DE2244917B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Beschicken einer Filtervorrichtung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Beschicken einer FiltervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschicken einer Filtervorrichtung, insbesondere Filterpresse, mit
Filtergut bei dem der von einer oder mehreren Förderpumpen und/oder Druckbehältern erzeugte
Beschickungsdruck allmählich auf einen Enddruck gesteigert wird, der bis zum Ende der Filtration im
wesentlichen aufrechterhalten wird, während die Beschickungsmenge je Zeiteinheit allmählich abnimmt.
Das Schluckvermögen einer Filtervorrichtung hängt nur zu Beginn der Filtration von der Beschaffenheit des
Filters, insbesondere des Filtertuches bei einer Filterpresse, ab. Das Filter hat zunächst die Aufgabe, aus dem
Filtergut den Feststoff aufzufangen, damit die Filtration eingeleitet wird. Sobald sich auf dem Filter eine
Feststoffschicht abgesetzt hat, wird die Filterleistung von der Beschaffenheit und der Menge des Feststoffs im
Filtergut selbst bestimmt, denn das gesamte Filtrat muß durch die Filterschicht hindurchgepreßt werden. Von
der Struktur der einzelnen Feststoffteilchen hängt es ab, wie lange das ursprüngliche Schluckvermögen einer
Filtervorrichtung während jedes Filtrationsvorganges aufrechterhalten bleibt und wie schnell der Beschikkungsdruck
bis auf den Enddruck, für den die Filtervorrichtung ausgelegt ist, ansteigen kann. Der
Anstieg des Beschickungsdruckes hat im allgemeinen einen annähernd parabelförmigen Verlauf und das
Schluckvermögen der Filtervorrichtung, also auch die Beschickungsmenge je Zeiteinheit, bleibt so lange
konstant, wie der Anstieg des Beschickungsdruckes fortgesetzt wird. Sobald der Beschickungsdruck den
Enddruck erreicht hat und dann nur noch konstant gehalten wird, beginnt das Schluckvermögen mehr oder
weniger rasch abzusinken. Ein Filtergut ist um so besser filtrierbar, je langsamer es in einer Filtervorrichtung
gegebener Art und Größe einen Strömungswiderstand erzeugt, der den Beschickungsdruck bis auf den
Enddruck ansteigen läßt. Der Einfluß der Eigenschaften der zu filtrierenden Suspension auf das Schluckvermögen
einer Filterpresse ist in »Maschinenmarkt«, ]g. 75 (1969), Nr. 46, S. 983-987, beschrieben.
Es ist ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art bekannt (DE-OS 15 36 874), bei dem eine Filterpresse
bei jedem Filtrationszyklus zunächst mit einer Niederdruckpumpe gefüllt wird und anschließend ein von einer
Hochdruckpumpe gespeister Hochdruckbehälter zugeschaltet wird. Bei diesem Verfahren findet, solange die
Niederdruckpumpe arbeitet, ein zunächst allmählicher
und dann steiler werdender Druckanstieg bis nahe dem Maximaldruck der Niederdruckpumpe statt, und beim
Zuschalten des Hochdruckbehälters wird der Druckanstieg noch steiler.
Bei einem anderen bekannten Verfahren der eingangs beschriebenen Art (DE-OS 14 61443) wird eine
Filterpresse von einem Druckbehälter gefüllt, in dem das Filtergut unter dem Druck eines Luftpolsters steht
Die Leitung, die vom Druckbehälter zur Filterpresse führt, enthält ein Rückschlagventil. In diese Leitung
mündet zwischen dem Rückschlagventil und der Filterpresse die druckseitige Leitung einer Hochdruckpumpe,
die spätestens dann eingeschaltet wird, wenn die Filterpresse vom Behälter mit Filtergut gefüllt worden
ist Das Rückschlagventil verhindert, daß die Hochdruckpumpe während des weiteren Beschickens der
Filterpresse zugleich in den Druckbehälter fördert. Somit ist sichergestellt, daß auch hier der Beschickungsdruck unmittelbar nach dem Füllen der Filterpresse
steiler als vorher ansteigt bis er schließlich den Enddruck erreicht
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Ablauf eines Verfahrens der eingangs beschriebenen Art derart
zu gestalten, daß die Filtration schwer filtrierbarer Medien in einer Filtervorrichtung, insbesondere Filterpresse,
gegebener Art und Größe und bei gegebenem zulässigem Enddruck, bis zum Erreichen eines vorbestimmten
Restfeuchtigkeitsgehaltes weniger ZJt beansprucht als nach den bekannten Verfahren.
