DE2241062A1 - Verfahren zum unterbrechungslosen umschalten von turbinenabgas- auf frischluftbetrieb bei einem kombinierten gasturbinen-dampfturbinen-kraftwerkblock im schnellschlussfall der gasturbine und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents

Verfahren zum unterbrechungslosen umschalten von turbinenabgas- auf frischluftbetrieb bei einem kombinierten gasturbinen-dampfturbinen-kraftwerkblock im schnellschlussfall der gasturbine und anordnung zur durchfuehrung des verfahrens

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    • F01MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
    • F01KSTEAM ENGINE PLANTS; STEAM ACCUMULATORS; ENGINE PLANTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; ENGINES USING SPECIAL WORKING FLUIDS OR CYCLES
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Description

  • Verfahren zum unterbrechungslosen Umschalten von Turbinenabgas- auf Frischluftbetrieb bei einem kombinierten Gasturbinen-Dampfturbinen-Kraftwerkblock im Schnellschlußfall der Gasturbine und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum unterbrechungslosen Umschalten vom Turbinenabgas- auf Frischluftbetrieb bei einem kombinierten Gasturbinen-Dampfturbinen-Kraftwerkblock im Schnellschlußfall er Gasturbine und einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
  • Bei Kombi-Blöcken der genannten Art dient das noch einen genügenden Sauerstoff-Anteil enthaltende heiße Abgas einer Gasturbine als Sauerstoffträger fUr die Feuerung eines nachgeschalteten Dampferzeugers. Mit dieser Kombination wird eine Wirkungsgradverbesserung gegenüber dem reinen Dampfturbinenprozeß erzielt.
  • Dieser Vorteil kann aber nur dann voll ausgeschöpft werden,wenn es gelingt, bei ungewollter Abschaltung der Brennstoffzufuhr zur Gasturbinen-Brennkammer das völlige Abschalten der DampSerzeugerfeuerung zu vermeiden. Die Folge des Abschaltens wäre,daß nicht nur die Dampferzeugung, sondern auch die Stromerzeugung ausfällt und der gesamte Block neu angefahren werden müßte.
  • Dieser Ausfall würde erhebliche Kosten verursachen, die bei entsprechender Häufigkeit die Vorteile des höheren Wirkungsgrades von Kombiblöcken gegenüber nicht kombinierten Anlagen hinfällig machen könnten.
  • Aufgabe der Errindung ist es, ein Verfahren für einen kombinierten Gasturbinen-Dampfturbinen-Kraftwerkblock zur unterbrechungslosen Umschaltung vom Gasturbinen-Abgasbetrieb auf Frischluftbetrieb sowie eine Einrichtung zur wirtschaftlichen Durchflibrung dieses Verfahrens zu schaffen.
  • Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil der Anspruchsfassung angegebenen Merkmale gelöst.
  • Die Schwierigkeit der Lösung des der Erfindung zugrunde liegenden Problems besteht darin, daß die Gaseintrittstemperatur in die Gas turbine im Bruchteil einer Sende von ca. 800 0C auf ca. 300 0C abfällt. Dementsprechend vermindert sich das in das Turbinenabgas-Kanalsystem einströmende Gasvolumen bzw. das Volumen det heißen verdichteten Luft gegenüber dem vorher vorhandenen Gasvolumen.
  • Der hier herrschende Gasdruck fällt dabei sehr schnell ab, weil sich die im Kanalsystem vorhandene GasfUllung in dem Maße ausdehnen kann, wie das einströmende Luftvolumen einen kleineren Raum innerhalb des Kanalsystems einnimmt. Erst mit der etwas langsamer nachschiebenden Luft wird das Kanalsystem wieder gefüllt und gleichzeitig wird wegen der geringeren Abströmmenge der Druck gesteigert. Die Dauer dieses Druckanstieges ist dabei im wesentlichen abhängig von der Größe des Kanalvolumens.
  • Sobald die Gasfüllung im Kanalsystem von der nach der Abschaltung ankommenden Luft freigespült ist, wUrde sich bei gleicher Abströmmenge der Geschränkwiderstand in den Brennern vermindern.
  • Die Ankunft der Luft an den Brennern geschieht nach ca. drei bis vier Sekunden. Sie trägt ebenfalls zum Druckabfall im Kanalsystem bei und ist der Grund dafür, daß die abströmende Menge nicht in einem konstanten Verhältnis zum Druckabfall in den Brennern steht-.
