichem Inhalt und unbekannter Zusammensetzung einer Verbrennungsanlage zugeführten Industrieabfälle tn einem solchen Zustand und einer solchen Zeitspanne in den Verbrennungsraum einzuführen, daß eine kontrollierbare und vollständige Verbrennung abläuft
Zur Lösung dieser einheitlichen Aufgabe werden erao findungsgemäß nachfolgend drei Verfahren vorgeschlagen, in welchen nur die Vorbehandlung der Abfälle variiert, der weitere Verfahrensablauf jedoch gleich ist
Die erste Verfahrensmethode ist durch fclgende Veras fahrensschritte gekennzeichnet:
a) Die Vorbehandlung erfolgt durch Tieffrieren der Abfälle:
b) die tiefgefrorenen Abfälle werden zerkleinert;
c) die zerkleinerten Abfälle werden in den Feuerraum eingegeben;
d) in dem Verbrennungsraum wird der Verbrennungsablauf so geregelt, daß die aus stündlicher Abfallmenge. Heizwert und Luftüberschußzahl ermittelte und in den Verbrennungsraum eingeführte Verbrennungsluftmenge so bemessen ist, damit die in der Zeiteinheit eingebrachten vorbehandelten Abfälle, insbesondere die am schnellsten reagierenden, vollständig verbrannt werden. Die zwvite Verfahrensmethode umfaßt folgende Verfahrensschritte;
a) Die Vorbehandlung erfolgt durch Verdampfen der Abfälle unter Luftabschluß bei direkter oder indirekter Zufuhr der Verdampfungswärme;
b) die Dämpfe und die verdampften Rückstände werden in den Verbrennungsraum eingegeben;
c) in dem Verbrennungsraum wird der Verbrennungsablauf so geregelt, daß die aus stündlicher Abfallmenge, Heizwert und Luftüberschußzahl ermittelte und in den Verbrennungsraum eingeführte Verbrennungsluftmenge so bemessen ist, damit die in der Zeiteinheit eingebrachten vorbehandelten Abfälle, insbesondere die am schnellsten reagierenden, vollständig verbrannt werden. Bei der dritten Verfahrensmethode sind die einzelnen Verfahrensschritte wie folgt:
a) Die Vorbehandlung erfolgt durch Mischen der Ab fälle mit Zusatz- oder Magerungsstoffen;
b) die gemischten Abfälle werden in den Verbrennungsraum eingegeben;
c) in dem Verbrennungsraum wird der Verbrennungsablauf so geregelt, daß die aus stündlicher Abfallmenge, Heizwert und Luftüberschußzahl ermittelte und in den Verbrennungsraum eingeführte Verbrennungsluftmenge so bemessen ist, damit die in der Zeiteinheit eingebrachten vofbehandelten Abfälle, insbesondere die am schnellsten reagierenden, vollständig verbrannt werden. Bei der zweiten Verfahrensmethode, bei der die Vor-
behandlung der Abfälle durch Verdampfen unter Luftabschluß bei direkter oder indirekter Zdfuhr der Verdampfungswärme erfolg?, können in weiterer Ausgestaltung dieser Verfahrensmethode vor dem Verdampfen der Abfälle diese mit Zusatz- oder Magerengsstoffen gemischt werden.
Im Hinblick darauf, daß in den Gebinden Abfälle unbekannter Zusammensetzung enthalten sind, ist der Freilegung der Gebindeinhalte besondere Aufmerksamkeit zu schenkea Für die zweite und dritte Verfahrensmethode wird daher die Freilegung der Gebindeinhalte in einer solchen Weise vorgeschlagen, daß alle Gebinde in der Entleerungsvorrichtung mit Ainarittsöffnungen veirse«,.n, die Gebinde bis zu einem vorgegebenen Preßdruck zusammengepreßt und die festen Reste einer Zerkleinerungsvorrichtung zugeführt werden.
Die Freilegung der Gebindeinhalte kann unier Umständen in einer normalen Atmosphäre erfolgen. Es ist jedoch zweckmäßig, die Freilegung der Gebindeinhalte sowie die Zerkleinerung der Gebinde unter inerter Atmosphäre durchzuführen.
Um bei der ersten Verfahrensmethode eine zeitlich kontrollierte Streckung des Verbrennungsablaufs über die gesamte Bandbreite der anstehenden Abfälle so durchführen zu können, daß der der Auslegung der Anlage entsprechende Luftvorrat im Feuerraum immer ausreicht, um die Abfälle gefahrlos und vollständig zu verbrennen, wird für diese Verfahrensmethode weiter vorgeschlagen, daß das Granulat der gebrochenen Gebinde unabhängig von deren Inhalt untereinander gemischt, und die Mischung kontinuierlich in den Feuerraum eingegeben wird.
