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Verfahren zur Regelung von Gasturbinenanlagen Gasturbinenanlagen können
bekanntlich vorteilhaft auf Teillast reguliert werden durch Senkung-der Drehzahl
mindestens@der Kompressorgruppe,-falls die Nutzleistüngsturbinendrehzahl konstant
gehalten wer"en muß, z. B. wegen Kupplung 'mit einem Drehstromgenerator.
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Um Leistungsgleichgewicht innerhalb der Kompressorgruppe zu erhalten,
muß bei - tieferen Drehzahlen wegen der Abweichung der Wirkungsgrade bei den Maschinen
von den optimalen Werten ihres Nennpunktes entweder eine höhere Temperatur vor der
Turbine eingehalten werden, oder es -muß bei Serieschaltung der Maschinen das gegenseitige--Verhältnis
der Druckgefälle von Turbine und Kompressor zugunsten der Turbine verändert werden,
indem ein Teil der Durchsatzmenge durch ein By-Paß-Ventil geführt wird; das in einer
Umgehungsleitung zurNutzleistungsturbine liegt. Für jede gegebene Öffnung des By-Paß-Ventiis
- besteht ein - - bestimmter Zusammenhang zwischen der Drehzahl der Kompressorgruppe
und der Temperatur vor der Kompressorturbine, um .die Gruppe im Gleichgewicht -zu
halten. Vergleiche in der Zeichnung die Fig. r, deren Abszissen cie Drehzahl zz@;
der Kompressorgruppe und deren Ordinaten die Gleichgewichtstemperatur tTG darstellen.
Die Kurven o, z/3-, 2/3 und 3/3 entsprechen dem Durchlaß des By-Paß-Ventils.
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Wird anderseits bei konstanter Einstellung der Regulierorgane für
die Brennstoffzufuhr zu den Brennkümmern die Drehzahl -der--Kompressörgruppe -willkürlich
verändert
unter Anbringung einer Ausgleichsleistung auf der Kompressorgruppenwelle, so wird
sich zu jeder Drehzahl eine bestimmte Temperatur vor der Turbine einstellen, z.
B. wie durch die Kurve A in Fig. 2 angedeutet. Die Ordinaten stellen hier die effektive
Temperatur tTe vor der Gasturbine dar. Erfolgt die Drehzahländerung so rasch, daß
die Temperaturen infolge der Wärmeträgheit der Anlageteile nicht nachzufolgen vermögen,
so ergibt sich eine Temperatur-Drehzahl-Funktion etwa nach Kurve B in Fig. 2, die
wesentlich flacher liegen wird als die Kurve A und auch flacher als die Gleichgewichts-Temperatur-Drehzahl-Funktion
nach Fig. i. Diese Tatsache bedeutet, daß bei gleichbleibenderEinstellung der Regulierorgane
für eine Störung, z. B. im Sinne einer kleinen Senkung der Drehzahl, eine Minderleistung
der Turbine gegenüber dem Kompressor besteht, die erreicht, daß die Gruppe ihre
Drehzahl von selbst immer tiefer senkt und nur durch eine äußere Einwirkung aufgehalten
werden kann, und somit die Gruppe unstabil ist.
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Eine Stabilisierung der Gruppe ist z. B. möglich durch die Beeinflussung
der Brennstoffzufuhrregulierorgane durch die Drehzahl der Kompressorgruppe, so daß
die Temperatur-Drehzalil-Funktion nach Kurve A in Fig. a steiler zu liegen
kommt. Da jedoch die Einwirkung der Temperaturträgheit kaum wirksam beeinflußt werden
kann, wird es Schwierigkeiten bereiten, um die Funktion gemäß Kurve B in Fig. 2
so zu legen, daß diese in jedem Fall steiler ist als die Gleichgewichts-Temperatur-Drehzahl-Funktion,
so daß eine sichere Stabilisierung nicht gewährleistet ist. Selbst wenn eine Stabilisierung
gesichert wäre, würde bei einem Reguliervorgang dieDifferenz zwischen der wirklichen
Temperatur und der Gleichgewichtstemperatur zu klein sein, um eine genügend rasche
Drehzahländerung im Sinne einer Annäherung an die neue Gleichgewichtsdrehzahl zu
erhalten. Durch die notwendigen großen Temperaturänderungen während des Reguliervorganges
werden sich mit dieser Regulierart weitere Schwierigkeiten ergeben.
