DE2241732A1 - Verfahren zur entfernung von sauerstoff aus den rohmaterialien bei der herstellung von acrylamid - Google Patents
Verfahren zur entfernung von sauerstoff aus den rohmaterialien bei der herstellung von acrylamidInfo
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Description
Dr. F. Zumsteln sen. - Dr. E. Assrnann
Dr. R-. Koenlgsbörger - Dlpl.-Phys. R. Holzbauer - Dr. F. Zumsteln Jun.
PATENTANWÄLTE
TELEX 529379
BANKKONTO:
BANKHAUS H. AUFHÄUSER
β: MÜNCHEN 2.
Nr. 64746
Mitsui Toatsu Chemicals Incorporated,
Verfahren zur Entfernung von Sauerstoff aus den. Rohmaterialien
"bei der Herstellung von Acrylamid
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, um Sauerstoff
aus den Rohmaterialien bei dem Verfahren zur Herstellung
von Acrylamid aus Rohmaterialien wie Acrylnitril und
Wasser zu entfernen, wobei bei dem Verfahren zur Herstellung von Acrylamid Acrylnitril in Anwesenheit eines
freien metallischen Kupferkatalysator3 hydratisiert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Inertgas zuerst mit dem Acrylnitril und dann mit
dem Masser in Eontakt gebracht wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, um bei der Synthese
von Acrylamid durch direkte Hydratisierung von Acrylnitril
den Sauerstoff wirksam zu entfernen, der in den Rohmaterialien
für das Acrylamid-Syntheseverfahren wie Acrylnitril und V/asser gelöst ist.
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Es ist bereits bekannt, eine Amidverbindung durch Hydratisierung
von Acrylnitril oder Methacrylnitril in Anwesenheit eines freien metallischen Kupferkatalysator wie Raney-Kupfer,
Ullmann-Kupfer, reduziertes Kupfer oder andere
Kupferverbindungen, die einen Träger enthalten herzustellen (vgl. deutsche Patentanmeldung P 20 36 126.8
entsprechend der US-Patentanmeldung mit der Serial Nummer 56,967 t eingereicht am 21. Juli 1970 der
gleichen Anmelderin). Ein solches Verfahren zur Herstellung
einer Amidverbindung wurde jedoch bis jetzt nicht technisch verwendet, und bis jetzt ist bei der Hydratisierung von
Acrylnitril ein Verfahren, mit dem die Rohmaterialien zusammen mit dem freien metallischen Kupferkatalysator gehandhabt
werden können, nicht bekannt. Es wurde gefunden, daß der Sauerstoff, der in den Rohmaterialien gelöst ist,
die Gebrauchsdauer des verwendeten Katalysators bemerkenswert verkürzt. Zusätzlich tritt, wenn der Katalysator
zu oxydiertem Kupfer oxydiert wird und die Umsetzung trotzdem abläuft, eine sekundäre Umsetzung auf und beispielsweise
wird eine beachtliche Menge an Äthylencyanohydrin zusammen mit dem Acrylamid gebildet.
Bei der direkten Hydratisierung von Acrylnitril besitzt
daher die Entfernung von Sauerstoff in den Rohmaterialien, die in den Reaktor eingefüllt werden, eine besondere Bedeutung,
und man hat lange Versuche unternommen, um den Sauerstoff wirksam zu entfernen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, um den Sauerstoff aus den Rohmaterialien wie Acrylnitril und Wasser wirksam
zu entfernen, so daß die Ausbeuteverminderung, die durch
das Auftreten der sekundären Reaktion bedingt ist, im wesentlichen vermieden werden kann und man das Acrylamid
mit niedrigen Kosten herstellen kann.
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Erfindungsgemäß wird der Sauerstoff, der in dem Acrylnitril und dem Wasser, die als Ausgangsmaterialien bei der Herstellung
von Acrylamid verwendet werden, gelöst ist,wirksam entfernt, ohne daß ein Verlust an hergestelltem Acrylamid
auftritt.