Erfindungsgemäß wird dem dadurch abgeholfen, daß der Anstieg (dP/dt) des Beschickungsdruckes (F) je
Zeiteinheit während der Filtration vor der Annäherung des Beschickungsdruckes (P) an den Enddruck (Pmax)
mindestens einmal im Vergleich mit der nach dem vollständigen Füllen der Filtervorrichtung mit dem
Filtergut erreichten Steilheit dieses Anstieges (dPldt)
abgeflacht und anschließend wieder verstärkt wird.
Die Lösung der Erfindungsaufgabe beruht auf der Beobachtung, daß ein rascher Anstieg des Beschikkungsdruckes
bis auf den Enddruck, wie er bei schwer filterbaren Medien zu beobachten ist, die zu Beginn dei
Filtration abgeschiedenen Feststoffteilchen zu einer schwer durchlässigen Schicht verdichtet, die den
Fortgang der Filtration stärker als nötig behindert.
Dies bedeutet mit anderen Worten, daß der von einer oder mehreren Förderpumpen und/oder einem oder
mehreren Druckbehältern erzeugte Beschickungsdruck derart dosiert wird, daß die Kurve seines über der
Filtrationszeit aufgetragenen Anstiegs nach dem Füllen der Filtervorrichtung und nach dem ersten steilen
Anstieg einen Wendepunkt erhält, hinter dem sich der Anstieg verlangsamt um erst nach e;nem weiteren
Wendepunkt wieder steiler zu werden. An diesen Abschnitt der Kurve des Druckanstiegs über der Zeit,
den man als S-förmig bezeichnen kann, können sich weitere gleichartige Abschnitte anschließen, so daß die
Kurve des Beschickungsdruckanstiegs über der Zeit einen insgesamt schlangenlinienförmigen Verlauf erhält,
bis sie schließlich den Enddruck erreicht.
Bei jeder Abflachung des Beschickungsdruckanstieges, die man willkürlich vor Erreichen des Enddruckes
herbeiführt, vermindert sich das Schluckvermögen der Filtervorrichtung, also die Beschickungsmenge je
Zeiteinheit, den die Filtervorrichtung verarbeiten kanu,
mehr oder weniger stark. Sobald man aber den Beschickungsdruck wieder steiler ansteigen läßt, beispielsweise
mit der vor der ersten Abflachung erreichten größten Steilheit, steigt auch das Schluckvermögen
der Filtervorrichtung wieder an, und zwar überraschenderweise auf einen Betrag, der größer ist als
das Schluckvermögen, das die Filtervorrichtung zum gleichen Zeitpunkt aufweisen würde, wenn man den
sleilsn Druckanstieg bis zum Enddruck unverändert
aufrechterhalten hätte. Dieser Zuwachs an Schluckvermögen ist vor allem bei schwer filtrierbaren Medien
erheblich und führt zu dem Ergebnis, daß der Filtrationsvorgang nach einer kürzeren Zeit beendet
in werden kann als bei der üblichen Aufrechterhaltung des
kurz nach dem Füllen der Preßvorrichtung erreichten steilen Anstiegs des Beschickungsdrucks bis zum
Enddruck.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmä-
■-, ßigerweise so betrieben, daß die sich als Produkt (P ■ Q)
aus Beschickungsdruck (Ρ)ηηά Beschickungsmenge (Q)
je Zeiteinheit ergebene Beschickungsleistung nach dem vollständigen Füllen der Filtervorrichtung vor Erreichen
des Enddruckes (Pmjx) mindestens einmal unter
ihren zuvor erreichten Höchstwert abgesenkt und dann wieder auf den Höchstwert gesteigert wird.
Es ist vorteilhaft, wenn der Anstieg {dPldt) des
Beschickungsdruckes (P) je Zeiteinheit zum erstenmal abgeflacht wird, wenn der Beschickungsdruck (P) ein
>s Viertel bis ein Drittel des Enddruckes (Pmax)erreicht hat.
Zweckmäßigerweise wird der Anstieg (dPlAi) des
Beschickungsdruckes (P) je Zeiteinheit zum zweitenmal abgeflacht, wenn der Beschickungsdruck (P) die Hälfte
bis zwei Drittel des Enddruckes (P,m ,,/erreicht hat.
in Unter dem Begriff »Abflachen« ist im Sinne der
Erfindung jede Verminderung des Beschickungsdruckanstiegs je Zeiteinheit unter einen zuvor erreichten
Betrag zu verstehen, also beispielsweise das Konstanthalten oder gar eine Verminderung des absoluten
ti Beschickungsdrucks für eine gewisse Zeitspanne.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders einfach in der Weise durchführen, daß der Bcschikkungsdruck
(P) an der ersten Abflachung konstant gehalten oder — beispielsweise durch Unterbrechen der
Beschickung — sogar vorübergehend vermindert wird,
zweckmäßigerweise so lange, bis die Beschickungsmenge (Q) je Zeiteinheit auf 80 bis 95%, vorzugsweise 85 bis
90%, ihres bis dahin erreichten Höchstwertes (Q„m)
abgesunken ist, und daß der Beschickungsdruck (P)
r> anschließend so weit gesteigert wird, daß der Höchstwert
(Q„m) der Beschickungsmenge (Q) je Zeiteinheit
gerade wieder erreicht wird.
Der nächste Verfahrensschritt besteht zweckmäßigerweise darin, daß der Beschickungsdruck (P) an der
mi zweiteh Abflachung ebenfalls konstant gehalten oder
vermindert wird, und zwar so lange, bis die Beschikkungsmenge
je Zeiteinheit auf 60 bis 80%, vorzugsweise 65 bis 75% ihres bis dahin erreichten Höchstwertes
(Qmny) abgesunken ist, und daß der Beschickungsdruck
-,<; (P) anschließend auf seinen Endbetrag (P,m) gesteigert
wird.
Zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet sich eine Einrichtung mit einsr hydraulischen
betätigbaren Kolben- oder Membranpumpe, deren
mi Betätigungsdruck durch ein Steuerventil begrenzt ist. Eine solche Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch
weitergebildet, daß dem Steuerventil mindestens eir.e Umgehungsleitung parallel geschaltet ist, die ein auf
einen niedrigeren Druck einstellbares Druckbegren-
hr> zungsventil und ein diesem vorgeschaltetes Absperrventil
enthält, das von einem Zeitschalter bei Überschreiten eines bestimmten Zeitintervalls zwischen
aufeinanderfolgenden Hüben der Kolben- oder Mem-
branpumpe schließbar ist.
Das Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden Hüben der Kolben- oder Membranpumpe ist der
Beschickungsmenge je Zeiteinheil proportional; wenn dieses Zeitintervall einen bestimmten Betrag überschreitet,
bedeutet dies somit, daß die Beschickungsmenge unter eine bestimmte Grenze gefallen ist. Der
Zeitschalter, der daraufhin ein das Absperrventil schließendes Signal abgibt, macht das nachgeschaltete
Druckbegrenzungsventil unwirksam, so daß der Druck steigt. Dem Steuerventil kann eine weitere Umgehungsleitung
parallel geschaltet sein, die ebenfalls ein auf einen niedrigeren Druck als das Steuerventil jedoch
höher als das erste Druckbegrenzungsventil eingestelltes Druckbegrenzungsventil und ein diesem vorgescnaitetes
Absperrventil enthält. In diesem Fall steigt der Beschickungsdruck nach dem Schließen des ersten
Absperrventils zunächst auf den am zweiten Druckbegrenzungsventil eingestellten Druck und bleibt in dieser
Höhe so lange konstant, bis das Zeitintervall zwischen aufeinanderfolgenden Hüben der Kolben- oder Membranpumpe
erneut einen bestimmten, vorgewählten Betrag überschreitet und der Zeitschalter infolgedessen
auch das zweite Absperrventil schließt und damit auch das zweite Druckbegrenzungsventil unwirksam macht.
Anschließend steigt der Beschickungsdruck erneut, und zwar bis auf den am Steuerventil eingestellten
Enddruck, sofern nicht eine dritte Umgehungsleitung mit einem dritten Druckbegrenzungsventil und einem
dritten Absperrventil vorgesehen ist.
Zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet sich aber auch eine Einrichtung mit einem
von einer Pumpe gespeisten, durch ein Gaspolster vorgespannten Druckbehälter, an den ein die Pumpe
jeweils bei Unter- und Überschreiten eines bestimmten Behälterdrucks ingang- bzw. stillsetzender Druckwächter
angeschlossen ist. Eine solche Einrichtung wird zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zweckmäßigerweise dadurch weitergeleitet, daß der Druckwächter von einem Zeitschalter gesteuert ist, der
die Ein- und Ausschaltdrücke der Pumpe bei Überschreiten eines bestimmten Zeitintervalls zwischen zwei
Betriebsperioden der Pumpe heraufsetzt.
Für diese Einrichtung ist eine Exzenter-Schneckenpumpe
besonders geeignet: es eignen sich jedoch auch andere Pumpen mit konstanter Fördermenge.
Die Erfindung wird im folgenden mit weiteren Einzelheiten anhand schematischer Zeichnungen von
Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Ausschnitt einer Filterpresse,
F i g. 2 den Verlauf des Beschickungsdruckes und des Schluckvermögens der Filterpresse beim Filtern eines
leicht filterbaren Mediums.
F i g. 3 den Verlauf des Beschickungsdruckes und des Schluckvermögens der Filterpresse beim Ritern eines
schwer filterbaren Mediums nach zwei verschiedenen Verfahren,
Fig.4 die hydraulische und elektrische Schaltung
einer Einrichtung zum Beschicken der Filterpresse mit einer hydraulischen Kolbenpumpe und
Fig.5 die hydraulische und elektrische Schaltung einer Einrichtung zum Beschicken der Filterpresse mit
einer Exzenter-Schneckenpumpe.
Der in F i g. 1 dargestellte Ausschnitt einer Filterpresse 10 läßt Teile von zwei Filterplatten 12 erkennen,
zwischen denen Filtertücher 14 eingespannt sind. Zu der Filterpresse gehört eine größere Anzahl solcher
Filterolatten 12 mit Filtertüchern 14, die im Betriebszustand an ihren äußeren Rändern dicht gegeneinander
gepreßt sind. Jede der Filterplatten t2 weist ein zentrales Loch 16 auf; die Löcher 16 sämtlicher
Filterplatten 12 fluchten miteinander und bilden somit , einen axialen Kanal, durch den das Filtergut in Richtung
der Pfeile 18 in zwischen je zwei Filterplatten gebildete Kammern 20 strömt. Jede der Filterplatten 12 weist
Kanäle 22 auf, die durch das zugehörige Filtertuch von der benachbarten Kammer 20 getrennt sind und in einen
in nicht dargestellten, allen Filterplatten gemeinsamen Sammelkanal münden.
An den Filtertüchern 14 stauen sich Feststoffteilchen
des in die Kammern 20 einströmenden Filterguts; das von den Filtertüchern hindurchgelassene Filtrat strömt
ι ·. durch die Kanäle 22 ab. Die Feststoffleiichen bilden an
den Filtertüchern 14 eine Schicht 24, deren Dicke allmählich zunimmt, bis schließlich die Kammern 20
vollständig mit einem Filterkuchen gefüllt sind, der nach Abschalten der Beschickung und Auseinanderbewegen
.'(i der Filterplatten 12 entfernt werden muß, ehe ein neuer
Filtrationszyklus beginnen kann.