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Vermindert sich die voll der Anlage abgegebene Leistung plötzlich
um einen größeren Betrag, so besteht für die Nutzleistungsturbine die Gefahr des
Durchbrennens, insbesondere, wenn die Nutzleistungsturbine nicht noch gleichzeitig
einen Kompressor an= treibt, so daß jedes bremsende'Moment fehlt, wenn die abgenommene
Leistung ausfällt. Selbst eine sofortige Abstellung derBrennstoffzufuhrergibtkeinegenügende
Verminderung der der Turbine zugeführten Leistung, so lange die Kompressorgruppe
die neue Gleichgewichtsdrehzahl mit der entsprechenden By-Paß-Ventil-Einstellung
noch nicht erreicht hat.
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Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der beschriebenen Nachteile
bei einer Gasturbinenanlage mit mindestens einer Kompressor-Turbinen-Gruppe und
mindestens einer in Serie geschalteten Turbine (Nutzleistungsturbine), deren Leistung
mindestens zum Teil als Nutzenergie aus dein Kreislauf weggeführt wird, wobei die
Teillastregelung durch Drehzahländerung mindestens einer Kompressorgruppe und teilweiser
Umführung der Nutzleistungsturbine erfolgt. Erfindungsgemäß verfährt man so, daß
sowohl die Brennstoffzufuhr mindestens einer der Brennkammern des Kreislaufes als
auch ein in der Umführungsleitung der Nutzleistungsturbine eingebautes By-Paß-Ventil
kontinuierlich gesteuert werden, wobei insbesondere der Regler, der das By-Paß-Ventil
steuert, einerseits durch den Leistungsregler der Nutzleistungsturbine und anderseits
durch eine von der Drehzahl der mit Drehzahländerung arbeitenden Kompressorgruppe
abhängigen Regelkraft beeinflußt wird.
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In den Fig. 5 bis 8 werden schematisch einige Ausführungsbeispiele
einer mit dieser Regulierung ausgerüsteten Gasturbinenanlage gezeigt. In Fig.5 bedeutet
i einen Niederdruckkompressor, a einen Zwischenkühler, 3 einen - Hochdruckkompressor,
q. einen Wärmeaustauscher, 5 eine Hochdruckbrennkammer, 6 eine Hochdruckturbine,
7 eine Niederdruckbrennkammer, 8 eine Niederdruckturbine, g ein Drehstromgenerator,
io Anwurfsmotoren, ii eine Olpumpe für das Reguliersystem, 12 einen Leistungsregler,
13 den By-Paß-Regler, 14 das By-Paß-Ventil, 15 einen von der Nutzleistungsturbine
angetriebenen Beschleunigungsregler, 16 eine Abblaseklappe, 17 eine Drosselklappe,
18 eine mit der Kompressorgruppe gekuppelte Ölpumpe, ig ein ölgesteuertes Regulierventil
für die Brennstoffzufuhr, 2o die Brennstoffzufuhrleitung zur Brennkammer 7, 21 einen
Temperaturfühler, 23 ein temperaturgesteuertes Regulierventil für die Brennstoffzufuhr
und 27 die Brennstoffzufuhrleitung zu der Brennkammer 5.
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Die Anordnung nach Fig. 5 ist relativ einfach, hat aber den Nachteil,
daß der neue Beharrungspunkt der Kompressorgruppe mit n2 und t2 abhängig ist von
der Charakteristik und der Einstellung der Regulierorgane 13 und ig. Es ist daher
nicht gewährleistet, daß die Kompressorgruppe bei allen Belastungen mit der optimalen
Temperatur vor der Turbine betrieben wird. Störungen in der Brennstoffzufuhr können
Abweichungen von der Normaltemperatur verursachen und die Anlage in Gefahr bringen.