  • Da sich mit dem schnellen Druckabfall auch die aus dem Kanalsystem abströmende Gasmenge vermindert, entsteht in den Brennerflammen der Dampferzeugerfeuerung kurzzeitig starker Sauerstoffmangel; als Folge davon wird von der Sicherheitseinrichtung die gesamte Feuerung abgeschaltet.
  • Im Normalvolumen der heißen Luft sind ca. 21 Vol.-% und im Turbinenabgas nur ca. 16 Vol- Sauerstoff enthalten. Der höhere Anteil in der Luft würde bei deren Ankunft an den Brennern den Sauerstoffgehalt in den Brennern erhöhen, sofern die Flammen nicht vorher erloschen sind. Diese Zusammenhänge zeigen,daß in erster Linie der kurzzeitige Druckeinbruch die Brennerabschaltung verursacht. Erst an zweiter Stelle muß die durch das Auslaufen der Gas turbine bedingte Mengenverminderung berUcksishtigt werden. Nach Angaben von Gasturbinen-Herstellern ist die Förderleistung erst nach 60 Sekunden auf ca. 20 ffi abgefallen.
  • Wenn es gelingt, innerhalb dieser Zeit die Feuerung mit 20 % ihrer Leistung in Betrieb zu halten, dann wird erst ab diesem Zeitpunkt Frischluft für die Wiederzuschaltung der ausgefallenen Brenner benötigt.
  • Von Abschaltversuchen an einer Gasturbine ist bekannt gewordene daß der Gasdruck im Kanalsystem auf einen Bruchteil seines ursprünglichen Wertes in ca. einer halben Sekunde abgefallen und nach ca. drei bis sechs Sekunden wieder steil angestiegen ist0 Der schnelle Druckabfall im Kanalsystem kann natürlich nicht durch die Zuspeisung von Frischluft auf wirtschaftlich vertretbare Weise verhindert werden, da das Anlaufen eines Gebläses wesentlich länger dauert. Auch wenn ein Geblase £Gr den evtl0-Schnellschlußfall der Gasturbine laufend in Betrieb gehalten wird, dürfte es kaum möglich sein, eine relativ große Absperrklappe zu öffnen und die Förderleistung des Gebläses so schnell zu steigern, daß kein Luftmangel entsteht.
  • Es wurde deshalb auch e)wogen, statt dessen die Brennstoffzufuhr zu allen Brennern der Dampferzeugerfeuerung sofort beim Schnellschluß der Gasturbine zu drosseln und zwar so weit, daß die einströmende Gasmenge nach dem Druckabfall noch keinen Luftmangel in den Brennerflammen entstehen läßt. Diese Möglichkeit ist sehr aufwendig und sehr kompliziert in der Handhabung.
  • Sie hat sich bisher auch noch nicht bewährt. Das gleiche gilt auch für das laufende Mitbetreiben einer mit Frischluft arbeitenden Feuerung. Diese Lösung hat zusätzlich den Nachteil, daß ein höherer Abgasverlust und ein höherer rauchgasseitiger Strömungswiderstand laufend vorhanden ist.
  • Zur Vermeidung all dieser Nachteile wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, eine Zusatzfeuerung einzubauen, die einen geringeren Geschränkwiderstand hat als die Hauptfeuerung. In dieser Feuerung wird als Sauerstoff-Träger Turbinenabgas verwendet, so daß kein zusätzliches Frischluftgebläse benötigt wird und kein Wirkungsgradabfall entsteht. Die Zusatzfeuerung wird laufend in Betrieb gehalten und vom Kanalsystem aus mit Turbinenabgas versorgt. Die Versorgung erfolgt über eine Vordrosselklappe im Stichkanal zur Zusatzfeuerung. Mit dieser Drosseliclappe wird der Turbinenabgasdruck auf den Wert gedrosselt, der für den Betrieb der Zusatzfeuerung notwendig ist. Beträgt beispielsweise der Geschränhxiderstand in den Hauptbrennern 150 mm WS und in der Zusatzfeuerung 30 mm WS, dann muß in der Vordrosselklappe 120 mm Wo laufend weggedrosselt werden. Brennstoffseitig bleibt die Zusatzfeuerung immer mit konstanter Last, die nicht geregelt wird, in Betrieb. Turbinenabgasseitig wird nur dann geregelt, wenn die Gasturbine in Schnellschluß geht und zwar in der Weise, daß der Schließimpuls der Brennstoffabsperrarmatur für die Gasturbinen-Brennkammer sogleich einen Offnungsimpuls an der Vordrosselklappe auslöst. Die anschließende Regelung der Klappe erfolgt in Abhängigkeit vom Geschränkwiderstand der Zusatz feuerung.