Bei leicht filterbaren Medien bleibt die von ihren Feststoffteilchen gebildete Schicht 24 locker und
flüssigkeitsdurchlässig, so daß sich ihr Strömungswiderr. stand nur iangsam erhöht. Für ein solches leicht
filterbares Medium ist der Anstieg des Beschickungsdruckes P über der Zeit t in F i g. 2 aufgetragen. Der
Beschickungsdruck ist bei dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel etwa 0,1 Stunden lang nahezu konstant und
j<> steigt dann etwa parabelförmig an, bis er schließlich
nach knapp 0,9 Stunden den größten für die Filterpresse zulässigen Beschickungsdruck, den Enddruck Ρ,,,,κ.
erreicht, für dessen Einhaltung ein Druckbegrenzungsventil sorgt. Das Schluckvermögen der Filterpresse
s. bestimmt die Beschickungsmenge Q je Zeiteinheit, die in F i g. 2 ebenfalls über der Zeit aufgetragen ist. Die
Beschickungsmenge Q erreicht beim Füllen der Presse sofort ihren Größtwert Qn,,,, und dieser Größtwert
bleibt während des Anstiegs des Beschickungsdruckes P erhalten. Erst nach etwa 0,9 Stunden sinkt die
Beschickungsmenge Q je Zeiteinheit und folgt dabei etwa einer auf dem Kopf stehenden Parabel. Nach 1,5
Stunden ist die Presse voll; sie hat in diesem Zeitraum eine Menge des Filtergutes aufgenommen, die der
■i ϊ schraffierten Fläche unter der Kurve Q entspricht.
In Fig. 3 sind die entsprechenden Kurven des Beschickungsdruckes P und der Beschickungsmenge je
Zeiteinheit Q über der Zeit t für ein schwer filterbares Medium aufgetragen. Der Beschickungsdruck P folgt
">» hier ebenfalls im wesentlichen einer Parabel, bis er den Enddruck Pmax erreicht, doch ist die Parabel hier sehr
viel steiler, so daß der Enddruck hier schon nach knapp 0,3 Stunden erreicht wird. Die Beschickungsmenge ζ) je
Zeiteinheit beginnt dementsprechend ebenfalls schon « nach knapp 03 Stunden zu fallen, und zwar ebenfalls
Steuer als in F i g. 2; allerdings vermindert sich der Abfall
der Kurve Q nach etwa 0,7 Stunden, so daß die Kurve Q
sich der Abszisse asymptomisch nähert Erheblich besser ist das Schluckvermögen der selben
bo Filterpresse 10 bei demselben Ffltermedium, wenn der
Anstieg des Beschickungsdruckes, wie in F Tg. 3 mit der
gestrichelten Linie P' angedeutet ein- oder mehrmals
verlangsamt oder gar in der dargestellten Weise
vorübergehend vollständig unterbrochen wird. Das
b5 Schluckvermögen, also die Beschickungsmenge je
Zeiteinheit welche die Filterpresse aufnehmen kann, ist für diesen Fall mit der ebenfalls gestrichelten Linie Q'
dargestellt Die Kurve P' läßt erkennen, daß im
dargestellten Beispiel der Beschickungsdruck nach einem zuletzt steilen Anstieg auf etwa 5 atü für etwa 0,2
Stunden konstant gehalten wird, um erst dann wieder — etwa parallel zur Kurve P — steiler anzusteigen. Bei
etwa 0,9 atü wird der Beschickungsdruck P'erneut, und diesmal für etwa 0,3 Stunden, konstant gehalten, um
dann schließlich ein letztes Mal wieder parallel zur Kurve P steil anzusteigen, bis er den Enddruck Pma>
erreicht hat. Während des Konstanthaltens des Beschikkungsdrucks /"fällt zwar die Beschickungsmenge Q' je
Zeiteinheit merklich unter die Kurve Q ab; dieser Abfall wird jedoch beim nächsten steilen Druckanstieg mehr
als wettgemacht; die Kurve Q'erreicht den Betrag Qm,x
zu einem Zeitpunkt, an dem die Kurve Q schon merklich unter den Betrag Qmax abgesunken ist. Entsprechendes