In Fig. 1 ist ein Beispiel eines geeigneten Systems dargestellt,
das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden kann.
Im allgemeinen kann Sauerstoff, der in V/asser, das als Ausgangsmaterial
verwendet wird, gelöst ist, durch chemische oder physikalische Behandlungen auf relativ leichte Weise
entfernt werden.
Andererseits ist in Acrylnitril, das im allgemeinen in der Industrie als Ausgangsmaterial verwendet wird, Sauerstoff
um das Mehrfache gelöst als in V/asser. Der Sauerstoff kann gemäß einer chemischen Behandlung entfernt werden, bei der
ein Reduktionsmittel wie beispielsweise Hydrazin, Natriumsulfit oder Natriumthiosulfat zu dem Acrylnitril zugesetzt
wird, in einer Menge, die höher ist als die äquivalente Menge an Sauerstoff, der in dem Acrylnitril gelöst ist. Bei
dieser Behandlung können jedoch bei üblichen Temperaturen, d.h. bei Zimmertemperatur, einige unerwünschte sekundäre
Umsetzungen auftreten, beispielsweise kann das hergestellte Acrylnitril polymerisieren und das Acrylnitril kann sich
mit dem Reduktionsmittel umsetzen. Außerdem wird die Herstellung des Acrylamide von unerwünschten Sekundärreaktionen
begleitet.
Die physikalische Behandlung wird kaum unerwünschte Sekundärreaktion
wie die Polymerisation von Acrylnitril hervorrufen. Es treten jedoch andere Schwierigkeiten auf. Acrylnitril
kann von Wasserstoff befreit werden, indem man es auf eine Temperatur nahe am Siedepunkt erwärmt. Dieses Ver-
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fahren erfordert jedoch komplizierte Verfahrensmaßnahmen. j Ein Verfahren, bei dem man unter Verwendung eines hoch- \
reinen, inerten Gases wie Wasserstoff, Stickstoff oder
Kohlendioxydgas abstreift bzw. destilliert, ist einfacher,
verglichen mit dem ersteren Verfahren. Wenn jedoch j
Kohlendioxydgas abstreift bzw. destilliert, ist einfacher,
verglichen mit dem ersteren Verfahren. Wenn jedoch j
der Sauerstoff wirksam entfernt werden soll, wird eine /
große Menge an Durchströmungsgas gebildet, und eine zusatz- ;
liehe Behandlung ist erforderlich, um die giftige Wirkung
des Acrylnitrils, das möglicherweise in dem Ausströmgas {
des Acrylnitrils, das möglicherweise in dem Ausströmgas {
enthalten ist, zu entfernen. Um die giftige Wirkung von ί
Acrylnitril zu entfernen, können verschiedene Verfahren verwendet werden. Man kann Verbrennungsverfahren verwenden, ;
man kann mit irgendeinem Lösungsmittel reinigen oder man ( kann kühlen, um das Acrylnitril zu kondensieren. Diese Verfahren
sind jedoch, verglichen mit dem erfindungsgemäßen ; Verfahren, das im folgenden näher beschrieben wird, weniger
wirtschaftlich. i
wirtschaftlich. i
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Inertgas zuerst
mit Acrylnitril in Kontakt gebracht und dann wird das ent- j stehende Ausströmgas bzw. Abgas mit dem Wasser, das als Aus- ! gangsmaterial verwendet wird, in Kontakt gebracht. !
mit Acrylnitril in Kontakt gebracht und dann wird das ent- j stehende Ausströmgas bzw. Abgas mit dem Wasser, das als Aus- ! gangsmaterial verwendet wird, in Kontakt gebracht. !