  • Die HauptSeuerung kann in der Zwischenzeit kurzzeitig abgeschaltet werden. Da die Zusatzfeuerung auf die vorher beschriebene Weise in Betrieb gehalten und die Dampferzeugung nicht völlig unterbrochen wird, muß der Dampferzeuger zur Wiederinbetriebnahme nicht von neuem durchlüftet werden. Die Zuschaltung der lIauptbrenner kann nach wenigen Sekunden wieder beginnen, wobei die einzelnen Brenner in dem Maße zugeschaltet werden wie Sauerstoff von der auslaufenden Gasturbine und dem anlaufenden Frischlüfter zur Verfügung steht.
  • Die Zusatzfeuerung kann aus Brennern der Hauptfeuerung bestehen. Sie bietet eine zusätzliche Sicherheit vor Sauerstoffmangel im Schnellschlußfall, wenn sie brennstoffseitig in einem Teillastpunkt fährt und abgasseitig immer mit Vollast betrieben wird. In diesem Falle ist ein höherer Sauerstoff-Uberschuß in den Flammen enthalten als in den Flammen der Iiauptfeuerung. Es entsteht deshalb erst zu einem späteren Zeitpunkt Sauerstoff-Mangel. Die Öffnung der vorgeschalteten Drosselklappe muß dann nicht mit der gleichen Geschwindigkeit erfolgen, wie der Druck im Kanalsystem abfällt.
  • Mit beiden Einrichtungen und Maßnahmen zusammen ist es*Möglich, sehr starke und sehr schnelle -Druckeinbrüche im Kanalsystem so sicher zu, beherrschen, daß die Feuerung des Dampferzeugers mit ca. 20 ffi ihrer Leistung in Betrieb gehalten werden kann und der Kraftwerksblock nicht ausfällt. Die Auslegung der Zusatzfeuerung für den geringeren Geschränkwiderstand hat außerdem den Vorteil,daß damit Zeit gewonnen wird für die Zuschaltung der Frischlüfter innerhalb der Auslaufzeit der Gasturbine.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die-Einrichtung zu dessen Durchführung wird beispielsweise anhand der schematischen Zeichnung beschrieben.
  • Bei einem Prischlufteintritt 1 ti'itt Frischluft in das System ein, wird von einem Gasturbinenverdichter 11 verdichtet und durch eine Verbindungsleitung 2 zu einer Gasturbinen-Brennkammer 14 gefördert, in die andererseits aus einer Brennstoffzufuhr 3 und durch eine Schnellschlußeinrichtung 13 Brennstoff gelangt. Nach Durchströmen einer Verbindungsleitung 4 gibt das erhitzte und ein größeres Volumen einnchmende Gasgemisch in einer Gasturbine 15 Leistung über eine Turbosatzwelle 16 an den Turbosatz 11, 12, 15 ab. Der Gasturbinensatz wird aus Wirtschaftlichkeitsgründen immer mit maximaler Last betrieben. Aus der Gasturbine 15 gelangt das noch einen hohen Sauerstoffanteil sowie einen hohen Wärmcinhalt aufweisende Turbinenabgas durch ein Kanalsystem 5 einerseits zu einem Hauptbrenner 7 und andererseits zu einem Zusatzbrenner 8, wobei die Brennerflammen 26 und 27 gemeinsam die Feuerung eines Dampferzeugers 25 da stellen. Der besseren Übersichtlichkeit wegen ist hier jeweils nur ein einzelner Brenner eines an sich bekannten Brennersystems dargestellt. Dem Brenner 7 wird bei 28 und dem Brenner 8 bei 9 Brennstoff in gasförmigem, flüssigem oder festem (staubförmigem) Aggregatzustand zugeführt. Zur Anpassung dcr Dampferzeugung für den Betrieb des nicht dargestellten Dampfturbinen-Generatorsatzes an die jeweilige Energieabnahme wird die Brennstoffzufuhr 28 zum Hauptbrenner 7 geregelt, während die Brennstoffzufuhr 9 zum Zusatzbrenner 8 ungeregelt erfolgt.
  • Sehr wesentlich ist, daß die Zusatzfeuerung 8, 27 einen niedrigeren Geschränkwiderstand # p3 hat, als die Hauptfeuerung, welche den höheren Geschränkwiderstand a Pl aufweist. Da nun aus dem Kanalsystem 5 Hauptbrenner 7 und Zusatzbrenner 8 gespeist werden, ist erfindungsgemäß im zum Zusatzbrenner 8 führenden Ast des Kana]systems 5 eine Vordrosselklappe 10 vorgesehen, die eine Druckdifferenz # p2 zwischen dem Kanalsystem 5 und dem Eintritt in das Zusatzbrennergeschränk durch Drosselung bewirkt.
  • Durch besondere Ausbildung dieser Drosselstelle wird im Schnellschlußfalle der Gas turbine 15 die Drosselwirkung in einer Zeit verringert, die der Schließgeschwindigkeit der Schnellschlußeinrichtung 13 entspricht.
  • Um Sauerstoffmangel im Gasturbinen-Schnellschlußfalle mit Sicherheit auszuschließen und um unerfaßbare Abläufe bei diesem kritischen Regelabschnitt besser zu beherrschen, schließlich um Zeit zum Anlaufen der Frischluftförderung während des Auslaufens des Gasturbinensatzes zu gewinnen, wird die Zusatzfeuerung mit einem Luftüberschuß betrieben, der größer ist als der Luftüberschuß in der Hauptfeuerung.
  • Der Zusatzbrenner 8 ist in der Zeichnung als Bodenbrenner dargestellt; er kann auch in einer beliebigen anderen Lage> beispielsweise als Seitenbrenner, eingebaut werden. Es liegt auch im rahmen der Erfindung, daß die Zusatzfeuerung aus einem oder einem Teil der Brenner der Hauptfeuerung bestehen kann.

Claims (5)

P a t e n t - A n s p r ü c h e
1. Verfahren zum unterbrechungslosen Umschalten von Gasturbinenabgas- auf Frischluftbetrieb im Schnellschlußfalle der Gasturbine eines kombinierten Gasturbinen-Dampfturbinen-Kraftwerkblockes, bei dem das Gasturbinenabgas als Sauerstoffträger einer Feuerung eines nachgeschalteten DampSerzeugers zugeführt wird und anstelle des Gasturbinenabgases der Feuerung Prischluft zugeführt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur DampPerzeuger-Ilauptfeuelung (7) mit höherem Geschränkwiderstand (# p1) ständig eine ebenfalls turbinenabgasgespeiste Zusatzfeuerung (8) mit niedrigerem Geschränkwiderstand ( a p3) betrieben und daß die Druckdifferenz der Geschränkwiderstände ( A P2) beider Feuerungen weggedrosselt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzfeuerung (8) mit einem grdßeren Luftüberschuß betrieben wird als die Hauptfeuerung (7).
3. Anordnung zur DurchfÜhrung des Verfahrens nach Anspruch 1 bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, daß von einem an sich bekannten zu einer Hauptfeuerung (7) führenden Kanalsystem(5) ein Zweigkanalsystem zu einer Zusatzfeuerung (8) führt, daß die Zusatzfeuerung (8) einen niedrigeren Geschränkwiderstand ( # p3) hat als der Geschränkwiderstand (# p1) der Hauptfeuerung (7) und daß eine die Druckdifferenz(# p2) der Geschränkwiderstände bewirkende Drosseleinrichtung (10, 24) vorgesehen ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine in -Abhängigkeit von einer Schnellschlußeinrichtung (13) zur Brennstoffzufuhr zur Gasturbinen-Brennkammer (14) regelbare, die Vordrosselklappe (10) öffnende Vordrosselklappenbetc;i.tigung vorgesehen ist.
5. Anordnung nach Anspruch 3 und/ oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzfeuerung (8) einen Teil des Brennersystems der Hauptfeuerung (7) bildet.
L e e r s e i t e
DE19722241062 1972-08-21 1972-08-21 Anordnung zum unterbrechungslosen Umschalten von Turbinenabgas- auf Frischluftbetrieb im SchnellschluBfalle der Gasturbine eines kombinierten Gasturbinen-Dampfturbinen-Kraftwerkblockes Expired DE2241062C3 (de)

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