wiederholt sich, wenn der Beschickungsdruck P' bei etwa 0,9 atü erneut konstant gehalten wird und dann
wieder steil ansteigt. Insgesamt ist die mit gestrichelten Linien schraffierte Fläche unter der Kurve Q' schon
nach 3 Stunden ebenso groß wie die mit vollen Linien schraffierte Fläche unter der Kurve Q erst nach 3,5
Stunden ist
F i g. 4 zeigt die hydraulische und elektrische Schaltung einer Einrichtung zum Beschicken der Filterpresse
10, mit einer hydraulischen Kolbenpumpe 26, die das Filtermedium aus einem Behälter 28 über ein Rückschlagventil 30 ansaugt und es über ein weiteres
Rückschlagventil 32 in die Filterpresse 10 fördert. Die vom Filtermedium durchströmten Leitungen sind mit
vollen Doppellinien dargestellt, die Leitungen für die hydraulische Betätigung der Kolbenpumpe 26 dagegen
mit einfachen vollen Linien, und mit einfachen strichpunktierten Linien sind elektrische Steuerleitungen angedeutet
Die Kolbenpumpe 26 erhält ihren hydraulischen Betätigungsdruck von einer Pumpe 34, die von einem
Motor 36 antreibbar ist und das hydraulische Druckmittel aus einem Behälter 38 in eine Druckleitung 40
fördert In den Druckmittelbehälter 38 mündet eine Rückleitung 42 und eine Entlastungsleitung 44. Die
Druckleitung 40 und die Rückleitung 42 sind über einem Vierwegeschieber 46 und ein Leitungspaar 48 wahlweise mit Kammern auf beiden Seiten eines Betätigungskolbens der Kolbenpumpe 26 verbindbar; je nach der
Stellung des Vierwegeschiebers 46 führt die Kolbenpumpe 26 einen Saughub oder einen Druckhub aus. Der
Vierwegeschieber 46 wird von einem Vorsteuerschieber 50 gesteuert, der über einen Mengenregler 52 an die
Druckleitung 40 angeschlossen ist und seinerseits von einem Schaltschrank 54 aus elektnsch gesteuert ist Der
Schaltschrank 54 enthält ein dem Vorsteuerschieber 50 zugeordnetes, nicht dargestelltes Relais, das von
Endschaltern 56 an der Kolbenpumpe 26 betätigbar ist.
Die Druckleitung 40 ist über ein Druckregelventil 58 mit der Etitlastungsleitung 44 verbunden. Die Stellung
des Druckregelventils 58 ist von einer in Fig.4 links
unten dargestellten Schaltung abhängig, die ein den Enddruck bestimmendes Steuerventil 60 und — diesem
über je eine Umgehungsleitung 61 bzw. 61' parallel geschaltet — zwei Ventilanordnungen enthält, die aus je
einem Druckbegrenzungsventil 62 bzw. 62' und je einem Absperrventil 64 bzw. 64' bestehen.
Die Absperrventile 64 und 64' sind von je einem Zeitschalter 66 bzw. 66' gesteuert Die Zeitschalter 66
und 66' sind über den Schaltschrank 54 mit den beiden Endschaltern 56 verbunden.
Die Schaltung ist in Fig.4 in ihrer Ausgangsstellung
dargestellt, bei der die Kolbenpumpe 26 einen
Druckhub ausführt, wobei ihr Betätigungsdruck durch
das Druckbegrenzungsventil 62 begrenzt ist, da dieses über das geöffnete Absperrventil 64 mit dem Druckregelventil 58 verbunden ist. Sobald sicli die Hubfrequenz
der Kolbenpumpe 56 infolge des allmählich steigenden Drucks in der Filterpresse 10 auf einen bestimmten
Betrag vermindert hat, das Zeitintervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Betätigungen der Endschalter 56
also eine bestimmte Dauer überschritten hat, schließt
ίο der Zeitschalter 66 das Absperrventil 64 und macht
dadurch das Druckbegrenzungsventil 62 unwirksam.
Von nun an wird der Betätigungsdruck der Kolbenpumpe 26 vom Druckbegrenzungsventil 62' bestimmt,
das auf einen höheren Druck eingestellt ist als das
Druckbegrenzungsventil 62. Wenn das Zeitintervall
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Betätigungen der Endschalter 56 erneut eine bestimmte Dauer überschritten hat, schließt der Zeitschalter 66' das Absperrventil
64', so daß der Betätigungsdruck der Kolbenpumpe 26
nun vom Steuerventil 60 abhängt, das ihn auf einen
bestimmten Enddruck ansteigen läßt
Mit den Endschaltern 56 kann ein weiterer, nicht dargestellter Zeitschalter verbunden sein, der die
Pumpe 34 abschaltet, wenn die Hubfrequenz der
hydraulischen Kolbenpumpe 26 erneut einen bestimmten Betrag unterschritten hat Sämtliche Zeitschalter
können zusätzlich derart in den Stromkreis des Motors 36 eingeschaltet sein, daß dieser Motor, und damit die
Pumpe 34, ausgeschaltet wird, wenn eine bestimmte
Hubfrequenz der hydraulischen Kolbenpumpe 26
unterschritten worden ist, und mit druckbetätigten Schaltern kann dafür gesorgt sein, daß der Motor 36
jeweils erst dann wieder anläuft wenn der Druck in der Filterpresse um einen bestimmten Betrag unter den
größten zuvor erreichten Druck abgesunken ist
Fig.5 zeigt eine Einrichtung zum Beschicken der
Filterpresse 10 mit einer Exzenterschneckenpumpe 68, die von einem Elektromotor 70 angetrieben wird und
das Filtermedium ebenfalls von einem Behälter 28
ansaugt, um es über ein Rückschlagventil 72 wahlweise
in einen Druckbehälter 74, der ebenfalls ein Rückschlagventil 76 aufweist oder über ein Absperrventil 78
unmittelbar in die Filterpresse 10 zu fördern.
vorgespannt, das von einem Kompressor 80 mit Antriebsmotor 82 über ein Druckregelventil 84 und ein
Rückschlagventil 86 aufrechterhalten wird und durch ein Sicherheitsventil 88 begrenzt ist An das Gaspolster
ist ein Druckwächter 90 angeschlossen, der drei auf
so verschiedene Druckstufen einstellbare Druckwächterelemente 90', 90" und 90'" aufweist Jedes dieser
Druckwächterelemente ist mit einem Schaltschrank 92 verbunden, von dem aus der Antriebsmotor 70 der
Exzenter-Schneckenpumpe 68 gesteuert wird. Die
beiden Druckwächterelemente 90' und 90" sind über je
ein Relais 94' bzw. 94" eines insgesamt mit 94
bezeichneten Zeitschalters an den Schaltschrank 92
angeschlossen.
der Filterpresse 10 vom Druckwächterelement 90' periodisch ein- und ausgeschaltet, so daß der Druck des
Gaspolsters im Druckbehälter 74, und damit auch der Beschickungsdruck der Filterpresse 10, nach einem
anfänglichen Druckaufbau innerhalb eines ersten
Druckbereichs schwankt Die Frequenz dieser Druckschwankungen nimmt allmählich ab, die Periode der
Druckschwankungen wird also allmählich länger. Sobald die Periode eine bestimmte Dauer überschritten
hat, macht das Relais 94' des Zeitschalters 94 das Druckwächterelement 90' unwirksam. Die weitere
Beschickung der Filterpresse 10 wird vom Druckwächterelement 90" gesteuert, das so eingestellt ist, daß
der Druck das Gaspolster im Druckbehälter 74, und damit der Beschickungsdruck der Filterpresse 10,
innerhalb eines zweiten Druckbereichs schwankt, dessen untere und obere Grenze höher sind als
10
diejenigen des ersten Druckbereichs. Sobald auch in diesem zweiten Druckbereich die Periode der Druckschwankungen eine bestimmte Dauer überschritten hat,
macht das Relais 94" des Zeitschalters 94 das Druckwächterelement 90" unwirksam, so daß die
weitere Beschickung der Filterpresse 10 vom Druckwächterelement 90'" gesteuert wird, bis die Filterpresse
sich schließlich vollständig mit Filterkuchen gefüllt hat.
Claims (8)
1. Verfahren zum Beschicken einer Filtervorrichtung, insbesondere Filterpresse, mit Filtergut, bei
dem der von einer oder mehreren Förderpumpen und/oder Druckbehältern erzeugte Beschickungsdruck allmählich auf einen Enddruck gesteigert wird,
der bis zum Ende der Filtration im wesentlichen aufrechterhalten wird, während die Beschickungsmenge je Zeiteinheit allmählich abnimmt, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anstieg (dP/dt) des Beschickungsdruckes (P) je Zeiteinheit
während der Filtration vor der Annäherung des Beschickungsdruckes (P) an den Enddruck (Pmax)
mindestens einmal im Vergleich mit der nach dem vollständigen Füllen der Filtervorrichtung <10) mit
dpm Filtergut erreichten Steilheit dieses Anstiegs (dP/dt) abgeflacht und anschließend wieder verstärkt
wird
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sich als Produkt (P ■ Q) aus
Beschickungsdruck (P) und Beschickungsmenge (Q) je Zeiteinheit ergebende Beschickungsleistung nach
dem vollständigen Füllen der Filtervorrichtung (10) vor Erreichen des Enddruckes (Pmax) mindestens
einmal unter ihren zuvor erreichten Höchstwert abgesenkt und dann wieder auf den Höchstwert
gesteigeri wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anstieg (dP/dt) des
Beschickungsdrucks (P)]e Zeiteinheit zum erstenmal
abgeflacht wird, wenn der Beschickungsdruck (P) e\n Viertel bis ein Drittel des Enddrucks (P,„3X) erreicht
hat.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anstieg (dP/dt)des Beschickungsdrucks (P) )e Zeiteinheit zum zweitenmal abgeflacht
wird, wenn der Beschickungsdruck (P)die Hälfte bis zwei Drittel des Enddrucks (Pmax) erreicht hat.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschickungsdruck (P) an
der ersten Abflachung so lange konstant gehalten oder vermindert wird, bis die Beschickungsmenge
(Q)je Zeiteinheit auf 80 bis 95%, vorzugsweise 85 bis
90%, ihres bis dahin erreichten Höchstwerts (Qmax) abgesunken ist, und daß der Beschickungsdruck (P)
anschließend so weit gesteigert wird, daß der Höchstwert (Qmax) der Beschickungsmenge (Q) je
Zeiteinheit gerade wieder erreicht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschickungsdruck (P) an der
zweiten Abflachung so lange konstant gehalten oder vermindert wird, bis die Beschickungsmenge (Q) je
Zeiteinheit auf 60 bis 80%, vorzugsweise 65 bis 75%, ihres bis dahin erreichten Höchstwerts (Qmax)
abgesunken ist, und daß der Beschickungsdruck (P) anschließend auf seinen Endbetrag (Pmm) gesteigert
wird.
7. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einer
hydraulisch betätigbaren Kolben- oder Membranpumpe, deren Betätigungsdruck durch ein Steuerventil
begrenzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß dem Steuerventil (60) mindestens eine Umgehungsleitung
(61, 6Γ) parallel geschaltet ist, die ein auf einen niedrigeren Druck (P) einstellbares Druckbegrenzungsventil
(62, 62') und ein diesem vorgeschal-
tetes Absperrventil (64, 64') enthält, das von einem
Zeitschalter (66, 66') bei Oberschreiten eines bestimmten Zeitintervalls zwischen aufeinanderfolgenden
Hüben der Kolben- oder Membranpumpe (26) schließbar ist
8. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einem von
einer Pumpe gespeisten, durch ein Gaspolster vorgespannten Druckbehälter, an den ein die Pumpe
jeweils bei Unter- und Überschreiten eines bestimmten Behälterdrucks ingang- bzw. stillsetzender
Druckwächter angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckwächter (90) von einem
Zeitschalter (94) gesteuert ist, der die Ein- und Ausschaltdrücke des Druckwächters (90) bei Überschreiten
eines bestimmten Zeitintervalls zwischen zwei Betriebsperioden der Pumpe (68) heraufsetzt
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DE2244917A DE2244917C3 (de) | 1972-09-13 | 1972-09-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Beschicken einer Filtervorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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Family
ID=5856217
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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Cited By (1)
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Families Citing this family (6)
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-
1972
- 1972-09-13 DE DE2244917A patent/DE2244917C3/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3901292A1 (de) * | 1989-01-18 | 1990-07-19 | Joachim Friedrich Knauer | Verfahren und vorrichtung zum konditionieren von waessrigem schlamm zum filterpressen |
DE3901292C2 (de) * | 1989-01-18 | 2001-03-15 | Joachim Friedrich Knauer | Verfahren und Vorrichtung zum Konditionieren von wäßrigem Schlamm zum Filterpressen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2244917C3 (de) | 1981-06-19 |
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