Nachfolgend werden die einzelnen Verfahrensmethoden, die sich lediglich durch die Vorbehandlung der Abfälle unterscheiden, näher beschrieben:
Bei der ersten Verfahrensmethode werden die Abfälle alleine oder zusammen mit den Gebinden, zunächst tiefgekühlt, wobei z. B. flüssiger Stickstoff mit Temperaturen von etwa minus 195° C verwendet wird. Die Abfälle, gegebenenfalls einschließlich der Gebinde, werden zunächst in eine Kühlanlage eingeführt, wo sie in ein flüssiges Stickstoffbad gelangen und dort auf Temperaturen unter minus 100° C unterkühlt werden. Die Abfälle wcden somit in einen gleichen Zustand versetzt, d. h. sie werden glashart. Anschließend werden sie einer Zerkleinerungsanlage, die z. B. ein Brecher sein kann, zugeführt und dort auf vorgegebene Korngröße gebrochen. Mit diesen vorgegebenen Korngrößen kann eine dosierte Zugabe der Abfälle zum Feuerraum erfolgen. Die Förderung in den Feuerraum kann z. B. durch einen Inertgasstrom, durch Luft oder andere Förderhilfsmittel erfolgen. Beispielsweise kann das Granulat von oben in den Feuerraum zugegeben werden, wobei die Teile dem Luftstrom entgegenfallen. Aus der Dichte der einzelnen Granulate und der Geschwindigkeit des Luftstromes ergeben sich dann die Fallzeiten, die, abhängig von Korngröße und Feuerraumtemperatur, genügen, bis zum Boden des Feuerraumes die Verdampfung des Granulats und die Verbrennung der Dämpfe durchzuführen. Das auf diesem Wege noch nicht vollständig verdampfte und verbrannte Granulat kann z. B. auf einem Rost, der auch zur Verbrennung anderer fester Abfälle dient, ausbrennen. Die Verbrennung und Verdampfung kann auch z. B. in einem Drehrohr- oder in einem Wirbelschichtofen erfolgen, in die die tiefgefrorenen Abfälle direkt eingegeben werden. Das Granulat der gebrochenen Gebinde kann unabhängig von deren Inhalt auch untereinander gemischt und diese Mischung kontinuierlich in den Feuerraum eingegeben werdea In diesem FaJIe wird der Mischraum ebenfalls unterkühlt
Der besondere Vorteil, der mit dieser Vorbehandlung der Industrieabfälle gegeben ist, besteht darin, daß Abfälle, die in ihrem natürlichen Zustand wegen der Explosionsgefahr nicht miteinander mischbar sind, nunmehr gemischt werden könnea wodurch eine Vergleichmäßigung der Abfälle bezüglich des mittleren
ίο Heizwertes erfolgt Auch die gemischten Granulate werden mengenmäßig in einer solchen Zeiteinheit dem Feuerraum zugegeben, daß eine kontrollierte und vollständige, d. h. rußfreie Verbrennung abläuft
Eine zweite mögliche Ausführungsform der Vorbe-
»5 handlung der Abfälle besteht darin, die Abfälle mit oder ohne Gebinde zunächst unter Luftabschluß bei indirekter oder direkter Zufuhr der Verdampfungswärme zu verdampfen und die Dämpfe sowie die gegebenenfalls unverdampften Rückstände anschließend getrennt in
ao den Verbrennungsraum einzugeben und dort zu verbrennen. Bei dieser Vorbehandlungsmethode ist grundsätzlich zu unterscheiden zwischen einer indirekten gnd einer direkten Zufuhr der Verdampfungswärme. Nach dieser zweiten Methode werden die Gebinde oder auch
«5 nur der Inhalt der Gebinde z. B. in eine Verdampfungskammer eingebracht, wo die Wärmeübertragung im wesentlichen durch Strahlung erfolgt. Die indirekte Wärmezufuhr geschieht durch Außenbeheizung der Wände, beispielsweise durch heiße Rauchgase, auf
elektrischem Wege od. ä. Bei direkter Beheizung erfolgt die Wärmeübertragung durch erhitzte sauerstofffreie Gase, gegebenenfalls auch Flüssigkeiten. Da die Verdampfungswärme und auch die Schmelzwärme der einzelnen Stoffe unterschiedlich groß sind, bestimmt der Wärmebedarf die Temperatur in der Verdampfungskammer und die vom Gebindeinhalt gebildete Oberfläche die Verdampfungsgeschwindigkeit. Ob schnelle oder langsame Verdampfung, die Abführung der Dämpfe zum Feuerraum erfolgt in einer vorgege-
benen Zeit, damit der im Feuerraum vorhandene Sauerstoffbetrag zur vollständigen Verbrennung ausreicht.
Werden nur Flüssigkeiten verdampft, kann mit relativ niedrigen Temperaturen — in der Größenordnung
zwischen 200 und 500° C - gearbeitet werden. Pastenförmige Abfallstoffe erfordern etwas höhere Temperaturen, feste Abfallstoffe können Temperaturen in der Verdampfungskammer in der Größenordnung von 800 bis 900° C erforderlich machen. Da der Inhalt der Gebinde nicht bekannt ist, werden z. B. bei einer Temperatur von 200° C nur jene Flüssigkeiten verdampfen, denen eine solche Verdampfungstemperatur zuzuordnen ist. Dagegen werden höhersiedende Flüssigkeiten. Pasten und feste Stoffe nicht verdampfen. Da aber anzustreben ist. alle Gebindeinhalte im verdampften Zustand der Verbrennungskammer zuzuführen, muß der Verdampfungsvorgang schrittweise erfolgen. Dies kann z. B. dadurch erfolgen, daß die einzelnen Gebinde nacheinander verschiedene Kammern mit verschieden hohen Temperaturen durchlaufen. Die Dämpfe werden aus den einzelnen Kammern dem Feuerraum zur Verbrennung zugeführt.
Die direkte Zufuhr der Verdampfungswitrme, z. B. durch inerte Gase, wie auch Rauchgase, bedingt, daß die sich bildenden Dämpfe in der Menge, in der sie gerade anfallen, zusammen mit dem Heißgas zum Verbrennungsraum geführt werden.
Die dritte Methode zur Vorbehandlung der Abfälle
besteht darin, die Abfallstoffe, bevor sie in den Feuerraum gelangen, mit Zusatz- bzw. Magerungssloffen zu . mischen und diese Mischung kontinuierlich dem Feuerraum zuzuführen, wodurch ebenfalls eine zeitliche Deh- S nung des Verdampfungs- und Verbrennungsvorganges erreicht wird. Als Zusatzstoffe und Magerungsmittel kommen z.B. Schlamm, Asche, Sand, Sägespäne oder ähnliche Materialien zur Anwendung. Parameter sind neben der Stoffart, dem Mischungsverhältnis und der Temperatur, z. B. auch die Schütthöhe, die Dichte der Schüttung, die Bewegung der Abfälle im Feuerraum usw. Die Mischung Abfall-Magerungsmittel wird — Gewicht je Zeiteinheit — dem Verbrennungsraum zugeführt, wozu Drehrohre, Drehtische, Roste oder ähnli- »5 ein. Einrichtungen in Frage kommen. Magerungsmittel, wie Asche oder Sand, können gegebenenfalls im Kreislauf geführt werden. Zur Mischung von Abfall und Magerungsmittel bieten sich verschiedene Möglichkeiten. So kann die Mischung z. B. in Paddelschnecken «ο erfolgen. Auch ist die Möglichkeit der Mischung durch kontinuierliche Zugabe des Abfallstoffes auf ein unter ihm laufendes mit Magerungsmitteln belegtes Band möglich. Bei pastösen Abfallstoffen können diese beispielsweise in im Magerungsmittel vorgeformte Hohl- »5 räume eingedrückt werden. Die Abfälle können aber auch in Schalen eingegeben und zusammen mit den Schalen in den Verbrennungsraum eingebracht werden. Nach dem Verbrennungsvorgang werden die Schalen wieder aus dem Ofen abgezogen, gekühlt und erneut 3«> beladen. Diese Vorbehandlungsmethode der Abfälle erfolgt wiederum unter dem Gesichtspunkt, daß der Inhalt der einzelnen Gebinde unbekannt ist. Trotz dieser Tatsache kann eine kontinuierliche, auf eine bestimmte Zeit gestreckte Zuteilung erfolgen.