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann Acrylamid ohne die j Schwierigkeiten, die oben erwähnt wurden, hergestellt werden. ';
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Abströmgas, das
bereits in Kontakt mit dem Acrylnitril war, mit Wasser, in I Kontakt gebracht. Man verwendet ein Inertgas mit einem j Sauerstoffgehalt von weniger als 2 Vol.%. Wenn der Sauer- !; stoffgehalt in dem Inertgas, das verwendet wird, 2 Vol.% \ übersteigt, wird die Sauerstoffmenge, die in den Rohmaterialien, die in den Reaktor eingefüllt v/erden, enthalten } ist, einen solchen Wert besitzen, daß die Acrylamid-Synthese- { umsetzung durch den restlichen Sauerstoff verhindert wird. | Die erforderliche Menge an Inertgas liegt im Bereich von \
bereits in Kontakt mit dem Acrylnitril war, mit Wasser, in I Kontakt gebracht. Man verwendet ein Inertgas mit einem j Sauerstoffgehalt von weniger als 2 Vol.%. Wenn der Sauer- !; stoffgehalt in dem Inertgas, das verwendet wird, 2 Vol.% \ übersteigt, wird die Sauerstoffmenge, die in den Rohmaterialien, die in den Reaktor eingefüllt v/erden, enthalten } ist, einen solchen Wert besitzen, daß die Acrylamid-Synthese- { umsetzung durch den restlichen Sauerstoff verhindert wird. | Die erforderliche Menge an Inertgas liegt im Bereich von \
3 0 9811/1Π6 !
0,001 bis 1 Mol pro jedem Mol Acrylnitril. Im allgemeinen kann das Ziel der vorliegenden Erfindung erreicht werden,
wenn man ein Inertgas im Bereich von 0,05 bis 0,2 Mol pro Mol Acrylnitril verwendet.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Inertgas vorzugsweise
in eine· Mischung aus Acrylnitril und Wasser geblasen, wenn man ein Inertgas mit einem Sauerstoffgehalt
von weniger als 2 Vol.% in Kontakt mit dem Acrylnitril
bringt. Die Menge an Sauerstoff, die in der Mischung aus Acrylnitril und Wasser löslich ist, ist geringer als
die Gesamtmenge an Sauerstoff, der in der entsprechenden Menge an Acrylnitril und Wasser getrennt löslich ist.
Auf diese Weise kann das Entfernen des Sauerstoffs aus den Rohmaterialien wirksam erfolgen.
Es ist bevorzugt, daß das Wasser, das mit dem Acrylnitril vermischt wird, mit dem Ausströmungsgas in Kontakt gebracht
wird, indem man es in entgegengesetzter Richtung zu dem Strom aus ausströmendem Gas fließen läßt und wobei Acrylnitril,
das in dem ausströmenden Gas gelöst ist, angereichert wird. Sauerstoff, der in dem verwendeten Wasser
gelöst ist, wird im wesentlichen während der Zeit entfernt, während der das Wasser in Kontakt mit dem ausströmenden Gas
ist, das aus dem Verfahren stammt, bei dem Sauerstoff aus Acrylnitril entfernt wird.
Das inerte Gas, das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird, kann irgendein geeignetes Gas außer Sauerstoff
sein. Das Gas darf aber nicht mit Acrylnitril reagieren und es darf die Synthesereaktion von Acrylamid nicht verhindern.
Inertgase, die üblicherweise verwendet werden, sind Wasserstoff, Stickstoff, Kohlendioxydgas oder eine
Mischung aus zwei oder mehreren dieser Gase.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
In der Figur ist ein System zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt. Über die Leitung 1 wird ein Inertgas und über die Leitung 2 wird Acrylnitril in
den Tank 5 zur Entfernung des Sauerstoffs eingeleitet. In einigen Fällen kann ein Teil des Spülwassers, das in dem
Wiedergewinnungsturm 11 verwendet wurde, über eine Leitung 3 durch eine Wiedergewinnungsturmpumpe 10 und die Leitung
9 ebenfalls in den Turm 5 eingeleitet werden. Wenn das verwendete Acrylnitril nur eine geringe Menge gelösten
Sauerstoff enthält, wird das Spülwasser direkt in die Zone 7 wo die Umsetzung stattfindet, über die Leitung
9 und nicht in den Turm 5 zur Entfernung des Sauerstoffs geleitet.