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Mit der Anordnung nach Fig. 6 können diese Nachteile behoben werden,
indem die Brennstoffzufuhr zur Brennkammer 7 sowohl durch ein vom Leistungsregler
12 abhängiges Regulierorgan ig als auch durch ein Regulierventil 2.4 beeinflußt
wird, das über einen Temperaturfühler 22 durch die Temperatur vor der Kompressorturbine
gesteuert wird. Um jedoch der nach einer Leistungsänderung durch das Regulierventil
i9 verursachten und erwünschten, momentanen Temperaturabweichung nicht sofort entgegenzuwirken,
kann eine Einrichtung 28 vorgesehen werden, die eine zeitliche Verzögerung
der Steuerimpulse zwischen Temperaturfühler 22 und Regulierventil 24 bewirkt, so
daß der Temperaturregler erst dann auf die Brennstoffzufuhr einwirken wird, wenn
die neue Kompressordrehzahl angenähert erreicht ist. Die zusätzliche Temperaturregulierung
wird also nur so weit eingreifen, um die Beharrungstemperatur vor der Kompressorturbine
auf den für Dauerbetrieb zulässigen Höchstwert einzuregeln.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 wird die Brennstoffzufuhr zu der
Brennkammer 5, die der Nutzleistungsturbine direkt vorgeschaltet ist, sowohl durch
den
Leistungsregler 12 als auch über das Regulierventil 21 durch die Temperatur vor
der Nutzleistungsturbine beeinflußt. In diesem Beispiel wird das Regulierventil
ig nicht mehr direkt durch den Leistungsregler i2, sondern sekundär über einen Druckumformer
29 gesteuert. Diese Anordnung kann vorteilhaft sein, wenn z. B. die beiden Regulierorgane
13 und ig wesentlich verschiedene Charakteristiken benötigen oder wenn man z. B.
das Regulierventil ig unabhängig und ohne Rückwirkung auf den Regler 13 beeinflussen
will. Zwischen dem vor der Temperatur vor Nutzleistungsturbine beeinflußten Temperaturfühler
ai und dem Regulierventil 23 soll auch eine Einrichtung 28 vorgesehen werden zur
zeitlichen Verzögerung der zwischen den beiden Organen übertragenen Steuerimpulse.
In der Brennstoffleitung 20 zur Brennkammer 7 ist ein Regulierventil 25 eingebaut,
das ebenfalls temperaturgesteuert ist, aber im Gegensatz zu Ventil 23 nicht auf
einen bestimmten Temperatursollwert einreguliert, sondern auf eine bestimmte Temperaturdifferenz
gegenüber einem veränderlichen Temperaturniveau, welches der momentanen Temperatur
vor der Nutzleistungsturbine entspricht und vom Temperaturfühler 21 auf das Ventil
25 übertragen wird. Die einzuregelnde Temperaturdifferenz wird zweckmäßig o° betragen,
es kann aber auch ein anderer Wert gewählt werden, wenn es die Umstände bedingen.
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Mit der Anordnung nach Fig.7 erhält man bei Leistungsänderung vor
beiden Turbinen eine momentane Abweichung der Temperatur von ihrem Normalwert, was
zu einer rascheren Regulierung und insbesondere bei Leistungsvermehrungen mithilft,
den neuen Beharrungspunkt zu erreichen, ohne eine große momentane Drehzahlsenkung
der Nutzleistungsturbine zu verursachen. Die gleiche Wirkung kann natürlich auch
erzielt werden, indem die Anordnung umgekehrt wird, d. h. indem die Ventile ig und
23 in der Leitung 2o und der Regler 25 in der Leitung 27 angeordnet weiden, oder
es könnten sowohl in die Leitungen 2o wie 27 je ein Ventil ig und ein Ventil 23
eingebaut werden. Dadurch könnte der Differenztemperaturregler 25 durch ein einfacheres
Regelventil 23 ersetzt werden, bedingte aber die zusätzliche Verwendung eines Regulierventils
ig.
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Mit den Regelungen entsprechend den Ausführungsbeispielen nach Fig.
5 bis 7 werden kleine Leistungsänderungen, wie sie sich z. B. durch die Frequenzschwankungen
eines Drehstromnetzes ergeben, fortwährend auf die Kompressorgruppe übertragen,
so daß diese ständigen Drehzahlschwankungen unterworfen ist. Im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 8 ist eine Maßnahme vorgesehen, um diesen Nachteil zu verhindern. Eine
Einrichtung 3o fängt die kleinen Schwankungen, welcher der Leistungsregler 12 dem
Reguliersystem mitteilt, in der Weise auf, daß diese vom By-Paß-Regler i3 nicht
oder kaum gespürt werden, und sich also auch keine Veränderung der By-Paß-Einstellung
ergibt, während größere Leistungsänderungen ohne Hemmungen übertragen werden. Die
kleinen Schwankungen im Reguliersystem werden aber vom Regulierventil ig ungehindert
aufgenommen und bewirken über die Brennstoffzufuhr eine kleine Änderung der Temperatur
vor der Nutzleistungsturbine, die genügt, um die verlangte kleine Leistungsänderung
zu bewirken. Der Temperaturregler 23 vermag wegen der Verzögerungseinrichtung 28
den Schwankungen nicht nachzufolgen. Anderseits darf die Schwankung dieser Temperatur
keine Wirkung ausüben auf den Temperaturregler 25, um die Schwankungen von der Kompressorgruppe
fernzuhalten. Der Regler 25 soll also mit einer Einrichtung versehen sein, um eine
bestimmte Unempfindlichkeitszone in der Nachregulierung des veränderlichen Temperaturniveaus
zu erhalten, d. h. daß z. B. das Temperaturniveau außerhalb dieser Zone stets der
vom Temperaturfühler 21 übermittelten Richttemperatur folgt, während das Niveau
an der Zonengrenze beim Überschreiten dieser Grenze durch den Temperaturrichtwert
festgehalten wird (Temperatur vor Nutzleistungsturbine). Es ergibt sich so eine
kombinierte Temperatur-Drehzahl-Regulierung.
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Der By-Paß-Regler 13 kann, wie es in allen gezeichneten Beispielen
gezeigt ist, vom Leistungsregler in der Weise beeinflußt werden, daß er z. B. für
eine verminderte Leistungsabgabe der Anlage eine Regelkraft im Sinne der Schließbewegung
des By-Paß-Ventils bewirkt, während anderseits eine Drehzahlsenkung der Kompressorgruppe
über den By-Paß-Regler eine Regelkraft im Sinne der Öffnungsbewegung des By-Paß-Ventils
zur Folge hat. Durch diese Maßnahme kann eine Gleichgewichts-Temperatur-Drehzahl-Funktion
nach Fig.3 erreicht werden, indem jede der Kurven f,', f,', f3 . . . diese Funktion
für je eine bestimmte Einstellung des Leistungsreglers darstellt, die durch die
Belastungen f1, f2, f3 ... der Nutzleistungsturbine gegeben sind, wobei f1
> f 2 > f s
sein soll. Wird die Temperatur vor der Nutzleistungsturbine entsprechend
Fig. 5 durch einen Temperaturregler konstant gehalten, so wirkt sich die im Kommentar
zu Fig. 2 erklärte Temperaturselbstregulierung nur auf die Temperaturerhöhung der
Niederdruckbrennkammer aus. Die Funktion: effektive Temperatur vor Kompressorturbine-Kompressorgruppen-Drehzahl
kommt daher flachei zu liegen als A in Fig. 2, z. B. ungefähr wie B in Fig. 2 gezeigt,
ist aber nicht mehr stark abhängig von der Temperaturträgheit, weil der Wärmeaustauscher
4. nicht mehr im Bereich der Selbstregulierung liegt. vVird ferner die Brennstoffzufuhr
zu der Brennkammer, die der Kompressorturbine vorgeschaltet ist, durch den Leistungsregler
(entsprechend Fig.5) oder durch einen von diesem ausgelösten Regelvorgang gesteuert,
so ergeben sich mehrere solche Temperatur-Drehzahl-Funktionen (fl", f2", f3" usw.),
die je für eine bestimmte Stellung des Leistungsreglers gültig sind und den Belastungen
f1, f2, f3 usw. entsprechen.
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Beträgt z. B. die von der Nutzleistungsturbine außerhalb des Kreislaufes
abgegebene Belastung f1, so werden sich bei Temperaturbeharrung die Kompressordrehzahl
ial und die Turbinen-Eintrittstemperatur t1 ergeben, entsprechend dem Schnittpunkt
der Linien fl' und f2", d. h. die effektive Temperatur vor der Kompressorturbine
wird mit der Gleichgewichtstemperatur identisch sein. Wird durch eine Störung bei
gleichbleibender Einstellung des Leistungsreglers
die Drehzahl
der Kompressorgruppe z. B. etwas erniedrigt, so wird sich für die neue Drehzahl
eine tiefere Gleichgewichtstemperatur (Linie fi) und eine höhere effektive Temperatur
vor der Turbine (Linie f1") einstellen. Durch die entstehende Temperaturdifferenz
wird die Gruppe von selbst wieder auf die ursprüngliche Drehzahl zurückgeführt werden.
Die Gruppe ist somit stabil.
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Mit der Anordnung nach Fig.5 wird eine rasch eintretende Belastungsänderung
der Nutzleistungsturbine von f, auf f2 etwa folgenden Regelvorgang auslösen: Beim
Wegfall der Leistung wird die Nutzleistungsturbine beschleunigt, wodurch über den
Beschleunigungsregler 15 das Abblaseventil 16 und das Drosselventil 17 7 so stark
betätigt werden, daß die den Turbinen zugeführte Leistung so weit reduziert wird,
bis keine weitere Drehzahlsteigerung der Nutzleistungsturbine mehr erfolgt. Zum
Zweck einer einfacheren Verfolgung des Regelvorganges bei der Kompressorgruppe sei
vorerst angenommen, daß die Drehzahl der Gruppe zuerst-noch konstant bleibe und
die Drehzahl der Nutzleistungsturbine eben so weit steige, wie es der neuen Belastung
f 2 entspricht. Durch diese Drehzahlerhöhung wird einerseits eine Regelkraft ausgelöst,
die das By-Paß-Ventil so weit schließt, daß die Gleichgewichtstemperatur entlang
der Linie nl steigt bis zum Schnittpunkt mit der Linie f,'; anderseits wird die
Brennstoffzufuhr vom Leistungsregler so weit gedrosselt, daß die Temperatur vor
der Turbine entlang der Linie st, fällt bis zum Schnitt mit der Kurve f2". Die Temperaturdifferenzen
zwischen der momentanen Gleichgewichtstemperatur und effektiven Temperatur vor der
Turbine entspricht einer bestimmten Minderleistung der Turbine gegenüber dem Kompressor,
welche die Gruppe einer tieferen Drehzahl entgegenführt. 'Während der Drehzahlsenkung
wird das By-Paß-Ventil durch die von dieser Drehzahlsenkung hervorgerufenen Regelkraft
zunehmend geöffnet, wodurch die Gleichgewichtstemperatur entlang der Linie
f,' wieder absinkt. Anderseits folgt die wirkliche Temperatur vor der Turbine
der Linie f2' und steigt also wieder mit abnehmender Drehzahl. Die Drehzahl sinkt
so lange, bis sich die Linien fz und f2" wieder schneiden. Es stellt sich dann die
neue Drehzahl it, und eine neue Temperatur 1, ein. In Wirklichkeit wird die
Drehzahländerung der Kompressorgruppe nach dem Beginn der Leistungsabschaltung sofort
eintreten, sowohl beringt durch die von den Ventilen 16 und 17 verursachten Leistungsverminderung
der Turbinen als auch durch die Leistungsverminderung der Kompressorturbine durch
die Betätigung des By-Paß-Ventils und die Drosselung der Brennstoffzufuhr. Anderseits
wird die Drehzahl der Nutzleistungsturbine vorübergehend etwas höher steigen, als
der neuen Gleichgewichts'-rehzahl entspricht. Die Gleichgewichtstemperatur wird
daher etwa entlang der Linie gi und die effektive Temperatur entlang der Linie
et verlaufen (Fig. 4a und 4b).
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Bei den gezeichneten Ausführungsbeispielen ist die Hochdruckturbine
6 stets als identisch mit der Nutzleistungsturbine dargestellt, die neben dem Drehstromgenerator
9 noch den Hochdruckkompressor antreibt. Diese Anordnung ist nicht notwendig
mit dem Erfindungsgegenstand verbunden, und sie könnte auch anders gewählt werden,
z. B. indem die Niederdruckturbine zugleich Nutzleistungsturbine wäre oder indem
nur ein Kompressor vorgesehen wäre, der entweder von der Hochdruck- oder der Nielerdrückturbine
getrieben würde, wobei die freie Turbine, die Nutzleistungsturbine, nur den Drehstromgenerator
antreiben würde.
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Die Umführungsleitung zur Nutzleistungsturbine ist in allen gezeichneten
Beispielen zwischen der vorgeschalteten Brennkammer und der Turbine gezweigt; die
Abzweigung kann aber ebensogut vor der zugehörigen Brennkammer erfolgen, also Brennkammer
und Turbine umführen.
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Für die Übertragung des von der abzugebenden Nutzleistung ausgelösten
Regulierimpulses ist in den Beispielen ein Drehzahlregler 12 und eine Öldurchflußregulierung
vorgesehen, die von der mit der Nutzleistungsturbinenwelle angetriebenen Pumpe ii
gespeist wird. Auch diese Anordnung ist nicht notwendig durch die Erfindung bedingt.
Es kann auch jede andere Übertragungseinrichtung verwendet werden, die die Regulierimpulse
von einem von der abzugebenden Nutzleistung beeinflußten Regler eindeutig auf die
zu regulierenden Apparate weitergibt.
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In den gezeigten Beispielen ist ferner das By-Paß-Ventil 14 als starr
verbunden dargestellt mit dem By-Paß-Regler 13. Es ist aber auch ohne weiteres möglich,
zwischen den beiden Apparaten ein. hydraulisches oder pneumatisches System einzuschalten.
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Das Abblaseventil 16 und das Drosselventil 17, die bei Leistungsabschaltungen
die den Turbinen zugeführte Leistung vermindern sollen, sind in den Beispielen durchweg
zwischen Hochdruckkompressor und Wärmeaustauscher 4 angeschlossen. Das Abblaseventil
16 führt dabei einen Teil der Druckluft direkt ins Freie unter Umgehung der Turbinen,
während das Drosselventil 17 den noch durch die Turbinen strömenden Teil der geförderten
Druckluft weiter abdrosselt. Die beiden Organe könnten natürlich auch an anderer
Stelle des Kreislaufes eingebaut sein; jedoch scheint die gezeichnete Anordnung
am vorteilhaftesten zu sein, da die Ventile von relativ kalter Luft durchflossen
werden bei maximaler Wirkung der Anordnung. Die Steuerung der beiden Ventile ist
nur schematisch angedeutet als Abhängigkeit von einem mit der Nutzleistungsturbine
verbundenen Beschleunigungsregler.
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Als Regelkraft zum By-Paß-Regler 13, die von der Drehzahl der Kompressorgruppe
abhängig ist, wird im Ausführungsbeispiel nach Fig.5 ein Öldruck verwendet, der
von der Pumpe 18 erzeugt wird, die mit der Welle der Kompressorgruppe gekuppelt
ist. In den Beispielen nach Fig. 6, 7 wir! für diese Regelkraft direkt ein Druck
des Arbeitskreislaufes zwischen Austritt Hochdruckbrennkammer und Eintritt Hochdruckturbine
verwendet. Es kann aber prinzipiell jeder Druck des Anlagekreislaufes verwendet
werden, der von der Drehgahl der Kompressorturbinengruppe beeinflußt wird, z. B.
der Druck zwischen den beiden Kompressoren oder auch ein Druck irgendwo zwischen
Eintritt und Austritt eines Kompressors.
Die Regülierüng der .Brennstoffzufuhr.
.zü den Brennkammern wird- in den ,gezeichneten Beispielen vereinfacht dargestellt,
indem in. der Brennstoffleitung 2o zwischen der Brennstoffpumpe und der Brennerdüse
eine o?er mehrere regulierte Drosselstellen vorgesehen sind. Selbstverständlich
kann auch jede andere Art der Brennstoffzufuhrregulierung Verwendung finden, z.
B. unter Anwendung- eines-in-die-Brennstoffleitung eingeschalteten Niveaugefäßes,
dessen Druckraum über dem Brennstoffniveau mit einem Luftdurchflußsystem in Verbin--iung
steht, wobei der wirkende Druck durch ein oder mehrere gesteuerte Ventile reguliert
wird.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig.5 wird die Brennstoffzufuhr zur Brennkammer
7, die der Kompressorgruppe unmittelbar vorgeschaltet ist, durch das Regulierventil
ig reguliert, das seinerseits durch einen Öldruck gesteuert wird, der direkt durch
den Leistungsregler 12 eingestellt wird. Die Brennstoffzufuhr zur Brennkammer 5
wird in diesem Beispiel durch das Regulierventil 23 reguliert, das über den Fühler
21 durch die Temperatur vor der Nutzleistungsturbine 6 in der Weise gesteuert wird,
daß diese Temperatur stets dem für Dauerbetrieb zulässigen Höchstwert entspricht.