DE2244765C3

DE2244765C3 - Drucktuch

Info

Publication number: DE2244765C3
Application number: DE2244765A
Authority: DE
Inventors: Richard Dipl.- Chem. Dr. 3410 Northeim Sohnemann; Edmund Dipl.-Ing. 3411 Hammenstedt Volmer
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1972-09-13
Filing date: 1972-09-13
Publication date: 1978-07-27
Also published as: FR2198843A1; FR2198843B1; BR7307068D0; JPS4993104A; DE2244765A1; NL7312583A; IT993210B; DE2244765B2; GB1400932A

Description

Die Erfindung betrifft Drucktücher, insbesondere solche für den Offsetdruck, bestehend aus einer möglichst dehnungsarmen Unterschicht, einer volumenkompressiblen Schicht und einer Deckschicht.

Drucktücher, insbesondere Offset-Drucktücher werden mit einer Planparallelität von 0,02 bis 0,03 mm hergestellt. Diese Dickendifferenz und Ungleichmäßigkeiten im Aufzug erfordern eine Zusammendrückung des Drucktuches in der Druckzone um ca. 0,1 mm, da sich sonst durch die Dickendifferenz zu große Andruckunterschiede ergeben würden.

Die Zusammendrückung des Drucktuches in der Druckzone verursacht einen Rollwulst, der die Druckqualität gravierend verschlechtert. Durch die Anordnung einer mikroporösen Schicht kann der Rollwulst vermieden werden. Die durch die mikroporöse Schicht bedingte Kompressibilität ermöglicht auch während des Druckprozesses eintretende Verdickungen des zu bedruckenden Stoffes zu »schlukken«, die z. ß. durch umgeknickte Papierecken oder sonstige Überlagerungen entstehen. Nicht-kompressiblc DrucktUchcr wurden hierbei eine bleibende Verformung erhalten, die eine verkürzte Lebensdauer bedingt. Fine solche bleibende Verformung tritt aber auch l)ci Anwendung von mikroporösen Schichten auf, bei denen die Poren durch feine Kanäle miteinander in Verbindung stehen. Hei Drucktüchern dieser Art jedoch erholt sich die bleibende Verformung in kurzer Zeit wieder, sobald ein Druckausgleich der über die kommunizierenden Kanäle verdrängten Luft eingetreten ist.

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Eine mikroporöse Schicht hat demnach zwei Aufgaben:

a) Vermeidung eines Rollwulstes und

b) Erhöhung der Druektuehlebensdauer durch »Schlucken« von Verdickungen.

Um Vertiefungen rauher Papiere ohne große Anpreßkraft ausdrucken zu können, wird für die Deckschicht eine möglichst große Weichheit angestrebt, da harte Deckplatten bei großen Anpreßkräften -r\ erheblichen Belastungen der Zylinderlager und zu starken Verformungen des Papiers führen, die Schwierigkeiten insbesondere beim Mehrfarbendruck nach sich ziehen. Die Ausbildung eines Rollwulstes bei weichen Deckplatten läßt sich allerdings nur vermeiden, wenn die mikroporöse Schicht wesentlich weicher als die Deckplatte ist. Diese leichtere Verformbarkeit darf jedoch nicht übertrieben werden, da sonst der zur Farbübertragung notwendige Anpreßdruck nur bei weitgehender Kompression der mikroporösen Schicht erzeugt werden kann. Andererseits sollte auch die Zusammendriickungin der Druckzoneso klein wie möglich gehalten werden, um Verzerrungen der Drucktuchdeckplatte bei erhöhter Zusammendrückung zu vermeiden und einen konturenscharfen Druck zu gewährleisten. Außerdem kann eine weitgehend komprimierte, mikroporöse Schicht keine Verdickungen mehr aufnehmen.

Die Erfüllung der eben dargestellten Forderungen, die teilweise einander widersprechende Bedingungen erfüllen müssen, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden- Aufgaben der mikroporösen Schicht in zwei Schichten mit unterschiedlichen Eigenschaften aufgeteilt werden, und zwar eine weiche, relativ dünne Schicht zur Vermeidung des Rollwulstes, die auf Grund ihrer geringen Dicke einen zunächst flachen, dann aber steil ansteigenden Kompressibilitätsverlauf hat, und eine zweite dickere mikroporöse Schicht, die zur Kompression höhere Anpreßdrücke erfordert.

Die erstgenannte weiche, relativ docne Schicht, die gegebenenfalls Bestandteil der Deckplatte sein kann, kann durch nahezu völlige Zusammendrückung den Rollwulst vermeiden, während gelegentlich auftretende Verdickungen, sogenannte »Knautscher« oder »Stopper«, durch die dickere, härtere mikroporöse Schicht aufgefangen werden, die in Normalbetrieb nur unwesentlich zusammengedrückt wird.

Im Prinzip wirken in bezug auf das Druckverhalten eines Offset-Drucktuches erfindungsgemäßen Aufhaus bei günstiger Abstimmung drei Federn, nämlich Deckplatte, weiche und dünne mikroporöse Schicht sowie harte und dicke mikroporöse Schicht.

In besonders günstiger Weise werden die Forderungen erfüllt bei mikroporösen Schichten, bei denen die Einzelporen miteinander nicht in Verbindung stehen.

Besonders günstige Verhältnisse werden erzielt, wenn die Kompressibilitätseigenschaften in beiden mikroporösen Schichten in folgender Weise aufeinander abgestimmt sind:

a) eine Schicht von (M bis 0,2 mm Dicke, die bei einer Druckbelastung von 5 bis 7 kp/cm² um mindestens 75% komprimiert ist, und

b) eine Schicht von 0,2 bis 0,8 mm Dicke, die bei einer Druckbclastung von 5 bis 7 kp/cm² um höchstens 30% komprimiert ist.

Hierbei dient die Schicht a) der Vermeidung eines Rollwulstes, die Schicht b) federt bei auftretenden

VercJiekungen elastisch ein, oder

a) eine Schicht von 0,1 bis 0,4 mm Dicke, die bei einer Druekbelastung ^v°n 5 bis 7 kp/cnr um mindestens 50% komprimiert ist und

b) eine Schicht von 0,2 bis 0,8 mm Dicke, die bei einer Druckbelastung von 5 bis 7 kp/cnr um höchstens 20% komprimiert ist.

Hierbei dient die Schicht a) der Vermeidung eines Rollwulstes und der Aufnahme von kleinen Verdikkungen, während ifie Schicht b) bei größeren Verdikkungen elastisch einfedert.

Der Aufbau des Drucktuches gemäß 1. und 2. ist als Ausführungsbeispiel zu verstehen, der die Erfindung in keiner Weise einschränkt.

Die Mikroporosität der Schichten a) und b) kann in an sich bekannter Weise durch die Verwendung von Blähmitteln erzielt werden, die sich während des Vulkanisationsvorganges des Drucktuches zersetzen. Besondere Vorteile bietet jedoch die Verwendung von Hohlperlen aus verschiedenen, vorzugsweise elastischen Polymeren, aber auch duroplastischen Harzen, gegebenenfalls auch Glas. Derartige Hohlpcrlcn sind in verschiedenen Größen handelsüblich u.id lassen sich in sehr gleichmäßiger Verteilung in den für die Herstellung der Schichten verwendeten Kautschukmischungen verteilen. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, jeden gewünschten Porositätsgrad, d. h. also jedes gewünschte Porenvolumen einzustellen.

Bevorzugt werden Hohlperlen mit Durchmessern zwischen 0,015 und 0,05 mm für die Schicht a) und zwischen 0,02 und 0,1 mm für die Schichten b). Die Schichtenfolge und damit der Aufbau ist an Hand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung näher er läutert.

"> Die Schicht I als dehnungsarme Trägerschicht wird im vorliegenden Falle aus zwei in Gummi eingebetteten dchnungsarmen Gewebelagen gebildet.

Die Deckschicht 2 dient als Farbübertragungsschicht, während die Schichten 3 und 4 den volumenkompressiblen Zwischenbau des Drucktuches bilden. Hierbei entspricht die Schicht 3 den oben in den Ausführungsbeispielen angegebenen leichter komprimierbaren Schichten a) und die Schicht 4 den oben beschriebenen Schichten b).

'"' Die Schicht 3 ist weicher eingestellt als die Schicht 4 und erheblich weicher als die Schicht 2 und kann gegebenenfalls auch Bestandteil der Deckschicht sein. Dies ist insbesondere bei Verwendung von Hohlperlen möglich, da diese im Streichverfahren die Erzeu-

-" gung einer glatten Oberfläche ermöglichen. Die Oberflächenglätte kann durch Anwendung eines weiteren hohlperlenfreien, aber im übrigen gleich aufgebauten Deckstriches erzielt werden. Das bedeutet, daß die Schichten 2 und 3 aus einer einheitlichen.

-' weich eingestellten Gummimischung bestehen können, wobei lediglich zur Erzielung der gewünschten Mikroporosität die Schicht 3 Hohlperlen enthält. Es ist von besonderem Vorteil, zur Schubstabilisicrung zwischen Schicht 3 und 4 eine stabilisierende Gewe-

'" beläge oder Folie einzubetten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche;

1. Drucktuch insbesondere für den Offsetdruck mit einer Festigkeitsträgerschicht, einer als Farbübertragungschicht dienenden Deckschicht und einer zwischen beiden angeordneten mikroporösen Schicht, dadurch ge ken η ze ich net, daß die mikroporöse Schicht aus zwei Schichten unterschiedlicher Kompressibilität (3, 4) besteht.

2. Drucktuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (3) dünner und leichter kompressibel ist als die Schicht (4).

3. Drucktuch nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (3) 0,1 bis 0,2 mm dick und bei einer Druckbelastung von 5 bis 7 kp/cm² um mindestens 75% komprimiert ist und die Schicht (4) 0,2 bis 0,8 mm dick und bei einer Druckbelastung von 5 bis 7 kp/cm² um höchstens 30% komprimiert ist.

4. Drucktuch nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (3) 0,1 bis 0,4 mm dick und bei einer Druckbelastung von 5 bis 7 kp/cm² um mindestens 50% komprimiert ist und die Schicht (4) 0,2 bis 0,8 mm dick und bei einer Druckbelastung von 5 bis 7 kp/cm² um höchstens 20% komprimiert ist.

5. Drucktuch nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroporosität in den Schichten (3, 4) durch in die Kautschukmischungen eingebettete Hohlpeilen gebildet wird.

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