Am oberen Teil des Turms 5, wo der Sauerstoff entfernt wird, wird das Spülwasser mit Acrylnitril vermischt und während
es in dem Turm, wo der Sauerstoff entfernt wird, abwärts strömt, wird die Mischung in Kontakt mit dem Inertgas in
Gegenstromrichtung gebracht, so daß aus dem Acrylnitril der Sauerstoff entfernt wird. Die Flüssigkeit, die den Turm,
wo der Sauerstoff entfernt wird, am unteren Teil verläßt, strömt über eine Sauerstoffentfernungsflüssigkeitspumpe 6
und wird mit dem Spülwasser aus dem Wiedergewinnungsturm 11,
das über die Wiedergewinnungsturmpumpe 10 und die Leitungen 9 und k fließt, vereinigt und dann zusammen mit dem
Spülwasser aus dem Wiedergewinnungsturm 11 in dip /B*»nktionszone
geführt. Das aus dem Turm 5» wo der Sauerstoff entfernt wird, ausströmende Gas strömt über die Leitung
8 und wird in den unteren Teil des Wiedergewinnungsturms geblasen. Zur gleichen Zeit wird Wasser über eine Leitung
in den Wiedergewinnungsturm 11 am oberen Teil eingeleitet, um das ausströmende Gas zu spülen und zu bewirken, daß das
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Acrylnitril, das in dem ausströmenden Gas enthalten ist, von
dem Wasser absorbiert wird. Das ausströmende Gas wird schließlich über die Leitung 13 abgelassen.
Vorrichtungen, tube das Inertgas in Kontakt mit Acrylnitril
und/oder der Mischung aus Acrylnitril und Wasser zu bringen,, können Irgendwie gebaut sein, solange der Zweck erreicht
wird, das Gas ausreichend in Kontakt mit der Flüssigkeit zu bringen. Diese Vorrichtungen können beispielsweise als Rührtank
ausgebildet sein« In einem solchen Fall wird das eingeführte inerte Gas beispielsweise durch eine Leitung geblasen,
die viele Perforationen unterhalb eines üblichen Rührfliigels enthält, der zentral in dem Rührtank angebracht
ist, und das Inertgas wird in dem Rührtank gelassen, indem man beispielsweise solche Vorrichtungen wie Ablenkplatten
vorsieht,, um das Inertgas kontinuierlich mit der Flüssigkeit
in Kontakt zu bringen, während der Zeit, die erforderlich
1st, um den Sauerstoff zu entfernen. Bei dem erfindungsgemaJSen
Verfahren zur Entfernung von Sauerstoff, der in Acrylnitril gelöst Ist, ist-keine chemische Behandlung
wie zuvor erwähnt erforderlich, und daher besteht keine Gefahr, daß nachteilige Sekundärreaktionen während der
Synthesereaktion des Acrylamide auftreten, und es besteht auch nicht die Gefahr, daß das Acrylnitril polymerisiert.
Weiterhin, kann man auf schwierige Verfahren, wie sie bei
der physikalischen Behandlung erforderlich waren, verzichten, und im Gegensatz zu dem Verfahren, bei dem man unter
Verwendung eines Inertgases abstreifte, sind keine Vorrichtungen erforderlich, um die Giftwirkung zu entfernen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie jedoch zu beschränken.
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Es wurde das in Fig. 1 dargestellte System zur Entfernung
von Sauerstoff in industriellem Maßstab verwendet. Acrylnitril wurde in den Turm zur Entfernung des Sauerstoffs
mit einer Geschwindigkeit von 135 kg/h eingeführt. Gleichzeitig wurde Wasser in den Wiedergewinnungsturm mit einer
Geschwindigkeit von 763 kg/h eingeleitet.
Stickstoffgas mit einer Reinheit von 98,3%, das 1,5 Vol.%
Sauerstoff enthielt, wurde in den unteren Teil des Turms zur Entfernung von Sauerstoff mit einer Geschwindigkeit von
24N nr/h zur Entfernung des Sauerstoffs eingeblasen.
