DE2244691B2 - Skistiefel und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Skistiefel und verfahren zu seiner herstellungInfo
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- A43D—MACHINES, TOOLS, EQUIPMENT OR METHODS FOR MANUFACTURING OR REPAIRING FOOTWEAR
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Description
wohnlich beim Schäumen erforderlich werden.
Die zum Aushärten des thermohärtbaren Schaumstoffes
erforderliche Zeit beträgt in den meisten Fällen eine Stunde, was bedeutet, daß der Fuß des Stiefelträgers
während dieser Zeit im Stiefel verbleiben muß. s Da der Schaum durch exotherme Keaktion aushärtet,
bekommt der Stiefelträger heiße Füße. Da das Schaummaterial nicht thermoplastisch, sondern wärmehärtend
ist. ist das Verfahren als irreversibel anzusehen, wenn die Aushärtung einmal vollzogen ist. Der Sitz bzw.
die Anpassung des Stiefels ist infolgedessen permanent und kann nicht mehr verändert werden.
Davon ausgehend, besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die genannten Nachteile zu beseitigen und einen
Skistiefel zu schaffen, welcher zum Zwecke genauer Skikantenführung eine gute Abstützung des Fußes
gewährleistet, gleichzeitig jedoch bequem zu tragen ist
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemä-Ben Skistiefels und Verfahren zu dessen Herstellung
ergeben sich aus den Unteransprüchen. Dabei sind die Verfahrensansprüche auf die voraneehenden Erzeugnisansprüche
zurückbezogen und genießen daher als echie Unteransprüche nur in Verbindung mit dein
Erzeugnis Schutz.
Der Innenschuh wird in der Fabrik in die Außenschale eingepaßt, während das Füllmaterial vorzugsweise im
Laden des Händlers eingebracht wird. Der Polsterkörper verleiht die erforderliche Flexibilität und
Abpolsterung, während das Füllmaterial einen genauen Sitz des Polsterkörpers am Fuß und am Knöchelgelenk
des Stiefelträgers gewährleistet.
Das thermoplastische Füllmaterial erweist sich als vorteilhaft, da es lediglich bis zu einer Temperatur zu
erwärmen ist, bei welcher es flüssig oder fließfähig wird. Es sind infolgedessen keine Chemikalien oder sonstigen
Zusätze erforderlich. Das thermoplastische Füllmaterial kann auf einfache Weise in der Fabrik vorgemischt und
dem Händler in einem einzelnen Behälter zugestellt werden. Das Anpassen unter Verwendung des thermoplastischen
Füllmaterials kann ohne Fachleute vorgenommen werden. Man erhitzt oder erwärmt das
thermoplastische Material, bis es fließfähig wird, wonach man es in den betreffenden Hohlraum bis zu
dessen Füllung einführt. Der Träger des Stiefels braucht nur eine verhältnismäßig kurze Zeit zu warten, bis das
erwärmte thermoplastische Füllmaterial bis zu einer Temperatur abkühlt, bei welcher es sich verfestigt. Bei
Verwendung thermoplastischer Materialien kann das Anpassen genau gesteuert bzw. wiederholt werden, bis
der Stiefel genau paßt. Der Stiefel braucht nur erneut erhitzt zu werden, um eine geeignete Menge thermoplastischen
Materiais zuzugeben oder wieder zu entnehmen, wonach man das Material abkühlen läßt, um
den Sitz bzw. die Paßform festzulegen.
Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine Perspektivansicht des Skistiefels gemäß der Erfindung,
Fig.2 eine Seitenansicht des inneren Polsterkörpers
und einer Blase,
Fig.3 eine Vorderansicht des Skistiefels unter Darstellung eines senkrechten Schnittes gemäß der
Linie3-3inFig. !,und
F i g. 4 eine Vorderansicht des inneren Polsterkörpers ohne Blase.
F i g. 1 stellt einen Skistiefel 10 in einer äußeren starren Plastikschale 11, mit einem als Polsterkörper 12
ausgebildeten Innenschuh und mit einer Zunge 13 dar. Zum Anziehen des Stiefels 10 wird die Zunge 13 von der
Schale 11 nach außen verschwenkt Der Fuß wird von rückwärts in den Stiefel 10 eingeführt. Anschließend
wird die Zunge 13 in die in F i g. 1 dargestellte Position zurückverschwenkt. In dieser Position ist die Zunge 13
beidseitig durch die rückwärtigen Seiten der Schale 11 überlappt Der Skistiefel 10 wird nun geschlossen, indem
man Schlaufen 17, 17a in eine Schnalle 15, 18 einführt und diese nach vorne gerichtet dreht, um die Schlaufen
17 und 17a festzuziehen.
Die Fig. 2 und 4 zeigen den den Innenschuh bildenden Polsterkörper 12, welcher im wesentlichen
den gesamten Fuß und das Fußknöchelgelenk des Stiefelträgers mit Ausnahme der Rückseite des
Knöchelgelenkes und des Achillessehnenbereichs bedeckt. Die durch den Polsterkörper 12 nicht bedeckten
Flächen des Fußes werden durch die Auskleidung 14 der starren Zunge 13 gepolstert, wie der Fig. 1 zu
entnehmen ist. Die Auskleidung 14 ist so ausgebildet, daß sie dem Polsterkörper 12 angepaßt ist. Der
Polsterkörper 12 und die Auskleidung 14 der Zunge 13 ergänzen sich infolgedessen und umschließen den
gesamten Fuß und das Fußgelenk des Stiefelträgers.
Wie aus den F i g. 2, 3 und 4 zu entnehmen ist, ist die Innenfläche 20 des Polsterkörpers 12 der Außenform
des Fußes angepaßt. Die Außenfläche 21 des Polsterkörpers 12 ist mit Ausnahme des Bereichs der
Ausnehmung 23 an die Innenwand 22 der Schale 11 angepaßt. Die Ausnehmung 23 bildet mit der Innenwand
22 der Schale 11 einen Hohlraum 35', der als Aufnahmeraum für Füllmaterial zwischen der Schale 11
und dem Polsterkörper 12 dient.
Die Querschnittsdicke des inneren Polsterkörpers 12 in der durch die Ausnehmung 23 begrenzten Fläche
kann etwa 0,635 cm sein, während der Querschnitt durch den verbleibenden Teil des Polsterkörpers 12 etwa
1,27 cm beträgt.
Die Ausnehmung 23 des Polsterkörpers 12 weist eine Innenfläche 35, eine obere Ristfläche 26 und eine
Vorderfläche 27 auf. Der dickere Abschnitt des Polsterkörpers 12, welcher an der Innenwand 22 der
Schale 11 anliegt, ist mit einem Zehenteil 28 versehen, welches die Zehen des Stiefelträgers abpolstert. Die
Sohlenfläche 29 des Polsterkörpers 12 polstert die Fußsohle ab. Ferner sind eine Fersenfläche 30 zum
Abpolstern der Ferse, zwei vertikale Seiten 31,31a zum Abpolstern der Gelenkseiten und ein im wesentlichen
horizontales Band 32, welches den unteren Teil des Unterschenkels an der Vorderseite und seitlich umgibt,
vorgesehen. Die Kanten der Fersenfläche 30, der vertikalen Gelenkseiten 31, 31a und des horizontalen
Bandes 32 können den entsprechenden Kanten der Auskleidung 74 der Zunge 13 angepaßt werden, um den
Fuß und das Knöchelgelenk zu umschließen und abzupolstern.
Das horizontale Gelenkband 32 des inneren Polsterkörpers 12 besitzt eine oder mehrere Kanäle 33, welche
an der Oberseite des Bandes 32 beginnen und sich bis zur Basis des Bandes erstrecken. Es werden bevorzugt
wenigstens zwei dieser Kanäle 33 verwendet. Ein noch näher zu beschreibendes, fließfähiges Füllmaterial wird
durch die Kanäle 33 eingeleitet und füllt den Hohlraum 35' zwischen der Grundfläche 35 der Ausnehmung 23 im
Polslerkörper 12 und der Innenwand 22 der Schale 11. (In der Fig. 3 mit einer Blase 38 dargestellt, die in
diesem Fall mit dem Füllmaterial 24 ausgefüllt ist). Obwohl Kanäle 33 in den F i g. 2 und 4 dargestellt sind,
können auch andere Verbindungen zum Einleiten verwendet werden. So können beispielsweise Nuten in
das Band 32 eingearbeitet werden, wobei das Füllmaterial zwischen Nut und Schale hindurchläuft. In
vergleichbarer Weise können die Kanäle in der Schale 11 vorgesehen sein.
Der Polsterkörper ist ausreichend dick geformt, um eine gute Polsterung zu gewährleisten; gleichzeitig muß
er ausreichend flexibel sein, um sich beim Anpassen des Fußes des Skifahrers verformen zu können. Die
Außenfläche des Polsterkörpers ist komplementär zu der Innenwand der Außenschale geformt, mit Ausnahme
derjenigen Flächen, welche die Ausnehmungen bilden, um zu verhindern, daß der Polsterkörper sowohl
während des Anpassens als auch nachher innerhalb der Außenschale rutscht. Die Anordnung, die Größe und die
Anzahl der Ausnehmungen des Polsterkörpers können weitgehend verändert werden und hängen von der Art
der Außenschale ab, innerhalb welcher der Polsterkörper benutzt wird. Die Ausnehmungen befinden sich
bevorzugt am Knöchelgelenk und über dem Rist des Fußes. Wenn das zum Anpassen dienende Füllmaterial
eingespritzt ist, gewährleistet der Stiefel eine feste Abstützung des Fußes des Skifahrers einschließlich des
Knöchelgelenkes.
Der Polsterkörper kann aus verschiedenen Materialien bekannter Art gefertigt werden. Im wesentlichen
muß der Polsterkörper eine glatte Innenfläche aufweisen,
welche frei von Runzeln oder entsprechenden Unregelmäßigkeiten ist. Der Polsterkörper kann auch
mit einem Gewebe bedeckt sein, z. B. mit absorbierendem Kattun, mit Pelz oder mit Kunststoffmaterial etc.,
deren Flächen einen verhältnismäßig geringen Reibungskoeffizienten
aufweisen. Das Material des Polsterkörpers ist zweckmäßigerweise flexibel, so daß es sich
bei Verformung z. B. während des Anpassens an den Fuß des Skifahrers anlegen kann. Obwohl der
Polsterkörper aus einer Anzahl von Werkstoffen gefertigt werden kann, z. B. aus Polyurethan-Elastomeren
(sowohl mit hoher als auch mit geringer Dichte), aus Polybutadien-Homopolymeren und aus
Copolymeren (geschäumt oder fest), aus geschäumtem Gummi, aus Polyvinylchlorid und dergleichen, hat sich
Polyurethanschaum insbesondere als vorteilhaft und zufriedenstellend erwiesen. Es hat sich herausgestellt,
daß ein Polsterkörper aus einem verhältnismäßig dünnen Urethanschaum die erwünschte Polsterfunktion
ausüben kann, da der auf Grund des Anpassens erreichte genaue Sitz die Verwendung massiver
Polsterungen entbehrlich macht
Im übrigen können die herkömmlichen Außenschalen verwendet werden, z. B. aus Polyurethan-Elastomeren,
aus mit Fiberglas verstärkten Harzen einschließlich Polyestern, aus Epoxymaterialien, Epoxyharzen, Harzmassen. Phenolharzen und anderen vergleichbaren
Stoffen.