Das Entleeren der Gebinde erfolgt z. B. derart, daß die Fässer zunächst mit Austrittsöffnungen versehen und danach zusammengedrückt werden. Dabei läuft bei Tlüssigem Inhalt derselbe innerhalb der vorgegebenen Zeit aus. Pasten hingegen werden durch den Preßvorgang aus dem Gebinde herausgedrückt. Somit ist es möglich, auch paslöse Inhalte mit dem Magerungsstoff zu verbinden. Bei Gebinden mit festem Inhalt schaltet die Presse bei einem bestimmten Druck ab. Die ganz oder teilweise entleerten Gebinde werden getrennt von der Mischung Abfall-Magerungsmittel dem Verbrennungsraum zugeführt oder auch von einer Schneidoder Schervorrichtung so zerkleinert, daß sie der Mischung beigegeben werden können. Auch hier ist zum Betreiben der Zuteilung, insbesondere bei Einschluß der Gebindezerkleinerung, inerte Atmosphäre zweckmäßig. Die fließfähigen Gebindeinhalte können auch durch Kippen der Gebinde nach Entfernen der Deckel entleert werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann in vorteilhafter Weise die Verbrennung von Indu&trieabfällen, die in Gebinden mit unbekanntem Inhalt angeliefert werden, durchgeführt werden. Vorteilhaft ist ferner, daß die Verbrennung stets kontrollierbar ist und vollständig erfolgt und daß damit den strengen Anforderungen, die Behörden an Industrieabfall-Verbrennungsanlagen stellen, in vollem Umfang Rechnung getragen wird.

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    3. Verfahren zum Verbrennen vom vcrbehandeJ-ten Industrieabfällen, die in Gebinden mit unterschiedlichen] inhalt und unbekannter Zusammensetzung einer Verbrennungsanlage zugeführt werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
    a) Die Vorbehandlung erfolgt durch Tieffrieren der Abfälle;
    b) die tiefgefrorenen Abfälle werden zerkleinert:
    c) die zerkleinerten Abfälle werden in den Verbrennungsraum eingegeben;
    d) in dem Verbrennungsraum wird der Verbrennungsablauf so geregelt, daß die aus stündlicher Abfallmenge, Heizwert und Luftübei ^chußzahl ermittelte und in den Verbrennungsraum eingeführte Verbrennungsiuftmenge so bemessen ist, damit die in der Zeiteinheit eingebrachten vorbehandelten Abfälle, insbesondere die am schnellsten reagierenden, vollständig verbrannt werden.
    2. Verfahren zum Verbrennen von vorbehandelten Industrieabfällen, die in Gebinden mit unterschiedlichem Inhalt und unbekannter Zusammensetzung einer Verbrennungsanlage zugeführt werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
    a) Die Vorbehandlung erfolgt durch Verdampfen der Abfälle unter Luftabschluß bei direkter oder indirekter Zufuhr der Verdampfungswärme;
    b) die Dämpfe und die verdampften Rückstände werden in den Verbrennungsraum eingegeben:
    c) in dem Verbrennungsraum wird der v^rhrennungsablauf so geregelt, daß die aus stündlicher Abfallmenge, Heizwert und Luftüberschußzahl ermittelte und in den Verbrennungsraum eingeführte Verbrennungsiuftmenge so bemessen ist. damit die in der Zeiteinheit eingebrachten vorbehandelten Abfälle, insbesondere die am schnellster reagierenden, vollständig verbrannt werden.
    3. Verfahren zum Verbrennen von vorbehandelten Industrieabfällen, die in Gebinden mit unterschiedlichem Inhalt und unbekannter Zusammensetzung einer Verbrennungsanlage zugeführt werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
    a) Die Vorbehandlung erfolgt durch Mischen der Abfälle mit Zusatz- oder Magerungsstoffen:
    b) die gemischten Abfälle werden in den Verbrennungsraum eingegeben;
    c) in dem Verbrennungsraum wird der Verbrennungsablauf so geregelt, daß die aus stündlicher Abfallmenge, Heizwert und Luftüberschußzahl ermittelte und in den Verbrennungsraum eingeführte Verbrennungsiuftmenge so bemessen ist, damit die in der Zeiteinheit eingebrachten vorbehandelten Abfälle, insbesondere die am schnellsten reagierenden, vollständig verbrannt werden.
    4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Verdampfen der Abfälle diese mit Zusatz- oder Magerungsstoffen gemischt werden.
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Freilegung der Gebindeinhaltc derart erfolgt, daß alle Gebinde in der Entleerungsvorrichtung mit Austrittsöffnungen versehen, die Gebinde bis zu einem vorgegebenen Preßdruck zusammengepreßt und die festen Reste einer Zerkleinerungsvorrichtung zugeführt werden.
    6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet d»*) die Freilegung der Gebindeinhalte sowie die ': Vleinerung der Gebinde unter inerter Atmosphäre itfolgt.
    7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das tiefgefrorene Granulat der gebrochenen Gebindeinhalte vor Eintritt in den Verbrennungsraum in der Kühlzone untereinander gemischt wird.
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