Bei diesem Verfahren zur Entfernung von Sauerstoff konnten 96,7% und 93,1% des ursprünglichen Sauerstoffs aus dem
Acrylnitril bzw. dem Wasser entfernt werden. Es wurde gefunden, daß 7,6 kg/h Acrylnitril in dem ausströmenden Gas aus
dem Turm zur Entfernung des Sauerstoffs enthalten waren. Der Gehalt an Acrylnitril in dem ausströmenden Gas aus dem
Wiedergewinnungsturm konnte auf 0,02 kg/h erniedrigt werden.
Das Acrylnitril und das Wasser, das man erhielt, wurden in
den Reaktor zur Synthese von Acrylamid bei einer Temperatur von 1200C im Verlauf einer Reaktionszeit von 2,5 Stunden eingeleitet.
Man verwendete als Katalysator 700 kg Raney-Kupfer, das eine Anfangsaktivität hatte, die einem Umwandlungsverhältnis von Acrylnitril zu Acrylamid von 63,5% entsprach.
Das Umwandlungsverhältnis des Katalysators nach 100 Stunden
Benutzung des Katalysators betrug 55,9% und es wurde kein
Äthylencyanohydrin, d.h. das Nebenprodukt einer möglichen
Sekundärreaktion festgestellt.
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_ 9 —
Für Vergleichszwecke wurden vier verschiedene Versuche durchgeführt.
In Versuch Nr. 1 wurde Acrylamid aus Acrylnitril und V/asser gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 hergestellt,
wobei das Acrylnitril und das Wasser nicht von Sauerstoff befreit waren. In Versuch Nr. 2 wurde Acrylamid aus Acrylnitril
und Wasser hergestellt,wobei man den Sauerstoff nicht aus dem Acrylnitril entfernt hatte. In Versuch Nr. 3 wurde
Acrylamid aus Acrylnitril und Wasser hergestellt, wobei man aus dem Wasser den Sauerstoff nicht entfernt hatte, und in
Versuch Nr. 4 wurde Acrylamid aus Acrylnitril und Wasser hergestellt, wobei aus beiden Bestandteilen der Sauerstoff
durch Verwendung von Stickstoffgas, das 3 VoI .$6 Sauerstoff
enthielt, entfernt worden war. Die anderen Reaktionsbedingungen wie auch die Aktivität und die Menge des verwendeten
Katalysators entsprachen Beispiel 1.
Das Umwandlungsverhältnis von Acrylnitril zu Acrylamid und die Ausbeute an Äthylencyanhydrin 100 Stunden nach Verwenden
des Katalysators sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Versuch Umwandlungsverhältnis Ausbeute an Äthylencyan-Nr.
hydrin (Gew.%)
1 27,7 6,4
2 34,1 4,7
3 42,5 2,8
4 48,2 0,05
Es wurde das gleiche System wie in Beispiel 1 verwendet.
Der Sauerstoff wurde entfernt, ohne daß man Wasser aus dem Wiedergewinnungsturm in den Turm zur Entfernung des
Sauerstoffs einleitete. Anders ausgedrückt ließ man nicht
3 0 9 8 11/1116.
- ίο -
eine Mischung aus Acrylnitril und Wasser abwärts innerhalb des Turms zur Entfernung des Sauerstoffs strömen, sondern
nur Acrylnitril. Die Menge an Acrylnitril, Wasser und Stickstoffgas, die verwendet wurde, entsprach denen von
Beispiel 1. Es wurde gefunden, daß die Wirksamkeit bei der Entfernung des Sauerstoffs geringfügig vermindert wurde
und sie betrug 96,3% für ; Acrylnitril und 92,4% für Wasser.
Es wurde ebenfalls gefunden, daß in dem abströmenden Gas aus dem Turm zur Entfernung des Sauerstoffs 9»6 kg/h Acrylnitril
enthalten waren und daß so viel wie 0,05 kg/h Acrylnitril in dem abströmenden Gas aus dem Wiedergewinnungsturm enthalten waren.