Bevorzugt wird der Polsterkörper bereits in der Fabrik in die Schale eingeführt Der Polsterkörper kann
mit der Innenwand der Schale in bekannter Weise verklebt werden. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen,
auch die Basis des Polsterkörpers mit der Basis der Außenschale zu verkleben.
Das Füllmaterial besteht aus einem im wesentlichen nicht komprimierbaren, fließfähigen, thermoplastischen
Material, welches bei Korpertemperaturen und bei Temperaturen etwas oberhalb der Körpertemperaturen
noch fest ist, also bei Temperaturen unterhalb von 43CC.
Das Material muß jedoch für das Anpassen erweichbar und fließfähig sein. Obwohl verschiedene Materialien
zum Anpassen benutzt werden können, einschließlich solcher, welche nach einem für das Anpassen erforderlichen
Erwärmen permanent aushärten, wird bevorzugt ein thermoplastisches Material verwendet, welches bei
Temperaturen etwas oberhalb von 490C fließfähig ist.
Das bevorzugt verwendete thermoplastische Material gelangt in den flüssigen Zustand bei Temperaturen von
etwa 65"C bis 82 C und verliert bei Abkühlung auf etwa
46"C seine Fließfähigkeil, härtet aus und ist im wesentlichen nicht komprimierbar. Für das Anpassen
wird das thermoplastische Material infolgedessen auf etwa 65°C erhitzt, um es flüssig bzw. fließfähig zu
machen. Da die Erwärmungslemperatur des thermoplastischen Füllmaterial verhältnismäßig gering ist,
besteht keine Gefahr, daß der Fuß des Skifahrers Verbrennungen erleidet. Wenn die Temperatur des
thermoplastischen Materials auf 461C oder weniger
erniedrigt wird, erhärtet das Material und ist nicht mehr verdichtbar. Ein mit einem derartigen Füllmaterial
versehener Stiefel kann ohne weiteres erneut angepaßt werden, indem das thermoplastische Material erneut
erhitzt wird, bis es wieder fließfähig ist.
Das Füllmaterial gewährleistet eine gute Abstützung für den Fuß und für das Knöchelgelenk und führt einen
festen Kontakt zwischen Fuß und Außenschale des Skischuhs herbei. Auf diese Weise verhindert das
Füllmaterial, daß sich der Fuß innerhalb des Stiefels bewegen kann. Somit ist eine gute Kontrolle über die
Skiermöglich.
Um den Stiefel dem Fuß eines Kunden anzupassen, wird der Fuß zunächst in bekannter Weise in den
Polsterkörper 12, der sich als Innenschuh innerhalb der Außenschale 11 befindet, eingeführt. Alsdann wird der
Innenschuh mit eiern eingeführten Fuß in die Außenschale 11 gesteckt. Der Stiefel wird dann unter
Verwendung der Zunge 13 geschlossen und mit der Schnalle 15, 18 festgezogen. Das fließfähig gemachte
Füllmaterial 24 wird in den zwischen dem Polsterkörper 12 und der im Bereich der Ausnehmung 23 der
Innenwand 22 der Schale 11 gebildeten Hohlraum 35' eingeführt, indem es durch einen der Kanäle 33
eingespritzt wird. Der Hohlraum 35' wird aufgefüllt, bis das Material in einen anderen Kanal 33 eindringt.
Bevorzugt wird nunmehr dieser andere Kanal 33 geschlossen und weiteres Material unter Druck
eingespritzt, um alle Räume auszufüllen. Nachdem der Hohlraum 35' vollständig gefüllt ist, wartet der Kunde,
bis das zum Anpassen dienende Material erstarrt ist. Danach können die Stiefel abgenommen werden. Da die
meisten thermoplastischen bei der Verfestigung schrumpfen, wird der Druck während des Anpassens
entlastet, wenn das Material erstarrt
Der Stiefelträger führt zweckmäßigerweise einige Schritte aus. während das thermoplastische Material
abkühlt und sich verfestigt Dies geschieht in kurzer Zeit Die Menge des verwendeten Materials bedarf
keiner besonderen Beachtung, da thermoplastisches Material nur geringfügig schrumpft Das Volumen des
eingespritzten Materials entspricht deshalb in etwa dem Volumen des zu füllenden Raums.
Nach der beschriebenen Ausführungsform verteilt sich das eingespritzte thermoplastische Material direkt
auf der Innenfläche 35 der Ausnehmung 23.
Es kann in gewissen Fällen erwünscht sein, eine dünne Membranblase zu verwenden, in weiche das thermo-
plastische Material eingespritzt wird. In Fig. 2 und 3 ist
eine derartige Ausführungsform dargestellt. Die Blase 36 besteht aus einem dünnwandigen Körper, welcher
der Form der Ausnehmung 23 angepaßt ist. Die untere Wand 37 der Blase 36 legt sich an die Innenfläche 35 der
Ausnehmung 23 an, während sich die obere Wand 38 der Blase 36 bei Füllung mit Füllmaterial 24 gegen die
Innenwand 22 der Schale 11 anlegt.
Die Blase 36 ist in F i g. 2 gelöst aus ihrer Position in der Ausnehmung 23 dargestellt. Die Blase 36 kann aus
Neopren, aus Butylgummi, aus Naturgummi bzw. Kautschuk, aus Polyvinylchlorid oder aus anderen
geeigneten Materialien bestehen und ist mit einem oder mehreren Füllrohren 40 versehen. Die Rohre 40 sind an
der Oberseite der Blase 36 angeformt oder angebracht. Das Rohr 40 kann in den Kanal 33 des Gelenkbandes 32
des inneren Polsterkörpers 12 eingeführt werden, wenn die Blase 36 in die Ausnehmung 23 des Polsterkörpers
eingelegt wird. Bei Verwendung der Blase 36 kann es sich als vorteilhaft erweisen, die Luft aus dieser
abzulassen, bevor das Formmaterial eingespritzt wird.
In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch den in Fig.)
dargestellten Stiefel 10 wiedergegeben. Es ist ersichtlich, daß sich der Polsterkörper 12 im wesentlichen
gegen entsprechende angepaßte Teile der Innenwand 22 der Schale Il anlegt, mit der Ausnahme des
Bereiches der Ausnehmung 23, in welcher sich die Blase 36 befindet.
Man kann den Hohlraum 35' sowohl bei Verwendung einer Blase als auch ohne Blase vor dem Anpassen
teilweise mit thermoplastischem Material füllen, z. B. bereits in der Herstellerfabrik.
Die beschriebenen Stiefel können erneut angepaßt werden. Die z. B. von einem Haartrockner oder von
einer Glühbirne innerhalb des Skistiefels während verhältnismäßig kurzer Zeit erzeugte Hitze reicht aus,
das thermoplastische Füllmaterial soweit zu erweichen, daß Druckspitzen im Stiefel und andere Anpassungsprobleme
korrigiert werden können.
Neben den bereits genannten thermoplastischen Materialien kann auch ein Gemisch aus Paraffinwachs
und einem Weichmacher verwendet werden. Dieses Material fließt sofort bei Erwärmung auf eine
Temperatur von etwa 82°C, kühlt jedoch schnell unter Erhärten ab, wenn es Raumtemperatur ausgesetzt ist.
Auch eine Vielzahl anderer thermoplastischer Füllmaterialien kann benützt werden, so verschiedene
Polybutylene und andere Sythetikharze, verschiedene Wachse, Schweröle (mineralische und tierische), als
auch Gemische dieser Materialien. Die Materialien können mit Weichmachern, Eindickern, Konservierungsmitteln
und dergleichen vermengt werden. Das thermoplastische Material kann verschiedenartige Füllstoffe
enthalten, so inerte granulatförmige oder faserförmige Materialien, kleine Schaumteilchen und
andere Massen, welche die Beweglichkeit des thermoplastischen Materials beim Erhitzen nicht beeinträchtigen.
Es ist nur erforderlich, daß das thermoplastische Material nicht komprimierbar ist und bei den üblichen
Gebrauchstemperaturen hart bleibt, so daß es seine Stützfunktion erfüllen kann.
Das thermoplastische Füllmaterial kann durch ein nicht thermoplastisches Material ergänzt werden. So
können beispielsweise Streifen aus Polyurethanschaum oder andere Schaumarten in den Hohlraum 35'
eingebracht werden. Es können wahlweise kleine Partikel oder Kugeln aus Schaum, so aus Polystyrolschaum,
innerhalb des thermoplastischen Materials verteilt werden. Die Verwendung derartiger Schaummaterialien
führt zu einer Gewichtsreduzierung de; Stiefels.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 609540/
Claims (9)
1. Skistiefel, bestehend aus einem Außenschuh in Form einer starren Außenschale und einem Innenschuh
in Form eines Polsterkörpers, dessen Innenfläche der Fußaußenfläche des Stiefelträgers angepaßt
ist und dessen Außenfläche in die starre Außenschale eingepaßt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Außenfläche des Polsterkörpers (12) wenigstens eine Ausnehmung (23) eingelassen ist,
wobei der von der Ausnehmung (23) und der Innenwand (22) der Außenschale (11) gebildete
Hohlraum (35') ein im wesentlichen nicht komprimierbares, thermoplastisches und bei den normalerweise
auftretenden Temperaturen nicht fließendes Füllmaterial enthält.
2. Skistiefel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoplast einen Schmelzpunkt
von zwischen 49° C und 82° C aufweist.
3. Skistiefel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Polsterkörper (12) eine
Öffnung (33) aufweist, um das thermoplastische Material in fließfähigem Zustand durch die Öffnung
in den Hohlraum (35') einzuleiten.
4. Skistiefel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Blase (36)
innerhalb der Ausnehmung (23) vorgesehen ist, und daß sich die Blase nach Füllung mit dem Füllmaterial
gegen die Außenschale (11) anlegt.
5. Skistiefel nach einem der Ansprüche 1 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daß der Innenschuh (12) in
bekannter Weise innerhalb der Außenschale (11) befestigt ist.
6. Verfahren zum Herstellen eines Skistiefels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fuß des Stiefelträgers in den Polsterkörper eingeführt wird, wonach das nicht
komprimierbare, thermoplastische Füllmaterial außerhalb des Stiefels durch Erwärmen in den
fließfähigen Zustand gebracht und als dann in den von der Ausnehmung im Polsterkörper und der
Innenwand der Außenschale gebildeten Hohlraum in entsprechender Menge eingespritzt wird, so daß
dieser ausreichend gefüllt und der Polsterkörper an den Fuß angedrückt wird, und daß anschließend das
Füllmaterial durch Kühlen erhärtet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das thermoplastische Füllmaterial nach
dem Einspritzen und Kühlen solange unter Druck gehalten wird, bis es erstarrt ist.
8. Verfahren zum Herstellen eines Skistiefels nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welchem das
Füllmaterial in die Ausnehmung eingebracht wird, bevor der Skistiefel an den Fuß des Trägers
angepaßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Skistiefel erwärmt wird, bis das Füllmaterial fließt,
daß anschließend der Fuß des Trägers in den erwärmten Skistiefel eingeführt wird, wodurch das
Füllmaterial verformt wird und sich der Polsterkörper an den Fuß anlegt, und daß der Skistiefel
gekühlt wird, bis das Füllmaterial im wesentlichen erstarrt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des in den Hohlraum
einzubringenden Füllmaterial festgelegt wird, während dieses sich im Fließzustand befindet.
Die Erfindung betrifft einen Skistiefel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zu
seiner Herstellung.
Die auf dem Markt befindlichen Skistiefel weisen in der Regel eine im wesentlichen starre Außenschale auf,
welche aus Kunststoff geformt bzw. gegossen ist. Innerhalb der Außenschale befindet sich ein Innenschuh,
welcher auch als Futter oder Auskleidung bezeichnet wird. Der Innenschuh ist verhältnismäßig weich und
flexibel im Vergleich zur Außenschale.
Innenschuhe sind in mehreren Arten bekannt. In gewissen Fällen wird das Futter durch einen weichen
Leinen- oder Plastikbeutel gebildet, der mit einem permanent fließfähigen, kittähnlichen Material (vgl. zum
Beispiel die US-Patentschriften 32 37 319,34 02 411 und
35 82 503) gefüllt ist. Einige dieser Materialien besitzen jedoch die Neigung, von denjenigen Bereichen des
Fußes abzufließen, welche die erforderliche Abstützung benötigen. Es kann auch vorkommen, daß diese
Materialien abfließen und, an unerwünschter Stelle sich sammelnd, einen unbequemen Sitzt hervorrufen.
Be: anderen Konstruktionen besteht der Innenschuh aus einem Socken, welcher ein faserförmiges Kunststoffmaterial
oder ein anderes nicSu fließfähiges Material enthält. In diesem Fall ist der Träger des
Stiefels nicht in der Lage, den Innenschuh seinem Fuß anzupassen, da dieser in der Fabrik eingepaßt wird und
keine Vorsorge getroffen ist, dies am Fuß des Stiefelträgers nachträglich vorzunehmen.
Andere bekannte Innenschuhe oder Futter bedienen sich einer dünnen, dehnbaren Hülle, welche den Fuß und
das Knöchelgelenk des Stiefelträgers umgibt. Ein thermo1 :rtendes Schaummaterial wird in den Zwischenraum
zwischen der Innenwand der Schale und Außenwand der Hülle eingefüllt. Das Ausschäumen, also
das Füllen der Auskleidung mit Schaum, wird als »Anpassen« an den Fuß des Stiefelträgers bezeichnet,
wobei das Füllen bzw. Ausschäumen im Laden des Händlers vorgenommen werden kann (vgl. zum Beispiel
DT-AS 14 85 766).
Wenn Stiefel unter Verwendung eines geschäumten Materials am Fuß angepaßt werden, treten eine Anzahl
von Nachteilen auf. Da der Schaumstoff bei der Expansion ein bestimmtes Volumen ausfüllt, ist es
erforderlich, daß eine genaue Menge von Schaum in den Zwischenraum zwischen Schale und Hülle eingefüllt
wird, da andernfalls die Schaumpolsterung zu hart oder zu weich ist. Beim Anpassen des Stiefels durch
Einspritzen von Schaum muß der Fuß im Skistiefel sein. Beim Einspritzen einer zu großen Menge von
Schaumstoff entsteht bei Expansion desselben eine sehr harte Polsterung, welche unbequem ist und dem Träger
des Stiefels Schmerzen bereiten kann. Es ist infolgedessen sehr wichtig, jedoch schwierig, die genaue Menge
von Schaum zum Zwecke des Anpassens zu bestimmen. Die Händler oder Hersteller des Stiefels müssen sich
besonderer Fachleute bedienen, die das Schäumen und das Anpassen vornehmen. In gewissen Fällen erfordert
der den Händlern zugestellte Schäumsatz ein Mischen der zum Schäumen vorgesehenen Zutaten, z. B. das
Mischen von Isocyanat und Polyol. Das Mischen ist im Laden vorzunehmen, bevor das Schäumen durchgeführt
werden kann. Dieses Mischen ist jedoch oft sehr unangenehm infolge des Verspritzens der Mischzutaten,
infolge der durch die exotherme Reaktion entstehenden Hitze, infolge des unangenehmen Geruchs der Bestandteile,
von welchen einige sogar toxisch sind, und infolge der erforderlichen Säuberungsarbeiten, welche ge-
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