Es wurde eine Versuchanordnung verwendet, die einen Rührtank mit einer Kapazität von 30 1 und einen Wiedergewinnungsturm
mit einem inneren Durchmesser von 5 cm enthielt. Der Wiedergewinnungsturm entsprach einem gepackten Turm und
die Packhöhe betrug 30 cm. Wasser wurde in den Wiedergewinnungsturm am oberen Ende mit einer Geschwindigkeit von
7,0 kg/h eingeleitet und Acrylnitril wurde ia den Rührtank mit einer Geschwindigkeit von 3»14 kg/h eingeleitet. Als
Inertgas wurde Stickstoff mit einer Reinheit von 99,5% in den Rührtank mit einer Geschwindigkeit von 180 l/h eingeblasen.
Zur gleichen Zeit wurde aus dem unteren Teil des Rührtanks eine Mischung aus Acrylnitril und Wasser kontinuierlich
entnommen. Durch polarographische Analyse wurde der Sauerstoff, der in den Flüssigkeiten gelöst war, am
Eingang und am Ausgang des Rührtanks bestimmt. Es wurde gefunden, daß die Wirksamkeiten zur Entfernung des Sauerstoffs
93 t7% für Acrylnitril und 9918% für Wasser betrugen. Die
Menge an Acrylnitril, die in dem Abströmungsgas enthalten war, das aus dem oberen Teil des Wiedergewinnungsturms entnommen
wurde, was so gering wie 0,08 g/h.
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Ein Versuch wurde durchgeführt, um den Sauerstoff durch eine
chemische Behandlung auf folgende Weise zu entfernen. Γη
einen Glasrührtank mit einer Kapazität von 2 1 gab man
eine Mischung aus 31 Gew.% Acrylnitril und den Rest Wasser,
und dann gab man 280 ppm Hydrazin zu dem Acrylnitril, der
Mischung. 60 Minuten nach Beginn des Experiments wurde eine
Probe für die Analyse entnommen. Als Ergebnisv wurde gefunden,
daß 48% des ursprünglichen Sauerstoffs, der zu Beginn
der Umsetzung gelöst war, verschwunden waren.
Dann wurde der Versuch weitergeführt. 90 Minuten nach Beginn
des Versuchs beobachtete man, daß die Lösungsmittelmischung zunehmend mehr weißen Schlamm enthielt und die Temperatur
der Flüssigkeit stieg. Nach Beendigung des Versuchs wurde das
weiße Schlamm-Material untersucht, und man stellte fest,
daß es ein Polymeres von Acrylnitril war.
30.98 1 T/1 116.
OftiQINAL INSPECTED
Claims (6)
- - 12 PatentansprücheVerfahren zur Entfernung von Sauerstoff aus den Rohmaterialien bei der Herstellung von Acrylamid aus
Rohmaterialien wie Acrylnitril und Wasser in Anwesenheit eines freien metallischen Kupferkatalysators, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Inertgas zuerst in Kontakt mit
Acrylnitril und dann mit dem Wasser gebracht wird. - 2. Verfahren zur Entfernung von Sauerstoff aus den Rohmaterialien gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohmaterialien in Form einer Mischung aus Acrylnitril und Wasser vorliegen.
- 3. Verfahren zur Entfernung von Sauerstoff aus den Rohmaterialien gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Inertgas weniger als 2 Vol.# Sauerstoff enthält.
- 4. Verfahren zur Entfernung von Sauerstoff aus den Rohmaterialien gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an verwendetem Inertgas im Bereich von 0,001 bis 1 Mol pro jedem Mol Acrylnitril liegt.
- 5. Verfahren zur Entfernung von Sauerstoff aus den Rohmaterialien gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Inertgas in Kontakt mit Acrylnitril und/oder Wasser in Gegenstromrichtung gebracht wird.
- 6. Verfahren zur Entfernung von Sauerstoff aus den Rohmaterialien gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als freien metallischen Kupfer-Katalysator Raney-Kupfer oder reduziertes Kupfer verwendet.3 0 9811/1118
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Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |